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Strompolizeilich alarmgesichert

Last updated on 10-09-2017

Aus einem Substantiv ist im Deutschen schnell ein Adjektiv oder Adverb gebildet. Fruchtbar sind hier vor allem die Suffixe -lich, -ig, -isch und -mäßig.

Schild Strompolizeilich verboten

strompolizeilich verboten – verboden door de waterpolitie

Auch das Niederländische nutzt gerne und oft achtervoegsels wie -ig, -isch, -lijk, und -matig.

hongerig – hungrig
kritisch – kritisch
maatschappelijk – gesellschaftlich
cijfermatig – zahlenmäßig, rechnerisch

Schöpfungspotenzial

Im Alltag fällt mir jedoch immer wieder auf, dass die deutsche Sprache hier deutlich mehr Gestaltungsspielraum hat als die niederländische. Bei der Übersetzung von Wörtern wie polizeilich muss man im Niederländischen auf Alternativkonstruktionen ausweichen.

polizeilich erfasst – door de politie geregistreerd
rechtschreiblich schwierig – lastig qua spelling

Handgeschöpft

Praktisch im Deutschen finde ich die Möglichkeit, Substantive mit einem Partizip zu kombinieren und so Adjektive und Adverbien zu bilden. Das gelingt vor allem gut mit dem Substantiv Hand und mit Verben, die in irgendeiner Form mit erstellen, antreiben und steuern zu tun haben:

batteriebetrieben – op batterijen werkend
farbcodiert –met een kleurcode
hausgemachter Kuchen – zelfgemaakte taart
hausgemachte Probleme – door eigen toedoen ontstane problemen
handgeschrieben – met de hand/eigenhandig geschreven
handverlesen – met de hand gesorteerd
kopfgesteuert – rationeel
mausgesteuert – met de muis bestuurd
windgeschützt – beschut tegen de wind
sichtgeschützt – beschermd tegen inkijk

In unserer sicherheitsbedürftigen Gesellschaft begegnen mir auch immer häufiger Zusammensetzungen wie

alarmgesichert – met een alarm beveiligd
kameraüberwacht und videoüberwacht– met/onder cameratoezicht

Habt Ihr noch andere schöne Beispiele?

16 Kommentare

  1. Katrin Katrin

    Mein deutsches „Lieblingswort“ in diesem Zusammenhang ist:

    „vollumfänglich“

    Das ist Amtsdeutsch zum Gruseln!

  2. Marianne Marianne

    Als ( Niederländische ) Physiotherapeutin habe ich meine ( Deutsche )Patienten anfangs gefragt ob dies oder jenes ‚PEINLICH‘ ist, meinte natürlich schmerzhaft.
    Das mit der unangenehme Situation habe ich erst später verstanden. Der Duden kennt aber auch peinlich als schmerzhaft, vom Pein/ Schmerz aber ist wohl eher Altdeutsch und wird im Alltag nicht benützt.

    • Ah, ein klassischer „falscher Freund“ :-) Peinlich im Sinne von schmerzhaft ist in der Tat poetischer Sprachgebrauch.

    • Lucy Lucy

      „Peinlich“ wird gelegentlich benutzt im Zusammenhang mit Befragung oder Verhör. Da war es früher sicherlich ein schmerzhaftes Verhör, eine schmerzhafte Befragung im Sinne – beispielsweise – der Inquisition. Und heute ist eine peinliche Befragung eben eher so unangenehm, daß man sich geniert, sich schämt zu antworten. Das ist dann die heutige Bedeutung von „peinlich“.

  3. Mein Bruder und ich hatten mal im Urlaub mit einer Gruppe NIederländer zu tun, die überwiegend deutsch sprachen.
    Eins ihrer deutschen Worte ist uns bis heute in Erinnerung:
    Mirakulös.
    Wir Deutsche kannten das Wort nicht….

    • Im Duden steht es mit dem Vermerk „bildungssprachlich veraltend“. Das wird den Niederländern bestimmt nicht klar gewesen sein.

  4. Louis R. Louis R.

    Alex, ik zou „handverlesen“ liever vertalen met: zorgvuldig uitgekozen/geselecteerd.

    „Eine handverlesene Gesellschaft“…..

    • Hoi Louis, dat is ook mogelijk. Het hangt, zoals altijd bij vertalingen, van de context af wat beter past.

  5. Batterijbedrijf, accubedrijf wordt als Nederlands woord wel toegepast in fabrieken.

    (en je hebt waarschijnlijk niet naar al mijn rubrieksnamen gekeken als o.m. ‚Alkmatig‘, ‚Regiomatig‘ en ‚Klimatig‘. ;-)

    Ook hier is overigens goed te zien dat ch oorsprokelijk werd gebruikt bij afwezigheid van de k. Neem aan dat 150 jaar terug ‚gesellschaftlich‘ uitgesproken werd als ‚ gesellschaftlik‘.

    In het algemeen vind ik het overigens overdadig, zonder achtervoegsels snappen lezers ook prima wat er bedoeld word.

    • Jouw blogrubrieken waren me wel degelijk opgevallen. Maar die vallen meer onder „creatief taalgebruik“ dan onder algemeen gangbaar Nederlands ;-)

  6. „Strompolizeilich“ … ich hätte vermutlich gar nicht gewusst, was das bedeuten soll. Ob ich auf die Wasserpolizei gekommen wäre?? Warum nicht „wasserpolizeilich“? Ach, diese Deutschen! Aber wir können es eben ganz gut bei unserer Sprache ;). Ich ertappe häufig Wörter mit „-technisch“ hinten dran, z.b. „fahndungstechnisch“ oder „esstechnisch“. Wörter, die es gar nicht gibt, aber die man einfach mal schnell zusammenbasteln kann. Ich gebe zu, das macht mir selbst auch Spaß, so manch langweilige Wörter zu verändern oder zu ‚verhonebiebeln‘ (das ist Sächsisch und bedeutet „abwandeln“ in einem lustigen, komischen Sinne). Ich sage z.b. auch „faszinös“, das gibt es ja auch nicht.
    Sprache lebt!

    • Hm, logischerweise wäre die Wasserpolizei für das Wasser zuständig und die Strompolizei für die Elektrizität. Bliebe noch die Gaspolizei

  7. Das Phänomen der Bindung eines Substantivs mit einem Partizip gibt es -wenn auch vielleicht weniger im täglichen Gebrauch- auch in dem Niederländischen: zum Beispiel ’noodgedwongen‘. ’stoombedreven‘ of ‚handgemaakt‘

  8. Bas Bas

    Batteriebetrieben – batterijaangedrreven; farbcodiert – kleurgecodeerd; windgeschützt – uit de wind, maar ook gewoon: beschut.
    Ik denk inderdaad ook dat men in het Duits creatiever is in het ‚maken‘ van woorden. Maar cabaret en satire (bv. Van Kooten en De Bie) hebben aardig bijgedragen aan de ‚verleuking‘ van het Nederlands.
    Een andere kant van ‚creatief met taal‘ vind ik de vraag hoe effectief taal kan zijn. Soms zie ik vertalingen Nl-D of omgekeerd naast elkaar (bv. in handleidingen) en verbaas ik mij over het verschil in tekstlengte tussen de twee vertalingen.

    • Hoi Bas, generell würde ich nicht sagen, dass das Deutsche mehr Möglichkeiten zur kreativen Wortschöpfung bietet als das Niederländische. In dieser Hinsicht jedoch schon.

      Mit effectief meinst Du „kurz und knapp“, nehme ich an?

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