Last updated on 02-10-2017
Ein Gastartikel von buurtaal-Leser Marje Brun, der sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden zuhause ist.
Vorab: Die Niederlande als mein „Lieblings-Ausland“ zu bezeichnen fällt mir schwer. Zu sehr sind die Grenzen zwischen mir und den Niederlanden vermischt, um wirklich zu wissen, wo ich hingehöre, welches mein „aktuelles Lieblingsland“ ist oder wo ich mich gerade befinde. Ich gebe zu, das klingt irgendwie komisch. Aber wenn man auch in seinem Heimatland viel mit Niederländern zu tun hat und mit ihnen ihre Sprache spricht, dann kann das schon einmal passieren.
Eine niederländische Seele?
Meine Leidenschaft für die Niederlande begann praktisch mit meiner Geburt, auch wenn mir zum richtigen Niederländer ein weiteres „a“ in meinem Vornamen Marten fehlt. Um diesen Verlust zu kaschieren, kam irgendwann einmal das „Marje Brun“. Marje, ein Mädchenname, aber auch die Abkürzung für Marten Jens Bruns, meinen Geburtsnamen.
„Marje Brun“ verwende ich inzwischen auch als Pseudonym wenn ich als freier Journalist Artikel für Zeitungen und Internet-Medien schreibe. So sehr identifiziere ich mich mit diesem selbst gewählten Namen.
Ferien in den Niederlanden – frühe Prägung
Geprägt in Sachen Niederlande wurde ich – wie viele andere Deutsche auch – durch zahlreiche Ferienaufenthalte im Nachbarland. In meinem Fall waren es vor allem ein Campingplatz am Rijn und Besuche in diversen Großstädten. Entscheidenden Einfluss hatten aber auch zwei grandiose Gestalten niederländischer Herkunft.
… eine TV-Persönlichkeit
Die eine Berühmheit wohnte in einem Nachbarort. Man sah ihn oft und er sprach auch mit einem. Das war der Showmaster Rudi Carrell, der bestimmt nicht nur in mir schöne Fernseh- Kindheitserinnerungen hervorruft.
… und eine Kinderbuchfigur
Mein zweiter Held hat mein Leben mehr beeinflusst als so manch andere Kunstfigur. Es handelt sich um Pietje Puk – den immer fröhlichen Postboten aus dem imaginären Ort Kesseldorf. Die lustigen Geschichten des Lehrers und Kinderbuch-Autors Henri Arnoldus begleiten mich seit ich als kleiner Junge mit dem lesen begann.
Ab und an erwische ich mich heutzutage, wie ich sie immer mal wieder lese. Wenn ich zum Beispiel in Zuidhorn oder in anderen Dörfern rund um Groningen bin, rechne ich jederzeit damit, dass gleich der pfeifende Postbote um die Ecke kommt und mit mir einen seiner berühmt-berüchtigten Scherze treibt.
Vismarkt und voetbal
In den letzten vierzig Jahren war ich also des Öfteren in den Niederlanden. Manchmal nur, um auf dem einen oder anderen Markt zu schlendern und einzukaufen. Wenn es die Zeit erlaubt, dann auch um Fußballspiele in der Eredivisie anzuschauen, die mir in der Regel besser gefallen als die aus der Bundesliga in Deutschland. Hier haben sich seitdem auch viele Freundschaften mit Niederländern entwickelt.
Lekker eten
Man kann schon sagen, dass die Niederlande ein Stück Heimat für mich geworden sind. Und wer weiß, ob nicht schon bald aus dieser lebenslangen Freundschaft ein wirkliches Stück Heimat werden wird. Dann habe ich es nicht immer so weit zu meinen beiden Ausflugsrestaurants in unserem Nachbarland. Das eine ist in der Nieuwe Ebbingestraat in Groningen gelegen, das andere liegt im Park Frankendael in Amsterdam. Denn man kann in den Niederlanden nicht nur gut Urlaub machen und sich mit Freunden treffen, sondern auch – entgegen aller Vorurteile – sehr gut essen.
Alles is mogelijk!
Een mooi verhaal, wat voor mij wederzijds is. In Duitsland voel ik me ook welkom en daar vind ik veel dingen die niet in NL te vinden zijn. Vooral meer ruimte, zeer oude stadjes en prachtige rivierdalen met prima fietsroutes. (Altmühl, Enz, Lahn, Werra etc.)
Het bovenstaande sluit mooi aan op een artikel dat ik een paar dagen eerder las bij onze provinciale omroep:
Duitse filmploeg legt schoonheid van onze provincie vast
Mooi om te lezen!
Een beetje extra omdat mijn wortels in Groningen (stad) liggen, en ik Park Frankendaal ken omdat mijn dochter met haar gezin daar vlakbij heeft gewoond, en ik daarom wel eens met mijn kleindochters in de speeltuin daar ben geweest.
Het maakt me ook nieuwsgierig: welk restaurant in de Nieuwe Ebbingestraat?
Hoi Trijntje,
Het is Lokaal 77.
Dank! Ik kom tenminste eens per jaar wel in Groningen stad, en dan is het leuk om zo iets te weten.
Hoi Ximaar, fijn dat jij je omgekeerd in Duitsland zo prettig voelt. (Dat artikel en het filmpje waren trouwens wel erg clichébevestigend ;))
Ha Trijntje, ik wist niet dat jij oorspronkelijk uit Groningen komt. Dan lijkt het me inderdaad extra leuk om te lezen.
@Marje: Verrätst du Trijntje, um welches Restaurant es geht?
„Pietje Puk“ ken ik helaas niet, maar ik houd van Tom Poes en de Heer Bommel. Dat zijn heel beroemde stripfiguren van Marten Toonder. Tom Poes en Bommel wonen trouwens in Rommeldam.
Maar ik houd ook erg van Robbedoes en Kwabbernoot. Deze stripfiguren zijn overigens nooit in Rommeldam te vinden. Omdat ze in Rommelgem wonen. Als jullie begrijpen, wat ik bedoel…
Ja, unsere „ Holländer“, das ist so ein Geschichte. Meine „Holländer“ habe ich durch meine Frau vor über 38 Jahren kennen gelernt. Thea und Rinecke. Sie waren seit Mitte der Fünfziger Jahre die Freundinnen meiner Frau. Die war über die Katholische Kirche damals über die Sommerzeit auf einen Bauernhof in Brabant verschickt worden. Ihre Mutter gehörte zu den Heimatvertriebenen aus Schlesien, die als Wittwe froh war die Tochter einmal aufs Land verbringen zu können.
Da war dies Mädchen gezwungen von jetzt auf gleich Nederlands zu lernen. Auch wenn sie heute etwas braucht um wieder in die Sprache hineinzukommen, sie kann immer noch sehr gut Nederlands praten. Oder soll ich sagen Brabants.
Unsere Feriengäste aus den Niederlanden die zu uns in den Harz kommen freuen sich auch darüber in ihrer Muttersprache angesprochen zu werden.
PS: Für Deutsche sind Niederländer fast immer „Holländer“.
Hoi Jürgen, das klingt nach einem sehr netten Austausch.
Zu der deutschen Neigung, „Holländer“ sagen habe ich hier auf buurtaal damals meinen allerersten Artikel geschrieben:
Holland oder die Niederlande?