Last updated on 02-07-2020
In jedem Land gibt es Hinweis- und Verbotsschilder, denen man immer wieder begegnet. Viele dürften auch für ausländische Besucher verständlich sein. Manche jedoch nicht …
Rillen?
Früher, lange bevor ich nach Deutschland zog, wurde meine Phantasie bei Fahrten auf der Autobahn immer durch ein bestimmtes Wort angeregt. Was waren bloß diese geheimnisvollen Rilldinger, vor denen man stets gewarnt wurde? Marillen kannte ich, aber Spurrillen?
Inzwischen ist das Rätsel gelöst und die Spurrillen haben leider ihren Charme verloren. Im Niederländischen nennt man diese in Längsrichtung verlaufenden Beschädigungen der Fahrbahn sporen in het wegdek. Das Phänomen an sich heißt spoorvorming.
Müllhalde
Was auf dem Schild oben im Foto genau verboten ist, wird sich vermutlich nicht jedem Deutschsprachigen sofort erschließen. Ich habe diese Szene mal in Antwerpen in Belgien fotografiert, da man sich so offensichtlich nicht daran hielt.
Sluikstorten bedeutet illegal Müll abladen. Das Verb storten heißt schütten, kippen oder stürzen. In dem ersten Teil – sluik – versteckt sich das Wort tersluiks: heimlich, ohne dass andere es mitbekommen.
Dieses schöne, kompakte Verb gibt es übrigens nur in Belgien. In den Niederlanden würde man in etwa Folgendes sagen:
Verboden afval te storten
Verboden vuilnis te storten
Verboden afval achter te laten
Bilderschildersammlung
Jetzt bin ich sehr gespannt, über welche Schilder Ihr in den Niederlanden gestolpert seid. Habt Ihr ein Foto davon gemacht? Wenn Ihr es mir schickt, könnte ich hier auf buurtaal eine schöne Übersicht zusammenstellen.
Da fällt mir direkt „Let op! Drempels! ein, leider ohne Bild ;-) Aber seitdem nenne ich auch die Hubbel auf deutschen Strassen Drempels ;-)
Wenn ich das nächste Mal in NL bin, mache ich ein Foto.
Oh ja, die drempels gehören hier definitiv hin :-)
Dremepls klingt für deutsche Ohren lustig, ist aber sehr gut zu verstehen, denn das Wort gibt’s im Deutschen auch. Einmal als Bezeichnung für den Kniestock (niedriges Wandstück unter der Dachschräge) und einmal für die Stufe unter einem Schleusentor. Beide Male eine Bezeichnung für eine Schwelle und genau diese findet man ja dort auf der Straße.
Zelf stoor ik me aan onhandige afkortingen als m.u.v.
Liever zie ik pictogrammen of anders excl. wat ook door Frans- en Engelstaligen begrepen word.
Bij parkeren is het woord ‚vergunninghouders‘ waarschijnlijk net zo onduidelijk als ‚Sondergenemigung‘ die ik op de Lüneburger heide trof. Had ik iets als fietser nodig en waar moest ik dat halen? Gelukkig had ik zo een Duits fietspaar te pakken die het uitlegden.
In het Vlaamse Zichem trof ik een bord ‚Motor stilleggen aub bij gesloten overweg‚. Daar heb ik als Nederlander al moeite mee omdat ik op de fiets was en ik m’n hart gewoon door heb laten kloppen.
Mooi!
„Let op! Drempels gibt es hier.“
Noch ein bekanntes Schild.
Moderne Version.
Zutritt verboten
Danke für die Ergänzungen Remy.
Fietspad – „dus niet brommen“ (Radweg – also keine Mofas/Mopeds).
hat mir in der Zeit, in der ich mich nur ab und zu als Tourist in NL aufhielt, einige Fragezeichen in die Augen gezaubert.
Im Laufe der Zeit lernte ich dann, was ein bromfiets ist. Gut. Aber dass es dann eigens für die Fortbewegung auf diesem Gefährt ein Verb gibt, fand ich schon erstaunlich.
Es scheint sowieso eine Eigenheit der Niederländischen Sprache zu sein, Verben zu erschaffen, für die im Deutschen ein Substantiv+Verb (oder noch mehr) erforderlich sind.
Z.B. Moped fahren = brommen.
Hier zu gehört auch noch ein ganz schönes Verb: klappertanden = mit den Zähnen klappern (fand ich immer urkomisch).
Durch diese Art Verben ist es im Niederländischen vielfach sehr viel einfacher, einen Sachverhalt mit einem Wort auszudrücken, wofür im Deutschen eine ganze Reihe von Worten nötig ist.
Vielleicht mal ein Thema für einen eigenen Blogartikel?
Schau mal hier, Helga :-)
Kreative Verbbildung im Niederländischen
Oh – danke schön!
Das war mir bei der Fülle an tollen Themen hier noch gar nicht aufgefallen. Trifft auch genau den Kern, was ich versucht habe auszudrücken. ;-)
Das freut mich!
Meine Lieblingsschilder sind die oben bereits genannten „Drempels“
„De Slagbomen dalen automatisch“
An Häusern „te huur“ oder „verkocht“
Hast Du davon auch selbst Bilder gemacht?
Nee, leider habe ich keine Fotos gemacht.
Vor einigen Jahren ist mir das Warnschild „Obstakels“ in der Gegend um Roosendaal als Variante zu „Drempels“ aufgefallen.
Bernd, Nele hat recht: Obstakel bedeutet Hindernis oder Hürde. Es handelt sich dabei um eine Reihe von „Entschleunungsmitteln“, wie zum Beispiel Blumenkürbel, die an den Straßenrand positioniert werden.
Obstakels kenne ich auch, sie sind aber etwas anderes als Drempels.
Obstakels verändern den Fahrbahnverlauf, d.h. sie ragen in die Fahrbahn hinein und durch das umfahren wird man gezwungen, langsamer zu fahren. Durch Obstakel will man also erreichen, dass eine Straße mit geringerem Tempo befahren wird. Obstakel werden dann eingesetzt, wenn eine Straße durch besonders gradliniegen Verlauf gerne als „Rennbahn“ genutzt wird.
Drempels liegen mitten in der Fahrbahn und man fährt direkt darüber, wenn auch mit gemässigterem Tempo. Danach kann man die Fahrgeschwindigkeit wieder erhöhen bis zum nächsten Drempel eben.
Beides begegnet einem in den Niederlanden wesentlich öfter als in Deutschland.
Schon sehr interessant, auf welche Beiträge man hier trifft!
Liebe Grüße
Nele
Mir sind gerade noch zwei tolle Schilder eingefallen:
Ritsen vanaf hier und Geef ritsers ruimte
Von beiden habe ich leider kein Foto, da man sie nur an Autobahnen findet.
Ich werde mal schauen, ob ich da etwas finden kann, Nele :-)
Immer wieder gern gesehen:
Pas op schrikdraad!
(schrikdraad ist ein elektrischer Weidezaun)
Das ist in der Tat auch schön.
mir gefiel auch immer das simpele „ga terug“ an der Ausfahrt /der falschen Einfahrt der Autobahn…
[…] Ihr irgendwie interessant oder besonders findet. Bilder habe ich leider nur wenige erhalten. In den Kommentaren zu dem Beitrag gab es jedoch jede Menge Vorschläge. In diesem Artikel präsentiere ich also eine kleine Ausbeute […]
Alt und Macho, aber darf hier nicht fehlen: Der Moment, wenn man das erste Mal in Amsterdam ist, im Rotlichtviertel landet und „max. 2 huren“ auf den Parkschildern liest…
Wo hast du dass denn gesehen Jörg? Auf Parkschildern wird die Dauer mit „max. 2 uur“ (Singular) angegeben. Von „uren“ (Plural), geschweige denn „huren“ kann da eigentlich nicht die Rede sein.
Was mir in den Niederlanden aufgefallen ist, was es in dieser Form in Deutschland auch nicht gibt, sind die Verbotsschilder an Privatgrundstücken (Einfahrt freihalten, Zutritt verboten usw.), wo immer der entsprechende Paragraph des Strafgesetzbuchs mit erwähnt wird.
Hi Johannes, solche findet man vor allem an den Privatgrundstücken von Firmen.
Was bedeuten die Nummerierungen auf den Ortsschildern?????
Was meinst du, Ewald?