Last updated on 31-01-2018
Andere Länder – andere Sitten – andere Begrüßungen. Zwei der Letzteren, an die ich mich als Niederländerin hier in Deutschland richtig gewöhnen musste, passieren in diesem Post Revue. Es sind Moin und Mahlzeit.
Moin
Mit Moin oder der auch häufig vorkommenden Verdopplung Moin Moin begrüßt man sich nicht nur am Vormittag sondern eigentlich zu jeder Tageszeit. Auch ein Moin zum abendlichen Treffen mit Freunden ist durchaus üblich.
Herkunft von „moin“
Das norddeutsche Moin erinnert stark an Morgen. Ob es jedoch tatsächlich eine Verballhornung dessen ist, darüber sind sich die Sprachkundigen nicht einig. Ebensogut möglich ist, dass Moin seine Herkunft im plattdeutschen („ostfriesischen„) Adjektiv moi findet, das schön bedeutet.
Bei „moi“ sieht man deutlich die Verwandtschaft mit dem Niederländischen, denn in meiner Muttersprache heißt schön mooi (mit einem langen, und daher doppelt geschriebenem „o“):
mooi weer –> schönes Wetter
een mooi boek –> ein schönes Buch
Akzeptanz von „moin“
Morgenstund hat Moin im Mund
Egal ob Moin nun von Morgen oder von moi herrührt: Seit einigen Jahren steht das Wort im Duden – ein Zeichen dafür, dass der Gruß inzwischen auch außerhalb der norddeutschen Tiefebene Einzug gehalten hat oder zumindest nicht auf Unverständnis stößt.
Mahlzeit
Konnte ich mich mit Moin recht schnell anfreunden, finde ich das in Deutschland und Österreich recht weit verbreitete Mahlzeit als Gruß befremdlich. Ob man tatsächlich gerade vor hat etwas essen zu gehen, tut bei Mahlzeit nämlich nichts zur Sache.
Gegen ein beherztes Mahlzeit! am Tisch im Sinne von Guten Appetit! habe ich nichts einzuwenden – aber im Flur oder im Fahrstuhl? Da stößt mir Mahlzeit auf.
Und Ihr?
Nun bin ich mal gespannt: Verwendet Ihr Moin und Mahlzeit? Oder habt Ihr schöne Alternativen?
Nun, „Mahlzeit“ ist (Gott sei Dank…) als Bürokraten- und Schlichtmenschenfloskel weithin verschrien, würde ich sagen. Es ist wirklich scheußlich.
Bei den „Oberen Zehntausend“, also in der wirklich Schönen Welt, ist „Guten Appetit!“ bei Tisch tabu, soweit ich weiß, es gilt als (klein)bürgerlich. Na, vielleicht hat sich das mittlerweile auch schon wieder geändert, seit Asserate dieses Insiderwissen popularisiert hat.
Eine wirklich schöne Floskel zum Beginn einer Mahlzeit kennt ich nicht…
„Moin“ verwende ich selten (obwohl ich aus Plattdeutschland stamme), „Moin Moin“ nie, um mich nicht dem Verdacht auszusatzen, ein Hamburger zu sein. :-)
Witzigerweise kenne ich hier in Hannover zwar einige „Mahlzeitsager“ aber in der Tat habe ich noch nie jemanden gesprochen, der den Gruß schön findet.
Ach, und was sagen denn „die oberen Zehntausend“ zu Tische, wenn Guten Appetit nicht in Frage kommt?
Es ehrt Dich, niemanden zu kennen, der das schön findet. :-D Wenn man in einem größeren Laden arbeitet, in dem das Usus ist, bleibt einem aber kaum etwas anderes übrig, als mitzumachen, wenn man nicht permanent lehrerhaft wirken will. Das ist eine scheußliche Situation, weiß ich aus eigener Erfahrung. :-D
Die sagen gar nix, sondern fangen grußlos an zu essen, wenn es opportun ist.
Nur um nochmals Mißverständnissen vorzubeugen. Ich finde das nicht nachahmenswert und sage natürlich „Guten Appetit!“. Es ist so ein Klüngel- und Abgrenzungsritual, das mit Sicherheit wieder verschwinden wird, sobald es rum ist, d.h. bei den Typen am Prenzlauer Berg etc. angekommen ist.
Hm, ich überlege auch gerade, wo „Moinsen“ herkommen könnte. Für mich hört sich das haargenau und ganz natürlich an wie einer von diesen ach so witzigen Diminutiven, die dann alle begeistert mitmachen, eben so à la „Tschüßilein“. Das Dumme ist nur: es ist eben kein Diminutiv. Im Moment vermute ich, daß das so eine Art „Pseudodialekt“ ist; daß also die intuitiv empfundene Pointe darin liegen soll, ein Dialektwort noch dialektaler zu machen. (?) Jedenfalls ist es scheußlich! :-D
Und kommt „Tschö!“ nicht aus Schwaben? Das hört man hier mittlerweile auch schon im Aldi…
Sie sagen wohl „gesegnete Mahlzeit“ – so habe ich mal gelesen. „Mahlzeit“ ist davon ja nur ein Rudiment.
Nein, „tschö“ kommt nicht aus Schwaben! Hier heißt es eher „ade“ oder auch „tschüß“ – aber das kommt aus dem Norden und ist hier eingebürgert.
Ach so! Ich kenne einen Oberschwaben, der sagt das immer, daher… Daß „Tschüß“ norddeutsch ist, ist klar. „Tschö“ ist aber mit Sicherheit eine west- oder süddeutsche Varianten, vielleicht wirklich aus dem Rheinland?
Kommt „Tschö“ nicht eher aus dem Rheinischen?
Richtig, “tschö” ist der neutrale Gruß in der Kölschen Sprache und kommt wie so vieles hier in Köln aus Frankreich, denn es ist ursprünglich ein „adieu“, dem die unbetonte erste Silbe „a-“ abhanden gekommen ist.
Hallo, buurtaal! Ich komme aus Wilhelmshaven – nah dran an Ostfriesland, aber historisch dem Oldeburgischen zugehörig, bis es die Preußen gekauft haben, damit Kaiser Wilhelm dort seinen Hafen errichten konnte! Wir verwenden dort auch „Moin“ zu jeder Tageszeit; wenn man sich besonders gesprächig zeigen will, nimmt man „Moin, Moin“! Die Erklärung aus Schultage ist wie Deine – es leitet sich von „guten“ ab bzw. bei dir „schönen“ und ist daher immer möglich!
Mahlzeit ist für mich eher so ein Wort für lange Flure in grauen Büro- und Ämtergebäuden! Würde ich auch am Tisch nicht verwenden! Bessere Alternative am Tisch: „Haut rein!“
Hier im Hannoverschen geht „Moin“ eigentlich auch; und viele Bekannte südlich des Weißwurstäquators kennen es spätestens seit der Jever-Werbung (oder war es ein anderes Bier?) im Fernsehen! Momentan höre ich allerdings überall „Moinsen“!!!
Doei
Francisco
Hi Francisco,
„Moinsen“ finde ich ein wenig gruselig. Es ruft bei mir unwillkürlich Assoziationen mit „Hallöchen“, „Hallöle“ und „Tschüsschen“ hervor ;-) Weißt Du mehr über die Herkunft?
„Moin“ mag ich auch als Berlinerin gern, meine Mutter stammt aus Dithmarschen. :) (Und genau, „Moin Moin“ sagen nur die Hamburger, aber das sind ja auch Sabbelbüddel – sagt meine Mama.) „Mahlzeit“ – never! Finde ich und fand ich schon immer ganz fürchterlich. Dieselben Leute, die das verwenden, sagen auch mit einem Kopfnicken „Na-beeend!“, wenn sie einem in der Ferienanlage begegnen. Weiß ich aus Erfahrung. Ist nur mit einer guten Flasche Rotwein zu ertragen. :)
Die Verbindung mit „Na-beeend“ war mir noch nicht aufgefallen, aber jetzt, wo Du es sagst: ich glaub‘, es stimmt tatsächlich ;-)
Mahlzeit … Einfach nur grausam! Persönlich finde ich es auch bei Tisch nicht schön, aber da ich im öffentlichen Dienst arbeite, wird mich dieser Gruß noch ein paar Jahre verfolgen. Wenn möglich, pariere ich ihn mit „Lassen Sie es sich schmecken“, wenn ich weiß, dass der Grüßende auch zum Essen geht. Allen anderen erwidere ich einen „Guten Tag“.
Dem neuen Kollegen habe ich gesagt, er dürfe sich seine Zeit auch anmalen. Beim nächsten Mal habe ich ihn gefragt, wie er seine Zeit den angemalt hätte.
Mittlerweile ist er vorsichtiger geworden. ;-)
Freue mich über die vielen Kommentare! Ich stelle fest, dass ich mit meiner Abneigung gegen „Mahlzeit“ nicht alleine da stehe… ;-)
Zum Thema „Mahlzeit!“ als Mittagsgrussformel sagt man sie normalerweise ausschliesslich in Norddeutschland, z.B. um ca. zwischen 12-13ooUhr mittags beim Betreten sowohl eines Lokals als auch der Kantine, Mensa, was weiss ich… anstatt einfach „Guten Tag!“ zu sagen. Die Speisegaeste wuenschen sich „Mahlzeit!“ sowie irgendjemand der den anderen Tischen mit Blickkontakt auf seine Tischnachbarn vorbeigeht. Ist nur eine Hoeflichkeitsfloskel bei uns.
Wie es jetzt in Holland ablaeuft, habe ich leider keine Ahnung mehr-:)
Der Gruß „Mahlzeit“ ist eine Abürzung für „gesegnete Mahlzeit“ und wird ausschließlich in der Arbeitswelt verwendet. Ich selbst habe ihn zum errsten Mal gehört, als ich als 17-jähriger zum ersten Mal gearbeitet habe. Er ist eine Art Erkennungszeichen der Arbeitnehmer in einer Firma. Im privaten Leben wird er niemals vertwendet. Aber er ist „gesamtdeutsch“. Denn sonst sind Begrüßungsformeln in Süddeutschland/Österreich ganz verschieden von denen im Norden.
Wir Schwaben erkennen uns immer am „Grüß Gott“, was in der Schweiz zu dem bekannten „Grüezi“ abgekürzt ist. Ich wohne seit 32 Jahren in Köln und verwende diesen Gruß absichtlich, um bestimmte Leute (nicht Menschen, das sagt kein Mensch außerhalb des Rheinlandes und von Angehörigen der Politikerkaste) zu begrüßen was immer einen Kommentar hervorruft. .
„Moin moin“ ist mir nur als Hamburger Spezialität bekannt.
Zum Abschied sagt der Schwabe „Ade“ (von Adieu), der Bayer zu einer Person „Pfüat Di“ oder zu mehreren Leuten „Pfüat enks“ und die Österreicher sagen „Servus“, was auch sonst in Süddeutschland bekannt ist. Die Schweizer sagen „Uf wiederluege“, was eine Übersetzung des schriftdeutschen „Auf Wiedersehen“ ist.
No, griass Gottle d’m Heahhn uss ‚m Schwobalaendle!-:)
Spass beiseite ist mir geborener Kieler Sprotte das Schwaebische wirklich eine fremde Sprache, auch wenn in demselben Land gesprochen. Ich lebe seit beinahe 45 Jahren in Hannoversch-Muenden, komme aus dem Norden Deutschlands und habe eine Zeitlang in Berlin gearbeitet.
Apropos Schwaben kann ich mich nur an folgenden Mittagsgruss erinnern; „Aah‘ guete mit’nand!“ („Guten Appetit miteinander!“, und zwar immer waehrend des Essens, nie vor.
Also, jetzt muss ich doch mal ein kleine Lanze für das hier so unbeliebte „Mahlzeit“ brechen. Ich kenne es als durchaus freundlich gemeinten Gruß zum Mittagessen, sowohl unter Arbeitskollegen auf dem Weg in die Kantine als auch unter Handwerkern, die zur Pause gehen und z.B. ein Lokal betreten, das Mittagstisch anbietet. Und da, aber auch nur da finde ich es passend. Zu anderen Tageszeiten oder Örtlichkeiten und direkt am Tisch würde ich es nie verwenden.
Grüßle, Sieke
Eben, Sieke! So wie bei uns-:))
Wie für Franciso ist das Wort „Mahlzeit“ auch für mich ein „Gruß“ für lange Flure in grauen Büro- und Ämtergebäuden.
Je nachdem, in welchem Zusammenhang es mir entgegengebracht wird, antworte ich mit einem freundlichen Guten Tag oder Guten Appetit/Guten Hunger.
Das „Moin/Moin moin“ hat sich in unserer Gegend wie der Gruß „Hallo“ genutzt.
[…] nun Mahlzeit […]
[…] Guten Appetit!/Mahlzeit! […]
Ach, wie erläuternd! Habe mich schon ständig gewundert warum die leute mir (so hab ichs aufgefasst) guten apetit gewünscht haben wenn ich ganz und gar nicht beim essen war, noch nicht mal eine tasse kaffe in der hand hatte…
Ich bin diese begrüßung erst hier in München in der firma begegnet bei meinem praktikum, kannte ihn vorher nicht. Könnte gut sein das die leute es ein wenig un freundlich von mir empfunden haben das ich immer nichts zurück gesagt haben, weil sie z.B. nur im flur an mir vorbei gekommen sind. Wieso sollte ich jemand guten apetit wünschen wenn er sich grad was aus dem drucker holt?
Das erste Mal, wo mir jemand „Mahlzeit“ wünschte, konnte ich das auch überhaupt nicht einordnen. Man hört es hier in der Gegend aber so oft, dass ich mich schnell daran gewöhnt habe ;-)
Also ich kenne Mahlzeit hier in Hannover als allgemeinen Gruß im Büro, am Arbeitsplatz so um die Mittagszeit. Alternative: Guten Hunger – aber nur dann, wenn jemand zur Pause essen geht
Das passt zu dem, was Stefan etwas weiter oben sagt.
Ähnlich tabu wird langsam „Gesundheit!“ nach Hatschi (Niesanfällen).
Ich sag’s trotzdem :-)
Gesundheit soll laut dem Benimmführer „Knigge“ nicht mehr verwendet werden, gilt demnach als unhöflich, Niesen ist als Ereignis zu unbedeutend um darauf enzugehen. Und wenn man sich noch bei 25 Personen, die ‚Gesundheit‘ gewünscht haben 25x dafür bedanken muss, wird es lästig. Außerdem wird niesen-müssen als unangenehme Situation interpretiert, an die man erneut erinnert wird.
Die neue Sitte einfach nichts zum Niesenden zu sagen, setzt sich aber nicht durch, im Gegenteil werde ich als unhöflich wahrgenommen, wenn ich den Benimmregeln folge.
Ich bin als Kind regelrecht darauf dressiert worden, „Gesundheit” zu sagen, wenn einer niest. Das werde ich mir auf meine alten Tage kaum noch abgewöhnen können; es rutscht mir reflexartig raus, wenn ich jemanden niesen höre.
Ich weiß auch nicht, was daran so schlimm ist, jemandem Gesundheit zu wünschen; die kann man doch immer gebrauchen. Und man muß sich ja nicht gleich bei 25 Leuten einzeln bedanken; es reicht, wenn man einmal zu allen „Danke” oder „Danke allerseits” sagt ;-).
Dit bericht had ik nog niet eerder gelezen. Mahlzeit! ken ik idd van een kantoor met fabriek in Selb (bij Hof in NO-Beieren). Iedereen schreeuwde het naar elkaar in de gang. Ook aan tafel werd het wel herhaald. Ik vond het een soort tussen de middaggroet. Mensen die een rondje buiten gingen wandelen riepen het ook en misschien wel omdat ze daar hun meegebrachte brood gingen eten.
Moin herken ik alleen tussen Lüneburg en Norddeich. Ik hoorde het die vakantie erg vaak. Dit jaar ben ik via Diepholz langs Nienburg en Lüneburg naar Lübeck gefietst en van Hannover naar Hannoversch Münden en heb het toen niet 1x gehoord. Kan toeval zijn, of het raakt een beetje ‚uit‘, of je moet het toch vooral rond Jever en Bremen zoeken.
Ik zit er overigens wel mee dat mensen in Duitsland vaak niets zeggen bij het ontbijt, of het afgezaagde Guten Apetit. In het Engels heb ik wel wat alternatieven. Ik zeg ook wel eens gewoon ‚Eet smakelijk!‘ tegen Duitsers, wat wel wordt begrepen en soms tot een leuk gesprek kan leiden.
Ik zeg hier ook regelmatig „eet smakelijk“. Dat zorgt inderdaad vaak voor onderhoudende Tischgespräche.
Ik lees nu voor het eerst deze blog, en voeg er dan ook hier maar aan toe dat ik als kind ben opgegroeid in de stad Groningen.
Daar was ‚moi‘ de normale groet om elkaar op straat mee te begroeten.
Ik heb een paar jaar geleden bij de VVV in Groningen een mok gekocht met de tekst MOI erop. Mijn jongste dochter zag het aan voor het Franse moi (mij).
Bij de VVV vertelden ze me wel dat de groet minder gebruikelijk was geworden; één van de oorzaken zal wel zijn dat de stad naar verhouding veel meer studenten telt dan in de tijd dat ik er opgroeide. Mijn oudste dochter heeft een keer ontdekt dat Groningen naar verhouding de meeste studenten telt van alle universiteitssteden, als ik het me goed herinner. Anders staat de stad wat dit betreft zeker op de tweede of derde plaats.
[…] Wo wir gerade so schön beim Thema Lunch waren: Ob zu Hause oder in Kantine und Mensa – in Deutschland kommt mittags traditionell ein sättigendes warmes Essen auf den Tisch. Man kocht oder lässt sich bekochen. Mahlzeit! […]
Auch wenn der letzte Beitrag schon länger her ist, möchte ich meinen Senf dazu geben. Das Beste, was ich in dieser Hinsicht erlebt habe, war, dass ich nicht nur einmal auf der Toilette in der Firma mit „Mahlzeit!“ begrüßt wurde.
Mjammm.
Brrrr, das ginge mir auch entschieden zu weit.
Naja, das Problem ist, dass man den freundlich Grüssenden ja nicht auf seinen Fauxpas aufmerksam machen kann.
Zumal er ja auch geschäftlich unterwegs ist … ;-)
;-)
Ich bin in meiner Studienzeit in die Verlegenheit gekommen, „Mahlzeit“ zu verwenden. Es war ein Studentenjob bei einer Versicherung. Während ich das Wort ansich in diesem etwas gedehnten, von den Gutgelaunten auch gerne leicht gesungen vorgetragenen Tonfall ästhetisch jetzt auch nicht so den Brüller finde, muss ich doch noch ein paar nette Konnotationen beitragen: 1. Jetzt ist Essenszeit, d.h. der halbe Arbeitstag ist rum. Ich denke, man muss es im Zusammenhang mit dem bis elf verwendeten „Morgen!“ und dem ab 16:30 Uhr angebrachten „Schönen Feierabend!“ sehen. Es fungiert als gnädige Zeiteinteilung, die den Tag etwas leichter macht – also wenigstens ein bisschen… Nicht selten wird ja auch auf die Uhr geschaut, um herauszufinden, welcher Gruß denn gerade dran ist.
2. Jetzt ist Essenszeit, das heißt, ich kann das bisher Vorgefallene, egal ob beruflich oder privat (gerne auch das Private von Mitarbeitern), mit meinen Wahlkollegen bei der Nahrunfsaufnahme analysieren und bewerten.
3. „Mahlzeit“ fungiert auch ein bisschen als der große Gleichmacher, egal ob studentische Hilfskraft, Angestellter oder Vorgesetzter, zu Mittag wollen alle das gleiche (s. 1 und 2)
Ich bin nur kurz in den Genuss gekommen, „Mahlzeit“ zu verwenden, bei mir löst es (vielleicht deshalb) fast automatisch gute Laune aus.
Eine schöne Ergänzung zum Artikel – danke!
sehr gute Analyse
Moin ist nicht hamburgischen Ursprungs !! Hier sagt(e) man „Guten Morgen“ oder „Morgen“. Anders sieht es in Schleswig-Holstein aus: Gruß: „Moin“, Antwort: „Moin, moin“. Mittlerweile sagen junge Leute aber auch in Hamburg – fälschlicherweise, denn sie wissen es nicht besser: „Moin“ oder auch primär „Moin, Moin“, zu jeder Tageszeit…
Moin M. Peper,
Das hat hier auch niemand behauptet :-)
Ich würde hier auch nicht von „falsch“ reden. Sprache ist nun mal lebendig und in ständiger Entwicklung (und das ist auch gut so).
Ob man es schön findet, steht auf einem ganz anderen Blatt …
Also ich habe ein anderes „Problem“. Wenn ich mal tot ziens höre oder lese, dann denke ich: tot sind sie, das ist für mich befremdlich, dabei heißt es wohl sowas wie: bis bald oder so ähnlich.
Zeit, dass du dir mal die Besonderheiten der niederländischen Aussprache anschaust ;-)
zum Thema „Mahlzeit“ gibt es ein recht amüsantes Video: http://youtu.be/2PAaqr9ZoZw
Sehr schön – danke für den Hinweis! Ich habe es am Ende des Posts eingefügt.
Moin!
„Moinsen“ stammt aus der Hamburger Studentenszene um 2000 und ein bißchen früher herum.
Guten Morgen! sagt man hier bis zum Mittag, sind halt alles Spaziergänger, die Hamburger!
Tachschön aus der schönsten Stadt der Welt! :)
Britta
Gut zu wissen – danke Britta.
Hallo Alex,
also bei mir ist das so, Moin sage ich gar nicht und Mahlzeit wirklich nur auf der Arbeit wenn einer in die Pause geht.
Bevor ich in diesem Betrieb angefangen habe habe ich dieses Wort auch nie benutzt.
Ich hab mich da einfach den Gepflogenheiten angepasst.
Es wird vermutlich vielen so gehen, Sandra :-) Seitdem ich nicht mehr angestellt bin, ist Mahlzeit auch wieder aus meinem aktiven Vokabular verschwunden.
Mahlzeit is een hard woord, maar de uitspraak ligt in der betoning, spreekt mijn vrouw het uit (overgeens zelden) is het zacht. Wordt het op platdeutsch uitgesproken, is het ook zacht. Maar het is een woord wat eigenlijk niet in mijn vokalulär voorkomt. En het hangt er vanaf in welche branche men werkt, het handwerk bv. heeft een andere omgangstaal. De oorsprong van het woord moet hier interpreteert worden.
Moin moin, is een heerlijk woord, makkelijk, vertrouwelijk, op het zelfde Niveau,
ongekompliziert, etc. Hier in het noordelijkste Bundesland total gebruikelijk maar ook weer naar beroepssparte.
Sinds enige jaren zijn mijn medewerkers en ik er toe overgegaan het woord mosje ( ook geschreven als, moshe oder mosche en betekent Moses) te gebruiken het is gewoon ontstaan op een gezellige avond.
Intussen is een kring ontstaan ( klanten enz.) die het regelmatig inzetten en uitspreken (natuurlijk op zijn hebräisch).
Tot nu toe heeft geen mens daarna gevraagd wat het betekent men scheint het
jovial of grappig aan te voelen en dat in Duitsland.
Wij zetten ook veelvuldig het begroetingswoord Hej in, lekker makkelijk uit de
noordelijke landen ook dit woord loopt prima.
Natuurlijk ook de normale groet: Schön Guten Tag Frau/Herr X oder Ich grüße Sie ( meest in het mobile gesprek).
Iedereen moet maar uitzoeken wat voorhaar/hem als begroeting toepasselijk of gevoelsmatig het beste is.
Een taal is zo veelzijdig en verändert zich in de loop der jaren, vaak ook de jeugdtaal maar ook fantasiewoorden.
Wij gebruiken woorden die gewoon overgenommen worden bv. Es kommt mir
laminat vor of ich lasse mich nicht distekontebufisieren het wordt gewoon overgenommen en niemand vraagt naar de betekenis.
Wat schrijf je in een grappige mengeling van Duits en Nederlands, Pieter :)
Bei uns im Münsterland sagt man auch gerne „Moaltied“ , als niederdeutsche Version von Mahlzeit. Klingt dann in meinen Ohren sympathischer. Weiß leider nicht inwiefern das auch außerhalb des westfälischen Platt gebräuchlich ist.
Auch für mich klingt das „gemütlicher“ als Mahlzeit :)
Mahlzeit, das wird in meiner Behörde mittags immer gesagt und ist besonders „passend“ wenn man sich auf dem Klo begegnet. Offenbar fällt das aber nur mir auf.
Da würde man es in der Tat noch am wenigsten erwarten ;)
Mahlzeit auf der Toilette immer gern. Aber am liebsten noch mit der Frage „Na, wie läufts?“
:-)))
Bei Mahlzeit fällt mir weder was negatives noch posetives, es schlicht und einfach ein Gruß als Zeitgeber, der die Mittagszeit um 12 Uhr ankündigt und da dort meist gegessen wird, worde (..) wahrscheinlich irgendwo im deutschsprachigen eingerichtet, vielleicht im Kloster und man kennt ja auch die Feierabendglocke die worde auch mit den 6 Uhr Abendläuten eingeläute oder die Uhrzeit per Turmuhrglocke, vielleicht kommt daher auch die niederdeutsche Frage nach der Uhrzeit her: Wat loud we dat“ könnte wörtlich übersetzt werden: Was läutet es / Wieviel schlägt die Uhr* wir sagen einfach „wie spät ist es“, der Engländer sagt „What your Time“ und vielleicht kommt das plattdeutsche und englische Wort: The Click / de Clock“ vom Glockenschlag dh dann wären diese Wörter nur Zeitgeber, die durch eine Glocke oder durch einen Gruß oder Ruf als Signal jetzt ist 12 Uhr Mittags und ab 14 Uhr wird überings kaum noch Malzeit gesagt, aber Alex du hast recht: zum Essen hat ‚Mahlzeit‘ nur ein enfernten Bezug, es sagt nur aus jetzt ist Mittagspause, einen persönlichen Bezug zum Essen hat für mich: Guten Apetit/ Zum Wohl oder“.. hat es ihnen gemundet..“ ist eher ne seltene Variante, aber es hat einen direkten pers. Essensbezug zur jeder Tagzeit da es zeitlos ist, wie moin eben!
MfG
euer
Ralf-Dieter
Bei uns in der Firma wird „Mahlzeit“ gerne etwas ironisch benutzt, wenn jemand später als normalerweise eintrifft.
Das kann auch morgens um halb sieben sein ;)
Ich glaube, ohne diesen Unterton hab ich das noch nie gehört. Das klingt für mich auch äußerst merkwürdig.
Hier (Norden) ist Moinland. Einfach und gemütlich.
[…] Grüßen ist es ähnlich wie mit Ausrufewörtern: Jeder hat seine Favoriten. Manche Wörter gehen gar nicht. […]
„Mahlzeit!“ ist ein schrecklicher Gruß.
Prost Mahlzeit!
Moin, ich sage hier im Bremer Raum als Gruß auch meistens Moin bzw um die Mittagszeit herum auch mal das plattdeutsche „Mohltied“. Da die Hälfte meiner Familie aus Ostfriesland kommt, streue ich auch sonst gerne mal Wörter aus dem ostfriesischen Platt mit ein. Mit dem hochdeutschen „Mahlzeit“ kann mich ebenfalls nicht anfreunden, man hört es hier im Bremer Raum aber auch eher selten.