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Doei statt ciao

Last updated on 13-03-2020

Mit Grüßen ist es ähnlich wie mit Ausrufewörtern: Jeder hat seine Favoriten. Manche Wörter gehen gar nicht. So werde ich im Niederländischen nicht so schnell doeg sagen, genauso wenig wie im Deutschen ciao.

Ciao?

Bis ich nach Deutschland umzog dachte ich, ciao wäre ein italienischer Gruß.

Hier in Hannover habe ich ihn aber als fast genauso deutsch kennengelernt (der Duden empfiehlt übrigens die eingedeutschte Schreibweise tschau).

Obwohl ciao freundlich und zugewandt klingt, wird es wohl nie „mein“ Gruß werden. Ich kann es nicht mal begründen. Passt das leichtfüßige, vokalige Italienische für mich nicht genug in die ernste Sprache der Dichter und Denker?

Tschüss

Tschüss hingegen kommt mir leicht über die Lippen. In der Praxis nutze ich allerdings meist die langgezogene Form “Tschühüs”. Je nach Aussprache sind sowohl die Schreibweise mit einem als auch die mit zwei “s” am Ende erlaubt.

Tschüss leitet sich vom französischen adieu ab, das vor hundert Jahren auch in Deutschland wohl noch gängig war. In der Form ade lebt dieser Abschiedsgruß in manchen Gegenden noch fort.

Tschüss/Tschüs erlebe ich als einen typischen Duz-Gruß. Von Leuten, die ich sieze, verabschiede ich mich eher mit „auf Wiedersehen“

Doei

Noch viel näher als tschüss ist mir jedoch ein Wort aus meiner Muttersprache:

doei

Die genaue Herkunft von doei ist nicht ganz deutlich. Wohl aber, dass dieser in den Niederlanden sehr beliebte Abschiedsgruß jüngeren Datums ist. Erst in den Siebzigern tauchte er auf. Inzwischen hört man es auch gerne gedoppelt: doei doei.

Wie spricht man „doei“ aus?

So:

Den Siegeszug von doei erkläre ich mir – ebenso wie Sprachwissenschaftler Jan Stroop – mit dem gezellige Charakter des Wortes. Allerdings ist doei gewiss nicht jedermanns Sache. Und genauso wie tschüss gehört es definitiv in die Duz-Domäne. Im Austausch mit einer deutlich älteren, mir unbekannten Person würde ich es nicht so schnell verwenden.

Doei über die Grenze

Weil doei so lekker bekt hat meine Schwester in England schon mal einen Versuch gestartet, doei in ihr englischsprachiges Umfeld einzuführen. Rein vom Klang her hätte das eigentlich gut klappen können, denn ein native Speaker könnte im Prinzip einfach “do we” sagen.

Von Tobi Vollebregt – Niederländisch-Dozent an der VHS in Unna und Werne – hörte ich, dass seine Kursgruppen aktiv dabei sind, diesen „Feel-Good-Gruß“ in ihrem Bekanntenkreis in Deutschland unter die Leute zu bringen.

Was sagt Ihr? Wollen wir doei auch in Deutschland Fuß fassen lassen?


31 Kommentare

  1. Zelf gebruik ik eerder doeg en nimmer doei. Mijn indruk is dat mannen minder doei gebruiken dan vrouwen. Mogelijk zit dat in de oorsprong. Ik denk dat die wel eens bij Catootje uit Jan Jans en Kinderen kan liggen, idd rond 1977.

    • Mijn indruk is dat mannen minder doei gebruiken dan vrouwen.

      Dat gevoel heb ik inderdaad ook, Ximaar.

  2. Volgens mij werkt ‚doei‘ maar onder kennissen en vrienden, in de winkels – ook als ze me daar kennen – wordt ik als ik er uit ga uitge’dag’t, het ‚doei‘ wordt altijd compleet geïgnoreerd. Van een kennis, Simone uit Helmond, heb ik ook eens de doei-variante ‚doedoe‘ met op pad gekregen.

    • Es müssen nicht unbedingt („alleen maar“) gute Bekannte oder Freunde sein, Patricia. Aber „doei“ ist tatsächlich so umgangssprachlich, dass man es in Geschäften eher nicht hört.

  3. Moin , moin moin
    So grüßt man in Norddeutschland an de Küst.
    Ein Moin reicht.
    Für alle die es nicht wissen. Moin heißt nicht morgen. Also nicht die Kurzform von Guten morgen. Es heißt einfach Schön. Also Moin passt auch des Abends als Begrüßung.

    • Trijntje Trijntje

      Dat klinkt bijna als ‚moi‘ dat in Groningen veel wordt gebruikt. Maar dan niet zozeer als afscheidsgroet, meer als begroeting bij de start van de ontmoeting, of als je elkaar bijvoorbeeld op straat tegenkomt. En met name met mensen die je in Duitsland met du zou aanspreken.
      Ik woonde als kind in Groningen, en onderling zeiden we ‚moi‘ als we elkaar tegenkwamen.

      • Moin Alex ich benutze Moin als Gruß, da ich mich als Harzer ( nicht Hartzer) dem Norden Zugehörigkeit fühle.
        Also lieber ein Nordlicht als ein Armleuchter.

  4. Momo Momo

    Nette Idee, „doei“ als Abschiedsformel in Deutschland einzuführen. Mir persönlich gefällt das sehr gut. Für Süddeutschland sehe ich da allerdings keine großen Erfolgsaussichten. Ich bin in Bayern aufgewachsen und „tschüs“ ist da verpönt, „tschühüs“ geht gar nicht – klingt einfach viel zu norddeutsch. Deshalb ist „ciao“ so beliebt, zumindest in städtischem Umfeld. Wer dem Dialekt näher steht, wird eher „pfiat di“ oder „servus“ sagen.

    • Pfiat di? Das ist neu für mich. Aber ich traue mich aus dem Norden der Republik auch nur selten heraus ;)

      • Lucy van Pelt Lucy van Pelt

        „Pfiat di“ hat sich meinem Sprachgefühl nach aus „(Gott) behüte dich“ entwickelt, was sagt ein Bayer dazu?

    • Lothar Lothar

      Jahre später…
      also in Franken Wird niemand zum Abschied „pfiat di“ oder „servus“ sagen. Da benutzen einige den Servus als Begrüßung, so wie „Hallo“, oder setzen ihren „Servus“ (in diesem Fall „Unterschrift“ unter ein Dokument.

      An meinem Arbeitsplatz sind wir drei Kollegen, die mit „Duolingo“ niederländisch lernen. Da in dieser App das „doei“ als Abschiedsformel angeboten wird, benutzen wir drei das schon auch Mal im täglichen Gebrauch

      • Sehr schön, Lothar. Euer doei freut mich :)

  5. Willy Peters Willy Peters

    Hallo Alex,
    “Tschüs” is voor mij ok. Maar „doei“ vind ik niet leuk.
    Misschien ook wel, omdat rond Eindhoven vaak “ houdoe“ gezegd wordt.
    En dat vind ik gewoon gezelliger.

    • Die Geschmäcker sind eben verschieden, Willy. Und das ist prima so :)

  6. Lucy van Pelt Lucy van Pelt

    Warum nicht? Wir fahren doch gern ins Ausland und nehmen von dort so etwas Einprägsames und Verständliches mit wie eine Begrüßung oder einen Abschiedsgruß. Ich ertappe mich manchmal mit einem „ciao“, „adiós“ oder „bye-bye“, und das versteht dann schon wegen der Situation und des Tonfalls jeder. Und hier im Schwäbischen ist neben „grüß Gott“ zur Begrüßung auch „ade“ zum Abschied üblich. Warum also nicht auch „doei“? Das werde ich mal ausprobieren. Hingegen mag ich „moin“ gar nicht, was ich aber nicht begründen kann.

  7. Willy Peters Willy Peters

    Tschüß is ok. En ik vind nog steeds het brabantse “ houdoe“ het gezelligste, gemoedelijkste.

    • Willy Peters Willy Peters

      Sorry, mijn eerste antwoord kon ik pas zien, nadat ik mijn tweede verstuurd had. Was niet de bedoeling.

      De mogelijkheid mijn antwoord nog te kunnen veranderen, nadat het verstuurd is, vind ik erg goed. Moest vaker mogelijk zijn!!!

      • Fijn dat je het handig vindt. (Het gebeurt mij op andere blogs ook regelmatig dat ik na het versturen nog iets wil veranderen (of een typefout ontdek).

  8. Han Han

    Das „doei“ ist mir genau so zuwider als „ciao“ dir. Und doeidoei ist zweimal so schlimm.
    Beide gehören zu einem „vlotte babbel“ (für mich also).

    • „Ciao“ ist mir nicht zuwider, Han. Es wird einfach nie „mein Wort“ werden.

  9. Gerard Gerard

    Ik woon nu sinds 3 jaar in Duitsland en ben blij hier niet meer dagelijks „doei“ te moeten aanhoren. Dus van mij hoeft het niet „eingedeutscht“ te worden. In het oosten van Nederland wordt vaak ook „ajuus“ of „aju“ als Nederlands alternatief voor Tschüs gebruikt. Soms betrap ik me erop dat een Duitser verrast opkijkt wanneer ik afscheid neem met een „ajuus.“ En soms antwoordt men mij met hetzelfde woord.

    Ik woon aan de noordzeekust en „moin“ of „moin moin“ is daar Schering en inslag. En als ik dan van Frankfurt of München naar Bremen vlieg en de stewardess / captain begroet ons met een „moin“ dan voel ik me al bijna thuis ;-)

    Overigens is volgens mij „doei“ werkelijk populair geworden door de Maaslander reclame in de 90er jaren. Een buurvrouw wilde graag kaas lenen en stal dan de Maaslander uit buurman´s koelkast. Die riep vertwijfeld: „Niet mijn Maaslander!!!“ waarop de vrouw zijn huis verliet met kaas en een hoog uitgesproken „Doei!“

  10. Eva Eva

    Hallo Alex,

    „Tschüss“ wird inzwischen auch bei Leuten gebraucht, die deutlich älter sind … auch in Geschäften und bei allen, die man siezt. Das ist seit vielen Jahren jedenfalls meine Erfahrung =)

    Eva

  11. Bernd Bernd

    In unserer Ecke hört man sehr oft – auch unter Fremden – „hoi“ oder es lebe die (fast)Verdopplung „Hoioi“. Obwohl ich es nicht sonderlich mag, muss ich aufpassen, nicht einzufallen …

  12. Dender Dender

    Ich finde doei (doei doei) als Abschiedsgruß sehr sympathisch.

    Bin seit zwei Jahren beruflich in Holland unterwegs und würde es im Arbeitsumfeld auch nicht gebrauchen.

    Unter Freunden und Bekannten find ichs schön. Würde es auch in Deutschland gerne öfters hören.

    • Lasst uns doei en doei doeieinfach selbst verwenden. Steter Tropfen höhlt den Stein ;)

  13. Irina Irina

    Hoi Alex,
    de laatste tijd heb ik vaak „doei“ gehoord als ik Nederlands heb geoefend te spreken in de supermarkten. Meestal van de jongeren. De mensen kijken eerst een beetje verbaasd, maar dan zeggen ze heel vriendelijk „doei“ … en dan ben ik weer verrast :)
    Groetjes Irina

    • Hoi Irina, die erstaunten Blicke rühren wahrscheinlich daher, dass Menschen es nicht gewohnt sind, dass Nicht-Niederländer dieses Wort nutzen. Sie sind also überrascht – und dann freuen sie sich :)

  14. Hallo zusammen,

    mein Freund und ich lieben die Niederlande, wir sprechen das Camper Niedeländisch

    wir sagen untereinander schon Doei, aber ich hab es verkürzt und sag nur noch Doe und hört sich ausgesprochen wie Duu mit einem lang gesprochenen u und hört sich verniedlicht an.

    Wenn wir einkaufen gehen, sagen wir auch Doei oder eben die gängigen Doeg oder Tot ziens Verabschiedungen

    • Ach schön, Nadine, „doe“ ist doch schon fast „doei“. In manchen Gegenden in den Niederlanden sagt man übrigens „houdoe“. Vielleicht wäre das auch eine Option für euch?

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