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Weibliche Berufsbezeichnungen im Niederländischen

Last updated on 02-10-2023

Gibt es in den Niederlanden eigentlich weibliche Berufsbezeichnungen oder nutzt man im Niederländischen eine generische (männliche) Form?

Wenn sich in den Niederlanden eine Frau burgemeester oder directeur nennt, denkt sich kaum jemand was dabei. Wenn es für einen Beruf eine männliche und eine weibliche Bezeichnung gibt, können es sich Frauen im Niederländischen aussuchen, welche Form sie bevorzugen. In Deutschland ist die Lage etwas komplizierter.

Für Deutsche, die Niederländisch lernen, dürfte es ziemlich verwirrend sein. Ist irgendwo von piloot, stucadoor oder minister die Rede, muss es sich keinesfalls um Männer handeln. Auch Frauen können diese maskuline Bezeichnungen nämlich ganz selbstverständlich für sich in Anspruch nehmen.

Die Diktatur der Grammatik

Im Deutschen gibt der bestimmte Artikel das Geschlecht vor. Der ist immer männlich, die weiblich – Punkt. Dem ist im Niederländischen nicht so, denn die Form de bezieht sich sowohl auf männliche als auf weibliche Substantive.

Auch die Beugung der Adjektive richtet sich im Deutschen nach dem Geschlecht: eine große Frau versus einen großen Mann. Im Niederländischen gibt es diesen Unterschied nicht.

de nieuwe arts

kann sowohl die neue Ärztin als auch der neue Arzt bedeuten.

Weil sowohl der bestimmte Artikel als auch Adjektive im Niederländischen inhärent geschlechtsneutral sind, ist der „Sprung“ zu einem generischen Maskulinum kleiner als im Deutschen. Man muss ja nur ein Element austauschen, statt, wie im Deutschen, drei.

Männerdomäne

Viele Berufe wurden ursprünglich nur von Männern ausgeübt. Als Frauen im Laufe des letzten Jahrhunderts den Arbeitsmarkt eroberten, machten sie sich die entsprechenden Berufsbezeichnungen ebenfalls zu eigen. Ein weibliches Pendant fehlt entweder ganz, oder es ist inzwischen schon wieder veraltet:

de postbode –> der Postbote oder die Postbotin
de hoogleraar –> der Uniprofessor oder die -professorin
de dokter und de arts –> der Arzt oder die Ärztin
de burgemeester –> der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin
de minister ––> der Minister oder die Ministerin
de bakker –> der Bäcker oder die Bäckerin
de slager –> der Metzger oder die Metzgerin
de groenteboer –> der Gemüsehändler oder die Gemüsehändlerin
de visser –> der Fischer oder die Fischerin

Wahlfreiheit

Bei vielen aktuellen Berufen existiert jedoch durchaus auch eine weibliche Form. Dafür kommen meist folgende Suffixe zum Einsatz: -ster, -es, -e, -in, -ice und -euse.
Sprachnutzer können frei bestimmen, ob sie diese nutzen oder lieber die generisch gebrauchte maskuline Form verwenden. Das gilt zum Beispiel für:

de apotheker/apothekeres –> der Apotheker/die Apothekerin
de conducteur/conductrice –> der Schaffner/die Schaffnerin
de docent/docente –> der Dozent/die Dozentin
de leraar/lerares –> der Lehrer/die Lehrerin
de kapper/kapster –> der Friseur/die Friseurin
de loodgieter/loodgietster –> der Klempner/die Klempnerin
de masseur/masseuse –> der Masseur oder die Mausseurin
de politieagent/politieagente –> der Polizist/die Polizistin
de concertpianist/concertpianiste –> der Konzertpianist/die Konzertpianistin

Nur Berufsbezeichnungen, die mit -man oder -vrouw enden, sind geschlechtsspezifisch. Ein vuilnisman ist immer ein Mann. Eine vroedvrouw (Hebamme) ist stets eine Frau.

Von weiblich zu neutral

Steigen viele Männer in einen „typischen Frauenberuf“ ein, muss interessanterweise eine neue Bezeichnung her. An der Kasse im Supermarkt sitzen schon lange nicht mehr nur caissières, sondern auch kassamedewerkers. Und die eben genannte vroedvrouw hat Gesellschaft von dem/der verloskundige bekommen. Diesen Formen gemeinsam ist, dass sie geschlechtsneutral sind. Das gilt übrigens auch für niederländische ExpertInnen, KollegInnen sowie für Führungskräfte.

de verloskundige –> die Hebamme/der Geburtshelfer
de verpleegkundige –> die Pflegekraft/der Krankenpfleger/die Krankenpflegerin
de leerkracht –> die Lehrkraft
de leidinggevende –> die Führungskraft
de deskundige –> der Experte/die Expertin
de collega –> der Kollege/die Kollegin

Ein spezieller Fall ist die secretaresse. Ihr männliches Pendant ist nicht de secretaris, denn das ist entweder der Gemeindedirektor oder derjenige, der sich in Sitzungen um das Protokoll kümmert. Obwohl es auch in diesem Bereich Männer gibt, die zu ihrem Beruf stehen, genießen bei den meisten Menschen andere Bezeichnungen den Vorzug. Beliebt sind secretariaatsmedewerker, managementmedewerker und officemanager. Im Deutschen ist es übrigens ganz ähnlich. Die wenigen männlichen Sekretärinnen, die es überhaupt gibt, werden als Teamassistent oder eben auch als dynamischer Officemanager angeheuert.

Status

Dass viele niederländische Frauen männliche Berufsbezeichnungen bevorzugen, hat mit Status zu tun. Frauen haben jahrzehntelang um Gleichberechtigung gekämpft und wollen ernst genommen werden. Die maskulinen Formen wirken für sie nicht nur sachlicher, sondern auch kräftiger. Bei einer directrice weht einem ein bisschen der Muff eines Fünfzigerjahre-Internats entgegen; bei einer redactrice denkt man unwillkürlich an die Damenzeitschriften, die im Wartezimmer bei der Ärztin ausliegen. Manche Frauen sind auch schlichtweg der Meinung, dass ihre Geschlechtszugehörigkeit für ihre Arbeit irrelevant ist.

40 Kommentare

  1. Lucy Lucy

    Wow!
    Eine Scharfschützin/scherpschutter in Texas?

  2. „Manche Frauen sind auch schlichtweg der Meinung, dass ihre Geschlechtszugehörigkeit für ihre Arbeit irrelevant ist.“
    Wie sympathisch und unkompliziert es doch gehen kann…

    Ich habe da eine Kollegin, die mich ständig auf das fehlende -in (innen) hinweist, wenn es um Berufsbeschreibungen oder Anreden geht.
    Gut – füge ich eben „-innen“ hinzu, liebe Leutinnen und Leute. Wird der Text eben länger. Man(n) will ja nicht als frauenfeindlich gelten.
    Auf meine Frage warum man die männliche Pflegekraft* im Hospital nicht mit Krankenbruder bezeichnet, habe ich allerdings bis heute keine Antwort bekommen.

    *Apropos. Interessanterweise ist der Begriff „Kraft“ weiblich, obwohl man „Kraft“ immer als eine der männlichen Eigenschaften zurechnet. Da scheint mir der Duden emanzipierter zu sein, als manche Genderdiskussion… ;-)

    Ein frohes neues Jahr übrigens.

    • steff steff

      Dass die Geschlechtszugehörigkeit für die Güte der geleisteten Arbeit irrelevant ist, davon bin ich überzeugt (auch wenn sich das bezüglich der Vergütung leider noch nicht durchgesetzt hat). Dass das also auch sprachlich keinen Unterschied machen sollte, kommt mir sowohl deshalb als auch wegen der besseren Lesbarkeit sehr entgegen.

      Allerdings ist das im Deutschen ja so eine Sache, denn hier bestimmen immer die Artikel – bestimmte wie unbestimmte – das Geschlecht eines Substantivs. Es heißt eben „die“ oder „der“ vor der Berufsbezeichnung, da kommen wir nicht drumrum. Und wenn ich mich für das generische Maskulinum entscheide, dann muss ich automatisch auch den männlichen Artikel verwenden, denn sonst wird ja ein Plural daraus. Beispiel: „der Richter“ oder „die Richterin“ benennen einzelne Personen, „die Richter“ bezeichnet eine Gruppe von Leuten. Der Zwang zum männlichen Artikel bei Verwendung des generischen Maskulinums potenziert natürlich das Männliche dieser Konstruktion. Somit ist es in der deutschen Sprache eben nicht geschlechtsneutral.

      Diese Argumentation greift natürlich nicht mehr so stark, wenn es sich tatsächlich um eine Gruppe von Leuten handelt. Aber da wir im Deutschen nun immer die sprachliche Aufteilung in männlich und weiblich haben, besteht bei der Pluralbildung offensichtlich auch häufig das Bedürfnis danach. Und mal ehrlich: welche Gruppe männlicher deutscher Richter würde es gut finden, ganz allgemein als „die Richterinnen“ bezeichnet zu werden? Solange man diese Umkehrung nicht machen kann, ist die sprachliche Neutralität wohl noch nicht erreicht.

      Und genau deshalb möchten viele deutsche Frauen sprachlich mit einbezogen werden. Natürlich ist das umständlich und verkompliziert den Sprach- und Lesefluss. Aber im Deutschen gibt es leider nicht die elegante weil neutrale Lösung wie im Niederländischen. Das dortige „de“ lässt alles offen, bezieht also wirklich alle mit ein. Darauf bin ich nun tatsächlich neidisch geworden, denn das ermöglicht Frauen ganz selbstverständlich eine viel souveränere Haltung, sowohl sprachlich als auch weit darüber hinaus.

      • Bouke Bouke

        Ich weiß die Sache gelöst: wir hören einfach alle auf, die und der zu nutzen. Wir schauen mal kurz nach’m Westen, und sehen dann, dass man die gar nicht braucht! Einfach alles de, und fertig sind wir :)

  3. Bob Bob

    Alles gute für dich, deine Arbeit und dein Blog noch fürs neue Jahr, Alex!

    Ich begrüße es vom ganzen Herzen wenn Frauen alle Arbeitsbereiche erobern, es sei dann, es ist mein Bereich…
    Die Gefahr scheint übrigens gering. Ich bin schon seit über 20 Jahre Programmierer für Maschinen und Industrie-Anlagen, und ich muss die erste KollegIn noch begegnen. Was das genau aussagt über Männer- und Frauenkaraktereigenschaften überlasse ich mal den Sozialforschern.

  4. Danke für Eure Wünsche, Gerd und Bob!

    @Gerd: Dass Kraft im Deutschen weiblich ist, finde ich auch bemerkenswert. Das gleiche gilt übrigens für Stärke, Macht, Gewalt und sogar für das neudeutsche Wort Power.

  5. Janneke Janneke

    In Nederland kan een raadsheer, rechter bij een Gerechtshof, zowel een man als een vrouw zijn. Een raadsvrouw is geen rechter, maar een advocate, de mannelijke variant is raadsman. Bij een Rechtbank heb je rechters (m/v). Is dit in het Duits minder ingewikkeld?

    • Das war mir gar nicht klar Janneke. Danke für den Hinweis! Mit den Spezifika des deutschen Rechtssystems kenne ich mich nur wenig aus. Im Prinzip wird es hier aber stets unterschiedliche Formen für Männer und Frauen geben.

  6. Ich sehe das auch locker und benutze im Deutschen meist die männlichen Bezeichnungen und meine damit ‚alle‘. Wir sind erst wirklich emanzipiert, wenn es nicht mehr von Bedeutung ist, welche Form benutzt wird. – Was mich noch wegen der Aussprache interessiert: officemanager wird dann sicher auch im Niederländischen englisch ausgesprochen, oder? Und der erste Teil von managementmedewerker?

    • Hi Franka, vielen Dank für Deine Meinung. Ich glaube, es gibt diesbezüglich zwei verschiedene Sichtweisen: Die einen sagen so wie Du, dass die Form nicht (mehr) relevant sein sollte. Andere jedoch meinen, wirkliche Emanzipation könne nur eintreten, wenn Frauen explizit als gleichberechtigt wahrgenommen werden. Dazu gehört dann auch die Nennung beider Geschlechter.

      Obwohl ich selbst eher (nicht zuletzt aus pragmatischen Gründen …) zur ersteren Auffassung neige, kann ich die andere Perspektive gut verstehen.

      Zu Deiner zweiten Frage: Ja, bei Office und Manager ist die Aussprache an das Englische angelehnt.

      • Danke für deine Antwort. (Klar, ich kann die andere Meinung auch gut nachvollziehen.)

  7. Tiny Tiny

    Es hat ein Vorteil dass man in Deutschland oft die weiblichen Berufsbezeichnungen nennt. Dann weiss man zumindest ob man es mit einer Frau oder mit einem Mann zu tun hat wenn man einen Brief oder Mail bekommt und darauf reagieren will.

    Nachteil ist das es oft solche lange Wörter sind oder Sätze werden wenn es um mehrere leute geht wie man ansprechen will. Zb. „Lieber Redakteur und liebe Redakteurin“. In die Niederlände ist es einfach „Beste redacteur en redactrice“. Scheelt toch een paar letters om te typen:-)
    Dabei haben wir wie Alex schön schreibt oft keine Berufsbezeichnungen für Jobs die heute zu Tage von Frauen gemacht werden oder umgekehrt und wenn ich dann sowas übersetzen muss in die niederländische Sprache zerbreche ich mir manchmal meinen Kopf.

    Noch ein Beispiel von einen Berufsbezeichhnung in NL:
    Meester (männlicher Lehrer auf einen „Basisschool“ und die weibliche heißt „Juf“ oder „Juffrouw“. Nicht zu verwechseln mit „Juffrouw“ oder „Mejuffrouw“ (Abkürzung: Mej. was bedeutet dass man eine nicht verheiratete Frau ist.)

    • Dann weiss man zumindest ob man es mit einer Frau oder mit einem Mann zu tun hat …

      Das hat auch damit zu tun, dass man in niederländischer Korrespondenz oft mit Initiale/Nachnamen hantiert. Daran kann man nicht erkennen, ob es eine Frau oder einen Mann betrifft. Im Deutschen werden Mails und Briefe in der Regel mit Vornamen/Nachnamen unterzeichnet. Dann ist das Geschlecht (sofern es sich nicht um einen sehr exotischen Namen handelt) meistens klar.

      • Tiny Tiny

        Wüsste ich gar nicht das man in Deutschland in der Regel mit Vornamen/Nachnamen unterzeichnet. Auch auf Offiziële Dokumente?

        Meine Vorname ist scheinbar für manche Deutsche exotisch weil ich oft als „Herr“ angesprochen werde wenn man nicht weiss das ich einen Frau bin. Manchmal setzte ich dann auch „Frau“ vor meinen Vorname.

  8. Tina Tina

    Was ist denn bitteschön ein vuilnisman? (klingt so nach Fäulnis ;-) ) Ich wollte ja schon selber nachsehen, aber die Seite http://www.uitmuntend.de funktioniert zur Zeit nicht.

  9. Sehr beruhigend finde ich es allerdings, dass sich die meisten Frauen aber immer noch Männer aussuchen – welcher Berufsbezeichnung sie auch immer zugeordnet sein mögen. ;-)
    Ich finde diese sachliche Umgangsweise mit dieser Thematik in den Niederlanden schlicht genial. Pilot – egal ob feminin oder maskulin. Hauptsache fliegt :-D
    LG und einen schönen Sonntag,
    Ralph

  10. Geert Postma Geert Postma

    Het is niet apotheekster maar apothekeres [Van Dale]
    Mvg
    GP

    • Jui, jetzt muß ich aber mal aufatmen: Alex schreibt in ihrem Artikel „Apotheekster“, und Du schreibst, es heiße „Aphotekeres“. Daß selbst gestandene Niederländer mit ihren Femininum-Formen in die Klemme geraten, beruhigt mich ungemein. Da brauch ich mich dann nicht so schämen, wenn ich mich mal verhaue. Tja, das deutsche „/-in“ für weibliche Bezeichnungen ist da doch einfacher als euer Femininum-Formensalat.

      Alex, kannste nicht mal aufdröseln, wann man die eine Form und wann man die andere Form gebraucht? War das die Sache mit dem „Kofschip“?

    • Danke Geert, Du hast recht. Ich habe es im Text angepasst.

      @Patricia, es gibt dafür nicht wirklich Regeln. Wie mit so vielen Dingen muss man es einfach lernen. Niederländer „verhauen“ sich in dieser Hinsicht übrigens nur, wenn es um selten gebrauchte Formen geht. Ich würde in der Welt da draußen nie apothekeres/apotheekster sagen, sondern immer nur apotheker.

      ‚t Kofschip (manchmal auch‚t fokschaap) ist eine Eselbrücke für die Konjugation von Verben.

  11. Een grappige vrouwelijke uitgang hoorde ik eens door een vrouwelijke musicus (musica?) gebruiken. Zij noemt een bepaalde fluitiste een ‘fluiteresje’. Dat klinkt zeer abwertend en zo bedoelde zij het ook. Ze had de uitgang van ‘zangeresje’, een kleine of onbeduidende vrouwelijke zanger, genomen en die aan ‘fluit’ bevestigd.

    • Es wird in der Tat sofort deutlich, was sie damit meint.

  12. Deecke, Torsten Oliver Deecke, Torsten Oliver

    E sist im Deutschen mit nichten so, daß der grammatikalische Artikel immer etwas mit dem biologischen zu tun hat. Der grammatikalische Artikel ist im Deutschen arbiträr (willkürlich). Dies ist leicht zu beweisen.
    Die Drohne ist grammatikalisch weiblich, biologisch aber männlich (Drohne = männliche Biene). Ein weiteres Beispiel: der Mann ist grammatikalisch wie biologisch männlich, treten zwei Männer aber zusammen auf, werden sie grammatikalisch weiblich (weil der Plural immer weiblich ist – welche Ungerechtigkeit :-)), bleiben biologisch aber männlich.

  13. Deecke, Torsten Oliver Deecke, Torsten Oliver

    Noch ein Hinweis:
    Alle Ämter und Ränge, die auch schon im Mittelalter Frauen zugänglich waren, haben auch eine weibliche Form. Meist leitet die sich aus dem Lateinischen ab. Als Beispiele der wenigen, die es dafür gibt: alle Adelstitel und der Titel einer Äbtissin

  14. Deecke, Torsten Oliver Deecke, Torsten Oliver

    Die Meinung, daß das Geschlecht mit dem Beruf nichts – oder wenig – zu tun hat, teile ich. Da aber der Vorname im Niederländischen noch etwas sehr privates ist (privat = das vor der Öffentlichkeit Verschlossene), was sich daran zeigt, daß man im Niederländischen bei Namen nicht den vollen Vornamen, sondern nur die Initialien schreibt, ist es schwer die richtige Anrede (Mevrouw oder Mijnheer) daraus abzuleiten, wenn man die Person nicht vor sich hat, sondern vielleicht schriftlich miteinander verkehrt.

    Zum Suffix -trice

    Dieser romanische Suffix leitet sich ja vom Lateinischen -trix ab. Und eine Imperatrix ist sicherlich keine Frau, die nicht Respekt abfordert(e).
    Ein Doktor müßte ja im Deutschen eigentlich zum Dokter werden (dt. – er = lat. -or) und die Doktorin wäre entweder deutsch eine Dokterin oder lateinisch eine Doktrix.

    • … ist es schwer die richtige Anrede (Mevrouw oder Mijnheer) daraus abzuleiten, wenn man die Person nicht vor sich hat

      In der Praxis führt das kaum zu Problemen, weil die Anrede (mw./dhr.) eigentlich immer mit angegeben wird.

  15. Maxim Safonov Maxim Safonov

    Erstaunlicherweise werden auch im Russischen z.B. weibliche Ärztinnen, Lehrerinnen oder Botschafterinnen als Ärzte, Lehrer oder Botschafter bezeichnet. Viele Sprachwissenschafter bezeichnen das Russische als eine „Männersprache“, wo vor allem maskuline Berufsbezeichnungen dominieren. Im Polnischen dagegen sind weibliche Endungen Pflicht, z.B. lekarka, nauczycielka, ambasadorka (Ärztin, Lehrerin, Botschafterin). Selbst slawische Sprachen können sich so unterscheiden!

  16. Irina Irina

    Obwohl sich in Deutschland mit Sicherheit nicht so viele Frau als „Masseuse“ bezeichnen lassen würden :)

    Wie immer ein sehr informatives Posting, dass uns unsere Nachbarn und deren Sprache, nebst Gepflogenheiten näher bringt. Sehr sympathisch. Scherpschutter, sehr schön, das Wort muss ich üben.

    Danke je wel.

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