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Die Zwarte-Piet-Kontroverse

Last updated on 20-11-2021

Sinterklaas ist in den Niederlanden ein gern gesehener Gast. Seine schwarzgefärbten Helfer, die Zwarte Pieten, sind inzwischen jedoch umstrittene Figuren.

Unzertrennlich: Sint en Piet

Wer nicht damit aufgewachsen ist, wird es vermutlich nie so richtig verstehen können, aber wenn es in den Niederlanden ein Traditionsfest gibt, dann ist es Sinterklaas. Schon mehrere Wochen vor dem großen Tag am 5. Dezember ist das ganze Land in Nikolausstimmung. Sinterklaas vereint die Nation mindestens genauso wie Spiele der Fußballnationalmannschaft und Feierlichkeiten des Königshauses.

Der deutlich betagte Bischof könnte seine Arbeit jedoch nicht machen ohne seine treuen Begleiter, de Zwarte Pieten. Diese bunt gekleideten, agilen Helfer sind es, die die Geschenke verteilen, das Dampfschiff steuern und dem goedheiligman auch sonst so einiges an Orga abnehmen. Das Problem an der Sache: Sie sind schwarz, haben krauses Haar, volle Lippen und große, goldene Ohrringe.

Relikt aus dem Prä-Multikulturalismus-Zeitalter

Sinterklaas ist zwar in erster Linie ein Fest für Kinder, Erwachsene erliegen jedoch ebenso seinem Charme. Fast jeder Niederländer blickt mit einem Lächeln auf heitere Sinterklaas-Abende mit kundig verpackten Geschenken und spitzfindigen Gedichten zurück.

Zwarte Piet als Knecht von Sinterklaas stammt aus der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Aus einer Zeit also, in der die niederländische Bevölkerung fast ausschließlich aus hellhäutigen kaaskoppen bestand und schwarze Menschen als Vertreter einer exotischen Spezies galten. Dass viele – allen voran die Angehörigen nicht-weißer Minderheitsgruppen – daran in heutigen Zeiten Anstoß nehmen, finde ich völlig nachvollziehbar.

Und so ist Zwarte Piet – auch wenn das nie jemand beabsichtigt hat – für einen Teil der niederländischen Gesellschaft zum Symbol für Diskriminierung und Rassismus geworden. Im Oktober stellte sich dann heraus, dass sich sogar die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen mit dem Fall beschäftigt und die Rassismus-Vorwürfe gegen die Niederlande untersucht.

Sklaverei

Die Angelegenheit kochte richtig hoch, als die Vorsitzende des VN-Ausschusses dem Ergebnis der Untersuchung vorgriff und in einem Interview kurzerhand für die Abschaffung des Brauchs plädierte:

… a throwback to slavery and that in the 21st century, this practice should stop.

Diese Einmischung von außen kam in den Niederlanden gar nicht gut an. Sinterklaas und Piet gehören
zum niederländischen Kulturgut, so wie das Königshaus, Tulpen und Käse. Wer sie angreift, muss auf Widerstand gefasst sein. Eine Petition Pro Zwarte Piet auf Facebook mit dem schönen Namen Pietitie erhielt innerhalb kürzester Zeit mehr als zwei Millionen Sympathiebekundungen.

Wandel

Dabei sind die Niederländer gar nicht gegen Veränderung per se. Viele sind der Meinung, dass Zwarte Piet mit der Zeit gehen sollte und im Prinzip tut er das ja auch schon. Im letzten halben Jahrhundert hat er sich vom Kinderschreck mit Rute und Drohgebärde zum Geschenke und Süßigkeiten verteilenden Kinderfreund entwickelt.

Auch in der jetzigen Tradition ist Piet übrigens kein unterwürfiger Diener. Ein Sklave war er nie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem ursprünglichen einzelnen Sinterklaas-Helfer langsam aber stetig eine ganze Schar. Jeder Piet hat dabei eine eigene Aufgabe. Koordiniert wird die Gruppe vom Hoofdpiet, ein wahres Organisationstalent und inzwischen mit dem Manager eines gut laufenden Betriebs zu vergleichen – mit Sinterklaas im Direktorensessel.

Von dort ist es eigentlich nur noch ein kleiner Schritt zu einem Piet, der etwas weniger schwarz und etwas weniger Knecht sei – so der Haupt-Zwarte-Piet höchstpersönlich in einem offenen Brief an eine große niederländische Tageszeitung.

Maak mij minder zwart en minder knecht.

Bunte Vielfalt?

Ich würde argumentieren, dass zumindest der Hoofdpiet die Knechtrolle längst abgelegt hat. Farbtechnisch spricht nichts gegen „naturbelassene“, oder gegen blaue, grüne oder gar regenbogenfarbene Pieten. Oder gegen Pieten mit schwarzen Rußstreifen auf den Wangen. Die lassen sich ja sowieso nicht vermeiden, wenn man durch den Schornstein klettern muss, um Geschenke zu verteilen. Afro-Perücken und Riesenohrringe gehören sowieso bis zur nächsten 70-Jahre-Party in die Mottenkiste.

In der kommenden Zeit wird sich zeigen, ob Zwarte Piet eine Metamorphose gelingt. Das wäre ihm zu wünschen, denn das Sinterklaas-Fest an sich ist ein tolle Tradition und fester Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses meiner Heimat.

Filmtipp: Alles is Liefde

In der romantischen Komödie Alles is liefde (Liebe ist alles / Love Is All) [Holland Import] aus 2007 sieht man Sinterklaas und Zwarte Piet mal von einer ganz anderen Seite. (Mit niederländischen und englischen Untertiteln)

52 Kommentare

  1. Haha, ‘goeie benen zeg!’ – nee, zo had ik Piet nog nooit bekeken. Hoe dan ook, door geleidelijke, niet afgedwongen en kapot geprate veranderingen zal hij wel overleven.

    • Das denke ich auch, Emigrant.

      Ich finde den Film übrigens wirklich gelungen. Hij zit vol met grappige en droge opmerkingen.

      Danke Dir fürs Kompliment!

  2. Compliment overigens voor het evenwichtige artikel over deze conflictstof.

  3. Met plezier gelezen en bekeken. Als Zwarte Piet op zo’n manier onder vuur wordt genomen, waarom dan niet de beelden op de Gouden Koets? Kennelijk durft men dit niet op de spits te drijven. Over schijnheiligheid gesproken.
    Enfin, hier krijgen twee Zwarte Pieten belangrijke taken toebedeeld om Sinterklaas bij te staan in zaken die veel ernstiger zijn.

    • Über die Goldene Kutsche der Oranjes wurde auch schon Aufhebens gemacht.

      Dass aber nach Angelas auch Sinterklaas sein Handy überwacht wurde ist eine ernste Sache.

      • Stimmt, aber nicht auf die Art und Weise und mit soviel Aufwand wie Zwarte Piet.

  4. Hallo aus Deutschland – ich liebe Sinterklaas en de Zwarte Piet seit ich 2010 das erstemal davon gehört habe (von unseren damals „neuen“ Freunden aus NL) und ich finde es prima, dass man sich in NL diesen Brauch nicht nehmen, bzw. schlecht machen lassen will – habe die Diskussionen dazu gespannt verfolgt und bin der Meinung, dass man nicht alles, was sich lange Zeit bewährt hat, plötzlich ändern soll – irgendwie habe ich das Gefühl, wenn es genügend andere, schwerwiegendere Probleme in einer Gesellschaft gibt, will man die Bevölkerung davon „ablenken“ mit solch überflüssigen Diskussionen. Als Beispiel nenne ich nur die in meinen Kinderjahren so beliebte Süssigkeit „Negerkuss“ – niemand hat sich „Böses“ beim Genuss gedacht – manche „Probleme“ kann man auch herbeireden!
    Also lasst Sinterklaas en de Zwarte Piet ankommen und nehmt Kindern und Erwachsenen nicht den Spass daran – ich freue mich, wenn mir unsere Freunde von ihrem Familienfest erzählen….

    • Henning Henning

      Oder siehe auch die wirklich blöde Diskussion über „Zigeunerschnitzel“.

      • Ach! Die kannte ich noch nicht. Soll man jetzt etwa Sinti-und-Roma-Schnitzel sagen?

        • Henning Henning

          Einige Scherzbolde haben für „Zigeunerschnitzel“ daraufhin die
          Einige Scherzbolde haben für „Zigeunerschnitzel“ daraufhin die
          Bezeichnung „Sinti-und-Roma-Schnitzel“ vorgeschlagen, dabei aber
          übersehen, dass „Sinti“ und „Roma“ jeweils Maskulinum Plural ist.

          Korrekterweise müsste es
          „Sinti-und-Sintize-und-Roma-und-Romnija-Schnitzel“ heißen, denn sonst
          meckern die Genderisten.

          Da ich mich nicht mit fremden Federn schmücken will, hier die Quelle: Michael Pachta in Message-ID: (Newsgroups: de.alt.fan.aldi).

  5. Lucy van Pelt Lucy van Pelt

    Es wäre interessant zu hören, was in den Niederlanden lebende dunkelhäutige Menschen dazu sagen. Aus der Sicht eines (vermutlich immer noch) diskriminierten Menschen ist die Sache vielleicht anders.

  6. Trijntje Trijntje

    Ik ben deze discussie eigenlijk een beetje moe, maar toch even mijn mening: na ontmoetingen met mensen die zelf diep in hun hart geraakt worden door de ‚klassieke‘ vormgeving ben ik tot dit punt gekomen: laten we zonder al te veel drammen, van alle kanten, langzamerhand de traditie zo laten veranderen dat alle Nederlanders met plezier aan deze traditie mee kunnen doen; tenslotte is de traditie altijd al aan verandering onderhevig geweest; en traditie betekent niet hetzelfde als onveranderlijk.
    De gekleurde mensen in Nederland zijn hierover trouwens ook verdeeld!

  7. Martina Martina

    Ich glaube, dass es durchaus ganz bewusster Rassismus und ein klare Ansage war, Mitte des 19. Jahrhunderts eine Figur wie Zwarte Piet zu erfinden, der die Arbeit für den weißen Nikolaus macht und ein „Kinderschreck“ ist. Ihr könntet ja mal tauschen – schwarzer Sint und witte Piet … Kennst du übrigens das dämliche Spiel „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“? Damit wurden wir in der Grundschule im Sportunterricht durch die Halle gescheucht.

    • So einfach ist es nicht, Martina. Anfangs operierte de Sint alleine. Den ersten Beleg für einen Knecht findet man in einem Sinterklaaslied aus dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts. Die Hautfarbe wird dort jedoch nicht erwähnt; wie und wann er schwarz wurde ist nicht bekannt. Jan Schenkman, der Lehrer, der 1850 mit seinem Sinterklaasbuch die „moderne“ Sinterklaastradition einläutete, hat den schwarzen Helfer wahrscheinlich nicht selbst erfunden. „Zwarte Piet“ als einheitlichen Namen für diesen Helfer gibt es übrigens erst seit der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Davor war er, je nach Region, unter vielen verschiedenen Namen bekannt.

      Eine Variante des von Dir erwähnten Spieles kennt man in den Niederlanden als overlopertje, bzw. als Schipper mag ik overvaren?. In meiner Kindheit haben wird das super gerne auf dem Schulhof gespielt.

  8. Ich halte den Versuch, de Zwarte Pieten abschaffen zu wollen für rassistisch. Wieder einmal kommen die alles wissenden Westler daher, um die Schwarzen zu „schützen“, denn die brauchen das ja, weil sie zu dumm sind zu verstehen, dass das Ganze nur eine Show ist und gespielt wie fast alles, was das Fernsehen zeigt. Und zu meinen, die Rolle sollte „weißer“ werden, bedeutet: der weiße Mann allerdings ist selbstverständlich in der Lage, zu erkennen, dass es sich bloß um eine Rolle handelt, und kommt durch seine Überlegenheit spielend damit zurecht.

    An amerikanischen Universitäten verbietet die Political Correctness, irgendjemanden wegen seiner Rasse (auch verboten! „Ethnische Herkunft“ muss es heißen), seines Geschlechts, seiner sozialen Stellung, seiner sexuellen Neigung oder seiner körperlichen oder geistigen Behinderung zu diskriminieren – nicht mit Taten, nicht mit Behauptungen, nicht mit Überlieferungen und nicht durch fahrlässigen oder böswilligen Gebrauch von Wörtern, die einen Mitmenschen ausgrenzen oder kränken könnten. (Schweigen sollen wir also. Ade gesellschaftlicher Diskurs!) Hier zur Einführung ein Beispiel für eine unakzeptable Überlieferung: Aus der Beschreibung von Hans-Christian Andersens Kleiner Meerjungfrau musste in amerikanischen Schulbüchern das Wort „weiß“ gestrichen werden, weil es eine rassistische Anspielung sei. So ist das in the land of the free and the home of the brave (dem Land der Freien und der Heimstatt der Tapferen).

    Dieter E. Zimmer, langjähriger Redakteur der Zeit, schreibt dazu, die Grundüberzeugung der Political Correctness sei, dass keine Kultur, Religion, Person oder Gruppe „irgendwie schlechter ist als die anderen – ausgenommen die weißen heterosexuellen Männer“. Umberto Eco hat das Klima an amerikanischen Universitäten mit dem Wüten der Roten Brigaden während der chinesischen Kulturrevolution verglichen. 2005 warnte eine Kolumnistin im angesehenen Boston Globe vor dem „politisch korrekten Extremismus“; wer alles verbiete, was eine Minderheit als unbehaglich (uncomfortable) empfinde, der mache sich derselben Tyrannei schuldig wie ebender, für die die Mehrheit angegriffen werde. Sie hat in jeder Hinsicht Recht. Wir leben in einer Tyrannei, die böse Absichten unterstellt und noch nicht begangenen Taten vorauseilen will, anstatt dass wir unsere Energie zu nutzen, das Leben wirklich zu verbessern, das von Alt und Jung, von Weiß, Schwarz, Bunt, von Frau und Mann: von uns allen.

    • Trijntje Trijntje

      Ik wil Zwarte Piet helemaal niet afschaffen! Ik pleit er wel voor de vormgeving zodanig te veranderen dat die niet meer doet denken aan slavernij; er wonen sinds de jaren 70 veel mensen in Nederland van wie de voorouders in Nederlandse slavernij hebben geleefd.
      En de laatste tijd komt meer aan de oppervlakte dat deze mensen in Nederland worden gediscrimineerd. Zo is er een donkere man, goede functie bij de politie: als hij niet in uniform is wordt hij vaak, zonder reden, aangehouden, aangehouden door de politie. Politiemensen houden vaker donkere mensen aan, die dan hun identiteitsbewijs moeten laten zien, dan dat ze dat bij blanke mensen doen; en dat zonder enige duidelijke reden: de politie mag dat alleen doen bij vermoedens van misdrijven of overtredingen.
      Om dit soort redenen wil ik dus wèl Zwarte Piet houden, hoort bij de traditie, maar hij mag wel langzamerhand van kleur verschieten.
      Overigens zijn er ook gekleurde mensen die geen enkele moeite hebben met Zwarte Piet zoals hij nu is.

      • Henning Henning

        Hmmmm.

        Was soll die Polizei den machen? Hier (Köln / Rheinland) machen beispielsweise osteuropäische (insbesondere rumänische und bulgarische) Einbrecherbanden die Gegend unsicher. In den meisten Gegenden hier in Deutschland sind der Drogenhandel und die Prostitution fest in Händen von Banden (jeweils – je nach Gebiet – unterschiedlicher) ausländischer Nationalität.

        • Trijntje Trijntje

          Mijn punt is: er moet een aanleiding zijn in het gedrag van iemand om hem of haar daarop aan te spreken, of een sterk vermoeden dat juist die persoon verdachte is van een misdrijf of een ernstige overtreding.
          Nu wordt ook aan keurig geklede donkere advocaten die zich volstrekt normaal gedragen gevraagd naar hun identiteitsbewijs op plaatsen en tijden waar dat niet gevraagd wordt aan blanke personen.

      • @Trijntje:
        Ich glaube nicht, dass der Piet viele Menschen an Sklaverei erinnert hat. Aber wenn er das tut, fände ich das gut; zu sehr haben die Europäer ihre Unterwerfung überseeischer Völker verdrängt. Sollen sie doch an dieses Kapitel ihrer (kollektiven, nicht individuellen) Geschichte erinnert werden!

        Dem schwarzhäutigen Officer ist mit einer Abschaffung oder Änderung der Tradition kein Iota geholfen. Das beruhigt höchstens das Gewissen der Mehrheit, die dann sagt: aber wir stehen doch auf eurer Seite und haben sogar unsere geliebte Tradition „für euch“ verändert. Dieses „für euch“ ist ein Hohn, wenn sich im praktischen Lebensalltag der Gesellschaft nichts ändert, außer, dass die Freiheit von Kunst, Kultur und Meinungsäußerung weiter beschnitten wird und die Mehrheit fälschlich davon überzeugt ist, alles für eine Minderheit geleistet zu haben. Das sunnitische Bilderverbot finde ich dagegen harmlos, viel ehrlicher und fast schon freiheitlich.

        • Trijntje Trijntje

          Inderdaad zijn donkergekleurde mensen die worden gediscrimineerd er niet mee geholpen als Zwarte Piet een andere kleur krijgt.
          Discriminatie op grond van kleur, sekse, of wat dan ook maar moet sowieso worden aangepakt.
          Ik noemde het erbij omdat het onderwerp Zwarte Piet voor mensen die gediscrimineerd worden wel gevoeliger kan zijn.

  9. @Charlie: Die Kleine Meerjungfrau ist nicht nur farblich herausgefordert, sie ist auch gehbehindert! Doppelt behindert also; armes Ding. Oder hört sich das jetzt zu überheblich an?

    Man hat in Amerika schon mal in einem Text von mir das Wort mankind in humankind verändert.

    • @Emigrant: Ja, in den USA wird Orwells Idee einer newspeak sehr ernst genommen. In Phase 1 darf nichts Unliebiges gesagt werden und in Phase 2 kann gar nichts Unliebiges mehr gesagt werden.

      Ich frage mich, wann woman endlich durch ein politisch korrektes Wort abgelöst wird. Genau wie in mankind steckt da doch auch man drin! Man könnte sogar auf die (leider falsche) Idee kommen, es handle sich um einen womb-man, also einen Gebärmutter-Mann.

    • @Emigrant:
      Dass die Kleine Meerjungfrau gehbehindert ist, ist offensichtlich auch nicht mehr ganz zeitgemäß formuliert. Silke Burmester hat mit jetzt in ihrer lehrreichen Kolumne bei Spiegel Online beigebracht, dass man anstatt Behinderte nicht mehr Menschen mit Behinderung sagen soll, sondern diese Leute inzwischen auch Menschen mit besonderen Fähigkeiten genannt werden. In Anlehnung daran kann man die Pieten als Menschen mit besonderen Pigmentfähigkeiten charakterisieren – egal, ob Schmink- oder Hautpigmente gemeint sind.

  10. Tiny Tiny

    Of iemand zich gediscrimineerd voelt is een „gevoel“ en zegt helemaal niks over het feit of het ook werkelijk gebeurd. Er zijn mensen die zich gediscrimineerd voelen wegens „zwarte Piet“, maar de Nederlandse Sinterklaas traditie discrimeert in werkelijkheid helemaal geen donkere mensen middels „zwarte Piet“. Het is juist andersom want ik ben van de generatie die als kind veel respekt had voor „zwarte Piet“ want hij werd in mijn kinderjaren als „opvoedkundige“ neergezet. Dus „wie lief is krijgt lekkers, en wie stout is de roe“. De kinderen van vandaag de dag kijken naar „zwarte Piet“ als iemand die veel kan en de Sint helpt met de pakjes. Een oude man helpen is toch niks mis mee (was er maar wat meer respect voor oudere mensen), maar de tegenstanders zien „zwarte Piet“ als slaaf van de Sint. Een slaaf met een roe in de hand die kleine blanke kinderen met de roe achterna zit kan ik niet bestempelen als een slaaf.

    Deze hele discussie over „zwarte Piet“ is zinloos en word gevoerd omdat een klein groepje mensen zich gediscrimineerd voelt. Zoals gezegd is dat een gevoel en pas als het een feit is mogen ze zich terecht gediscrimineerd voelen. Als ik het gevoel heb dat iemand me wil pesten, wil dat nog niet zeggen dat het ook zo is. Het is een gedachte van mij en zegt iets over mij, en dat geld naar mijn mening ook voor diegenen die zich nu gediscrimineerd voelen door „zwarte Piet“.

    In Suriname en de Antillen word het Sinterklaasfeest ook gevierd en daar word Sinterklaas wit gekalkt. Moeten wij blanken ons nu gediscrimineerd voelen? Nee, toch! Ik in elk geval niet en het is nu een kleine minderheid die de zaak met behulp van de media opblaast tot onzinnige proporties. De meeste donkere medelanders voelen zich niet gediscrimineerd door ‚zwarte Piet“ en hebben genoeg realiteitsbesef dat deze traditie hun niet discrimineerd. Wie geen realiteitsbesef heeft moet eerst eens hulp gaan zoeken om de realiteit weer te vinden.

    Dat de politie vaker donkere mensen aanhoud is ook een „gevoel“ want het gebeurd ook met blanke Polen, Roemenen en andere (NL) bevolkingsgroepen waarvan de statistieken bewijzen dat ze vaker strafbare feiten plegen. Het heeft niks met de huidskleur van doen maar met de waakzaamheid van de politie bij bepaalde bevolkingsgroepen en is niet gebaseerd op de huidskleur. Dat is een „gevoel“ van iemand die denkt dat het om de huidskleur gaat maar geen „feit“. Dat de politie iemand uit Somalië sneller verdenkt van het hebben van qat is logisch en zal daar sneller op controleren maar dat geld ook bepaalde wijken waar sneller een wietplantage word verwacht dan elders en de aldaar wonende blanke Nederlanders sneller en vaker worden gecontroleerd.

    Bovenstaande geld in zijn algemeenheid en uitzonderingen zijn er altijd. In elk geval mag er niet op basis van huidskleur, geloof of afkomst gediscrimineerd worden en is elk mens naar mijn mening gelijk.

  11. Trijntje Trijntje

    Dan zijn we het over het belangrijkste eens: discriminatie mag niet.
    Of die nu veel of weinig voorkomt; of iemand zich wel eens gediscrimineerd voelt terwijl dat in die situatie niet het geval is, dat is niet altijd onomstotelijk vast te stellen.
    Laten we in elk geval zelf ernaar streven om niet te discrimineren; en als we discriminatie zien en kunnen tegengaan, dat we dat dan ook doen.

    • Tiny Tiny

      @Trijntje, dat ben ik met je eens dat discriminatie niet altijd onomstotelijk te bewijzen is. Toch is het zo dat je pas iemand openlijk (in de media) van discriminatie mag beschuldigen als je het kunt bewijzen. Geen rechter in Nederland zal een beschuldiging op basis van „gevoel“ erkennen.
      Zou ik het gevoel hebben gediscrimineerd te worden dan zou ik het pas openlijk beweren als ik het kan bewijzen.

      Ik heb een ontzettende hekel aan discriminatie en vind het verschrikkelijk als het gebeurd.

      • Trijntje Trijntje

        Tiny, dat van dat bewijzen, daar heb je gelijk in.
        Daarom ben ik benieuwd wat er gebeurt na dat mailtje dat ten onrechte bij een donkere sollicitant terecht kwam. Je hebt het vast wel gelezen, dat mailtje waarin stond dat hij niet geschikt was, ten eerste vanwege zijn kleur (neger).
        Mailtje bedoeld voor de leiding.
        Natuurlijk kan een rechter niets doen op basis van gevoelens van iemand die zich gediscrimineerd voelt!

        • Tiny Tiny

          @Trijntje, die berichten over discriminatie heb ik meegekregen en dan kun je wel bewijzen dat je gediscrimineerd word en kun je er wat mee. Deze donkere sollicitant heeft terecht aangifte bij de politie gedaan en nu is het afwachten wat er gaat gebeuren met zijn aangifte. Dat hij gediscrimineerd werd staat onomstotelijk vast.

          Ik heb natuurlijk in de media ook meegekregen dat een groep die tegen „zwarte Piet“ is (wegens hun „gevoel“ van discriminatie) een kort geding hebben opgestart om de vergunning voor de intocht van Sinterklaas en zijn Pieten in Amsterdam tegen te gaan. De rechter vond dat de gemeente de vergunning terecht had afgegeven en dat hij de verguning alleen in kon trekken als er sprake zou zijn van een openbare ordeverstoring. Daar was volgens de rechter geen sprake van en werd de vergunning niet ingetrokken. Maar…toen riep iemand van die groep na de uitspraak van de rechter op tot geweld zodat er wel ordeverstoring zou ontstaan en de intocht van Sinterklaas in Amsterdam niet door zou mogen gaan. Dit was ook nog eens een leraar maatschappijleer die normaal gesproken de kinderen bij moet brengen om niet te oordelen en begrip te hebben voor verschillende traditie’s en culturen!!! Voor mensen die oproepen tot geweld om hun zin te krijgen heb ik geen enkel begrip en als het dan ook nog een leraar maatschappijleer is, mét een voorbeeldfunctie, al helemaal niet. Iemand die zo denkt en het ook nog zegt moet toch echt hulp gaan zoeken want er is iets geheel anders aan de hand. Gelukkig is het niet tot geweld gekomen tijdens de intocht van Sinterklaas en zijn Pieten in Amsterdam maar dit oproepen van geweld had wel tot gevolg dat Sinterklaas en zijn Pieten in Groningen tijdens de intocht omgeven waren door speciale gewapende Pieten (agenten) in kogelwerende vesten. Het moet toch niet gekker worden!!!

          • Trijntje Trijntje

            Ik vond ook dat de intocht in Amsterdam gewoon moest doorgaan! Oproepen tot geweld is nooit goed.
            Er is een school in Amsterdam Zuid-Oost waar al jaren Pieten komen in verschillende kleuren: als dat op die school goed valt moeten ze dat vooral doen. Dat hoeft van mij echt niet op elke school, in Ede, waar ik woon, zie ik vooral ‚gewone‘ Zwarte Pieten, daar heb ik geen moeite mee.
            Als je ergens voor of tegen bent, dan ben ik altijd voor geweldloze vormen om daar aandacht voor te vragen, dat is ieders recht.

            • Tiny Tiny

              @Trijntje, ben ik allemaal helemaal met je eens. Hier zijn het „bruine“ en „zwarte“ Pieten in Friesland.

              Dat de Sinterklaas traditie aan veranderingen onderhevig is, is een gegeven feit en is prima zo, maar niet gedwongen door een klein groepje mensen wat zich gediscrimineerd „voelt“.

  12. @Tiny:
    Sehr authentisch geschrieben. Und allem, was du sagst, kann ich nur zustimmen.

    @Trijntje:
    Diskriminierung darf nicht sein, da sind wir uns alle einig. Und die bösartige Unterstellung von Diskriminierung ist selbst eine Diskriminierung, in diesem Fall der arglosen niederländischen Feiernden.

    Die Welt muss sich nicht nach den Wertvorstellungen des amerikanischen melting pot richten. Schauen wir lieber nach Kanada, das all seinen Einwanderern immer ihre Ethnie, ihre Sprache und ihre ganzen Besonderheiten gelassen hat.

    • Tiny Tiny

      @Charlie, Danke dir!

  13. Bob Bob

    Ja, das finde ich auch.

  14. Maar in Duitsland is er toch ook een Nikolaus met zijn knecht Ruprecht? En in Oostenrijk kent men Schwarzen Peter. Welke kleur heeft Ruprecht? (Ik weet het niet).

    Ik vond de pietitie schandalig; daar zat veel rassenhaat achter. Nederlanders schieten meteen in de kramp als het om ‚hun‘ feesten gaat, daar mag geen buitenlander zich mee bemoeien, zelfs als die hier geboren en getogen is. Onder buitenlanders verstaat men dan onze gekleurde medelanders. Dat onderhuids racisme vind ik echt heel erg en als Nederlandse schaam ik mij daar diep voor.
    Ik hoop dat Piet in de komende jaren in allerlei kleuren zal verschieten, zodat de associatie met de slavernij minder en minder wordt!

    • Der Nikolaushelfer Knecht Ruprecht ist zwar schwarz (oder dunkel) gekleidet, aber seine Hautfarbe ist, soweit ich informiert bin, nicht schwarz.

      Dass so viele Menschen die Pietitie unterschrieben haben liegt daran, dass plötzlich jemand (die VN-Dame), der den Brauch überhaupt nicht kennt, lapidar meinte, man sollte das Ganze bessser abschaffen. Eine solche Einmischung von außen haben viele in den falschen Hals bekommen. Das ist zumindest meine Idee dazu.

      Onderhuids racisme (ein vermutlich unabsichtigtes, aber schönes Wortspiel) ist leider weit verbreitet. Nicht nur in den Niederlanden sondern durchaus auch in Deutschland.

    • Tina Tina

      Der deutsche Nikolaus sieht so ähnlich aus wie der Weihnachtsmann: roter Mantel mit weißen Rändern, rote Mütze und langer weißer Bart. Im Unterschied zum Weihnachtsmann trägt der Nikolaus allerdings meist eine Bischofsmütze, während der Weihnachtsmann (der in manchen Regionen auch Knecht Ruprecht genannt wird) eine gewöhnliche rote Zipfelmütze trägt.
      Mir persönlich war der Nikolaus immer weit sympathischer als der Weihnachtsmann. Den Nikolaus bekam man nie zu Gesicht; der kam klammheimlich in der Nacht zum 6. Dezember, steckte den Kindern Süßigkeiten in die Schuhe und verschwand genauso heimlich wieder, wie er gekommen war. Er fragte nicht danach, ob die Kinder artig waren, und drohte nicht mit der Besenrute wie der Weihnachtsmann.
      Einen schwarzen Peter gibt es in Deutschland als Kartenspiel. Das Spiel enthält Karten mit Bildern, wo immer zwei zusammengehören, nur der schwarze Peter hat keinen Partner. Die Spieler müssen immer beim Gegner eine Karte ziehen und zusammengehörende Karten ablegen. Wer zum Schluß den schwarzen Peter übrigbehält, hat verloren.
      Wenn ich diese schwarzen Piets sehe, erinnert mich das immer an den Kobold Pittiplatsch aus dem DDR-Kinderfernsehen. Wer Pittiplatsch nicht kennt, kann ihn sich hier ansehen.

      Ich weiß zwar nicht, ob die zwei wirklich etwas miteinander zu tun haben (ich glaube es auch nicht), aber eine gewisse (wenn auch entfernte) Ähnlichkeit sowohl im Namen als auch im Aussehen läßt sich irgendwie nicht wegleugnen ;-).

    • Aha, die Gestalt des Hans Muff war mir noch nicht bekannt. Wieder etwas gelernt :-)

    • Tiny Tiny

      @Frau Vorgarten, Santa Claus ist die Englishsprachige übersetzung von Sinterklaas und kam mit viele Emigranten aus die Niederlände, Großbritannien in Amerika.

      • Tiny,
        das weiß ich.
        Warum aber wird uns zum Nikolaus dann auch noch ein Weihnachtsmann präsentiert?
        Das ist die Frage, die sich mir stellt.
        Wann ist der Sinterklaas vom 5./6. Dezember zum Weihnachtsmann (24.12.) geworden? Und warum vor allem?

  15. Gitlhoniel Gitlhoniel

    ich finde deine Idee gut–weg mit den rassistischen klischees, ohrringe, perücke und so.. und hin zu den rußstreifen…. Aber das kennen wir hier in Deutschland ja auch. Ein bewusstsein bei allen für diese Problematik zu schaffen ist antrengend und schwierig

    • Ich denke, im Falle von Zwarte Piet werden sich die Änderungen im Laufe der Zeit vollziehen. Dass die Figur nicht statisch ist hat sich in den vergangenen Jahrzehnten schon gezeigt. Sie wird mit ihrer Zeit gehen; davon bin ich überzeugt.

  16. Ute Schiffer Ute Schiffer

    Es wäre toll, wenn es diesen und eigentlich alle Artikel in beiden Sprachen gäbe! Das wäre eine großartige Hilfe beim Erlernen der Sprache.

    • Ich würde das gerne machen, Ute, aber es fehlt mir leider einfach die Zeit, jeden Artikel auf Deutsch UND auf Niederländisch zu schreiben. Ich könnte mir aber vorstellen, es wenigstens vereinzelt zu machen.

  17. Jan O. Jan O.

    Tja de zwarte piet discussie
    Eigenlijk te belachelijk voor woorden.
    En een Burgemeester die een Demonstratie bij de aankomst van Sinterklaas toestaat….niet te geloven
    Ik dacht vroeger dat de zwarte piet zo zwart was omdat hij door de schoorsteen de pakjes bracht.
    Totdat ….Die Geister die ich rief..

    .
    Und was ist mit Knecht(!Sklave?)Rupprecht?

    • De Duitse Ruprecht komt niet uit Afrika, dus wat dat betreft is er minder reden tot opwinding, denk ik. Bovendien is hij lang niet zo populair als Zwarte Piet in Nederland ;)

    • Trijntje Trijntje

      Tja, jaren Sinterklaas gevierd, met Zwarte Pieten, zonder racistische bedoelingen. Vroeg me ook niet echt af waarom hij zwart was (kan me ook niet herinneren dat me daar ooit een verklaring voor werd gegeven). Ik vond het Zwart zijn van Piet gen enkel probleem.
      Maar sinds ongeveer 5 jaar denk ik er anders over. Er wonen nu veel meer niet-witte kinderen in Nederland dan toen ik een kind was (ik ben 63 jaar oud).
      Ik wil graag dat Sinterklaas leuk is voor alle kinderen in Nederland. En ik hoor te vaak dat niet-witte kinderen tijdens de Sinterklaasperiode vervelend bejegend worden vanwege hun kleur. (dat gebeurt dan vaak ook wel de rest van het jaar, maar als Sinterklaas in het land is nog iets meer).
      Ik vind het geen offer om het uiterlijk van Piet aan te passen om de kans te vergroten dat alle kinderen kunnen genieten.
      En er moet uiteraard aan gewerkt worden dat niemand slecht behandeld wordt vanwege de kleur van zijn/haar huid, of het nu december is of juli.

      • Helemaal mee eens Trijntje. Natuurlijk moet „Piet“ met zijn tijd meegaan. Ik snap echter niet dat mensen elkaar daarover zo ontzettend in de haren vliegen.

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