Last updated on 26-07-2024
Niederländische Lieblingsbücher
Vom 19. bis 23. Oktober findet die Frankfurter Buchmesse statt. In diesem Jahr sind mein Heimatland – die Niederlande – und der niederländischsprachige Teil von Belgien – Flandern – zusammen als Ehrengast vertreten. Für deutsche Besucher eine schöne Gelegenheit, Autoren aus den beiden Ländern näher kennenzulernen.
Was hier folgt, ist meine persönliche Lesegeschichte …
Leseratte
Ich war ein Kind, das Bücher verschlang. Mein Tempo war so hoch, dass die Bibliothekarin in meinem damaligen Wohnort mich mal geradeheraus fragte, ob ich all diese Bücher auch tatsächlich lesen würde. Ich kann mich noch gut erinnern, wie beleidigt ich reagierte.
Lesen war mijn lust en mijn leven – und das ist es immer geblieben.
Abenteuerliches
Am liebsten las ich Abenteuergeschichten. Dazu zählten zum Beispiel die Wild-West-Serie Arendsoog, die Reihe um den Kampfflieger Biggles oder die legendären Avonturen van Bob Evers.
Ritter
Toll fand ich auch die Abenteuer des jungen (Beinah-)Ritters Tiuri von Tonke Dragt. De brief voor de koning und die Fortsetzung Geheimen van het wilde woud gibt es unter den Namen Der Brief für den König und Der Wilde Wald auch in deutscher Übersetzung.
Auch die sieben Weltmeere übten eine gewisse Anziehungskraft aus. Davon zeugen die Ketelbinkie-Trilogie von Anthony van Kampen und De Scheepsjongens van Bontekoe von Johan Fabricius. Beide spielen zu großen Teilen auf hoher See.
Auch die fast zerlesenen Bücher meiner Eltern weckten meine Neugier. Faszinierend fand ich die zum Teil in den Zwanzigern geschriebenen Abenteuer, die Bram Vingerling, Kruimeltje und De Artapapa’s erlebten.
Ich hatte eine deutliche Vorliebe für Jungsbücher. Geschichten für Mädchen reizten mich einfach nicht – bis auf die Bücher der britischen Autorin Enid Blyton. Favorit waren da De vijf, Pitty op kostschool und De dolle tweeling. In Deutschland sind die Reihen unter den Namen Fünf Freunde, Dolly und Hanni und Nanni erschienen.
Die Bibel und 1001 Nacht
Nicht nur Kinderbücher las ich. Sehr zur Freude meiner lieben – aber streng gläubigen – Oma geriet mir schon als Siebenjährige das Alte Testament in die Hände. Weniger gelungen fand sie es, dass ich mich mit ebensolchem Eifer an die Tausendundeine-Nacht-Märchen meiner Eltern heranmachte. Nicht dass ich damals alles komplett verstanden hätte, aber die Geschichten in diesen beiden Klassikern fesselten mich einfach.
Zukunft und Vergangenheit
In meiner Gymnasiumszeit entwickelte ich eine Faszination für die Römer und ich las alles, was ich dazu finden konnte. Inzwischen konnte ich auch Englisch und das erweiterte das Angebot enorm.
Auf der anderen Seite des Spektrums verbrachte ich mit den zahllosen Science-Fiction-Taschenbüchern meiner Mutter viele vergnügliche Stunden in der Zukunft. Besonders toll fand ich die Kurzgeschichten von Isaac Asimov, Philip K. Dick, Robert Heinlein und Eric Frank Russell. Zu meinen absoluten Favoriten gehören immer noch It’s Such a Beautiful Day von Asimov und Dear Devil von Eric Frank Russell (beide in den Fünzigerjahren geschrieben).
Mit 13 und 14 Jahren verschlang ich – wie vermutlich jedes Kind meiner Generation – auch die Bücher von Thea Beckmann (Kruistocht in spijkerbroek über den Kinderkreuzzug von 1212) und Jan Terlouw (Koning van Katoren – deutsch: Kampf um Katoren und Oorlogswinter – deutsch: Kriegswinter).
Pflichtlektüre
Obwohl ich also wenig Ansporn brauchte, um in meine Bücherwelten abzutauchen, machte mir die obligatorische Leseliste in den beiden höchsten Klassen des Gymnasiums überhaupt keine Freude. Für Niederländisch, Englisch, Deutsch und Französisch mussten meine Klassenkameraden und ich in dieser Zeit jeweils 12 Bücher lesen und schriftlich zusammenfassen. Zudem musste man in den mündlichen Sprachprüfungen Fragen dazu beantworten können.
Obwohl man sich die Lektüre im Prinzip selbst aussuchen konnte, sollte es schon “hohe” Literatur sein. Abenteuergeschichten und historische Romane kamen somit kaum in Frage. Und Science Fiction schon gar nicht.
In Englisch fand ich es noch ganz ok, denn da gab es genug Auswahl. Aber bei den anderen drei Sprachen tat ich mich schwer damit, unter dieser anspruchsvollen Literatur Bücher zu finden, die mich als etwa 17-Jährige interessierten.
Am schlimmsten fand ich jedoch, dass meine bisherige Leidenschaft dadurch zu einer Pflichtübung degradiert wurde. Dass jemand anderes bestimmte, wieviel und – gewissermaßen auch was – ich lesen sollte, ging mir furchtbar gegen den Strich.
Literatur als Kunst, nicht als Wissenschaft
Als ich später deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft studierte, bevorzugte ich eindeutig die sprachlichen Fächer. Als spitzfindige Studentin fiel es mir zwar nicht sonderlich schwer, die Werke von Lessing, Goethe, Schiller oder von Kleist in der Gruppe zu analysieren. Ich hatte aber einfach keinen Spaß daran.
Lesen war und ist für mich das ultimative Privatvergnügen.
Lese-Abstinenz
Obwohl ich nach der Schule weiterhin englischsprachige Bücher in rauen Mengen verschlang, war meine Abneigung gegen niederländische Literatur lange Zeit so groß, dass ich förmlich einen Bogen darum machte.
Das hat sich zum Glück geändert. Zwar lese ich immer noch mehr Englisch als Niederländisch, aber in meinen Regalen steht inzwischen doch eine beachtliche Zahl an Büchern in meiner Muttersprache.
Lieblingsautoren?
Toll finde ich zum Beispiel Hella S. Haasse, Anna Enquist, Kristien Hemmerechts und Nelleke Noordervliet.
Und meine drei Helden der niederländischen Sprache natürlich.
Außerdem die Gedichte von M. Vasalis und von Judith Herzberg.
Im vergangenen Sommerurlaub – die ideale Zeit zum Lesen – habe ich die Kurzgeschichtensammlung Gij nu der flämischen Autorin Griet Op de Beeck gelesen und finde sie großartig. Ein früheres Werk von ihr, Kom hier dat ik u kus, ist unter dem Titel Komm her und lass dich küssen inzwischen auch im Deutschen erschienen.
Lest Ihr auch niederländische Bücher? Welche findet Ihr toll?
Hi Alex,
wieder ein schöner Beitrag! Und ich bin verblüfft, dass ich keinen der Namen kenne, die Du nennst! Aber eigentlich ist das kein Wunder, schließlich gibt es so viele gute niederländische Autoren, da kommt man ja kaum hinterher … ;-) Beruflich hatte ich immer wieder mit Kinder- und Jugendliteratur zu tun. In den frühen Jahren z. B. mit den Büchern von Jan de Zanger, die es heute noch bei Beltz gibt.
Privat habe ich Connie Palmen, Margriet de Moor (Sturmflut!), Harry Mulisch, Leon de Winter (Malibu!), Gerbrand Bakker (Juni!), Cees Noteboom, Maarten ’t Hart und sehr, sehr gerne alles von Robert van Gulik gelesen.
Bin gespannt, welche Hinweise noch kommen.
Viele Grüße
Anja
Hi Anja,
von längst nicht allen Autoren und Autorinnen, die ich genannt habe, gibt es Übersetzungen ins Deutsche. Ich hoffe, dass die diesjährige Frankfurter Buchmesse zur Steigerung der Bekanntheit von niederländischen und flämischen Schriftsteller und Schriftstellerinnen in Deutschland beiträgt. Es erscheinen richtig gute Sachen, die meines Erachtens ein breiteres Publikum verdient haben.
Ganz bestimmt werden die Verlage auf der Buchmesse noch auf das ein oder andere Buch aufmerksam. Du könntest Dich natürlich auch als Agentin für unentdeckte Werke betätigen! Falls Du mal ein originelles Gartenbuch entdeckst, das noch keinen Verlag hat : Du weißt ja, wo Du mich findest!
Das behalte ich mal im Hinterkopf, Anja ;)
Und kennst du die Bibliothek im Haus der Niederlande in Münster? Die größte Sammlung niederländischer Literatur in Deutschland? Dort kann alles per Fernleihe bestellt werden!
Viel Spaß!
Ein guter Tipp, danke Claudia!
Hier der Link dazu: Bibliothek im Haus der Niederlande
Ist mein Job – dort ;-)
Bin aber noch in Elternzeit in Hannover.
Sehr interessant! Danke für die Information!
Hi Alex,
ich bin Teil eines dreiköpfigen Lesezirkels für niederländische Literatur, der sich aus einem Sprachkurs heraus zusammengefunden hat und inzwischen schon zwei Jahre besteht. Bei unserer Lektüreauswahl müssen wir allerdings noch aufpassen, dass wir uns sprachlich nicht übernehmen. Das letzte Buch, das wir gemeinsam gelesen haben und das uns gut gefallen hat, war „Het Diner“ von Herman Koch.
Gestern war ich bei einer Autorenlesung aus „Man in de verte“ von Otto de Kat – und auch das war aufregend gut.
Groetjes
Dörte
Hallo Dörte, schön, dass Du niederländische Bücher im Original liest.
Het Diner von Herman Koch scheint – inhaltlich – ein harter Brocken zu sein. Ich habe es als E-Book, aber ich bin noch nicht dazu gekommen, es zu lesen. Otto de Kat kenne ich (noch) nicht. Den werde ich mir mal anschauen. Dank je wel!
Otto de Kat kan ik aanbevelen; in elk geval zijn boek De langste nacht
Bedankt voor de tip!
So wie dir, ist es mir als Kind auch gegangen. Kaum daß ich lesen konnte, war vor mir kein Buch mehr sicher. Zuerst habe ich mein Lesebuch durchgelesen, dann alle Kinderbücher, die ich hatte, und dann habe ich mich in einer Bibliothek angemeldet. Und auch heute steht meine Wohnung voll Bücher. Allerdings habe ich nur zwei niederländische Bücher (ich hab sie an anderer Stelle schon mal erwähnt), nämlich die beiden, die die Kirmesmusikanten geschrieben haben. Und ehrlich gesagt, die reichen mir. Bevor ich die mir gekauft hatte, konnte ich kein Wort Niederländisch, erst dadurch habe ich ein bißchen was davon gelernt. Ich hatte mir ein Niederländisch-Wörterbuch und ein paar Sprachführer gekauft, mich damit ein bißchen schlau gemacht, und dann ging es los. Es war zwar eine ziemliche Quälerei mit dem Übersetzen, und ich habe auch nicht alles verstanden, aber doch so das Gröbste. Ich habe es nicht bereut, mir die Bücher gekauft zu haben, aber dennoch möchte ich das nicht nochmal machen, ist auf die Dauer doch zu anstrengend ;-).
Was ich allerdings nicht so ganz verstehe, wieso du eine Abneigung gegen niederländische Bücher hast – gegen deine eigene Muttersprache? So schwer ist sie ja nun auch wieder nicht, zumal du ja damit aufgewachsen bist ;-).
Ich kann das gut verstehen. Auf die Gefahr hin, für einen Banausen gehalten zu werden: Deutsche und auch niederländische Schriftsteller schreiben viel langweiliger als Briten oder Amerikaner.
Thomas Mann fand ich nur langweilig. Frisch ist zum Weglaufen. Bei Böll sind nur die Kurzgeschichten wirklich interessant und Grass hat nach der Blechtrommel meiner Meinung nach nichts Interessantes mehr geschrieben. Blöderweise habe ich mir (man wird ja nie klug und versucht es immer wieder) Frank Schätzings „Der Schwarm“ (übrigens auf Niederländisch) angetan: Nach 3-400 Seite habe ich das Buch entnervt weggelegt.
Ich lese ansonsten seit ein paar Jahren vorzugsweise Bücher in niederländischer Sprache – allerdings (nach den entsprechenden Erfahrungen mit niederländischen Autoren) nur Übersetzungen aus dem Englischen.
Wahrscheinlich ist es auch eine Frage des Alters, welche Autoren man mag oder nicht. Den „Schwarm“ von Schätzing fand ich sehr spannend, und mein Lieblingsautor ist Thomas Mann. Gerade lese ich alle seine Erzählungen nach ungefähr 50 Jahren noch einmal, und das mit großem Gewinn! Frisch, Böll und der frühe Grass haben mich viele Jahre begleitet, ich habe alles verschlungen. Aber aufgrund dieses Blogs habe ich mir ein Buch von Connie Palmen angeschafft, das mich dann gar nicht besonders gefesselt hat. Nun; ich bin 1945 geboren und daher sicher viel älter als Sie,
Henning.
Mit der Pflichtlektüre in der Schule habe ich als ehemalige „Leseratte“ übrigens die gleichen Schwierigkeiten gehabt wie Alex.
Henning, es passiert mir nicht oft, dass ich so gut wie 100% zustimmen muss. Aber bei den von dir genannten Autoren und der allgemeinen Bevorzugungen von angelsächsischer Literatur kann ich nur voll zustimmen. Eine Ausnahme: Die Buddenbrooks und die Erzählungen von Thomas Mann. Und Lucy: Ich bin in deinem Alter. :)
Magst Du Texte automatisch, nur weil sie in Deiner Muttersprache geschrieben sind, Tina? ;)
Die Sechziger, Siebziger und Achtziger bildeten in der niederländischen Literatur eine Periode, in der die Traumata des Zweiten Weltkriegs aufgearbeitet wurden. Wichtig und notwendig – das steht ausser Frage. Aber für mich in dem Alter nicht das, was mich interessierte. Die Literatur von heute ist für mich eine ganz andere, frischere.
Offen gestanden, ja, ich mag deutsche Texte mehr als fremdsprachige. Es kommt natürlich auf den Inhalt an. Kriegsliteratur mag ich auch nicht sonderlich, selbst wenn sie deutsch ist. Aber ich denke mal, es hat doch wohl auch in den 60er-80er Jahren in deinem Land noch andere Bücher gegeben als nur solche über den Krieg ;-).
Als Kind habe ich auch viel gelesen. Bekannt ist die niederländische Reihe „Kameleon“ und ich habe (denke ich) jedes Buch aus dieser Reihe gelesen. Auch die Hochlitteratur (ich musste 30 NL-Bücher lesen) fand ich interessant.
Da ich jetzt in Deutschland wohne und meine Muttersprache (fast) nie mehr anwende, lese ich deutsche Krimis Andreas Föhr und Klaus-Peter Wolff. Herrlich :-)
Danke für Deinen Beitrag, Alex
Ah! Andreas Föhr finde ich auch super! Ist zwar off topic, weil deutsch, aber das muss ich trotzdem schnell loswerden. Vor allem als Hörbücher zu empfehlen! Kennst Du auch Jörg Maurer?
Wie konnte ich Sietse und Hielke von De Kameleon vergessen! Die Serie habe ich auch sehr gerne gelesen. Laut Wikipedia wurden einige Bücher der Reihe ins Deutsche übersetzt.
mijn kleine selectie:
Marten Toonder – zijn Tom Poes boeken (een taalverrijker)
Tonke Dragt: De brief voor de koning, plus de rest
Pallieter
de komst van Joachim Stiller
de boeken van Geert Mak
griezelig vond ik de verhalen van Belcampo
Lijmen/het been en andere boeken van Willem Elsschot
gedichten van Herman de Coninck
de boeken van Midas Dekkers
Leider spreche ich nicht Niederländisch, deshalb hier auf Deutsch: Middas Dekkers! Ja! Den hatte ich ganz vergessen, dabei fand ich „An allem nagt der Zahn der Zeit“ sehr eindrücklich.
Midas Dekkers vind ik ook erg goed! En Tonke Dragt, die hätte in meiner Auflistung eigentlich auch nicht fehlen dürfen.
Von Belcampo habe ich nur wenig gelesen, aber ich stimme dir zu: ich habe die Geschichten als einigermaßen gruselig in Erinnerung …
Maar ook boeiend, de verhalen van Belcampo!
Auf jeden Fall!
Meine Sozialisation mit niederländischen Büchern hat auch maritim abenteuerlich angefangen, mit Jan de Hartog.
Auch heute noch mag ich die Bücher, vor allem die Krimis, von Janwillem van de Wetering.
Später kamen Harry Mulisch, Maarten t’Haart, Tim Krabbé, Gert Mak, Cees Noteboom und andere dazu. Margriet de Moor (Sturmflut / de verdronkene) sprach mich irgendwie nicht richtig an (und war teilweise fehlerhaft übersetzt). Ähnlich ging es mir mit Connie Palmen.
Vicky Hartman hat mich etwas enttäuscht, das ist sprachlich das Niveau von Schätzung oder den Krimis mit Lokalkolorit.
Eine positive Überraschung war in letzter Zeit Toine Heijmans, das fand ich enorm intensiv!
So unterschiedlich können die Geschmäcker sein…
Ich war auf der Suche nach niederländischen luisterboeken. Dabei fand ich zunächst die App „Luisterbieb“ (LB), über deren Bruder, die „VakantieBieb“, hier schon berichtet wurde. Auch LB ist von D aus erhältlich und zugängig, es gibt gratis Werke für die man nirgends Mitglied sein muß. Allerdings beschränkt sich dieses Angebot auf rechtefreie, uralte Kamellen (wie wir hier sagen). Das sind also entweder Übersetzungen von Ivanhoe oder Robinson Crusoe oder sehr alte — und altmodische — niederländische Werke aus dem 19. Jahrhundert. Beides kommt meinem Interesse, Aussprache durch Zuhören zu lernen, nicht entgegen.
Aber ich fand auch etwas brandneues, nämlich ein Buch von Dimitri Verhulst! Ich zitiere die flämische Website De Redactie:
Download Anweisungen eben dort, allerdings wohl nur noch ein paar Tage! Man bekommt ein zip mit dem Buch in 4 Sprachen als epub und pdf und als Audiobuch in het Nederlands (leider nicht mit flämischem Zungenschlag, das wäre zumindest für mich die Krönung gewesen).
Das Tolle: Man kann zum besseren Verständnis in epub/pdf mitlesen, bzw. in den deutschen Versionen nachschlagen.
Ik heb mijn gymnasiumopleiding gedaan voor de Mammoetwet.
In die tijd was er op het gymnasium geen verplichte leeslijst: volgens mij gingen ze ervan uit dat die gymnasiasten uit zichzelf wel literatuur zouden gaan lezen. Dat is denk ik ook niet de manier om ervoor te zorgen dat leerlingen kennis maken met literatuur. Vooral ook niet omdat in de bovenbouw de meeste tijd werd besteed aan het leren van het vertalen van teksten vanuit het Engels, Duits en Frans in goed Nederlands. Er was nog geen sprake van keuzepakketten of profielen.
Ik deed bèta, en dat betekende examen in Nederlands, Grieks, Latijn, Duits, Frans, Nederlands, wiskunde (drie onderdelen), natuurkunde, scheikunde en biologie.
Ik verslond ook boeken vanaf het moment dat ik kon lezen. En gelukkig waren de docenten van de moderne talen zelf toch wel literatuurliefhebber en deden ze hun best om ons in elk geval te adviseren; en in de lagere klassen werd er in de lessen ook wel enige tijd aan literatuur besteed.
Bij Nederlands stond literatuur wel ergens in het curriculum, maar ook helemaal niet in het eindexamen.
Ik ben Engelse boeken gaan lezen zodra mijn Engels goed genoeg was;, vanaf denk ik 14 jaar of zo. Ik lees nog steeds veel Engels.
Duits ben ik ook wel gaan lezen, en dat doe ik soms nog. Zo’n 40 jaar geleden las ik veel Hesse, ik heb gemerkt dat ik dat nu niet meer kan waarderen. Ik heb wel genoten van Nachzug naar Lissabon.
Als kind was ik dol op Jim Knoop enLukas de machinist en Jim Knoop en en de wilde 13. Dat laatste boek heb ik niet lang geleden tot mijn plezier in het Duits gekocht, in Keulen. Beide boeken door Michael Ende, waarvan ik ook Die Unendliche Geschichte heb gelezen, als jong volwassene.
Ik hield ook van de Narniaserie van C.S. Lewis, van de Pitty boeken van Enid Blyton, de boeken van Tonke Dragt (Brief voor de koning, Geheimen van het wilde woud).
Bram Vingerling en Kruimeltje, ja die ook. Koning van Katoren kwam later pas.
De boeken van Thea Beckman heb ik gelezen als jongvolwassene.
Je vraagt naar Nederlandse boeken:
Oorlog en terpentijn van Hertmans,
De ontdekking van de hemel van Mulisch
Nooit meer slapen van Hermans,
Veel boeken van Japin.
De stille kracht, Eline Vere, Boeken der kleine zielen, Van oude mensen de dingen die voorbijgaan (alle van Couperus)
Gedichten van Judith Herzberg, Leo Vroman, Tjitske Jansen, van der Graft.
Boeken van Theo Thijssen
Camera obscura van Hildebrand
Woud der verwachting van Hella Haasse
Als ik blijf doordenken komen er meer titels en schrijvers boven. Maar ik lees ook heel veel Engels, en vertaald werk van bijvoorbeeld Amos Oz en Philipe Claudel (mijn Frans is niet goed genoeg om dat goed in het Frans te kunnen lezen).
Lang genoeg, of haast te lang, deze tekst, dus ik stop maar.
Was für eine fantastische Liste, Trijntje. Danke Dir!
Die Narnia-Bücher von C.S. Lewis fand ich auch großartig. Die habe ich damals in niederländischer Übersetzung gelesen und im Erwachsenenalter noch mal in der Originalsprache nachgekauft.
Ik las ze als kind ook in het Nederlands, en later in het Engels
Liebe Alex,
zuerst vielen lieben Dank für diesen – wieder einmal – sehr interessanten Beitrag!
Auch ich „verschlinge“ momentan eines meiner Lieblingsbücher: „In een sluier gevangen“ (die niederländische Version von „Nicht ohne meine Tochter / Not without my daughter“) von Betty Mahmoody – gefunden auf einem niederländischen Flohmarkt.
Es ist wunderbar geschrieben! Da ich auch die Verfilmung seit den 90er Jahren kenne, fallen mir sofort Dinge auf, die das Buch vom Film unterscheiden.
Und ich kann meine niederländische Sprachkenntnis noch erweitern!
Wenn ich mit dem Buch durch bin, fange ich mit dem zweiten Teil an: „Uit liefde voor mijn Kind“.
Beste groeten van Ricardo!
Lieber Ricardo, toll dass Du auf Niederländisch liest!
Ik wens je nog heel veel leesplezier :)
Wie war das, wolltest du nicht auch mal ein Buch schreiben? Hoffentlich bringst du es dann auch in Deutsch raus ;-).
Ein buurtaal-Buch – und das wäre selbstverständlich auf Deutsch :)
Hallo,
nach einem tollen Urlaub in den Niederlanden habe ich vor 15 Jahren vier Semster Niederländisch an der Volkshochschule besucht, habe aber, wie das leider oft passiert, im Laufe der Zeit immer mehr den Kontakt zur Gruppe und der Sprache verloren. Und plötzlich war ich völlig raus aus dem Thema. Kürzlich habe ich mich mit einer Freundin über diese Zeit unterhalten und wollte deshalb im Internet etwas nachschlagen. So bin ich über einen Artikel über das Fluchen auf Niederländisch zu Buurtaal gekommen. Tja, und nun lese ich wieder ein wenig und komme langsam wieder rein.
Das erste „Buch“, das ich damals auf niederländisch gelesen habe, war ein Asterix Comic „Asterix en de intrigant“. Danach habe ich in einem Antiquariat zwei Bücher gefunden. Das Kinderbuch „Knikkertje Lik“ von Dan Zonderland und ein James Bond Roman von Ian Fleming, “ In dienst van Hare Majesteit“. James Bond finde ich persönlich blöd, egal ob auf deutsch oder niederländisch. :)
Tja, aber nun weiß ich ja, wo ich Bücher ausleihen kann. Mal sehen, wie es weiter geht. Auf jeden Fall danke ich den netten Leuten hier für die vielen guten Tipps und Anregungen.
Herzliche Grüße
Tanja
Knikkertje Lik: dat hoorde ook bij mijn favoriete kinderboeken; net als zijn kinderboeken over professor Zegellak.
Wie bei vielen hier wurde meine „Lesemanie“ praktisch mit dem Lesenlernen geboren. Bis heute ist Lesen für mich die ultimative Entspannung. Fast von Beginn an habe ich beim Lesen meine gesamte Umwelt komplett ausgeblendet, ich bin oft nicht auf Anhieb ansprechbar.
Meine Lektüre umfasst fast das gesamte Spektrum dessen, was so geschrieben wird – vom Groschenroman ala Butler Parker über „richtige“ Krimis über Science Fiction und Fantasy bis zum Sachbuch, sei es z.B. Geschichte, Sprachhistorie (speziell meine drei Sprachen D-GB-NL), Technik usw. Lediglich Gedichte und Herzensromane sind für mich unlesbar.
Den/die Autoren/in habe ich daher auch nicht – es gibt zwar bevorzugte Autoren, mehr aber eben nicht.
Mit 14 habe ich das Buch „Eric-der wunderbare Funken Leben“ von Doris Lund gelesen – und hier habe ich zum ersten Mal deutlich gespürt, dass in Übersetzungen etwas fehlt. Das englische Original war dann folgerichtig auch mein Einstieg in das fremdsprachige Lesen, zuerst sehr mühsam, heute weiss ich aber oft nicht auf Anhieb, in welcher Sprache (D-GB-NL) mein aktuelles Buch geschrieben ist. Ich lese inzwischen vorzugsweise das Original, Übersetzungen sind oft so schlecht, dass ich mir fast schon zutraue, eine bessere Qualität abzuliefern. Und leider werden ganze Passagen schwerer Passagen einfach unterschlagen – z.B. in Sarum von Edward Rutherford oder aber auch in Tom Clancys Op-Center.
Aus welcher Sprache die besseren Bücher kommen, vermag ich nicht zu sagen – die teilweise genannten Bevorzugungen vermag ich nicht zu teilen. Ich lese gerne von (nur beispielhaft) Eschbach (speziell „Der letzte seiner Art“) und Schätzing in deutsch, Baantjer (De Cock – herrlich altmodische Krimis) und van Gulik (Rechter Di) und van de Wetering in NL (aber auch genial „De vrije wil bestaat niet von Victor Lamme) sowie Dr Oliver Sacks (Neurologe – interessante Fälle zum Thema Wahrnehmung), John Irving (unglaubliche Schreibe – absolut gut, wenn man die mag), Arthur Haily und Bill Bryson in GB. Nicht zu vergessen Cotteril „Dr Siri“ und viele viele andere. Natürlich hat sich meine Wahl stark verändert – in meiner Kinderzeit habe ich Mary O’Hara (mein Freund Flicka“) verschlungen, Ottfried Preusslers Bücher haben mich jahrelang begleitet. Nicht zu vergessen die Abenteuer des Karl May, die ich heute wiederentdecke in ihren frühen Ausgaben. Ebenfalls eine feste Grösse waren die Readers Digest „Grossen Jugendbücher“ …
Aktuell beisse ich mir die Zähne an „Uren met Henk Broekhuis“ aus – für einen Nichtmuttersprachler schwere Kost.
Die hier von Euch genannten Autoren / Bücher werde ich mich mit Sicherheit ebenfalls bei passender Gelegenheit anschauen – in diesem Sinne danke für die Tipps.
Da wir bei Empfehlungen sind:
Die absolute Nummer 1 : Douglas Adams und hier speziell „The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“ (Per Anhalter durch die Galaxis).
Guus Kuijer darf nicht unerwähnt bleiben. Er ist ein gutes Beispiel für die Sorte von Kinder/-Jugendbücher die es in Deutschland nicht zu geben scheint.
Ich habe deutschen Freunden mal ein „Polleke“-Titel von Guus Kuijer verschenkt, anschließend hat dieses Buch die Runde gemacht im ganzen Bekanntenkreis, und die andere Titel der Polleke-Serie wurden dann auch verschlungen.
Ich bin übrigens meine Leben lang auch eine Leseratte gewesen, bis vor drei vier Jahre. Seitdem bin ich „lesemüde“. Nur noch einzelne Bücher können mich so fesseln dass ich sie zu Ende lese. Gerade versuche ich mich an „Joe Speedboot“ von Tommy Wieringa, es macht einen gute Eindruck.
Joe Speedboot: dat herinnert me aan een ander boek van Tommy Wieringa: Dit zijn de namen. Heeft diepe indruk op me gemaakt.
Ik heb nog niets van hem gelezen. Jullie maken me welnieuwsgierig ….
Ik heb het uitgelezen en het is me goed bevallen. Met action, filosofie, levenswijsheid en realistische karakters. Er is ook een Duitse vertaling: „Joe Speedboot – Keine Zeit für Helden“. Van mij een aanrader.
Goed om te weten Bob. Ik heb het als e-book en zal er binnenkort eens aan beginnen.
Bob, „lesemüde“ – een onderwerp dat mij sedert enige tijd bezig houdt. Waarschijnlijk is het in mijn geval een ouderdomsverschijnsel. De ogen vallen na relatief korte tijd dicht. Ben daarom begonnen voornamelijk naar audioboeken te luisteren. Maar ja, de ogen vallen dan ook dicht en de spreker leest verder en dus ook niet makkelijk. Maar onafhankelijk van deze gewone vermoeidheid bestaat de „Lesemüdigkeit“ uit een zekere onlust lange romans te lezen. Dat was vroeger wel heel anders. In tegenstelling daartoe is de Leselust voor non-fiction steeds groter geworden. Thans zijn het biografieen van Alexander von Humboldt en Goethe.
„Lesemüde“, ja, dat heb ik momenteel ook. Een vriend van mij klopt zich tientallen van boeken in zijn dikke kop (hij is geen Nederlander, heeft dus maar een kop en geen hoofd, en ook maar een hersen en niet twee daarvan, zoals ik), en zegt, lees dit, lees dat, maar ik doe me de laatste tijd oneindelijk moeilijk met boeken. Want ze achterlaten bij mij maar weinig indruk op lange termijn, – oké, er zijn uitzonderingen, maar dat zijn rariteiten. Uiteindelijk heb je het met een schaduw van een gebeurtenis te maken, met een belevenis uit tweede hand. En dan hou ik toch eerder van vitale, zelfs gemaakte ervaringen, belevenissen uit eerste hand.
(Mitteilung an Dich, Alex, aber das hier ist ja vielleicht auch noch für andere interessant. Poste es nach Deinem Ermessen.)
Sind Comics nicht auch Literatur? Eine überraschende Neuigkeit sah ich gestern auf „Landinwaarts“ mit Dieuwertje Blok. Ein neuer „De Heer Bommel en Tom Poes“-Band kommt heraus! Sie haben dafür eine junge Frau gefunden, die exakt Maarten Tonders Stil des Zeichnens beherrscht. Es ist die aktuelle Folge von Landinwaarts, 28.10. 2016, in der sie vorgestellt wird, der vorletzte Beitrag, ziemlich am Ende.
Auch eine Enkelin von Maarten Toonder wird mit den Zeichnungen konfrontiert – und sie kann keinen Unterschied zu den Zeichnungen ihres Großvaters feststellen.
Von mir aus spricht nichts dagegen, stripboeken zur Literatur zu rechnen, Patricia. Die Tom-Poes-Geschichten von Marten Toonder werden schon sehr lange zu den „gehobenen“ Büchern gerechnet. Wie schön, dass die Serie eine Fortsetzung bekommt. Danke für diesen Hinweis.
Ich möchte ein niederländisch geschriebenes Buch empfehlen, das vielleicht die Geschichtsinteressierten anspricht.
Es heißt:
Gewone Helden
– De Dutch-Paris ontsnappingslijn 1942-1945 –
Autor: Megan Koreman
Verlag Boom, Amsterdam, erschienen 10.11.2016
Danke Brigitte, das klingt spannend!
Hallo Alex,
erst gestern habe ich Deine Seite gefunden und muß sagen, daß sie sehr viele Informationen in kurzweiliger Form enthält.
Ich selbst lerne seit einigen Jahren über die VHS die niederländische Sprache in einem Kurs. Wir haben nun beschlossen Kurzgeschichten zu lesen. Voraussetzung ist jedoch, daß diese von niederländischen Autoren geschrieben sind.
Es sollte sich hierbei um kurzweilige, unterhaltende Kurzgeschichten handeln.
Hast Du hierzu vielleich einen Tip bezüglih eines Autoren / einer Autorin oder den Titel eines Buches welches solche Kurzgeschichten beinaltet ?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße, Holger
Danke fürs Kompliment Holger!
Schau doch mal auf diese Site:
https://www.hebban.nl/korte-verhalen-lezen
Eventuell ist da etwas dabei für Euch.
Ansonsten wäre das auch eine super Frage für das buurtaal-Forum. Vielleicht bekommst du da noch gute Tipps.
Hallo Alex,
danke für den Tip. Ich werde hier einmal stöbern. Sollte ich nicht fündig werden, wende ich mich gerne an das Forum.
Liebe Grüße
Holger
Hi Alex,
ich lerne seit ein paar Wochen die tolle niederländische Sprache. Kannst du mir ein schönes Buch für Anfänger empfehlen?
Viele Grüße,
Lotte
Hallo Lotte, schön, dass du Niederländisch lernst!
Kinder- und Jugendbücher sind für den Einstieg oft eine gute Wahl. Vielleicht probierst du es mit einem Buch, dass es sowohl auf Deutsch als auch auf Niederländisch gibt, wie zum Beispiel das spannende Meester van de Molen. Im deutschen Original heißt es Krabat.
Veel leesplezier!
Hier noch eine kleine Liste für Dich:
Stefan Hertmans – Die Fremde (De bekeerlinge)
Stefan Hertmans – Krieg und Terpentin (Oorlog en terpentijn)
Kris van Steenberge – Verlangen (Woesten)
Kees van Beijnum – Die Zerbrechlichkeit der Welt (De offers)
Jan Brokken – Mein kleiner Wahnsinn (Mijn kleine waanzin)
Jan Brokken – Die Vergeltung – Rhoon 1944: Ein Dorf unter deutscher Besatzung (De vergelding)
Rinus Spruit – Maartens perfekte Welt (Een dag om aan de balk te spijkeren)
Adriaan van Dis – Ein feiner Herr und ein armer Hund (De wandelaar)
Adriaan van Dis – Das verborgene Leben meiner Mutter (Ik kom terug)
Jaap Robben – Birk (Birk)
Otto de Kat – Freetown (Freetown)
Otto de Kat – Julia (Julia)
Otto de Kat – Eine Tochter in Berlin (Bericht uit Berlijn)
Otto de Kat – Sehnsucht nach Kapstadt (De inscheper)
Thomas Verbogt – Wenn der Winter vorbei ist (Als de winter voorbij is)
Jan van Mersbergen – Wie es begann (Zo begint het)
Rascha Peper – Visions of Hanna (Wie scheep gaat)
Pieter Webeling – Das Lachen und der Tod (De lach en de dood)
Pieter Webeling – Die Stunde des Schmetterlings (Het uur van de vlinder)