Last updated on 03-12-2023
Satzzeichen gibt es viele. Eins davon ist jedoch der Deutschen absoluter Liebling: das Ausrufezeichen. Wie ist das im Niederländischen?
Der Gebrauch der Satzzeichen ist im Deutschen und Niederländischen recht ähnlich. Punkt, Fragezeichen, Doppelpunkt und Semikolon verhalten sich in beiden Sprachen weitgehend gleich. Zwei dieser leestekens (buchstäblich: „Lesezeichen“) tanzen jedoch etwas aus der Reihe. Neben dem Komma ist das vor allem das Ausrufezeichen, das in der deutschen Schriftsprache weitaus häufiger auftaucht als in der niederländischen.
Deutscher Überfluss …
Die Deutschen lieben ihre Ausrufezeichen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele von ihnen keine Gelegenheit auslassen, sie in ihre schriftlichen Äußerungen einfließen zu lassen. Chancen, Texte mit Ausrufezeichen zu garnieren, gibt es genügend. Denn in den Regeln der Orthografie wird ihnen eine Menge Platz eingeräumt. So trifft man Ausrufezeichen gemeinhin nach Ausrufen, Bitten, Befehlen und Aufforderungen, Verboten und Warnungen an. Oft begleiten sie auch Grüße und Glückwünsche.
Vieles davon kann ich nachvollziehen. Einiges weniger.
Interessanterweise enden jedoch auch rein informative Mitteilungen und Aussagen im Deutschen in vielen Fällen mit einem Ausrufezeichen. Das wirkt auf mich als Nicht-Deutsche etwas befremdlich. Es scheint mir so, als möchte der jeweilige Autor den Leser noch mal eindringlich darauf hinweisen, seine Botschaft doch bitte zu berherzigen.
Besonders bunt trieb es die Sparkasse Hannover. Auf sieben von den insgesamt acht Bildschirminhalten, die durch den Geldabhebevorgang lotsen, sprang mir bis 2017 ein Ausrufezeichen entgegen. Und das nicht nur in der deutschen, sondern gleich auch in der englischen Fassung der Geldautomaten-Software.
… und niederländische Sparsamkeit
Auch im Niederländischen dienen Ausrufezeichen dazu, einen Ausruf zu unterstreichen oder einer Aussage Nachdruck zu verleihen. Anders als die Deutschen geizen Niederländer jedoch mit uitroeptekens. Mehrere davon in kurzen Abständen werden schnell als virtuelles Geschrei empfunden und führen bei vielen Lesern zu Ärger oder Irritation. Vor allem in geschäftlichen Texten sind sie nicht gern gesehen. Deutsche, die niederländische Texte schreiben, sollten sich deshalb in Zurückhaltung üben.
Auch wenn die Niederländer im direkten Vergleich wesentlich sparsamer mit ihren Ausrufezeichen umgehen, scheint dieses Satzzeichen – begünstigt durch Handy und Computer – auch dort auf dem Vormarsch zu sein.
Drs. P., einer meiner Lieblingsdichter, besingt das Ausrufezeichen. Der Text hätte auch für das deutsche Ausrufezeichen geschrieben sein können.
Fluch oder Segen?
Welche Rolle spielt das Ausrufezeichen wenn Ihr selbst Texte verfasst? Benutzt Ihr es gerne und oft? Oder mit Bedacht oder sogar widerwillig? Ich bin gespannt! 😉
Ah, sehr interessant.
Das hätte ich nicht vermutet, und ich habe darüber auch noch nie nachgedacht.
Und tatsächlich, ich Deutsche (ziemlich eingebürgert in den Niederlanden) verwende viel Ausrufezeichen in eigenen Texten!
Hi Maria, ich sehe, Du bist auch Übersetzerin. Wie machst Du es denn im Deinem Beruf, wenn ich fragen darf? Wenn ich einen deutschen Text mit vielen Ausrufezeichen ins Niederländische übersetze, bleiben viele davon auf der Strecke, ansonsten wird es für die Zielgruppe eine Zumutung. Ich nehme an, Du fügst regelmäßig uitroeptekens hinzu?
Wat grappig, dit onderwerp was gisteren bij ons thuis onderwerp van een kleine cultuurshock meinerzijds. Ik had een net mailtje geschreven naar een bedrijf hier, met een afsluiter in de trent van „vielen dank für ihren antwort“ o.i.d.. Ik liet het mijn vrouw nog maar even lezen, en die zei dat ik daar een uitroepteken achter moest zetten. Ik keek haar echt aan alsof ze gek geworden was. Daar zet je toch geen uitroepteken achter? Wat een onzin. Dat heb ik dan ook niet gedaan – maar mijn gevoel sluit dus wel naadloos aan bij deze post :)
Als je in Nederland teksten ziet met ladingen uitroeptekens twijfel je toch al snel aan de geestelijke vermogens van de auteur, vooral in de richting van het opleidingsniveau. Dat klinkt wat hard, maar volgens mij is dat echt zo.
Ich habe mich über die Zeit daran gewöhnt, in meinen deutschen Texten wesentlich mehr Ausrufezeichen zu nutzen als ich es in niederländischen Texten je tun würde.
Ich würde nach so einem Satz auch im Deutschen kein Ausrufezeichen verwenden.
Wenn ich einen niederländischen Text ins Deutsche übersetze, verwende ich nur geringfügig mehr Ausrufezeichen, da ich sie meistens als nicht notwendig erachte (siehe Boukes Beispiel).
Mir fällt auf, dass vor allem in deutschen Internetforen ausrufezeichen recht inflationär verwendet werden, was einer Posterin mal den Stoßseufzer entlockte: „Grundgütiger, der Mann schafft es tatsächlich, in fünf Sätzen acht Ausrufezeichen unterzubringen.“
Was die Kommasetzung betrifft, verwende ich im Niederländischen gerne mal ein paar zuviel, ich bleibe halt deutsch.
Zum Thema Kommas, bzw. Kommata, werde ich noch mal einen eigenen Beitrag verfassen. Auch die werden im Deutschen häufiger verwendet als im Niederländischen.
Het gebruik van komma’s, daarover kunnen Nederlanders ook hartgrondig van mening met elkaar verschillen.
Er zijn voor zover ik weet ook niet heel veel regels over.
Behalve over of je wel of niet een komma zet in een zin als:
De mannen die van voetballen houden gaan naar de wedstrijd kijken.
De mannen, die van voetballen houden, gaan naar de wedstrijd kijken.
In de eerste zin gaat het om het deel van de mannen die van voetballen houdt. In de tweede zin wordt met het gedeelte tussen de komma’s aangegeven dat alle mannen uit de zin van voetballen houden.
Maar of veel Nederlanders dat nog zo leren weet ik niet. Ik denk dat ook in de eerste zin na ‚houden‘ een komma geplaatst mag worden, of misschien moet dat zelfs wel. Ik ben niet erg goed in het plaatsen van komma’s denk ik.
Hier beschreibst Du einen der wichtigsten Unterschiede zwischen dem Deutschen und dem Niederländischen bei der Kommasetzung, Trijntje. Demnächst dann mehr …
Meiner meinung nach gibt es eigentlich nur drei Gründe im Niederländischen Kommas zu nutzen:
1) Es gibt Bedeutungsunterschiede mit/ohne
2) Es sind Haupt- und Nebensätze
3) Überall, wo man beim Sprechen eine Pause lässt.
2 & 3 sind meist eigentlich das gleiche. Wenn beim Sprechen auch keine Pause ist, sollte man normalerweise kein Komma setzen um die Liesbarkeit des Textes nicht zu gefährden.
Nochmal ein Disclaimer: ich habe keine Ahnung ob das die offizielle Regeln sind, ich weiss nur, dass sie funktionieren.
Also im Gegensatz zum Deutschen wie im Englischen: „When in doubt, leave it out“. ABER. Ich setze inzwischen, in allen Sprachen, ein Komma vor dem and/und/en/och in einer Aufzählung, auch wenn ich keines habe, wenn es nur 2 Objekte sind—weil man bei mehr als 2 auch eine Pause hat, die man bei 2 nicht hat.
Die Bedeutung sollte auch klar sein. Angeblich in einer Diplomarbeit zu finden: I dedicate this thesis to my parents, God and L. Ron Hubbard.
Hi, das ist mir auch schon aufgefallen (in Bezug auf die dt. Sprache). Wenn ich Texte ins Französische übersetze, bleiben die meisten !!!! auf der Strecke.
Übrigens: Der Satz auf dem Bildschirm am Geldautomaten befremdet mich: Geben Sie Ihre Karte ein. Wer gibt denn einem Automaten eine Karte ein??? Man kann die Karte einstecken, einschieben – was weiß ich – aber „eingeben“? Seltsam.
Hoi,
ich kenne einen Automaten, in den man eine Karte einzuschieben hat, der einen auffordert, die Karte „vorzustecken“. Da finde ich „eingeben“ ja noch harmlos.
Vielleicht ist es, weil „Bitte stecken Sie Ihre Karte ein“ missverstanden werden kann?
Haha, da muss ich auch gleich wieder denken am ÖV-fahren in Deutschland: „Der Zug fährt ab. Bitte zurück bleiben“.
Ich frag mich dann immer warum ich denn zurück bleiben muss; man will doch mit dem Zug fahren und nicht am Bahnhof bleiben. Ich bin dann immer etwas Aufständig und fahre doch mit.
Het was mij nog niet opgevallen. Ik vind het wel vreselijk als een uitzoepteken of vraagteken los staat van het laatste woord. Belgen en Fransen hebben daar een handje van. Zeker met textomloop erg onhandig, daar zo’n teken dan in zijn uppie op de volgende regel kan belanden.
De Spanjaarden hebben een beter systeem, die beginnen met een omgekeerd vraag- of uitroepteken. Weet je meteen waar je aan toe bent. Aanhalingstekens zetten we ook aan het begin en eind, dus zo gek is het niet.
Da fällt mir sofort Else Buschheuer ein: Ruf! Mich! An!
Ich habe mir auch bei meinen privaten Texten (auch Mails) angewöhnt, alles noch einmal zu lesen. In der Tat, manchmal fällt mir auf, dass ich selbst das Ausrufezeichen etwas inflationär gebrauche. Wenn ich es merke, folgt eine Löschaktion. Denn ich (als Deutsche) empfinde es ähnlich – was zu viel ist, ist zu viel. Ich habe es jeodch manches Mal in französischen Texten erlebt, dass quasi nach jedem Satz ein „!“ stand. Und langsam frage ich mich, ob es wirklich eine Kultursache oder doch eher eine individuelle Angelegenheit ist? Genau diese Frage allerdings lässt mich bei Übersetzungen immer wieder zweifeln. Was ist Kultur? Was ist Individuum? Und wie lässt sich das entscheiden, so im Alltag?
Hi Anke,
natürlich ist es zum Teil auch eine individuelle Sache. Meine Beobachtung nach fünfzehn Jahren in Deutschland ist jedoch, dass in deutschsprachigen Texten im Schnitt deutlich mehr Ausrufezeichen auftauchen als in niederländischen.
Hi Alex,
ich wollte damit auch auf gar keinen Fall deine Beobachtung in Frage stellen, ich kann sie sogar sehr gut nachvollziehen. Es war eher so, dass ich versucht habe, meine eigenen Erfahrungen (aus der Erinnerung heraus) damit abzugleichen. Das unbewusste Vorbeiziehen der Ausrufezeichen hat für mich nun allerdings ein Ende – da gebe ich Giselle durchaus Recht. Lenkt einmal jemand die Aufmerksamkeit darauf, ist es nicht mehr so einfach, sie nicht wahrzunehmen – „umzingelt“ trifft es ziemlich gut. Schön, wenn dadurch die Achtsamkeit für solche kleinen Dinge wacher wird. Danke für die Anregung.
kleines P.S.: in diesem Kommentar hatte ich automatisch zwei Ausrufezeichen getippt, die ich auch gleich wieder gelöscht habe. Es hat also funktioniert.
;-)
Also, mir sind eigentlich selten franz. Texte untergekommen, in denen nach jedem Satz ein „!“ steht. Was mir eher in franz. Texten auffällt: der übermäßige Gebrauch von Passagen, Titeln usw. in Großbuchstaben. Hat ja auch was mit „Schreien“ und Befehlen usw. zu tun.
Aber wenn man mal – wie durch diesen überaus aufschlussreichen Artikel von Alex – auf die „!“ aufmerksam gemacht wurde, sieht man sich quasi von Ausrufezeichen umzingelt. Das ist wie mit der Handballmannschaft von „Dingenskirchenhausen“. Hat man mal jemanden kennen gelernt, der dabei ist, hört man nur noch von dem Verein…
Ik heb nooit geweten dat Duitsers meer uitroeptekens gebruiken dan Nederlanders.
Mij is geleerd: wees zuinig met uitroeptekens, en dat ben ik ook, denk ik.
Ik ben het met Ximaar eens dat het Spaanse systeem heel handig is, met dat vraagteken of uitroepteken ( op zijn kop) aan het begin van een zin.
Super, das kabarettistische Lied! Ich lache immer noch …
Nun, als Einzelwesen hat mich das Ausrufezeichen noch selten gestört, aber viele Leute, darunter vor allem meine liebe Schwester, schreiben jede Menge Ausrufezeichen, um Emotion anzudeuten – und ich fühle mich dann regelmäßig angeschrien. Gelegentlich zähle ich dann die Ausrufezeichen und teile ihr die Zahl mit, in der Hoffnung, daß sie danach etwas sparsamer umgeht mit ihnen.
Zit.: „Ich freu mich so!!!!!!“ Gut, sie ist Deutsche – aber ich bin es auch.
Ich glaube hier ist der springende Punkt:
„So trifft man Ausrufezeichen gemeinhin nach Ausrufen, Bitten, Befehlen und Aufforderungen, Verboten und Warnungen an.“
Alles das was Deutsche gerne machen: Befehlen, Auffordern, Verbieten etc.
Und da glaube ich ist es auch eine Frage von Kultur.
Vor dem Geldautomaten erstmal strammstehen und dann Zack Zack alle Schritte durchexerzieren, Geld nehmen und den Automaten wieder freigeben, damit der nächste dran kann.
Und in den Internet Foren muss ja jeder irgendwie auf seinen Stuss den er schreibt aufmerksam machen, mit blinkenden Smileys oder eben mit Ausrufezeichen. In der Schule haben so Leute früher immer mit dem Finger geschnipst, anstatt nur aufzuzeigen, heute nehmen Sie Ausrufezeichen.
Aber vielleicht sehe ich das auch nur so, weil ich vom Niederrhein komme …
Lieben Gruß
Das stimmt, das macht der gemeine Deutsche wirklich gerne. Und meiner Meinung nach hat es auch wirklich etwas mit der Kultur zu tun.
Alles das was Deutsche gerne machen: Befehlen, Auffordern, Verbieten etc.
Nou, nou, zo kan die wel weer! Ist das am Niedrrhein so?
Ich habe in Deutschland gelernt, dass nach einem Befehl ein Ausrufezeichen kommen muss. Und ich befehle machmal: Übersetzen Sie! Fassen Sie kurz zusammen! u.dgl. Ich finde, es sieht etwas bellend aus. Aber die höflichere Alternative mit Bitte wäre in einem Sprachkurs nicht brauchbar.
In weniger gebildeten niederländischen Kreisen (Internetforen u.dgl.) meine ich einen Trend zu sehen, Ausrufezeichen statt Fragezeichen zu verwenden.
Ich denke eine Alternative wäre einfach der Gebrauch eines Punktes.
Es ist ja eine Aufgabe und kein Befehl. Einem Befehl muss gehorcht werden, „Stillgestanden!“, „Rührt Euch!“, aber die Schüler sind ja keine Soldaten, die einem Befehl bedingungslos gehorchen müssen. Sie werden ja auch nach Ihrer Leistung beurteilt und nicht wegen Befehlsverweigerung verurteilt
Lieben Gruß
Ich hatte es auch erst mit Punkt geschrieben, aber ich wurde extra darauf hingewiesen (übrigens von einem Studenten), dass da ein Ausrufezeichen hingehöre.
Also, bei den Beispielen kann (und eigentlich soll, laut meinem Sprachgefühl) man doch wunderbar ein „:“ nutzen? Schliesslich bezieht es auf etwas nachfolgendes.
Vielleicht dringt es so im Alltag bei uns Deutschen, dass wir automatisch eher das Ausrufszeichen verwenden!
Sehr netter Artikel wieder! (ups, da ist es wieder gewesen)
Mit einem Ausrufezeichen habe ich ja kein Problem, aber viel inflationärer werden ja mittlerweile gleich mehrerer Ausrufezeichen (!!, !!! oder auch !!!!!!) gebraucht. – Da frage ich mich immer: Was ist ein Ausrufeausrufeausrufeausrufesatz?
Der deutschen Grammatik zufolge ist es ja, soweit ich weiß, geläufig, generell nach jedem Imperativ ein Ausrufezeichen zu setzen. Abgesehen davon finden Deutsche diese Dinger einfach nur schick, glaube ich. Sie sind halt in Mode. Nach „Die Benutzung … ist kostenlos“ hätte ich persönlich zum Beispiel auch kein Ausrufezeichen gesetzt, das erscheint mir eher befremdlich.
Normal finde ich es zum Beispiel in informellen Briefen oder E-Mails nach der Anrede, also „Hallo Paula!“ Das würde ich aber bei formellen Briefen nie wagen.
Das Niederländische ist in der Hinsicht dem Englischen recht ähnlich, glaube ich. Das geht mit Ausrufezeichen auch sehr sparsam um.
À apropos Kommasetzung (weil es irgendwo weiter oben schon mal erwähnt wurde): Da finde ich es auch immer echt schwer, die in Fremdsprachen nicht zu setzen. Für mich machen die einfach total viel Sinn im Deutschen. Und man kann damit so unglaublich tolle, lange Sätze bilden, die trotzdem übersichtlich bleiben :) Aber vielleicht ist das auch Einbildung, denn andere Sprachen kommen ja auch mit viel weniger aus. Keine Ahnung, ob es Sprachen mit einer ähnlichen Kommasetzung wie die im Deutschen gibt.
Ich hoffe nicht ;-)
Mir fehlen die Kommata im Miederländischen manchmal. Dann brauche ich beim Lesen zwei Anläufe, um einen etwas komplexeren Satz zu sortieren und denke: „Wenn hier und da ein Komma stehen würde, wäre es völlig logisch.“ Keine Ahnung, wie die Muttersprachler das machen. ;)
Also, mir ist das mit den Ausrufezeichen auch schon aufgefallen. Besonders in Foren oder privaten E-Mails oder Texten wird mit Ausrufezeichen um sich geschmissen. Was aber offenbar auch so eine Modeerscheinung ist, und da kann ich mich selbst auch nicht wirklich ausschliessen, ist die Angewohnheit, Sätze mit drei Punken zu beenden… ;)))
Das mache ich auch sehr gerne.
Aber das darf man doch, Word macht daraus doch ein einzelzeichen… Und Word hat -immer- recht *ahum*. Auf jeden fall korrigiert es !!! oder so, weil es das ja nicht gibt.
… finde ich immer etwas geheimnisvolles haben… Und es hat einen nutzen beim (…) z.B.
Oder noch besser mit drei Punkten und drei Ausrufezeichen… !!!
Frei nach dem Motto: Denk dir deinen Teil… !!!
Mir ist es neulich aufgefallen, nachdem ich erst aus Dienstreise in Wien zurueckkam, dass die Oesterreicher das Ausrufezeichen noch haeufiger verwenden als die Deutschen, und zwar schon oefter im Negativen, z.B.
„Zerstoert dieses Telephon nicht!! Es kann Leben retten.“ vs. „Bitte schuetzt dieses Telephon! Es kann Leben retten.“
In beiden Faellen steht das auf Telephonzellen, wo sie in Wien immer noch zu finden sind, rot beeinschriftet. Bei uns in Berlin sind sie aber laengst verschwunden, da jeder sein Handy benutzt:-)
Hier würde ich es selbst genau umgekehrt machen: Nach dem ersten Satz kommt ein Punkt, nach dem zweiten ein Ausrufezeichen.
Beeinschriftet? Neuschöpfung oder wienerisch? Ist ja beinahe so schlimm wie beinhalten anstatt enthalten oder umfassen.
Eben, Alex! Denke ich auch, nur die Wiener Stadtregierung nicht:-))
[…] der deutschen Sprache brauche ich hier nicht mehr einzugehen: Hierzu empfehle ich den exzellenten Beitrag von Alexandra Kleijn. Aber wie steht es mit diesem scheinbar unscheinbaren Satzzeichen in der französischen […]
¡
Na deze blog valt het me op dat ik in posts op facebook meer uitroeptekens gebruik dan in andere teksten.
Ich dachte, das die Ausrufezeichen vor allem das Internet (Facebook, Foren, Blogeinträge) überfluten. Ich habe auch den spärlichen Gebrauch von Ausrufezeichen gelernt, wenn zwei Sätze nacheinander mit Ausrufezeichen enden, muss schon etwas sehr spannendes passieren. Bei lose stehenden Sätzen in Interfaces o.ä. finde ich meistens gar kein Satzzeichen am schicksten. Mit Ausrufezeichen wirkt es platt und überladen (siehe Sparkassenbeispiel) und mit Punkt sieht es (für mich) nicht korrekt aus.
Ansonsten freue ich mich auf den Komma-Beitrag!
Anmerkung zur Sparkasse als eine Vertreterin aus dem Finanzgewerbe:
Die Leute haben Stress und sind gewohnt zu kommandieren. Schnell, schnell her mit dem Geld; und wenn du es zurückbekommen willst, dann mach hinne!
Ein Ausrufezeichen zeigt, wie dieses Beispiel zeigt, auch eine generelle Haltung.
Die Finanzbranche hat es doch gar nicht nötig achtsam mit ihren Kunden umzugehen; entweder wird kommandiert oder geschrien à la Media-Markt. Jedoch liegt eine feine Kultur abseits von diesen Banausen.
Dann mach hinne! Der Ausdruck macht meinen Tage wieder gut.
Da sprichst Du einen wahren, wunden Punkt an in unserer Sprache. Gut beobachtet! Ausrufezeichen ;-) Ich nutze es auch viel öfter als ich eigentlich sollte. Aber kann es Dir nicht erklären. Im geschäftlichen Textverkehr :-) bin ich damit jedoch vorsichtig – nur privat rutscht es oft hinter den Satz….
Ach so, Du könntest übrigens auch gleich weitermachen mit den 3 Punkten – auch sehr beliebt bei vielen Deutschen.
Stimmt … ;-)
Ich mag die Ausrufezeichen auch nicht so, als Holländer. Aber vielleicht sollte ich sie auf Deutsch öfter benutzen, um besser zu integrieren und gehört zu werden! Auch wenn sie nämlich recht inflationär benutz werden, wirkt ein Satz mit Ausrufezeichen immer noch anders als ein Satz ohne! Und mit zwei Ausrufezeichen sogar noch intensiver!!
Es ist ja im gesprochen auch ein Riesenunterschied ob der Redner sich anhört alsob er von seinen eigenen Worten überzeugt ist. Somit können wir warscheinlich sagen dass die Schreibsprache mit ihren Smileys und Ausrufezeichen versucht sich der Umgangsprache an zu nähern.
Wieder ein toller Artikel!
;-)
Auch auf die Gefahr, dass ich jetzt gelyncht werde: Was ist so schlimm am Ausrufungszeichen (in D, wohlgemerkt)? Vielleicht ist er der Name Ausruf? Es geht doch nicht immer gleich um Befehle und Gewalt. Hallo! Das lese ich eher als begeistert. Aber ich weiss, dass es aus holländischer Sicht ganz anders empfunden wird. Mir wurde damals in NL auch gelernt, dass Ausrufezeichen als bedrohlich empfunden werden. Ich denke, dass es im Deutschen viel weniger auffällt. Man liest es einfach mit einem anderen Klang. Vielleicht irre ich mich, aber ich hab es niemals mit Zack, Zack! in Verbindung gebracht. Es ist für mich einfach etwas Betonung, eine Mitteilung, so wie: let op! Gut gemeint. Und auch ich freue mich auf die Komma`s, denn damit hatte ich auch meine liebe Not.
Hi Karin, an Ausrufezeichen per se habe ich nichts auszusetzen. Ich finde jedoch, dass sie inflationär benutzt werden. Wenn zum Beispiel ein Absatz aus fünf Sätzen besteht, und drei oder vier davon enden mit einem ! dann stimmt für mich etwas nicht.
Ich denke aber genauso wie Du dass „die Deutschen“ ein etwas anderes Verhältnis zu diesem Satzzeichen haben als „die Niederländer“. Dass Niederländer Ausrufezeichen als bedrohlich empfinden würden, habe ich noch nie gehört. Auf viele Leute wirken sie einfach als Geschrei.
Hallo Alex, je öfter ich mich mit Deutschen Texten beschäftige, je mehr Unterschiede ich entdecke. Vor allem die Tonalität ist anders. Das Ausrufezeichen ist im diesem Bezug sehr symbolisch!
Das finde ich auch.
[…] Zo, en nu ga ik even lezen over Inflation der Ausfrufezeichen. […]
Irgendwie habe ich gar nicht den eindruck, dass das Ausrufezeichen so besonders deutsch wäre. Allerdings wenn ich an meine Ausbildung als Historiker zurückdenke und die ganzen Bilder von Warnschildern aus dem WWII in Erinnerung rufe. Vielleicht gibt es da eine Verbindung.
Zwar lebe ich nicht in den Niederlanden, arbeite aber als Web-Master, Texter und Korrektor in Berlin.
In meinen Augen zeugen zu viele Ausrufezeichen von einem schlechten Sprach- und Schreibstil, der durch die Schreihälse unter den Werbefuzzis verbreitet wird.
Ein Ausrufezeichen wird zunächst nur innerhalb der wörtlichen Rede als Ausdruck eines Rufs oder als Ausdruck des Anschreiens bzw. Anbrüllens benutzt, eingeleitet durch die Wörter: rufen, schreien usw.
Ansonsten sollte es sehr sparsam eingesetzt werden, wenn ein Satz oder ein Wort eine besondere Bedeutung erhalten soll, die üblicherweise durch Unterstreichung sonst erreicht würde.
So, und nun noch eine Anmerkung zu folgender Aussage: „Die Deutschen lieben Ausrufezeichen.“, s. ganz oben.
Es gibt nicht nur Schreihälse unter den Deutschen, sondern auch die Menschen der leisen Töne. Nur diese fallen weniger auf, so auch durch Ihre Schreibweise.
[Der Schlusssatz könnte jetzt sogar ein Ausrufezeichen vertragen; ich fände es trotzdem eine Übertreibung. Denn dadurch, dass ich den Satz ans Ende meines Textes gesetzt habe, erhält er genug Bedeutung.]
Vielen Dank für diesen Einblick, Michael.
Ich setze nochmal nach. Eine Besonderheit der deutschen Sprache ist die Fähigkeit – oder sollte ich Möglichkeit sagen -, dass es keinen strengen Satzaufbau gibt. Deshalb ist es äußerst wichtig die Groß- und Kleinschreibung und auch die Zeichensetzung streng zu beachten.
Was viele als eine angebliche Bevormundung regelrecht bekämpfen, sehe ich als eine ganz besondere Möglichkeit mit verschiedenen Stilmitteln etwas auszudrücken, was sonst nur in der gesprochenen, also auch emphatischen Sprache genutzt wird. Das heißt aber auch für die Übersetzer (s. die Frage oben), die vom Deutschen in eine andere Sprache übersetzen, dass Sie so übersetzen sollten, wie sie die geschriebene Sprache empfinden.
Gerade das Internet offenbart wahrscheinlich nicht nur Schludrigkeit der Schreiber, sondern im besonderen Maße schlichtweg die Schwäche vieler Schreiber, die kein tieferes Sprachgefühl mitbringen, weil Sie sich vielleicht zuwenig mit Fremsprachen beschäftigen.
Als Fremdsprachen wiederum werden andere Sprachen eben empfunden, wenn man sich nicht mit ihnen auseinandersetzt. Dabei muss keiner eine unbekannte Sprache semantisch verstehen, um einen Teil ihres Wertes für die eigene Sprache zu empfinden. Man vergleiche mal das endungsbetonte Sprechen vieler romanischer Sprachen mit der Stammbetonung der germanischen Sprachen.
Hä? Jede, die nicht Muttersprache ist, ist eine Fremdsprache. Das gilt für alle Idiome, nicht aber für das Quaken der Idioten aus der Ökonomie. Die können nicht sprechen. Wohin das führt, …s.a. das Merkel.
Wann vergleichen wir denn nun? Und wo? In KaraKASS (VeneTZuelA).(dt. ProfisprecherInnen sogar gegen Gehalt) Oder in Augsburg. Wer dort lebt sagt aber: Augschburjch. Zu frech, Michael B.?
Und König Pils spricht man korrekt ja auch Könich. Hat nix mit Schimanski zu tun. !!!
Na ja, sine verbis.
Edelfeder? Oder nur so?
Deine Kommentare bedürfen der Erklärung; aber andrerseits ist ein Blinkfeuer noch keine Leuchte.
Ich frage, Ihro Überheblichkeit driftet ab. Und da braucht es- speziell küstennah- Blinkfeuer. Labertaschen ins TV. Die Frage- weil ich ja null Ahnung habe und niederknie, also die von June 23, 2012 at 00:02 bleibt offen. Wie im Laber TV. VBist vom Pielsender WDR?
Da schweigt des Sängers (B.) Höflichkeit. Und zu Recht.
[…] die Majuskel am Satzanfang beibehält. Halt findet das Auge durch die richtige Verwendung von Satzzeichen wie Punkt, Komma oder auch Semikolon. Dem Lesefluss wesentlich zuträglicher als großgeschriebene […]
Vielen Dank für den Beitrag.
Eine Freude zu sehen, dass ich nicht der Einzige bin, der öfters Ausrufezeichen als unangebracht – um nicht zu sagen als unangenehm – erachtet.
Es war mir ein Vergnügen ;-)
Liebe Leute,
warum beleidigt ihr mich? – Na ja, wahrscheinlich hat der Verfasser folgender Zeile nicht bedacht, dass nicht nur Ausrufezeichen-benutzende Schreiberlinge Deutsche sind, s. oben:
„Die Deutschen lieben Ausrufezeichen.“
Ich bin Deutscher, aber mit diesen Anbrüllzeichen kann ich nicht viel anfangen.
An anderer Stelle hatte ich schon mal kommentiert und bin gerade über den sehr interessanten Artikel über den Gebrauch des Ausrufezeichens in der französischen Sprache (s. Hinweis unten) zurückgekommen.
Teils bekommt es inzwischen den Rang des Idiotenapostrophs. Wer nichts zu sagen hat, scheint durch ein Ausrufezeichen seiner Aussage einen tieferen Sinn verleihen zu können.
[…] bin wahrlich kein Fan von Ausrufezeichen, aber hier muss einbedingt eins hin. Oder besser noch: ZWEI […]
Hallo, ich komme aus Deutschland und lebe in Österreich. Hier scheint man den Gebrauch eines Punktes am Ende eines Satzes vollkommen verlernt zu haben. Es werden überwiegend Rufzeichen verwendet und ich fühle mich wirklich virtuelle angeschrieen. Viele nehmen ihre digitalen Mitteilungen so wichtig, dass jeder Satz mit einem Rufzeichen oder wahlweise auch gerne mit zwei oder drei garniert. Eine Unart die ich mir nicht gefallen lasse und die Schreiber auch darauf hinweise. Vielleicht sollte ich mal an einen Umzug in die Niederlande andenken, dort scheint man mit dem richtigen Umgang des Rufzeichens besser vertraut zu sein… sehr sympathisch jedenfalls.
O jee Renate – mir war nicht bewusst, dass die Verwendung von Ausrufezeichen in Österreich noch ausgeprägter ist als in Deutschland. So ein Übermaß würde mir auch gehörig auf den Geist gehen.
Was den Geldautomaten angeht: Auf Deutsch kommt ein Ausrufezeichen nach dem Befehlsform!
Phillip, schrei doch bitte nicht so.
[…] Inflation der Ausrufezeichen! von Alexandra Kleijn […]
[…] Wir dürfen – und hier setze ich als nüchterne Niederländerin tatsächlich mal eine jubelndes Ausrufezeichen: Wir haben alle erforderlichen Unterlagen zusammen und dürfen […]