Last updated on 23-06-2024
Wenn du regelmäßig mit Niederländern zu tun hast, dürfte es dir schon aufgefallen sein:
Meine Landsleute benutzen gerne verkleinwoorden.Diminutive (Verkleinerungsformen - oft (aber nicht nur) von Substantiven
Warum ist das so? Was steckt dahinter? Und was sind Diminutive überhaupt?
Das Diminutiv ist die grammatische Verkleinerungsform – meist eines Substantivs. In der deutschen Sprache dienen sie fast ausschließlich der Verniedlichung. Im Niederländischen sind die Einsatzgebiete von Diminutiven vielfältiger.
Diminutiv als Gefühlssache
Nicht, dass die Dinge in den Niederlanden tatsächlich immer kleiner wären – häufig benutzt man die Verkleinerungsform, um etwas als nett, angenehm oder gemütlich zu kennzeichnen. Man drückt damit also eher einen Gefühlswert aus, als dass man das tatsächliche Format von etwas beschreibt.
een kopje koffie, een biertje
So trinken die Niederländer mit Vorliebe een kopje koffie (ein Tässchen Kaffee) und verzehren dabei, während sie lekker in het zonnetje (in der Sonne) sitzen, ein koekje. Der Keks darf ruhig etwas größer sein und die Kaffeetasse ebenso.
Mittags essen sie zum Lunch gerne een soepje.ein Süppchen. In diesem Fall: eine kleine Portion Suppe
Man kann sogar bedenkenlos een koffietje doen und anschließend een frietje halen. Dazu trinkt man gern een colaatje (eine Cola). Zu etwas fortgeschrittener Stunde gerne auch een wijntje, een borreltje, of een biertje.
Lekker met z’n tweetjes met een kopje koffie en een koekje in het zonnetje
Lekker weertje
Ein beliebter Spruch, um ein Gespräch zu eröffnen lautet lekker weertje hè?
ein tolles Wetterchen, oder?
Wer eine Woche Urlaub macht, hat een weekje vakantie.
Mittagsschlaf-Fans doen een dutje oder een slaapje – Wörter, die im Deutschen ihre Entsprechung in Schläfchen oder Nickerchen finden. Und während die Eltern een wandelingetje maken (einen nicht allzu großen Spaziergang) spielen die Kinder verstoppertje (Versteck).
Understatement oder Ironie
Das Diminutiv kommt jedoch auch als Euphemismus und Understatement zum Einsatz. So wird der Ausdruck een spuitje geven häufig als Synonym für einschläfern benutzt (het zieke dier een spuitje geven – das kranke Tier einschläfern). Wenn man jemanden koeltjes (von koel – kühl) empfängt, heißt man diese Person nicht gerade herzlich willkommen.
Alles halb so schlimm
Wer (leichte) Kopfschmerzen hat, nimmt auf Niederländisch schnell een paracetamolletje oder een aspirientje.
Sogar ein ibuprofennetje ginge, wenngleich mir das Wort in der Praxis nicht so häufig wie die beiden anderen begegnet. (Wer sich über die Schreibweise –ennetje wundert: die hängt mit den niederländischen Ausspracheregeln für Vokale zusammen.)
Rücksicht auf Befindlichkeiten
Mit der Verkleinerungsform kann man im Niederländischen auch sehr gut Sachverhalte etwas schonender beschreiben als sie es in der Realität vielleicht sind. Foutjes klingen zum Beispiel deutlich weniger schlimm als fouten, obwohl es sich in beiden Fällen um echte Fehler handelt.
Geringschätzung (Achtung: Fettnäpfchen)
Auch kann man mit der Verkleinerungsform Geringschätzung ausdrücken. Mit een boekje meint man zum Beispiel definitiv kein literarisches Meisterwerk. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl angesagt – damit man nicht ins Fettnäpfchen tritt und jemanden versehentlich beleidigt. Dieses Gefühl bekommt man mit der Zeit.
Wie bildet man Diminutive im Niederländischen?
Gebildet wird die grammatische Verkleinerungsform mit Hilfe der Endungen -je, -tje, -pje, -kje sowie -etje.
Welche dieser fünf Möglichkeiten zum Einsatz kommt, hängt vom Schlusslaut ab. In manchen Fällen spielt auch die Betonung (niederländisch: klemtoon) eine Rolle. Die Website der Sprachzeitschrift Onze Taal bietet eine gute Übersicht über die Regeln, die für die Bildung der verkleinwoorden gelten.
Übungssache
Niederländische Muttersprachler werden diese Regeln fast immer automatisch richtig anwenden. Für Menschen, die Niederländisch als Fremdsprache lernen, wird es etwas dauern, bevor die richtigen Formen in Fleisch und Blut übergegangen sind.
Die Form mit -je kommt auf jeden Fall am Häufigsten vor: hondje, doosje und bakje, kindje, dropje, …
huis | huisje | Haus |
lepel | lepeltje | Löffel |
boom | boompje | Baum |
woning | woninkje (ohne „g“!) | Wohnung |
tekening | tekeningetje | Zeichnung |
jongen | jongetje (ohne „n“!) | Junge |
Jochie
Sehr umgangssprachlich – und nur bei bestimmten Wörtern möglich – ist eine sechste Form der Verkleinerung: -ie. Die oben erwähnte Tasse Kaffee wird so een bakkie.
Zullen we een bakkie doen?
Ja, gezellig!
Ein jochie ist ein netter kleiner Junge; die Grundform joch geht auf jong/jongen Wie im Deutschen: Jung(-es) und Junge zurück.
Diminutive für andere Wortarten
Anders als im Deutschen beschränken sich die Niederländer in ihrem Verkleinerungsdrang nicht auf Substantive. Sie machen keinen Halt vor Adverbien, Adjektiven (siehe das obige Beispiel mit koeltjes), Zählwörtern (met z’n tweetjes – zu zweit) und unbestimmte Fürwörter. Dann wird iets (etwas) zu ietsje:
Ik kom ietsje later – Ich komme ein klein wenig später
Strakjes gaan we naar oma – Nachher fahren wir zu Oma.
Das Zwischendurchchen
Sogar von manchen Präpositionen bilden die Niederländer ein Diminutiv. Das führt zu schönen Wortschöpfungen wie tussendoortje („Zwischendurch-chen“): ein kleiner Snack für zwischendurch oder twaalfuurtje („Zwölf-Ührchen“): eine leichte Brotmahlzeit um die Mittagszeit.
Der bereits erwähnte kleine Spaziergang kann man auf Niederländisch auch een ommetje nennen. Die Grundform ist hier die Präposition om.
Verb-Verniedlichungen
Auch von manchen Verben lassen sich Diminutive herleiten. Ein moetje (von moeten) ist eine Mussehe; ein weetje (von weten) etwas Wissenswertes.
Sehr gelungen finde ich auch mobieltje („Mobilchen“), das sich neben mobiel als eine gängige Bezeichnung für Mobiltelefone durchgesetzt hat. Manchmal taucht in diesem Zusammenhang auch nulzesje („Null-Sechs-chen“) auf. Das Wort verweist auf die Vorwahl 06, mit der alle niederländischen Handynummern anfangen.
Schwäbisch
Diesen Spaß am Diminutiv kenne ich in Deutschland eigentlich nur von den Schwaben, die sich in dieser Hinsicht wahrlich nicht vor den Niederländern zu verstecken brauchen. Denn auch die Häuslebauer trinken gern mal zwischendurch ein Tässle Kaffee und essen dazu ein Brötle (Keks) oder Gutsle (Keks oder Süßigkeit)
Ursprüngliches Veröffentlichungsdatum: 6. März 2010
Nulzesje ist, glaube ich, nicht zu toppen!
Aber bei uns Schwaben habe ich persönlich den Verdacht, daß es sich um einen kollektiven Minderwertigkeitskomplex handelt, wenn alles verkleinert wird mit dem -le.
Adele! Lucy.
„Adele“ ist super, Lucy, das werde ich mal in mein Vokabular aufnehmen ;-)
Als ich vor einem halben Leben viel Zeit in Karlsruhe verbrachte (und die Karlsruher verbitten sich als Schwaben angedeutet zu werden), hab ich mich oft über die Diminutive dort gewundert. Man trieb es nämlich streckenweise noch weiter als in meiner niederländischen Heimat, mit ’sodele‘ (für ’so‘), ‚tschüsle‘ und ‚hallöchen‘ (obwohl Letzteres, mit seinem ‚-chen‘, sich schon halbwegs nach Standarddeutsch anhört). Nur das allgegenwärtige ‚gell‘ musste ohne Diminutiv-suffix auskommen. ‚Gelldele‘, das wär was gewesen!
@ Ongast:
Da wo ich groß geworden bin – eindeutig Schwaben! – gibt es tatsächlich auch die Form „gelle“. Allerdings kenne ich es nur eher salopp und in der Frageform, also z. B. in so tiefsinnigen Sätzen wie „so isch no au wieder, gelle?“ Außerdem würde man dort immer „Hallole“ sagen, die „chen“-Endung gibt es schlichtweg überhaupt nicht. Das ging in einmal sogar so weit, dass eine Mitschülerin mir jemand vorstellte, der mit Nachnamen „Enderle“ hieß. Und zwar als „Enderchen“ – nur, weil ich neu aus Norddeutschland zugezogen war und sie meinte, es mir übersetzen zu müssen.
Ein schönes Beispiel für den niederländischen Diminuitiv ist übrigens das Lied „een beetje“ von Teddy Scholten, mit dem sie 1959 den Grand Prix gewonnen hat. Hier reimt sich „deurtje“ auf „interieurtje“, es gibt „rendez-vous’tjes in een klein cafeetje“ und man kommt „op een ideetje“. Mein Favorit ist hier eindeutig „interieurtje“!
Vandaag zag ik een quiz op de Belgische tv. Daar benoemde de presentator dat men zoveel verkleinwoorden gebruikt in het Vlaams, dat is met ‚ke‘ in plaats van met ‚je‘.
Voor Nederlandse oren klinkt „-ke“ heel vertederend ;-)
dat kloppt!
mir ist aus meiner schwäbischen zeit neben SODELE auch noch z.B. JETZETLE in Erinnerung.
Ich habe den Eindruck, dass es im Flämischen noch mehr Diminutive gibt als im Niederländischen.
Das Russische scheint auch ein Eldorado für Verkleinerungsformen zu sein.
Hoi Michael, wie das in Belgien mit den Diminutiven ist, weiß ich leider nicht genau. Noch mehr als in den Niederlanden? Dann wären es schon ganz schön viele ;)
Der Klassiker unter den deutschen Diminutiven ist natürlich das Mädchen. Ansonsten fallen mir noch spontan die Häppchen, Würstchen und, wo ihr ja die ganze Zeit schon über die Schwaben philosophiert, die Spätzle ein. Das sind zumindest alles Worte, die man nicht von ihren Diminutivendungen trennen kann (ohne ihre Bedeutung zu verändern).
Wenn es um die niederländischen Diminutive geht (deren Sinn ich, wenn ich ehrlich bin, bis heute nicht so ganz verstanden habe, aber die natürlich unglaublich niedlich sind! :P) muss ich an ein Lied denken: „Het busje komt zo!“ :D
Eine meiner ersten Begegnungen mit der niederländischen Sprache überhaupt … und so schön klischeehaft.
@ Boom
‚het busje komt zo‘ ist NICHT NIEDLICH….
…. ich weiß ehrlich gesagt nicht wie es in Deutschland geregelt ist (obwohl ich schon 14 Jahren in Fft/DA Gegend wohne) aber in Holland werden Behinderten oft Möglichkeiten angeboten in Werkstätte zu arbeiten, wo man nicht nur ‚beschäftigt‘ wird sondern wo Gehandicapten richtige (vollwertige) Arbeit verrichten können.
Um Eltern/Betreuer/.. zu entlasten werden die Gehandicapten durch -meistens- ehrenamtliche Menschen abgeholt in einem….. Minibus > bus-je…
Wenn man einem sagt ‚het busje komt zo‘ dann bedeutet das soviel wie ‚was Du da machst ist blöd, Du bist nicht ganz dicht – ich lass Dich abholen…‘ .
Wenn jemand so was sagt, ist das nicht böse gemeint, aber ein kleiner Hinweis, dass was man da gerade macht, nicht ganz ’normal‘ ist. Wie gesagt: ‚het busje komt zo‘ ist NICHT NIEDLICH…
viviloe
Oh, hattet ihr’s nicht grade mit den Schwaben?
Die haben da eine adäquate Formulierung auf Lager…
„Du, woisch Kerle, glei kommt’s grüne Wägele…!“
(i. S. von: der Wagen zur Klapsmühle ist schon bestellt)
Genau so wie: ‚Met iemand een appeltje te schillen hebben.‘.
Da habe ich doch gerade diese Übersetzung gefunden (im Diminutiv!): ‚mit jemandem ein Hühnchen zu rupfen haben.‘.
eine frage bitte: ich fand gerade ein buch dass ich meiner nichte vorlesen moechte von henri arnoldus. es ist natuerlich pitje puck, oder pietje puck auf niederlaendisch. ich denke dass piet ein kosename von pieter ist. ist pietje dann dann wie dass deutsche hans / haennschen zu verstehen? und, wenn ja, wann ist dies im niederlaendischen ueblich. ich kenn das aus dem japanischen, wo allem unreifen, kleinen oder niedlichen ( also personen oder dingen), oder auch bei freunden ein „chan“ angefuegt wird. beim namen noriko, z.b. nori-chan. oder eben in deutschland mit „chen“. oder ist das mit pietje puck doch anders zu verstehen. ach so, puck, irgendeine idee?
Ah, da werde ich nostalgisch ;-) Pietje Puk habe ich als Kind sehr gerne gelesen. „Pietje“ ist die Verkleinerungsform von „Piet“. „Piet“ an sich ist die Kurzform von „Petrus“. Auch „Pieter“ leitet sich von „Petrus“ her.
Interessant. Im Polnischen gibt es auch zahlreiche Diminutiva, die zum Alltag gehören und manchmal als Ironie zu verstehen sind, meistens jedoch geht es ums Betonen des positives Verhältnisses zum Bezeichneten. Es gibt auch solche Gegenstände, die nur mit Diminutiva genannt werden. Was ist für den Ausländer besonders schwierig zu verstehen, im Polnischen können nicht nur Nomen zum Diminutiv gemacht werden, sondern auch Verben, Pronomen, Präpositionen u.a.
Hallo Luna, interessant zu hören, dass das Polnische Diminutive in ähnlicher Weise verwendet. Auch im Niederländischen können übrigens viele Wortarten verkleinert werden:
https://www.buurtaal.de/diminutive-niederlaendisch-eigene-bedeutung
Herzliche Grüße
Alex
Die Schwaben können es wirklich:
Guts Nächtle.
Adele (auf Wiedersehen) kann auch als bommelding herhalten.
Das nette vluggertje tauchte ja schon in einem früheren Buurtaal-Blog auf.
Bei „Adele“ denke ich immer an eine meiner Lieblingskabaretistinnen Adèle Bloemendaal :-)
Ich weiss nicht so ganz ob das Schwitzerdüütsch (Schweitzerdeutsch) auch zählt, aber da werden auch sehr viele Diminutiva genutzt, z.B. das Gässli (Gasse) oder auch Lädli (Laden) und noch mehr. Doch mein absoluter Favorit ist das gute alte Grüezi, wenn man das als Diminutiv werten kann :-) Dazu fällt mir eine schöne Begegnung mit einem sehr netten niederländischen Päärchen (Ha^^ auch ein Diminutiv) im Urlaub ein. Diese haben mich gefragt wie man das Wort richtig ausspricht. Das war eine Tortur, sie haben es einfach nicht hinbekommen. Dafür waren sie die Ersten, die mich das niederländische ui aussprechen lassen haben und das bekam ich zuerst nie hin :-D
Eine schöne Geschichte, Juliane!
Im Rheinischen sind Verkleinerungen beliebt. Ein Bierchen ist einfach gemütlicher zu trinken als ein Bier. Die räumliche Nähe zu den Niederlanden ist auch an anderen Stellen zu erkennen.
Die Norddeutschen können – wie ich selber inzwischen erfahren habe – mit einem Bierchen nicht viel anfangen und trinken lieber ein (großes) Bier.
Die auch einen Drang dazu haben, alles zu verkleinern und verniedlichen, sind die Polen: (Die verkleinern übrigens auch nicht nur die Substantive, sondern auch die Adjektive, Adverbien …)
aus Tomasz wird Tomek usw.
Kommst du am Abendlein für ein Weilchen auf ein Teelein und ein Küchlein vorbei ;).
Als ich einen Tag mit einer Freundin in L. verbrachte, schrieb sie mir auch:
Ik vond het leuk om samen te praten over ‚koetjes en kalfjes‘
Ok, ich weiß, was gemeint ist, doch ich musste echt nachdenken, welchen Ausdruck wir im Deutschen gebrauchen. Über „alles und nichts“ reden oder über „Gott und die Welt“ reden.
Für mich klingt es auch ein bisschen komisch über „Kühchen und Kälbchen“ zu sprechen, „Kühle und Kälble“ klingt da etwas besser.
Grüße
Andrea
Das ist alles eine Frage der Perspektive, Andrea ;)
;) Ja, stimmt.
es ist teilweise auch lustig. Zum Beispiel las ich auf einer Vlaflip-Packung das Wort „toetje“ zwischen anderen Milchprodukten. Ich fragte mich die ganze Zeit, was für ein Milchprodukt denn „toetje“ sei. Bis ich später mal dahinter kam, dass mit „toetje“ Dessert, Nachtisch gemeint ist.
Doch einige Diminutive sind anders als die Grundwörter. (Das ist mir nämlich aufgefallen beim niederländisch lernen ;) )
Nog een fijne dag, Alex.
Groetjes,
Andrea
Meinst du das hier, Andrea?
https://www.buurtaal.de/diminutive-niederlaendisch-eigene-bedeutung
Das habe ich noch gar nicht entdeckt. (Aber das ist eine prima Ergänzung und der Artikel ist natürlich auch mal wieder topp!)
Sehr interessant, die Sache mit den Verkleinerungsformen. Diese scheinen im Umgangssprachlichen viel häufiger zu sein. In vielen Schweizer Dialekten, die weder schriftliche Formen aufweisen noch irgeneiner „obrigkeitlichen“ Normierung genügen müssen, ist die Verwendung von Verkleinerungsformen ebenfalls sehr gebräuchlich. Dabei beschränken sich die Diminuitivformen auch nicht auf Subsantive. Bei Verben wird aber damit oft die Bedeutung leicht modifiziert.
Beispiele: gumpe (hüpfen, springen) -> gümperle (kleine Sprünge machen) ; stinken -> stinkele (leicht unangenehm riechen, auch im übertragenen Sinne bei Kindern als Umschreibung für Stuhlgang); euphemistisch: fürzele, schiissele, chötzele.
Eher scherzhaft als Rückfrage: waseli? wereliwer?
Tschüssli
Niklaus
Hallo Niklaus, spannend, die Verkleinerungsform bei Verben in Schweizer Dialekten. Ich freue mich immer, wenn ich sehe, wie beweglich Sprachen sind.
Ich finde bei den niederländischen Verkleinerungsformen am spannendsten, dass man alle Wortformen verkleinern kann. Ich hätte eigentlich gesagt, im Deutschen gehen nur Substantive, aber wenn ich was endlich verstanden habe, sage ich, wie alle in Schwabe: Jetzatle! Ich lerne hier jedes Mal was – auch über meine eigene Sprache!
Was ich auch interessant finde, sind weibliche Vornamen, die (sowie ich es sehe, vor allem im Französischen, Niederländischen und Norddeutschen) oft Verkleinerungen von männlichen Namen sind: Jan und Jantje, Pierre und Pierrette, Sönke, Hendrikje, Claudette, Georgette etc.
Ook prachtig: „Onderonsjes“ (historisch voor nepotisme).
O ja, die is inderdaad ook erg mooi. Bedankt voor de aanvulling!