Last updated on 22-08-2017
Fahrrad-Urlaub in den Niederlanden: Vom endlosen Abschlussdeich, schlaflosen Nächten und selbstloser Gastfreundlichkeit – Mit dem Fahrrad nach Terschelling und zurück. Ein Reisebericht-Gastbeitrag von buurtaal-Leserin Maraike.
Im Sommer 2008 hatten meine zwei Freundinnen und ich die Idee, mit dem Fahrrad von Mönchengladbach quer durch die Niederlande zur Nordseeinsel Terschelling zu fahren. Wir besorgten uns also eine Radwanderkarte und wasserdichte Fahrradtaschen, und schon bald ging es los. Von Mönchengladbach aus nahmen wir den Zug bis Kaldenkirchen. Um etwas Geld zu sparen, stiegen wir vor der Grenze aus und fuhren dann mit dem Fahrrad nach Venlo.
Bereits im Zug wurden wir von zwei „Profiradwanderern“ ob unserer etwas unausgelasteten Packweise kritisiert und belehrt. Wir ließen uns aber nicht beirren; und nachdem wir unserem Radweg eine halbe Stunde lang in die falsche Richtung gefolgt waren, ging die Reise dann endlich richtig los. Es war sehr heiß in den ersten Tagen, sodass ich schon am ersten Nachmittag einen leichten Sonnenstich bekam und wir eine Pause an einem ruhigen, wunderschönen See einlegten.
Idyllisch
Nach einigen Stunden hatten wir zum dritten oder vierten Mal mit einer kleinen Fähre die Maas überquert ehe uns dämmerte, dass die Radwanderkarte uns zwar auf die schönsten Routen schickte, aber keinesfalls auf die schnellsten. Da wir nicht genau wussten, wie die Fähren nach Terschelling am Wochenende verkehrten und wir unbedingt am Freitag am Hafen sein wollten (es war Mittwoch), hatten wir einen straffen Zeitplan und – obwohl wir die Reise genossen – keine Zeit zu verlieren.
Wir hatten uns also gerade dazu entschlossen die Karte nur noch als groben Wegweiser zu benutzen und ansonsten nach Straßenschildern zu fahren, als ich merkte, dass es mir immer schwerer fiel, mit den anderen beiden mitzuhalten. Nach einer Weile bemerkte ich endlich, dass der Grund dafür ein platter Reifen war.
Ich hatte noch gar nicht erwähnt, dass unser Budget ziemlich knapp bis gar nicht vorhanden war und meine Freundin deshalb vorhatte, auf Zeltplätze zu verzichten. Ich war etwas skeptisch, aber am ersten Abend fanden wir tatsächlich eine Wiese, die sich perfekt zum Campen anbot, und wir fragten beim Haus gegenüber, ob wir die Wiese nutzen dürften.
Die nette Dame teilte uns mit, dass ihr die Wiese nicht gehöre, bot uns aber unverzüglich an, im Lagerraum zu schlafen. Während sie uns Getränke und Snacks anbot, flickte ihr Mann ganz selbstverständlich meinen Reifen – mithilfe eines Streichholzes! Ich war sehr beeindruckt und der Reifen hat auch noch etliche Monate später seinen Dienst erfüllt. Früh am nächsten Morgen ging es weiter, nachdem wir uns von den netten Gastgebern verabschiedet hatten.
Eilig
Wir folgten also nun den Straßenschildern und versuchten, so viel Strecke wie möglich zu machen. Am zweiten Tag schon glaubten wir, das Fahrrad sei uns angewachsen, und jedes Mal wenn wir absteigen mussten, fühlten wir uns seltsam immobil. Wir hatten mittlerweile gelernt, auf dem Fahrrad Flaschen zu öffnen, zu trinken, uns während der Fahrt gegenseitig Dinge aus den Taschen zu kramen und auf dem Lenker Brote zu schmieren, ganz getreu dem Motto „keine Zeit verlieren“. Wir hielten sogar an einem Baumarkt an, um etwas Schlauch zu kaufen, und bastelten uns mithilfe etwas Klebebandes eine „Trinkanlage“.
Gegen 22 Uhr kamen wir nach Kampen. Ich hatte zuvor einen Zeltplatz finden wollen, doch meine Freundin war wieder überzeugt, dass wir eine bessere Lösung finden würden. Um es kurz zusammenzufassen: unsere Nacht endete auf einer Parkbank in Kampen und mit einigen Nachbarn, die – nachdem meine Freundinnen Musik über einen kleinen Verstärker gehört und die Parkbank mit Teelichtern umringt hatten – die Polizei riefen, weil sie uns für eine Sekte hielten.
Als wir gegen 4 Uhr morgens weiterfuhren und meine Freundin im Dunkeln entschied, auf eine Autobahnabfahrt aufzufahren, begegneten wir zufällig den gleichen zwei freundlichen Polizisten nochmals. Dann beschlossen wir, wenigstens bis Sonnenaufgang zu warten, bevor wir weiterfuhren. Cola und Koffeinbonbons hielten uns einigermaßen wach.
Am Freitag gaben wir alles, um möglichst vor 18 Uhr am Hafen in Harlingen zu sein, da wir nicht wussten, wann die letzte Fähre ablegte. Wir hatten nicht geschlafen und radelten, als ginge es um unser Leben. Auf den letzten Kilometern fing es dann auch noch an wie aus Eimern zu schütten, sodass wir klitschnass und völlig ausgelaugt am Hafen ankamen, nur um als nächstes festzustellen, dass die Fähre erst in zwei Stunden fuhr.
Auf der Fähre schlummerten wir kurz ein, doch als wir spät abends dann endlich auf Terschelling ankamen, mussten wir in Regen und Dunkelheit auch noch einen Zeltplatz finden – in der Hauptsaison! Beim dritten Anlauf waren wir endlich erfolgreich und bauten schnell unser Zelt auf, um endlich wieder etwas Schlaf zu bekommen.
Entspannt
Die nächsten drei Tage verbrachten wir ruhig und entspannt mit Fahrradtouren zum Deich und zum Strand und die Abende mit Sangría und Heineken-Bier. Zu essen gab es übrigens fast die ganze Reise über alles, was wir auf unserem kleinen Campingkocher zu „zaubern“ vermochten.
Nach drei Übernachtungen nahmen wir am Nachmittag die Fähre zurück. Wir hatten geplant, über Amsterdam zurückzufahren, und kämpften uns somit durch Regen und Wind, direkt auf dem Deich, entlang der Küste. Gegen 21 Uhr erreichten wir den Abschlussdeich. Keine von uns hatte eine wirklich Ahnung, wie lang der Deich genau war, also nahmen wir uns vor, ihn zu überqueren und uns direkt danach einen Schlafplatz zu suchen.
Gruselig
Gegen 23 Uhr befanden wir uns mitten auf dem stockfinsteren Deich. Es regnete immer noch, Lastwagen rauschten an uns vorbei und warfen uns mit ihrem plötzlichen Gehupe fast aus dem Sattel und der Wind ließ uns frösteln. Wir überquerten die Autobahn über eine kleine Brücke und fanden auf der anderen Seite eine Tankstelle – die leider schon geschlossen hatte. Kurzerhand beschlossen wir, uns unter dem schützenden Dach in unsere Schlafsäcke zu mummeln, um uns zu trocknen und aufzuwärmen und ein bisschen zu dösen.
Plötzlich kam ein riesiger Truck auf uns zugefahren. An der Seite der Tankstelle gab es einen Geldautomaten, den noch einige Fahrer in dieser Nacht ansteuern sollten. Der Truck stoppte vor uns und seine Scheinwerfer beleuchteten die bis oben hin wie Mumien verschnürten Körper. Ich weiß nicht, ob ich oder der Fahrer mehr Angst hatte, aber ich war heilfroh, als er weitergefahren war, ohne auszusteigen oder uns anzusprechen. Nach einem zweiten Erlebnis dieser Art war ich panisch, dass einer der Fahrer die Polizei rufen würde und drängte meine Freundinnen, einen etwas ruhigeren Ort zu suchen. Wir fuhren also einen Weg hinunter zu einem kleinen Chaletpark und suchten zwischen ein paar Büschen Windschutz, bis der Morgen anbrach.
Wir waren hundemüde und verfluchten den Abschlussdeich, der einfach nicht enden wollte. Als gegen 8 oder 9 Uhr endlich „Land in Sicht“ war, fuhren wir einige Kilometer, um den Deich endgültig hinter uns zu lassen und legten uns dann einige Stunden an einem kleinen ruhigen Fluss schlafen.
Das Wetter spielte zum Glück mit und es war sonnig und warm. Am späten Nachmittag gelangten wir dann nach Amsterdam. Die Innenstadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten erwies sich leider als recht unvorteilhaft mit drei schwerst überladenen Fahrrädern. Nach kurzer Zeit verließen wir also die Stadt, um uns für die kommende Nacht ein schöneres Quartier zu sichern. Wir radelten sehr lange, bevor wir die Stadt endlich hinter uns gelassen hatten und fanden in einem winzigen Dorf eine Nachtstatt auf einem Bauernhof.
Auch die darauffolgende Nacht verbrachten wir im Garten eines sehr netten Ehepaares, da relativ früh abends ein Gewitter über uns hereinbrach. Insgesamt war das Wetter auf der Rückfahrt unbeständiger und Autofahrer machten sich einen Spaß daraus, in metertiefe Pfützen zu fahren, um uns nass zu machen, und zwar gründlich! Zum ersten Mal entdeckte ich, dass auch das netteste Völkchen eine dunkle Seite hat. Wir schafften es mit nur zwei Übernachtungen zur Grenze und stiegen müde und geschafft in Venlo in den Zug.
Wir haben sehr viel Spaß gehabt auf unserer Reise und etliche Sonnenstunden genossen. Die Niederländer sind uns stets unglaublich liebenswürdig und hilfsbereit gegenübergetreten und die ungläubigen Ausrufe („Was? Nach Terschelling? Mit den Fahrrädern? Da habt Ihr euch ja was vorgenommen!“) haben uns nur umso mehr angespornt.
Vieles war sehr unorganisiert und manch einer hätte uns für verrückt erklärt, aber trotz schmerzender Glieder, Übermüdung, Regen, Kälte und zu wenigen Duschen haben wir alle nur positive Erinnerungen an diese Tour und warten schon seit 2008 auf die nächste Gelegenheit.
Maraike arbeitet in England für vouchercloud.de und betreut die internationalen Webseiten. Sie ist seit frühster Kindheit passionierte Terschellingurlauberin und ein Fan der niederländischen Kultur und Lebensart. Die Bilder in diesem Post (bis auf die Landkarte) sind von ihr.
Hi Maraike, mich würde noch interessieren, wie Du Dich in den Niederlanden verständigt hast. Mit Deutsch, Niederländisch, Englisch oder einer bunten Mischung?
Hallo Alex,
es war ein buntes Gemisch!
Da ja die meisten Niederländer hervorragend Deutsch und Englisch sprechen, war das zumeist kein Problem. Ich finde es aber immer etwas unhöflich , dies vorrauszusetzen, deshalb habe ich es immer erstmal auf Niederländisch versucht. Und mein Wörterbuch ist auf Reisen ohnehin immer treuster Begleiter !
Ik heb één keer een vakantie op Terschelling doorgebracht: met trein en boot erheen; daar fietsen gehuurd. Prachtig eiland.
Mijn vader heeft in zijn jonge jaren tijdens een vakantie ‚om het IJsselmeer heen‘ gefietst, dus ook het traject over de Afsluitdijk. Ik kan het hem niet meer vragen – overleden -, maar hem kennende wist hij van tevoren wel hoe lang de Afsluitdijk is.
Ik heb die alleen per auto, als passagier, bereisd.
Ik heb de blog met heel veel plezier gelezen!
Der Afsluitdijk kam mir schon im Auto unendlich lang vor. Mit dem Fahrrad — will ich mir nicht vorstellen. Wehe, der Wind kommt nicht von hinten. (was er ja meistens tut…) Das dauert ja ewig.
Der Gegenwind auf dem Afsluitdijk ist legendär.
Ich war (und bin eigentlich noch, obwohl ich dort seit 2000 nicht mehr gewesen bin) ein leidenschaftlicher Terschelling Liebhaber und hatte einmal vor, dort ein Restaurant zu kaufen…… Manchmal tut es mich noch immer leid, dass wir damals den Sprung nicht gewagt hatten……
Und ja…. De afsluitdijk ist lang wenn du mit dem fiets fährts ;-) Kann ich bestätigen.
Allen einen wunderschönen Sommer(urlaub) gewünscht.
…..tut es mir leid ;-)
Tolle Form der Entspannung – mit dem Fahrrad durchs Land hetzen, dabei weder nach rechts noch nach links schauen und dann auch noch auf dem Lenker Butterbrote schmieren und trinken aus dem Schlauch; wie krank ist das denn? So bekloppt sind nur Deutsche. Immer in Angst, immer hetzen, immer im Hamsterrad. Mit Urlaub und Entspannung hat so ein Unfug ja wohl gar nichts zu tun. Wozu das? War der Teufel hinter euch her?
Tja, vor sich selbst kann man schlecht davonlaufen, obwohl alle Welt es immer wieder versucht. Mein aufrichtiges Beileid!
Ziemlich unterhaltsam geschrieben, jedoch sollte so eine Reise etwas besser vorbereitet werden.
Bessere Landkarten, die aufgezeigt hätten, dass die Straße rechts der Maas von Venlo nach Nijmegen beiderseits Radwege hat usw. Und schon mal was von Jugendherbergen gehört?
Und dass die Hauptwindrichtung von Südwesten nach Nordosten geht, was auf dem Abschlussdeich genau entgegengesetzt zur angegebenen Reiseroute ist?
Ich selbst wollte mal im Rhonetal von Avignon nach Norden mit dem Rad, habe aber nach einigen Stunden aufgegeben und bin mit dem Zug gefahren, da der Mistral doch zu stark war. Gegenwind ist also keine niederländische Spezialität.
Maar in het geheel was toch wel fijn of…? (Aber insgesamt hat es doch Spaß gemacht, oder…?)
Es mag einigen von euch in dem Beitrag vielleicht nicht so vorgekommen sein, aber wir hatten eine Menge Spaß und haben sehr viele nette Menschen kennengelernt. Hätte ich jeden Moment der Reise detailliert dargestellt, hätte dies bei Weitem den Rahmen dieses Artikels gesprengt. Obwohl wir am Tag etliche Kilometer zurückgelegt haben, haben wir sehr viel gesehen, Tonnen an Eiskrem in malerischer Landschaft verspeist, uns ein ‚Blumenfestival‘ angeschaut, uns mit Menschen unterhalten, haben eine Kirche in einem urigen kleinen Dorf besichtigt und vieles, vieles mehr.
Die „mangelnde Vorbereitung“ die hier kritisiert wurde hat uns wunderschöne Momente beschert, wir haben unglaublich viel gelacht und mehr als genug nach rechts und links geschaut ;)
Ik had wel begrepen dat jullie veel lol hebben gehad!
Goed voorbereide en minder goed voorbereide vakanties hebben beide hun eigen manier van genieten.
So seh ich das das auch Trijntje :) (Sorry ich versuch’s jetzt mal nicht auf Niederländisch)
Mit 50 werde ich vielleicht lieber eine All-inklusive-Reise buchen, aber so lange es mir noch Spaß macht, suche ich lieber das Abenteuer!
Ik probeer het toch ook niet in het Duits!
In het Engels, dat durf ik nog wel aan, maar mijn actieve Duits is erg krakkemikkig.
Ik red me er wel mee als ik het spreek in Duitsland, maar het ook nog schrijven, ik heb het op deze blog wel eens geprobeerd, maar dat lukt me toch echt niet.
Und übrigens, Gerard, auch ich bin eingefleischte Terschellingliebhaberin und habe fast jeden Sommer meiner Kindheit und Jugend dort verbracht. Obwohl sich einiges verändert hat, hat die Insel nie ihren Charme verloren! Ich war seit zwei Jahren nicht mehr da, aber ich glaube es wird mal wieder Zeit :)
Welches Restaurant wäre es denn geworden?
In Oosterend gibt es eetcafé de Boschplaat. Also am Ende der Insel.
http://eetcafedeboschplaat.nl/
Ooooh, ja da haben wir einige Male ein Haus gemietet! Oosterend hab ich immer besonders gemocht, aber es ist so unglaublich anstrengend bei Gegenwind von West bis dorthin zu fahren :D
haha…. kenne ich :-) Aber man wird geübter. Beim Westenwind einfach durch die Dünen nach West fahren. Dort gibt es vom Wind geschützten Radwege. Und von West nach Oosterend durch den Terschellinger Polder oder dem Deich entlang. Falls der Wind aus dem Osten kommt…. umgekehrt ;-)
Ein schöner, unterhaltsamer Beitrag. :) Klar kann man so eine Reise besser vorbereiten, aber auch das ist keine Garantie, dass dann alles klappt. Die von mir detailliert vorbereiteten Radreisen entwickelten sich meist schon vom erstan Tag ganz anders, weil irgendwas schiefging – verschütt gegangenes Gepäck im Flugzeug, Konditionsprobleme, Wetter etc. Und so spontan drauflos gurken hat doch auch was. Hauptsache, ihr hattet Spaß, und den Eindruck hatte ich auf jeden Fall!
Beim Lesen musste ich an die englische Radwanderin Josie Dew denken, bei der es auch meistens ganz anders kommt, weil sie oft spontan ganz woanders hinfährt als geplant. Ihre Reisebücher lese ich auch immer gerne.
Der Aflsuitdijk ist meiner Meinung nach nur schön, wenn man Sonne und Rückenwind hat (einmal erlebt), ansonsten ist er die Hölle! Im Dunkeln bin ich ihn noch nicht geradelt, und ich habe es auch nicht vor. ;)
Ach, da wurden Erinnerungen wach….ich bin damals 1983 mit einem Freund fast 4 Wochen mit dem Rad unterwegs gewesen. Wir sind von Leverkusen bis Westkapelle(Zeeland) und zurück geradelt. Es waren Erlebnisse, die man nicht missen möchte…mit einem 3gang Hollandrad:-)
Aber es ist auch wahr: Heute genieße ich auch den Luxus einer All-inclusive-Reise.
Allen schöne Sommerferien gewünscht!
Vier Wochen? Oha, das klingt nach Spaß und Erschöpfung : )
In Westkapelle, Burgh-Haamstede und Co. bin ich mittlerweile auch schon öfter gewesen, aber ich muss doch sagen, dass mein Terschelling unschlagbar ist !
Und, scrooge, nach 18 Uhr werde ich die Fahrt über den Afsluitdijk wohl auch nicht nochmal antreten :D
Hallo Maraike,
tröste dich, du bist sicher nicht die einzige Deutsche, die fahrradfahrend, den Abschlussdeich unterschätzt hat. So ging es auch meiner Schwester, die mich, nachdem ich gerade in die Niederlande umgesiedelt bin, besuchen aus dem Ruhrgebiet besuchen wollte und sich die Route über den Abschlussdeich ausgedacht hatte. Auch sie hat diesen in Regen und Sturm überqueren müssen, met veel lol und Reifenpanne. So denkt man vielleicht als Deutscher, ach Holland ist klein und das schafft man so einfach. Ich weiss es nicht. Aber auch ein kleines Land hat so seine Tücken. Auf Terschelling bin ich übrigens noch nie gewesen. Wohl aber auf Vlieland. Das hat mein Herz gestohlen.
Vielleicht eine Idee für’s nächste Fahrradabenteuer. Aber wie auch immer, Zeit nehmen und von Holland geniessen.
Claudia Sabine
Hallo Claudia,
also um ehrlich zu sein, haben wir damals nicht so wirklich gewusst, was auf uns zu kommt. Ich weiß heute, dass der Afsluitdijk über 30 Kilometer lang ist. Ob ich es damals wusste, kann ich nicht mehr sagen, aber ich weiß, dass wir auf dem Hinweg oft auch bei Gegenwind 20 Kilometer in relativ kurzer Zeit hinter uns gebracht haben. Deswegen dachten wir, wir würden es noch am selben Abend schaffen. Vielleicht lag es an der Dunkelheit und dem Regen, aber er kam uns jedenfalls endlos vor. Ich habe den Deich mal unter die Lupe genommen und gesehen, dass die Tankstelle und der Zeltplatz tatsächlich genau auf der Hälfte des Weges liegen. Wir haben also bis dorthin schon zwei Stunden gebraucht!
Um ehrlich zu sein, gab es aber auch keine wirkliche Übernachtungsalternative vor dem Deich, was unsere Entscheidung mit beeinflusst hat : )
Nach Vlieland habe ich mal einen Tagesausflug gemacht. Was mir nicht gefallen hat, war, dass die wenigen Fahrzeuge die für die Insel zugelassen sind, einen immer fast über den Haufen gefahren haben. Ansonsten aber auch sehr schön!
Sehr schöner Artikel Maraiki :>
Wir sollten uns wirklich nochmal aufs Rad schwingen und losfahren.
Und bitte wieder genauso ungeplant, das ist doch das Spannende!!
Hallo Maraike,
Was mir bei diesem Artikel durch den Kopf geht ist „Wie alt wart ihr denn da?“ Es hört sich nämlich wie ein typischer Studenten-Urlaub an. Ich bin früher mal mit meinem Bruder von Holland nach Süd-Frankreich getrampt ohne große Vorbereitung. Wenn man jung ist, und die richtige optimistische Einstellung hat, dann kann man auf so einer Reise viel aushalten und viel Spaß haben. Es ist doch viel interessanter wenn man nicht genau weiß was am nächsten Tag passiert!
Hallo Bob,
ich stimme dir zu, wie schon gesagt, finde ich, dass man solche Dinge tun muss solange man noch jung ist und Lust dazu hat. Wir waren in der Tat noch recht jung und ich weiß nicht ob ich heute auch noch auf den Zeltplatz verzichten würde, wahrscheinlich aber schon! Es kommt immer drauf an mit welchen Leuten man sich auf solch eine Reise begibt und meine Begleiter waren wie geschaffen für dieses Abenteuer ; )
Toller Beitrag und sehr schön geschrieben :)
Wie viel Tage habt ihr denn insgesamt gebraucht mit Aufenthalt usw. um circa einzuschätzen wie viel Zeit man in Anspruch nehmen sollte ?
Wer eine Reise tut, hat hinterher etwas zu erzählen. Reisen mit dem Fahrrad ist eben ein Abenteuer.
Weiterhin viel Spaß und immer alle Reifen gut aufgepumpt
VlG
Jens von Haustier-Experten