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Zurück zu den Wurzeln

Last updated on 01-06-2023

Nachdem ich schon einmal festgestellt hatte, dass man in Deutschland zwar viele Leiden kennt, aber keine Winterzehen, passierte mir letztens Ähnliches mit einem anderen Winterwort: de winterwortel.

Bundmöhren auf dem Markt

Winterwortels

De winterwortel oder auch winterpeen ist ein typisch niederländisches Gemüse. Diese große, dicke Möhre ist trotz ihres Namens das ganz Jahr hindurch erhältlich. In den Niederlanden wird sie – neben der schlanken bospeen und der vorgeschrubbten, krautlosen waspeen – als eigenständige Kategorie gehandelt.

Reifegrad

Hier in Deutschland gibt es diese Unterscheidung so nicht. Hier heißen alle Varianten Karotten oder Möhren – oder allenfalls Bundmöhren, wenn sie wie de bospeen zusammengebunden und nicht nicht von ihrem Kraut getrennt sind. Deutsche Möhren werden nach ihrer Reifezeit eingeteilt: Es gibt Frühmöhren, Sommermöhren und Spätmöhren. Was die Niederländer winterwortels nennen sind hier eben „große Möhren“ oder „dicke Möhren“.

Bospeen

Der erste Teil des Wortes – bos – hat nichts mit Wald zu tun, sondern bedeutet Bund. Bospenen sind also Bundmöhren.

Oranien

Bunte Möhren auf dem Markt

Die Urväter der Möhren waren ganz anders gefärbt als die zeitgenössischen Exemplare. Ihren orangenen Anstrich hat die Karotte – so zumindest die Überlieferung – in den Niederlanden bekommen. Dort wurde die Wurzel so lange gekreuzt, bis eine Sorte mit der Farbe des Hauses von Oranje Nassau entstand. Von dort aus breitete sich diese Variante über Europa aus. Inzwischen ist „altes Gemüse“ wieder in, und sieht man in deutschen und niederländischen Lebensmittel-Läden auch wieder gelbe und lila Möhren.

Kraftfutter

De wortel und insbesondere de winterwortel spielen auch eine wichtige Rolle im niederländischen Kulturgut. So dient die Wurzel als Powersnack für das Pferd von Sinterklaas, das den Bischof aus Spanien in dunklen Nächten zuverlässig über die niederländischen Dächer trägt.

Nicht fehlen darf de winterwortel zudem im hutspot. In dieser Variante des typisch niederländischen Eintopfgerichts stamppot spielt die bunte Möhre eine Hauptrolle.

23 Kommentare

  1. Michael Michael

    Hutspot, nog zo’n typisch Nederlands culinair hoogstandje… Ik heb er als kind al een hekel aan gehad, maar mijn allerliefste grootmoeder had helaas geen medelijden. ;-)
    Ik heb trouwens nooit het fijne verschil tussen de vele wortel/peensoorten begrepen. Möhren sind halt Möhren. In ieder geval bedankt voor de goede uitleg. Ik vraag me net af of ze in België ook zulke verschillen tussen de verschillende wortelsoorten hebben en of er dan misschien nog andere namen gebruikt worden?

    • O jee, hattest Du auch so eine Oma? ;-)

      In Belgien wird mit winterwortel das gleiche gemeint wie in den Niederlanden. Ob es eventuell noch andere Unterscheidungen gibt weiß ich nicht.

      • Michael Michael

        Ja, hatte ich, bzw. habe ich immer noch. Heute kocht sie glücklicherweise nicht mehr und erfreut sich mit ihren 95 Jahren noch bester Gesundheit. Sie war übrigens meine erste Bezugsperson was die niederländische Sprache angeht, da ich die ersten drei Jahre meines Lebens hauptsächlich bei meinen Großeltern in Zeeuws-Vlaanderen verbracht habe.

      • Tina Tina

        Ja, ich hatte auch so eine Oma. Möhren mag ich ja ganz gerne, aber es gab (und gibt) andere Gemüsearten, vor denen es mich ekelt, zum Beispiel Blumenkohl, Rosenkohl und Spinat, um nur die schlimmsten zu nennen. Auch mein Opa aß nicht gerne Spinat. Aber da gab es kein Pardon, weder für ihn noch für mich. „Was auf den Tisch kommt, wird gegessen,“ hieß es.
        Was meinst du übrigens damit, daß es in Deutschland keine Winterzehen geben soll? Falls du glaubst, wir kriegen im Winter keine kalten Zehen, dann irrst du dich, die kriegen wir durchaus (ich zumindest) ;-). Oder tauscht ihr in den Niederlanden im Winter eure Zehen aus, wie die Autofahrer ihre Reifen ;-) ?

        • Lies doch mal den verlinkten Beitrag. Dann siehst Du, was ich meine.

    • Trijntje Trijntje

      Ik ben juist dol op hutspot; mijn oma maakte die het allerlekkerst.
      Mijn moeder, die het toch van haar geleerd had, maakte lekkere hutspot, maar die haalde het toch niet bij die van mijn oma.
      Zelf maak ik het geregeld klaar; heb gisteren weer een pannetje gekookt, gisteren de helft gegeten, en kijk nu al uit naar morgen: dan bak ik de andere helft op, dat is nog lekkerder dan de verse versie.

      • Heutzutage finde ich hutspot auch in Ordnung, obwohl ich andijviestamppot wesentlich lieber mag. Als Kind fand ich es nicht so toll. Zum Glück kochte meine Oma meist indonesisch, statt Hollandse pot.

        • Trijntje Trijntje

          Andijviestamppot is ook lekker; en stamppot boerenkool, en stamppot zuurkool. Andijviestamppot eet ik liever ’s zomers.
          Ik maak de andijviestamppot met blokjes kaas erdoor die ik even laat smelten.
          Indonesisch vind ik ook lekker trouwens.

  2. Hendrik Hendrik

    Hier bij ons in Noord-Beieren (Rhein-Main-gebied) worden „wortelen“ veelal „gelbe Rüben“ genoemd. Uit de streek om Bremen ken ik ook „Wurzeln“.

    Overigens: bedankt voor uw blog! Het is elke keer weer een genot met de neus op de allerdaagse verschillen tussen duits/Duitsland en nederlands/Nederland gedrukt te worden.

    • Im Deutschen gibt es in der Tat regionale Unterschiede. Auch in BW werden sie, meine ich, „gelbe Rüben“ genannt.

      • Lucy Lucy

        Stimmt, Alex, und dabei sind sie ja gar nicht gelb. Deine Erklärung für ihre orange Farbe finde ich übrigens super! Stimmt das wirklich?

  3. Wieder was dazugelernt! Alex, wenn wir Dich nicht hätten …
    Jetzt wüßte ich mal gerne, woher ich denn solche dolle paarse wortels wie auf Deinem Foto herkriege? Die würde ich ja gerne mal in meinem nächsten Hutspot austesten. Dazu nache ich übrigens seit kurzem schwedische Köttbullar, und das paßt prima, denn Schweden und Niederlande können ja bekanntlich gut miteinander.

    • Die bunten Karotten gibt’s bei uns auf dem Markt. Ich habe sie aber auch schon in Bioläden gesehen.

  4. In het Duits vind ik Karotten erg logisch omdat het aansluit op carrots en caroteen. Hier noem ik alles wortels, peen komt bij mij Haags over en wortelen vind ik een werkwoord. Een jaar of 10 terug hoorde ik voor het eerst het Nederlandse woord ‚pen‘, maar dan in de betekenis van witlofwortel. De witlof groeit in het donker uit de pen en de pennen worden er later afgesneden en gaan weg als veevoer.

    Die ‚tic‘ wortelen (werkwoord) – wortels (meervoud) heb ik ook met o.m. beitelen – beitels, kachelen – kachels, stapelen – stapels en tegelen – tegels. Dus als ik ‚mosselen‘ of ‚aardappelen‘ op bordjes in de winkel zie vind ik dat vreemd over komen. Doe mij maar mossels en (aard)appels.

    • Das wäre ein super Thema für einen eigenen Beitrag, Ximaar. Oder hast Du vielleicht sogar Lust, darüber einen kleinen Gastartikel zu schreiben?

      • @Alex: Neem aan dat je die ‚tic‘ bedoelt. Die is behoorlijk persoonlijk. Andere mensen hebben er minder moeite mee dat talen niet consequent zijn. Ik heb het ook met woorden die op een e eindigen. Denk aan rente -> rentes (renten vind ik ook niet goed in het gehoor liggen). Inwoners van Castricum noem ik Castrici. Combineer dit met de ruime onvoldoendes die ik voor Nederlands haalde en je begrijpt dat ik deze taalafwijkingen volledig aan mezelf toeschrijf. Op dit blog zou een link naar het Duits gelegd moeten worden. Dat lijkt mij erg lastig aangezien ik meer de indruk heb dat het Engels hier invloed op heeft.

        • Inderdaad, die bedoelde ik, Ximaar. Ik heb zelf ook altijd veel plezier met zulke „wetmatigheden“. Niet in elk artikel hier hoeft een brug geslagen te worden naar het Duits, maar het is natuurlijk wel leuk als dat kan. Misschien stuur ik je binnenkort eens een mailtje, ok?

  5. Eigentlich ist Möhre das Wort für eine Pflanzengattung (Daucus), und es wachsen bei uns auch wilde Möhren, die sich mit ihren kleinen Würzelchen überhaupt nicht als Gemüse eignen. Karotten, Mohrrüben oder Gelbe Rüben sind immer Gemüse- oder Gartenmöhren.

    Niederländische Wörter auf -el und -er bekommen seit Jahrhunderten immer häufiger die Mehrzahlendung -s angehängt. Das hängt damit zusammen, dass die mit r und l bezeichneten Laute den Vokalen ungeheuer ähnlich sind und in einigen Sprachen auch wie Vokale benutzt werden, z.B. im tschechischen Strč prst skrz krk oder Smrž pln skvrn zvlhl z mlh. Auch deutsche Kinder sagen gern Dinge wie Lehrers, völlig korrekt und regelmäßig für Wörter auf -a. Diese Kinder beweisen damit, dass sie diese Grundregel verstanden haben und Fortschritte machen.

  6. Susanne Susanne

    Seit 50 Jahren wohne ich in den Niederlanden en beheers het Nederlands goed genoeg. Wat de meervoudsvormen aangaat zijn er regionale verschillen in de volkstaal, niet in het ABN (vroeger: Algemeen Beschaafd Nederlands). In de provincie Drenthe, waar ik woon, heb je arms i.p.v. armen, en wonings i.p.v. woningen en zo kan ik nog even doorgaan.
    Wat hutspot aangaat: in vroeger tijden werd die bereid met klapstuk = ein Stück Querrippe, dat meegekookt werd en waardoor de stamppot body kreeg.
    Kan je haast niet meer kopen en de toch al niet zo kookgrage Nederlandse huisvrouw neemt dan maar verse worst of een gehaktbal bij de nu tamelijk laf smakende hutspot. Mij niet gezien zonder klapstuk! De algemene voorkeur hier voor stamppotten deel ik toch al niet, behalve stamppot rauwe andijvie. Dat is een delicatesse.

  7. Nur aus Spaß und nebenbei: „Ihren orangenen Anstrich …“ darf man nicht sagen! Ebenso gilt das für lilane Hemden oder ockerne Hosen.

    Bei manchen Farben muß man im Deutschen ein -farben hinzufügen, also orangefarben, lilafarben und ockerfarben.

    Um beim Thema zu bleiben. Ich hörte einmal, man dürfe Möhren/Karotten nicht werfen, weil sie dadurch bitter werden könnten.

    Und was den Eintopf betrifft: Ich liiiebe Eintopf mit Möhren, Kartoffeln und Hackfleisch, der so lange gekocht wird, bis er schön sämig ist. Yummy! ;o)

    • alex alex

      Natürlich darf man das sagen, Marco. Es ist nur kein korrektes Deutsch.
      Hier im Bog erlaube ich mir eine gewisse dichterische Freiheit.

  8. Vor lauter Yummy vergaß ich, noch auf diese Zeilen von Dir einzugehen: „Die Urväter der Möhren waren ganz anders gefärbt als die zeitgenössischen Exemplare.“

    Ja, das wußte ich, und ich fände es unschön, wenn uns Sorten „wegrotten“, nur weil sie anders sind. Beispielsweise mag ich rettichartiges Gemüse, doch nach gewissen Radieschen oder Pastinaken muß man suchen.

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