Last updated on 10-05-2020
Diese Woche möchte ich Euch eine Uni-Arbeit von Isabelle Brandstetter vorstellen. Sie steht direkt hier auf buurtaal zum Download (oder zum Lesen im Browser) bereit. Auf 14 lesenswerten Seiten beleuchtet die Studentin typische Schwierigkeiten, mit denen sich deutsche Muttersprachler beim Niederländischlernen konfrontiert sehen. Sie geht dabei auf bestimmte Aspekte der Aussprache, der Grammatik und des allgemeinen Sprachgebrauchs ein.
ui und g
Nicht fehlen dürfen die beiden Angstgegner g und ui, die manch einem Kopfzerbrechen und Halskratzen bereiten, auch wenn das in letzterem Fall eigentlich gar nicht nötig wäre.
Ein Teil der Grammatik, über den auch viele Niederländer stolpern, ist die Schreibweise der Verben. Hier stellt sich häufig die Frage, ob -d oder -t am Ende steht. Trotz einer im Prinzip einfachen Regel tun sich viele hiermit schwer.
Niederländische Redewendungen
Die zweite Hälfte der Arbeit ist den Partikeln sowie den überaus zahlreichen Redewendungen und Sprichwörtern gewidmet. Durch ihren Gebrauch wird die Sprache erst richtig lebendig.
Und „er“?
In ihrer Arbeit geht Isabelle nicht auf das notorisch schwierige Wort er ein, das Adverb sein kann und Personalpronomen und nicht mit dem deutschen „er“ verwechselt werden sollte. Niederländische Muttersprachler benutzen es ohne darüber nachzudenken, für Nicht-Niederländer stellt es eine ziemliche Herausforderung dar.
Die Verwendung von er hier im buurtaal-Blog.
Fazit
Der Text liest sich angenehm und flüssig und bringt gut auf den Punkt, was Deutsche erwartet, die die Nachbarsprache wirklich lernen möchten. Eine schöne Lektüre!
Hier noch mal der Link zur Arbeit:
Niederländisch als Fremdsprache: Woran sich sogar Deutsche die Zähne ausbeißen
Eine ganz kleine Anmerkung am Rande hätte ich noch, Isabelle: Vor der niederländischen Küste liegen nicht sechs, wie Du auf Seite 3 schreibst, sondern acht waddeneilanden (Nordseeinseln). Fünf davon sind bewohnt:
Texel
Vlieland
Terschelling
Ameland
Schiermonnikoog
Ups, da hast du natürlich recht! Wir haben in der Grundschule in den Niederlanden sogar noch die Merkregel „tv-tas“ für die bewohnten Inseln gelernt – een gek maar handig ezelsbruggetje! Nächste Woche bekomme ich die Arbeit korrigiert zurück, ich kann dir die überarbeitete Version dann gerne nochmal schicken. :)
Gerne! (Ich bin übrigens gespannt, ob es Deinem Betreuer auch auffällt …)
Alex, das sind ja kein Nordseeinseln sondern Watteninseln! (De bewoners zouden erg boos zijn als zij de term ‚Noordzee-eilanden‘ zouden lezen) ;-)
Marjolein, die gängige Bezeichnung für „Waddeneilanden“ ist im Deutschen „Nordseeinseln“. Die niederländischen „waddeneilanden“ werden auch die „Westfriesischen Inseln“ genannt.
Ach, das wusste ich nicht, Alex. Eine alte Deutsche Freundin hat immer von Watteninseln geredet, darum dachte ich das.
Wahrscheinlich hat sie aber das Verniederländischt (wenn man das so sagen kann) und ich hab das ohne nachdenken übernommen.
Danke für die Antwort!
Alex/Isabelle,
seid herzlichst bedankt fuer eure aufklaerenden Beitraege:-) An ALLEN den obigen Lautkombinationen hatte ich mir als Deutschmuttersprachler schon am Anfang beim Niederlaendischlernen die Zaehne ausgebissen! Zu den Lernschwierigkeiten zaehlen auch die sprichwoertlichen „falschen Freunde“ beider Sprachen, doch die Lehre daraus gezogen, war, nie sich zuzumuten, dass eben weil zwei Sprachen miteinander ‚verwandt‘ seien, dass sie deshalb in Handumdrehen aufzunehmen sindLOL
Bei diesem Irrtum habe ich mich oftmals schoen ins Fettnaepfchen gesetzt!!
Also das ui und das g macht mir nicht so wirklich Probleme.
Obwohl mich eine niederländische Bekannte beim sprechen meines „ui“ immer wieder korregiert. Aber ich find meine Aussprache gut und meine Bekannte nur zu perfektionistisch ;).
Viel schwieriger ist es für mich z.B. Scheveningen auszusprechen.
Andersum gibt es auch Probleme: ich habe zum Beispiel sehr viel Mühe mit der Aussprache von „Friedrichstrasse“, das kann ich nur singend aussprechen (wegen dem Kehl-R).
Das Wort ‚Milch‘ könnte ich erst nach sehr viel Übung korrekt aussprechen.
Also, es gibt auch anders um Probleme ;-)
Julian, wenn Deine Bekannte Dein „ui“ immer wieder korrigiert, wird es dafür einen Grund geben ;-)
Vielen Dank für diesen tollen Artikel!
Ich habe so manche meiner Probleme, die sich beim Erlernen der Niederländischen Sprache auftun, wiedergefunden.
Ich kann mich der Verfasserin vollkommen anschließen: je intensiver man sich mit der Sprache befasst, je mehr man das „System“ dahinter verstehen will (Grammatik) , desto mehr fallen einem die Unterschiede zwischen den beiden Sprachen auf.
Vielen Dank für die Komplimente! Ik bloos ervan! :) Die positiven Rückmeldungen werden mich sicherlich noch mehr motivieren, mich in die Kluft zwischen der Deutschen und der Niederländischen Sprache zu stürzen – oft ist sie ja gar nicht so tief.
Ha, ich freue mich schon Isabelle. Ich sehe da Potenzial für noch mehr spannende (Gast-)Artikel hier auf buurtaal ;-)
Deal! :)
Diese „Kluft“ existiert leider, eben weil m.E. viele Niederlaender ihre Nachbarsprache immer noch als Konkurrenzsprache eines Wirtschaftsriesen empfinden, haben ja andauernd quasi-Angst sowohl vor Deutsch als auch den Deutschen wegen abgedroschener Stereotypen aus den beiden Medien, die Deutschland typischerweise als reine hyperdynamische, voranschreitende Industriegesellschaft neben den kleinen niedlichen nur industriell konkurrenzUNfaehigen von Kaese -u.Butter u. Windmuehlen ueberfuellten Niederlanden zeigen!
Ist direct lachhaft, finde ich:-)
die Deutschland typischerweise als reine hyperdynamische, voranschreitende Industriegesellschaft …… Ich lach mich wech :-)
In dieser Folge von „arm en rijk – Berlijn“ von Jan Leyers wird das Deutschlandbild rabiat korrigiert. Ansehen empfehlenswert, die meisten Dialoge sind ohnehin auf deutsch …
http://www.uitzendinggemist.nl/afleveringen/1413512
Na, Rob!
Lach nur ruhig weiter. Als Deutscher der in Deutschland lebt und arbeitet, ist es eben so:-)
Gernot, ich Arbeite als Holländer im Job-Center und sehe jeden Tag diese hyperdynamische Arbeitslosen in Deutschland……ich werde jetzt dazu nichts mehr sagen weil ich hier auf Ales Ihre Seite keine Streit haben will und machen werde….PUNKT
Dieses schablonenhafte Denken wollte ich bloss bestaetigen, kaum dass ich damit geringstens einverstanden bin.
Das Nachkriegsdeutschlandbild ist eines des Kraftprotzen Europas. Sowas ist naemlich ein Stereotyp, ebenso falsch wie das Gegenteil zu behaupten, Deutschland sei der Schwaechling, der ewige „kranke Mann“ des Kontinents! Die Wahrheit liegt natuerlich irgendwo in der Mitte.
Offensichtlich hast du meine Post leicht missverstanden:-)
Meine Meinung zum Niederländischen ist, dass dies bisher die einfachste Sprache war, die ich gerlernt habe bzw. lerne (Insgesamt lerne ich 5, was allerdings kein Problem für mich darstellt).
Mit der Aussprache habe ich ebenfalls wenig Probleme, und ich kann Texte bereits flüssig lesen. Dabei bringe ich mir diese Sprache seit einem 3/4 Jahr bei, und ich kann es auch einigermaßen gut und korrekt sprechen, was mich wirklich erfreut.
Was für Lernmethoden und Strategien nutzt Du, Dennis?
Ich gucke im Internet regelmäßig Fernsehen oder ich lasse nebenbei niederländisches Radio laufen, um mein Hörverstehen zu verbessern. Außerdem höre ich mir Lieder auf Niederländisch an, und ich versuche auch meine eigenen Texte zu schreiben, wo ich auch neue Wörter lernen kann. Ich bin eher so der „Learning-by-Doing-Fan“, deshalb lerne ich es eher im normalen Gebrauch, aber man muss natürlich auch die Grammatik lernen, etc… Da ich aber ein Sprachenfreund bin, fällt mir dies relativ leicht.
Ich versuche natürlich auch verschiedene Foren zu lesen, wo die niederländische Sprache angewendet wird.
Ein vielseitiger Ansatz also. Das klingt gut!
Dennis,
vor allem as Deutschsprachiger war mir auch das Praxisbezogene die sicherste Aneignungsmethode, um die Sprache im Erwachsenengehirn zu verankern! Weniger die Aussprache machte mir zu schaffen, als die oft unterschiedliche Grammatik, ebenfalls die falschen Freunde der beiden Sprachen, die schon gefaehrlich taeuschen koennen:-)
Was ist uebrigens Deine Muttersprache, denn Dein Deutsch ist sehr gut!
Meine Muttersprache ist Polnisch, allerdings wohne ich schon seit meiner Geburt hier in Deutschland, und ich bin natürlich ebenfalls zweisprachig aufgewachsen. In der Schule habe ich in den Sprachfächern (Deutsch,Englisch,Französisch) gute bis sehr gute Noten. Zu Hause lerne ich noch vier weitere Sprachen (Spanisch, Niederländisch, Esperanto, Norwegisch und Interlingua). Man beachte, dass ich erst 14 Jahre alt bin. Das Sprachenlernen ist für mich zu einem wichtigen Hobby geworden, denn erstens ist es einfach, und zweitens kann man sich dadurch erweiterte Berufschancen erarbeiten. Je mehr Sprachen man lernt, desto schneller erlernt man diese.
Jede Sprache, die ich lerne will ich auf einem guten Niveau sprechen und schreiben können. Mein Niederländisch ist zum Beispiel fast reif, um gesprochen zu werden, da ich eine Person in meinem Umfeld habe, die niederländisch als Muttersprache hat. Die restlichen Sprachen krieg ich auch noch mit viel Übung irgendwann gebacken.
Wow Respekt. Es gibt allerdings auch sehr schwierige Sprachen wie zum Beispiel Isländisch.
Danke :) Isländisch gefällt mir von der Schriftsprache nicht. Diese ganzen „th“ und „d“- Laute können einen wahnsinnig machen. Außerdem: Ejafjallajøkull hört sich nicht gerade schön an ;-)
Ich wollte noch klären, ob Niederländisch nicht eigentlich ein niederdeutscher Dialekt der niedersächsischen Gruppe ist, denn mir fallen besonders im Vokabular deutliche Gemeinsamkeiten auf.
Beispiel:
geven (NL) geven (ND)
kamer (NL) Kamer (ND)
gaan (NL) gahn (ND)
slapen (NL) slapen (ND)
stad (NL) Stadt (auspr. [s:tad]) (ND)
draaien (NL) dreihen (ND)
huis (NL) hus (ND)
een,twee,drie (NL) een,twee,dree (ND)
lopen (NL) lopen (ND)
Mir ist klar, dass beide Sprachen keine Lautverschiebung aufweisen, aber wegen der Ähnlichkeiten muss es eine gemeinsame Abstammung geben! Beide Sprachen liegen ebenfalls über den „maken-machen“/ „dat-das“ / „korf-korb“, und „appel-Apfel“ Linien.
Niederländisch ein Dialekt? Damit machst Du Dich nun nicht gerade beliebt, Dennis ;-)
Niederländisch und Deutsch (und u.a. auch Englisch, Friesisch und Afrikaans) sind Sprachen, die zur westgermanischen Sprachfamilie gehören.
Dann entschuldige ich mich erstmal :-) Dies war nur eine Frage, die ich aufklären wollte.
Sehe ich auch so, Dennis. Selbst wenn Alex mir jetzt an die Kehle geht, ist es m. E. ein zur Hochsprache aufgewerteter Dialekt. Das sieht man schon daran, daß er nicht den Formenreichtum und die Genauigkeit einer Hochsprache aufweist. Kennzeichnend hierfür die Probleme der Niederländer mit Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Das gilt auch für’s Dänische und das Norwegische. Wobei das Dänische/Norwegische noch eine höhere Genauigkeit hat, da hier im Gegensatz zum Niederländischen keine Endungen weggemogelt werden.
Wenn Du es besser wissen willst als die Sprachwissenschaft, werde ich Dich nicht aufhalten, Patricia …
Allerdings möchte ich Dir nahe legen, Deine Argumente noch mal zu überdenken.
Niederländisch keine Formenreichtum? Da irrst Du Dich gewaltig.
Nominativ, Dativ, Akkusativ und sogar Genitiv bereiten Niederländern überhaupt keine Schwierigkeiten. Nur werden sie nicht in allen Fällen durch spezielle Endungen gekennzeichnet wie im Deutschen. Wenn man Deine Argumentation konsequent zu Ende denkt, wäre zum Beispiel Englisch auch keine „echte“ Sprache …
Hiermit erkläre ich diesen Nebenschauplatz für geschlossen.
Wow Dennis! Das ist ja fabelhaft!
Jouw leeftijd is een goede om talen te leren. Ik leerde ook Frans, Duits en Engels rond die leeftijd, maar ik vergat het voor een deel ook weer. Toch kon ik het later weer oppakken en verbeteren, en ook nieuwe talen leren.
Ik vind het fantastisch dat je dit zo kunt, mijn complimenten!
Bedankt voor je wel mooie commentaar :) Ik hoop, dat ik mijn talen nooit vergeet, want dit is wel jammer :/
Ik wil mijn Nederlands ook verbeteren, zodat ik een keer naar Nederland kan rijden, om met die personen te kunnen spreken. Ik was slechts een keer in Nederland, maar ik kon nog geen Nederlands spreken.
Jij vergeet ze niet ;-) Ik heb ze later beter geleerd, maar bleek ze nog gewoon te kennen. Zo werkt dat, net als fietsen!
Langs de Duitse grens spreekt men in Nederland een Nedersaksisch dialect dat nauw verwant is aan het (Nieder-)Saksisch in Duitsland. Het is inderdaad dezelfde spraak, maar het is geen Nederlands in de zin van Algemeen Beschaafd Nederlands ;-)
Ik ben ermee opgegroeid, maar met een vader uit een andere streek, dus ik leerde zowel dit ‚plat‘ als keurig Nederlands spreken.
Deze tweetalige opvoeding (als je dat zo mag noemen) had als voordeel dat ik een goed taalgevoel ontwikkelde; je moest immers telkens (om-)schakelen. Dat zal ook in jouw voordeel werken, naast noodzakelijke nieuwsgierigheid (die ik ook had en heb).
Ik wens je heel veel succes toe met al je talen!!
Dank je :-)
Eine Sprache sei dem beruehmten Linguisten Uriel Weinreich nach bloss „ein Dialekt mit Armee und Kriegsmarine.“
:-))
Interessant artikel. En inderdaad, hoe langer je je met een vreemde taal bezighoudt, hoe meer je toch de verschillen met je moedertaal ziet.
Wat mij wel verbaast: nergens wordt gesproken over het woord „er“. Volgens mij is dat een van de allerlastigste dingen om te leren.
Dat klopt Nina. „Er“ is voor buitenlanders erg lastig te leren. Isabelle laat het onbesproken, maar ik heb er zelf al een keer een artikel over geschreven:
Es war einmal: Über den Gebrauch des Wörtchens ER im Niederländischen.
Ik heb de link naar dit artikel net ook even in het bovenstaande artikel opgenomen.