Hundekommandos auf Niederländisch
Ich selbst bin mehr eine Katzenliebhaberin, aber Hunde mag ich auch gerne. Als ich vor langer Zeit welche hatte, bin ich immer total gerne mit ihnen wandelen – spazieren – gegangen.
Ebenso wie in Deutschland gibt es in den Niederlanden ein Repertoire an festen Kommandos, auf die Hunde – zumindest im Idealfall und nach entsprechendem Training – hören. Im Deutschen gehören dazu zum Beispiel NEIN, SITZ, KOMM, PLATZ (du sollst dich hinlegen) und BLEIB. Die niederländischen Entsprechungen sind NEE, ZIT, KOM oder HIER, AF und BLIJF.
Ungewohnt
Ein Wort, an das ich mich hier in Deutschland nicht so richtig gewöhnen kann, ist das Kommando AUS. Es soll den Hund dazu bewegen, das, was er gerade zwischen den Kiefern hat, herzugeben. Das kann ein Stock sein, das Spielzeug eines anderen Hundes, der Lieblingsfilzpantoffel oder ein gerade mit Begeisterung ausgegrabener toter Kaninchenkörper.
„Aus“ erklingt auch, wenn zwei Hunde in einen Kampf verwickelt sind. Da ist es das Signal, sofort aufzuhören. Generell habe ich den Eindruck, dass das Kommando für alles verwendet wird, was dem Hundebesitzer gerade nicht gefällt.
Wo ist der Schalter?
Wo kommt AUS her? Wenn es einfach nur bedeuten würde, dass das Tier dasjenige, was es erbeutet hat, AUS dem Maul fallen lassen soll, könnte ich das gewissermaßen nachvollziehen. Als allgemeinen Befehl, etwas zu unterlassen, finde ich es weniger gelungen.
Bei mir ruft „aus“ nämlich sofort Assoziationen mit Elektrogeräten hervor. Wenn man deren Schalter oder Knopf betätigt, herrscht sofort Ruhe im Karton. Tiere lassen sich – so finde ich – nicht „ausschalten“ oder „ausstellen“.
Los!
Im Niederländischen sagt man zu AUS LOS. Das ist die Kurzform von loslaten – loslassen. Das trifft es für mich besser. Im Deutschen geht das nicht, das ist mir klar. Da bedeutet LOS etwas ganz anderes. Und wenn der Hund etwas tut, was er nicht soll, nutzt man in meiner Muttersprache das bereits erwähnte AF oder ein strenges NEE.
Hundekommandos auf einen Blick
Deutsch | Niederländisch |
nein | nee |
sitz | zit |
platz | af oder lig |
komm | kom |
hier | hier |
aus | los oder af |
bei Fuß | naast oder voet |
such (wenn man etwas versteckt hat) | zoek |
Das deutsche PLATZ heißt auf Niederländisch AF. Es existiert auch ein Kommando PLAATS, aber das nutzt man, um den Hund an seinen (festen) Platz in der Wohnung zu schicken.
Lob
Natürlich möchte man seinen Hund auch mal loben. Das macht man im Deutschen meist mit FEIN oder BRAV, im Niederländisches mit BRAAF, BRAVE HOND oder GOEDZO.
Wie gesagt: Es ist lange her, dass ich selber einen Hund hatte. Habt Ihr noch Ergänzungen?
Wieder mal ein super Bericht, helemaal bedankt daarvoor! :-)
Eine kleine Anmerkung zum Deutschen AUS… wäre für mich die Ableitung zu: AUSspucken (dus een beetje zoals LOSlaten)
Herzliche Grüße aus Düsseldorf, Emi :-)
Ah, ausspucken – daran hatte ich noch nicht gedacht!
Es gibt da auch noch das Kommando „Pfui“. Es wird benutzt, wenn der Hund entweder etwas ins Maul nimmt, was er nicht anrühren soll, oder etwas tut, was er nicht darf, wie etwa auf den Teppich pinkeln oder im Garten die Blumenbeete umgraben ;-).
Danke für die Ergänzung Tina. „Pfui“ habe ich noch nie gehört. Ist das geläufig? (Selbst würde ich dann eher „nein“ sagen, oder auf Niederländisch „nee“ :-))
Sehr schön, die gesprochenen Beiträge! Macht Spaß zu hören.
„Pfui“ ist mir auch sehr geläufig, ich höre es oft, wenn ich zu „Hundezeiten“ spazierengehe. Also am frühen Morgen oder am Abend.
Auf Niederländisch heißt das wohl „foei“ oder so ähnlich ;-).
Precies :-)
Guten Abend Alex,
wieder hast du ein kleines Fenster aufgemacht zwischen unseren beiden Sprachen, diesmal mit der Sammlung von Hundekommandos. Danke dafür!
Ich habe aber eine Antwort auf deine offene Frage: Zum Kommando „Aus!“ gibt es durchaus eine regionale
Anwendung des deutschen Verbs „auslassen“ mit genau dieser Bedeutung. Diese Variante ist im süddeutsch/östereichischen Raum gängig. Das Hundekommando „Lass‘ aus!“ kann man dort hören und es bedeutet sowohl „lass‘ los!“ wie auch „hör‘ auf!“. Nicht nur an Hunde übrigens, sondern auch an Raufbolde auf dem Schulhof.
Ich habe meine gefühlsmäßige Behauptung in meinen Wörterbüchern „Wahrig – Deutsches Wörterbuch“ und „Karl-Dieter Bünting – Deutsches Wörterbuch“ überprüft. Und danach auch noch dies gefunden:
En ik heb toevallig gisteravond juist een zin met deze uitdrukking gelezen in een roman van Ludwig Ganghofer „Schloss Hubertus“ van 1917, die in Oostenrijk speelt.
We noemen zoiets „Heimatroman“. Goed voor het slapen omdat het voor een hedendaagse lezer niet erg opwindend is en je op elke moment kan stoppen :-)
Nu weet je waar vandaan mijn „Sprachgefühl“ afkomstig is :-)
Vielen Dank für diese Ergänzung Michael!
Ik heb wel eens het commando ‚hoog‘ gehoord, als de hond ergens overheen moest springen.
Dat kende ik nog niet, maar ik kan me er wel iets bij voorstellen. Vermoedelijk is er ook een tegenhanger „laag“ voor als de hond juist niet mag springen.
Für die Aufforderung zum Springen verwendet man nach meiner Erfahrung eher den Ruf „Hopp“ und ich habe schon viel Zeit mit meinen Hunden auf Hundeplätzen verbracht… „Hooooooools!“ ist die Aufforderung zum Apport auf Hundeplätzen, bei Fortgeschrittenen ist das mit Sprung über eine Hürde verbunden. Mit „Voraus“ schickt man den gut ausgebildeten Hund im Galopp in die Richtung, in die man zeigt, bis er mit „Platz“ abrupt zum Liegen gebracht wird.
Die Jäger haben eine eigene Kommandoserie für Ihre Hunde, darunter das praktische „Such Verloren Apport“. Ausgebildete Jagthunde laufen daraufhin auf der Spur (des Menschen, nicht der eigenen) zurück und bringen (bestenfalls) etwas, was verloren oder absichtlich zum Training auf die Spur gelegt wurde.
„Niet brommen!“ rief ein junger Mann in den Dünen in Egmond hinter seiner tollkühnen Mini – Bulldogge hinterher, die meinte, sich aufplustern und unseren riesigen Collie anknurren zu müssen. Ist als Befehl vielleicht kein Klassiker, aber steht ja auch manchmal an den Fahrradwegen ;-)
Für „hoooools“ kenne ich im Niederländischen breng („bring“) wenn der Hund etwas herbringen soll.
Bij een kennis die een hulphond heeft heb ik wel eens het commando „plaats“ gehoord om de hond naast haar te laten liggen.
Ook hoor ik „voet „bij wandelende hondenbezitters, die hun hond kort aan de lijn houden, zodat de hond direct naast het baasje moet lopen.
Ich denke, dass es in der Praxis sowohl im Deutschen als auch im Niederländischen für die meisten Aktionen verschiedene Begriffe gibt.
„Voet“ steht (zusammen mit „naast“) schon in der Tabelle :-)
Das ist wirklich wieder ein schöner Artikel.
Beim Lesen fiel mir wieder ein, dass meine Schwester als sie drei Jahre alt war, einmal einer Puppe den Namen „Pfui“ geben hat. Zufällig hat meine Mutter den Hund mit „Pfui“ zur Ordnung gerufen, als sie meiner Schwester die Puppe überreicht hat. Das stand dann für meine Schwester als Namen fest.
Bei meinen beiden Katzen komme ich eigentlich mit zwei Komandos aus: „Nein“ für ein generelles Verbot oder die Aufforderung etwas zu unterlassen und „Ab“ als Aufforderung vom Tisch, Schrank oder Bett zu springen. Aber das nur am Rande, weil ja häufig behauptet wird, Katzen könne man nicht erziehen.
„Pfui“ als Puppenname? Das hat bestimmt ab und zu mal für Verwirrung gesorgt ;-)
Katzen lassen sich zwar nicht wirklich erziehen, aber die Bedeutung von Wörtern wie Nee/Niet/Nein oder brokjes kennen sie meist recht gut.
Hast Du eine Ahnung wie es um der Zweisprachigkeit unter Hunden bestellt ist? Ich hatte mal mit einem griechischen Hund zu tun, mit dem ich gut Niederländisch reden kontte. Nur Befehlen in dieser Sprache gehorchte er nicht. Aber griechischen ebenfalls nicht!
Ich vermute mal, er war Oost-Indisch doof …
Also wenn unser Hund „bei Fuß“ gehen soll, sagen wir (in Groningen) „volg“.
Das kenne ich in der Tat auch. Danke Dir für die Ergänzung Steffi.
Ik weet niet of er een verband is, maar mij doet dit gebruik van „aus“ denken aan „En nu is het uit!“.
„Aus!“ ? – Doch, das Wort „auslassen“ in den Bedeutungen „loslassen, fallen lassen, aufhören“ ist mir aus der Gegend um Rheine bekannt. Einer klemmt im Schwitzkasten und bittet nicht „lass los!“ sondern „lass aus!“. Die Mutter ruft zu den tobenden Kindern nicht „hört auf!“ sondern „lasst aus!“. Ich will vorsichtshalber nicht behaupten, dass es jeder Norddeutsche kennt.
Spannend, mir was dieser Gebrauch von „aus“ noch nicht bekannt, Michael.