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Sprachunterricht – zu teuer oder zu billig?

Last updated on 22-10-2017

Dieser Post ist aus einer Antwort entstanden, die ich vor kurzem an einen Interessenten für meinen Niederländisch-Unterricht geschickt habe. Er wollte gerne Privatunterricht, fand mein Angebot jedoch zu teuer.

Bücher für den Niederländischunterricht

Neben Übersetzerin und Bloggerin bin ich auch Dozentin. Regelmäßig kontaktieren mich Menschen, die meine Muttersprache lernen möchten und an meinem Angebot für Niederländisch-Unterricht interessiert sind.

In vielen Fällen scheitert es am Preis. Es klafft einfach eine Lücke zwischen dem, was die meisten als angemessen empfinden und dem, was ich einnehmen muss, um auf einen grünen Zweig zu kommen.

Wer – so wie ich – als studierte Sprachwissenschaftlerin – Privatleuten 50,00 € pro Stunde in Rechnung stellt, hat nicht viele Kunden. Trotzdem ist dieser Betrag hart an der Unterkante der Wirtschaftlichkeit. Dieser offene Brief ist mein Versuch, das zu erklären.

Sprachunterricht zu teuer oder zu billig? Alles eine Frage der Perspektive.

Lieber [Niederländisch-Unterricht-Interessierte],

danke für Deine Antwort. Schade, dass wir nicht zusammenkommen.

Ich erlaube mir noch ein paar erklärende Worte.

Mit meinen Übersetzungen und meinem Niederländisch-Unterricht biete ich professionelle Sprachdienstleistungen. Genau wie Du habe ich ein abgeschlossenes Universitätsstudium und lange Jahre Praxiserfahrung.

Meine Leistung gegen Niedrigpreise anzubieten wäre ebenso unwirtschaftlich wie unseriös. (Oder würdest Du einen Notar oder Psychotherapeuten ernst nehmen, der 25,00 € die Stunde berechnet?) Niederländisch ist zwar meine Leidenschaft, aber es ist auch mein Beruf. Ohne realistisch kalkulierte Honorare kann ich als Freiberuflerin schlichtweg nicht bestehen.

Viele Menschen orientieren sich an den Preisen für Sprachkurse der VHS. Was sie nicht bedenken ist, dass sich solche Bildungsinstitutionen über Zuschüsse und Fördergelder finanzieren und ihre Kurse deswegen gegen geringes Entgelt anbieten können.

Zweischneidiges Schwert Volkshochschule

Kursprogramme vom Bildungsverein Hannover

Die niedrigen Kursgebühren ermöglichen „Bildung für alle“, und das ist zweifellos eine feine Sache.

Auf der anderen Seite sind die Honorare für die Dozenten dort so niedrig, dass niemand davon leben kann.

Genau aus diesem Grund biete ich beim Bildungsverein Hannover auch nur einen einzigen Niederländisch-Kurs in der Woche an. Der Bedarf ist unverkennbar da, aber ich kann es mir für 20,00 € brutto die Stunde schlichtweg nicht leisten, einen weiteren anzubieten. Nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen bleibt ein Taschengeld übrig.

Den einen Kurs kann ich noch als Hobby oder als meine Art von Kultursponsoring sehen.

Du schreibst: „Da 60 Minuten leicht verfliegen, 90 Minuten immer nötig sind, man sich erst auch mal warm quatscht und Tee trinkt …“.

Das ist eine Fehlannahme. In der Praxis sind 60 Minuten Privatunterricht bei mir eher 75 Minuten und ich kann Dir versichern, dass mindestens die vollen 60 Minuten mit Niederländisch gefüllt sind. Du musst ferner bedenken, dass ich den Unterricht auch vorbereite.

Ich habe Dich auf meine Interessentenliste aufgenommen. Falls ich in Zukunft wieder einen A1-Kurs beim Bildungsverein anbieten sollte, sage ich Dir Bescheid.

Hartelijke groet,
Alexandra

54 Kommentare

  1. David David

    Hallo Alex, ein heißes Thema. Auch in der Übersetzerwelt ist es schwierig – gerade bei Agenturen – Stundenpreise über 20 oder 25 Euro zu verhandeln. Sicherlich auch deshalb, weil es eben doch viele Leute gibt, die mangels Alternativen für diesen Preis übersetzen und dementsprechend prekär arbeiten, und ebenso deshalb, weil es schlicht auch einige schlechte Übersetzer*innen gibt. Nicht zu Unrecht wird das Thema Dumpingpreise auf fast jeder Übersetzerkonferenz diskutiert.
    Viele Grüße von einem Kollegen
    David

    • Hallo David,

      ja, in der Übersetzerbranche spielt das Problem auch. Nicht ohne Grund arbeite ich selbst eigentlich ausschliesslich für Direktkunden. Die sind durchaus bereit angemessene Preise zu bezahlen.

  2. Frank Johannes Frank Johannes

    Hoy Alexandra,

    ich denke, die Frage „Warum will ich Niederländisch oder eine andere Sprache erlernen?“ entscheidet darüber, wieviel Geld ich bereit bin dafür auszugeben.
    Besteht die zwingende Notwendigkeit dazu, benötige ich knackigen, intensiven Input und jemand, der mir auf die Füße tritt, wenn ich zu Hause nicht gelernt habe. Da werde ich den größten Erfolg beim Einzelcoaching haben. Und da dieser Erfolg dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eintreten wird, sind die 50 EUR/h mit Sicherheit angebracht.
    Benötige ich für meine Urlaube aber nur die Basics („Guten Tag“, „Wo ist der nächste Supermarkt?“, „Schönes Wetter heute!“) ist der Ausgabewiderstand mit 50 EUR/h doch sehr hoch. Aber dafür gibt’s dann ja die VHS. Und da gibt’s dann auch selten Mecker, wenn man die Hausaufgaben nicht gemacht hat – was im Allgemeinen sehr wahrscheinlich ist.

    Groetjes uit Bremen
    Frank

    • Hi Frank, es stimmt, dass die Motivation oft ein entscheidender Faktor ist. Allerdings muss die nicht unbedingt mit „zwingender Notwendigkeit“ verbunden sein. Ich habe aktuell zum Beispiel eine Privatkundin, die Niederländisch gar nicht „braucht“ sondern einfach unheimlich viel Spaß am Erlernen der Sprache hat.

      Groetjes terug,
      Alex

  3. Ede Ede

    Hallo Alexandra,

    ich grübele über den Hintergrund Deines Beitrags…
    Diese Preisverhandlungen sind doch für Selbständige tägliches Geschäft.
    Ich vermute er hat Dich mit der Wortwahl und Forderungen/Frechheit gekränkt.

    Grüße Ede

    • Hi Ede,

      es geht hier nicht um Preisverhandlungen. Eben weil es so häufig vorkommt, dass Interessenten meinen Sprachunterricht „zu teuer“ finden, hatte ich das zunehmende Bedürfnis, mal zu schreiben, wieso das so ist. Mit meinem Blog habe ich dafür ja eine prima Plattform ;-)

      Diese Anfrage war der konkrete Auslöser, oder – wie man so schön auf Niederländisch sagt: de druppel die de emmer deed overlopen.

  4. Es ist wirklich schade, dass unsere Dienstleistung nicht gebührlich honoriert wird. Eine Stunde monatlich beim Friseur sitzen ist den Preis scheinbar für viele wert. Schließlich sieht man hinterher den Unterschied. Manche gehen zum Express Friseur, der 18 € pro 10-15 Minuten abrechnet. Das erwirtschaftet bei ausreichender Kundschaft letzlich immer noch einen reellen Stundenlohn.

    Bildung ist leider unsichtbar, jedoch eine enorme persönliche Be“reich“erung. Es geht um den langfristigen Nutzen, vor allem für die weitere Karriere. Wer nur den Weg zum Supermarkt auf Niederländisch aussprechen lernen möchte, sollte sich eine CD kaufen.

    Hou je haaks, ik ken het fenomeen helaas.

    • Bildung ist unsichtbar – das finde ich eine interessante Aussage Nina. Du hast Recht: Bildung ist wenig greifbar, es gibt nicht das „Instant“-Ergebnis wie beim Friseur …

  5. Mir ist dieses Phänomen auch zu gut bekannt. Viele vergleichen die Preise, die man berechnet auch mit dem Stundenlohn im Angestelltenverhältnis. So sagte eine Dame mal zu mir: „Mein Mann ist auch Akademiker, aber er kriegt umgerechnet pro Stunde weniger.“ Ich erklärte ihr dass in meinem Stundensatz auch – wie bei dir – die Vorbereitung inbegriffen ist und außerdem noch diverse andere Dinge: Angebote ausarbeiten, das Telefongespräch, dass ich gerade mit ihr führte, Buchhaltung und eigene Fortbildungen, da ich ja keinen Chef habe, der sie mir zahlt. Und von Steuern, Versicherungen und sonstigen Abgaben, die normalerweise der Arbeitgeber (mit)bezahlt, wollen wir gar nicht anfangen. Sie ließ sich allerdings nicht überzeugen, sondern führte die sprichwörtliche „buurvrouw, die het voor een tientje doet“ an. Meine Antwort: „Dan moet u vooral daar naartoe gaan.“

    Zum Glück gibt es aber auch genug Auftraggeber, die meinen Studensatz durchaus okay finden.

    • Dann haben wir in der Tat ganz ähnliche Erfahrungen. Leute, die ihre buurvrouw, Nichte oder die Praktikantin im Büro – die ja ein Semester im Ausland studiert hat – ins Spiel bringen verweise ich ebenfalls schnurstracks dorthin ;-)

  6. Lieve Alexandra,

    ja, Bildung ist leider nicht so sichtbar, wie sie sein sollte, und leider auch nicht die (Vor-) Arbeit, das Hintergrundwissen und die eigene Bildung, die drinsteckt und für eine gute Unterrichtsstunde nötig ist. Und für das Ergebnis muß der Schüler auch selbst noch was tun bzw. zumindest „offen“ sein. Oft ist Sprachunterricht auch zunächst mal mit viel psychologischem Fingerspitzengefühl verbunden, um den SchülerInnen die Hemmungen zu nehmen und Blockaden abzubauen à la „Panik-ich-kann-keine-Grammatik“. Ich stimme dir absolut darin zu, daß der Stundenlohn ein anständiger und realistisch kalkulierter sein muß. In Berlin, wo ich lebe und privat DaF unterrichte, sind die Marktpreise aufgrund der vielen Billigangebote von Sprachschulen (die ihre Lehrer nur auf Selbstständigen-Basis anstellen und mies bezahlen, so 11-15 € pro Schulstunde) und freier, selbsternannter und nicht beim Finanzamt gemeldeter Lehrer im Keller, so daß ich längst nicht soviele Schüler habe, wie ich haben könnte. Aber die, die kommen, wissen hinterher, daß es sich gelohnt hat. Auch ist Sprachunterricht oft nebenbei ein regelrechtes „Cultural Coaching“ und „Relocation advice“.

    • Auch ist Sprachunterricht oft nebenbei ein regelrechtes „Cultural Coaching“ und „Relocation advice“.

      Da gebe ich Dir absolut Recht, Cosmopolilingua.

      • Jacqueline Gies Jacqueline Gies

        Liebe Alex,

        50 Euro als Selbstständige für eine Stunde Privatunterricht halte ich für absolut angemessen. Die meisten Leute legen immer ihren Stundenlohn als Angestellte zu Grunde ohne die Mehrkosten im Auge zu haben.
        Bleib dabei !

        Hartelijke groeten
        Jacqueline

  7. Wout Wout

    Vandaag was de elektriciën bij ons. Die vraagt ook gewoon 50 euro per uur, en die heeft (daar ga ik voor het gemak maar even van uit) geen academische opleiding. Dan vind ik 50 euro voor privétaalles niet gek.

    • Je hebt niet toevallig Nederlandse les nodig, Wout? ;)

      Bedank voor deze bemoedigende reactie.

  8. Jos Jacobs Jos Jacobs

    Hallo Alex (und Andere)!

    Die bisherigen Kommentare haben schon den grössten Teil des Spektrums beleuchtet, finde ich. Was noch hinzugefügt werden könnte, ist m.E. ein Hinweis auf die Honorare die man für einen Rechtsanwalt zahlen muss. Der (die) ist schon Akademiker(in) aber in den Niederlanden, meiner Heimat, wird durchschnittlich etwa 150-200 Euro pro Stunde berechnet in ganz normalen Zivilrechtsverfahren.

    Es gibt übrigens eine staatliche finanzielle Rechtshilfe für Leute unter einer bestimmten Einkommensgrenze, die für die schlimmsten Fälle bis 100% reichen kann.

    Interessant, die Konfrontation mit Bedarf, Angebot und Monopolisten…schon seit Jahrhunderten nichts Neues.

    Herzliche Grüsse,

    Jos

    • Als Achtzehnjährige habe ich – als spitzfindige Sprachenbegeisterte – tatsächlich überlegt, ob ich Jura studiere, weil man als Anwalt so schön argumentieren können muss …

  9. Michael K Michael K

    Da hast du gute Worte gefunden, Alex!

    Und ich gebe dir absolut Recht, was den Stundensatz angeht. In der Preisgruppe von Nachhilfestunden solltest du nicht anbieten. Da spielt die Taschengeld-Liga und es geht oft sogar Bargeld ohne Abzüge über den Tisch. Auch die Leute, die VHS-Kurse halten, tun das zusätzlich und leben von etwas Anderem.

    Du aber kannst doch einen ganz anderen Anspruch bedienen, z.B. Examens- oder Manager-Crashcurs, und du kannst bzw. mußt sogar Rechnungen ausstellen. Übrigens gilt dein Angebot sicher in beiden Richtungen, also auch Deutschkurse für niederländische Manager.

    Ich wünsche dir viel Erfolg.
    Michael

  10. Michael L Michael L

    Liebe Alexandra,

    mit deinen Ausführungen hast du meiner Ansicht nach vollkommen recht. So wie Frank Johannes schon schreibt: wer einfach nur ein paar Basics erlernen möchte besucht einen kostengünstigen VHS-Kurs. Übrigens finde ich es toll, dass du einen dieser Kurse aus persönlicher Motivation heraus gibst.

    Es ist nun einmal ein riesiger Unterschied, ob ich 90 Minuten in einer Gruppe mit vielen Personen unterschiedlichster Motivation (das schwächste Mitglied bestimmt nun mal mehr oder weniger den gesamten Fortschritt) oder einen intensiven Einzelunterricht besuche.
    Stoff, der im Gruppenunterricht mindestens drei Termine benötigt kann, bei entsprechend intensiver Arbeit in einem 60-90 Minuten-Einzelunterricht durchgearbeitet werden. Und wenn dann auch noch Hausaufgaben in entsprechendem Umfang dazu kommen möchten diese nicht nur vorbereitet sondern auch vor der nächsten Lektion korrigiert werden, was zusätzlichen Zeitaufwand bedeutet.

    Das kann ein VHS-Kurs einfach nicht leisten und ist dafür meines Erachtens nach auch nicht gedacht.

    In diesem Sinne: schön, dass es Menschen wie dich gibt, die diese Themen aufnehmen und deutlich und nachvollziehbar erklären! Weiter so!

  11. Danke Euch, Michael & Michael.

    Ich freue mich, dass Ihre meine Überlegungen nachvollziehbar findet. Gerade eine halbwegs stabile, finanzielle Basis macht es mir möglich, Inhalte so wie hier auf buurtaal für jedermann umsonst zur Verfügung zu stellen.

    PS Ich habe Euch ein K, bzw. ein L angehängt, damit andere Leser sehen können, dass es hier zwei verschiedene Michaels betrifft.

  12. Paul R. Woods Paul R. Woods

    Der „Kunde“ sollte sich mal bei etablierten Sprachschulen erkundigen, bevor er versucht beim Einzelunterricht die Preise zu drücken.
    Für einen 3-Wochen-Kurs Russisch (15 Tage @ 6 Stunden) mit nur einem Schüler (ich selbst) war ich DM 2.000,- los. Und das war 1995 – es wird inzwischen nicht billiger geworden sein.

    • Tina Tina

      2000 DM sind natürlich auf den ersten Blick ganz schön viel. Aber wenn man den Betrag durch die Stundenanzahl teilt, kommt man auf 22,22 DM – und das ist doch eigentlich ein ganz angemessener Stundensatz. Wie man sieht, geht es also auch preiswert. Bei Alex wärst du 4500 € losgeworden ;-).

  13. Meisje Barbara Hummel Meisje Barbara Hummel

    Liebe Alex,
    wenn eine Fahrstunde in Amsterdam € 45,- kostet, dann sind € 50,- für privaten Sprachunterricht sehr angemessen. Es ist die intensivste Form, eine Sprache zu erlernen, zumal auch auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden kann. Dass der Unterricht vorbereitet werden muss, vergessen Studenten gerne. Dein verhinderter Sprachschüler kann ja mal bei „Regina Coeli“ schauen, was da eine Woche Ausbildung kostet… Om een lang verhaal kort te maken: Bleib bei Deinem Preis!
    Ich lese Deinen Blog noch nicht lange und habe deshalb eine Frage. Gab es mal einen Beitrag zum Thema der unterschiedlichen Diskussionskultur in Deutschland und den Niederlanden? Ich lebe und arbeite als Deutsche seit 2006 in Amsterdam und wundere mich immer wieder über vergaderingen im Arbeitsumfeld. Meinen deutschen Kollegen und Freunden geht es ähnlich. Ich vermute, dass Niederländer wiederum Probleme mit der so anderen Diskussionsführung in Deutschland haben, in der nicht jeder automatisch zu Wort kommt und an deren Ende meist ein Resultat steht.
    Ich freue mich auf den nächsten Beitrag.
    Herzliche Grüße aus Amsterdam
    von Meisje Barbara Hummel

    • Welkom, Meisje Barbara, und danke für Deinen Kommentar.

      Regina Coeli ist in diesem Bereich die Königsklasse: Ausgesprochen gut, aber für die meisten Menschen unerschwinglich.

      Zu Deiner Frage: Über die unterschiedliche Diskussionskultur habe ich hier auf buurtaal noch nicht geschrieben. Das Thema kommt auf meine Liste :-)

  14. Hendrik Hendrik

    Der Fahrlehrer muß ein Auto und teure Versicherungen bezahlen,
    die Friseurin Ladenmiete, Equipment, Mitarbeiter,
    der Elektriker braucht auch Firmenlokal, Equipment und macht seine Arbeit nicht zuhause am Esstisch,
    der Notar hat leider in diesem Land ein staatlich garantiertes lokales Monopol, etc.
    Was nützen diese schiefen Vergleiche?

    Was hingegen spricht gegen den Vergleich zu meinem Angestelltengehalt, schließlich ist es das, wovon ich den Unterricht bezahlen muß. Du hast dich für die Freiberuflichkeit entschieden, hast deshalb nicht durchgehend 37,5 oder so Stunden Arbeit in der Woche wie der Angestellte. Und? Warum soll ich diese Entscheidung finanziell tragen?

    Die Kernfrage in der Argumentation ist doch: Warum ist deine Stunde Arbeit mehr wert als meine Stunde Arbeit? Die Antwort kann nicht sein: Weil ich (!) Freiberufler bin. Die Antwort kann nicht sein, weil ich (!) sonst davon nicht leben kann. Die Antwort kann nur sein: Ich bin für dich (!), Kunde, diesen Preis wert.

    Aber dein Brief-/ Mail-Auszug läßt den Kunden weitgehend aussen vor. Du argumentierst nur von dir aus, verteidigst dich und ein bisschen klingst du auch nach „beleidigter Leberwurst“, wie wir sagen. Kein geschicktes Marketing, und das ist für Selbständige — ganz egal wie gut sie fachlich sein mögen — absolut essentiell.

    • Michael L. Michael L.

      Der Vergleich zwischen Arbeitnehmer-Gehalt und Selbstständigen-Honorar ist, so wie du ihn anstellst, ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.

      Wenn dein Arbeitgeber deine Arbeitskraft an einen Kunden verkauft berechnet er doch auch nicht nur dein Bruttogehalt. Neben dem AG-Anteil der Sozialversicherung kommen auch sämtliche Overheadkosten und natürlich der Gewinnzuschlag dazu! Und nicht zu vergessen sind die 19% Umsatzsteuer, die am Schluss noch obendrauf kommen und vom Endkunden zu zahlen sind.

      Bei einem Honorar von 60 EUR (das sind eigentlich 50,42 EUR, da die Umsatzsteuer an den Staat geht) bleibt nach Abzug aller Kosten(anteile) ein Stundenlohn, der niedriger ist als viele Angestelltengehälter.

      Die „beleidigte Leberwurst“ lese ich in Alexandras Ausführungen auch nicht. Es ist lediglich ein deutlicher Erklärungsversuch ihres Standpunkts.

    • Hendrik, wie Michael hier oben sagte: Der Artikel ist mein Versuch, meine Perspektive als Sprachdozentin zu verdeutlichen.

      Verteidigen tue ich gar nichts. Ich stehe zu meiner Arbeit – und zu meinem Preis. Privatunterricht-Interessenten, die nicht bereit sind, mein Honorar zu zahlen, gehören nicht zu meiner Zielgruppe.

    • Im Angestelltengehalt stecken eben, wie schon erklärt wurde, eine Menge Sozialleistungen, Vergünstigungen und Vorteile, die eben den Unterschied Brutto zu Netto ausmachen, und die muß der Selbstständige selbst erwirtschaften und daher realistisch kalkulierte Preise nehmen, und dann hat er immer noch nicht die Sicherheit eines monatlich fixen Einkommens, von Lohnfortzahlung bei Krankheit, Mutterschutz, Elternzeit, bezahltem Urlaub, ALG I bei Entlassung, eventuell Kündigungsschutz und Abfindungen. Der Angestellte glaubt, weniger in der Tasche zu haben, aber er hat viele immaterielle, aber durchaus geldwerte Vorteile.

  15. Astrid Daum Astrid Daum

    Hallo, ich finde das Geld für Einzelunterricht angemessen, bei der VHS sind Foerdergelder usw so eingeteilt, dass die Kurse günstig sind. Für Kunsttherapie hatte ich mich erkundigt, die Therapeutin sagte, sie hat studiert und Wissen sich angeeignet, für Einzelstunden nimmt sie 60,- €.
    Generell denke ich, dass viele Menschen nur sehr wenig Geld ausgeben wollen und trotzdem 150 % Arbeitsleistung fordern.
    Das ist nicht in Ordnung. Bleib bei Deinem Betrag von 50 – oder 60 €.
    LG Astrid

  16. Ich geniesse Gesangsunterricht an der Städtischen Musikschule und bezahle dafür 34 Euro die Stunde. Das ist viel zu wenig, angesichts der Tatsache, dass der Lehrer Top ist und eine Schulung hat, die sicherlich mit einer akademischen Ausbildung vergleichbar ist. Wie kommt diese Summe zu Stande? Erstens gibt es die Subvention der Stadt—die ich persönlich nicht brauche. In den Niederlanden wird man an so einer Schule wahrscheinlich nach finanzieller Belastbarkeit bezahlen müssen. Zweitens wird der Lehrer wohl unterbezahlt. Aber er steht mit dem Rücken zur Wand, weil so vele günstige und auch wirklich sehr gute osteuropäische Musiker ins Land kommen.
    Aus Sicht der Kunden ist der Unterschied mit der VHS beträchtlich: In meiner Musikschule lernt man genau so gut singen, spielen u. dgl. als im Privatunterricht, während man in der VHS die Fremdsprachen, soweit ich überblicken kann, doch nicht wirklich lernt. Nun ja, die VHS is noch günstiger. Die Musikschule ist wohl eine Art Zwischending.

    • Meine Haltung zur VHS (und vergleichbaren) Bildungseinrichtungen ist ambivalent: Einerseits finde ich es gut, dass damit Bildung für jeden erreichbar wird. Andererseits begünstigt es auch die Haltung „Bildung darf nichts kosten“.

  17. Ich verfolge die Diskussion schon ein Weilchen und wollte jetzt auch mal meinen Senf dazugeben. ;)

    Ich frage mich, wie viele von denen, die hier 50 Euro als angemessen betrachten, diese auch tatsächlich bereit wären zu zahlen. Ist der Satz für Firmenkunden völlig okay – wohlgemerkt, wenn’s die Firma zahlt! – weil sie vielleicht einen Mitarbeiter eine Zeitlang ins Ausland schicken möchte, so ist dies für Privatkunden eine abschreckend hohe Schwelle. Übrigens – für die Psychologie wären 49 Euro schon optisch günstiger.

    Folgende Idee: Wie wäre es denn statt „entweder-oder“ mit „sowohl-als auch“? Wie wäre es mit einem preiswerten Tag in der Woche, an dem die Eingangsschwelle nicht ganz so hoch liegt, sagen wir mal 35 Euro. Dafür dauert die Schulstunde dann auch nur offizielle 45 Minuten, inoffiziell 60. So könntest Du mehr Teilnehmer in den Tag hineinpacken.

    Deinen Zeitraum von 60 Minuten, die dann zu 75 Minuten werden, finde ich auch deshalb nicht so sinnvoll, weil die meisten Leute heutzutage sich doch kaum noch über einen längeren Zeitraum konzentrieren können.

    Und dann könntest Du noch einen Kleingruppen-Unterricht mit maximal drei Teilnehmern anbieten (ebenfalls 45Min./35 Euro), das wäre dann fast so effizient wie Einzelunterricht, und da würde dann die Teilnehmerzahl das angemessene Salär erbringen.

    • Michael L. Michael L.

      Wie würdest du reagieren, wenn dein Arbeitgeber dir einfach mal für einen Arbeitstag pro Woche einen reduzierten Lohn zahlen würde? Vermutlich eher geschockt, oder?

      Völlig egal wer die Rechnung begleicht, ob Firma oder privat: die Leistung, die von Alexandra erbracht wird, ist die gleiche. Somit ist das nicht relevant. Außerdem wird ja auch niemand gezwungen die Leistung bei ihr zu buchen.

      Und bei Gruppenunterricht fällt das Honorar pro Teilnehmer natürlichen günstiger aus. Oder handhabst du das anders, Alexandra?

      Übrigens nehme ich regelmäßig Einzelunterricht in Niederländisch bei einer Kollegin von Alexandra – und zwar jeweils 90 Minuten. Wer sich weniger als 60 – 90 Minuten am Stück konzentrieren kann sollte doch lieber mal zum Psychotherapeuten und eine ADHS-Testung durchführen lassen…

      • Bei Kleingruppenunterricht wäre der Beitrag pro Teilnehmer tatsächlich geringer (wenn auch nach wie vor nicht „billig“).

        Meine Initiativen in diese Richtung sind leider bisher im Sande verlaufen. Es ist nicht einfach, eine Gruppe mit dem gleichen Level an einem bestimmten Tag zusammenzukriegen.

        • Das Problem kenne ich auch. Gerade bei Sprachen wie Deutsch oder Englisch liegen die Niveaus und die Lernziele doch oft weit auseinander.

          Ich biete hin und wieder Rabatt an, wenn die Teilnehmer tagsüber kommen, da die Anzahl der Stunden, die abends anbieten kann und will, naturgemäß begrenzt ist. Und das funktioniert ganz gut.

          • (Ein kleiner) Rabatt für Menschen, die tagsüber kommen, wäre noch ne Idee :-)

  18. Bernd Bernd

    Eigentlich wollte ich mich – wie so oft – aus dieser Diskussion raushalten. Aber Dein letzter Kommentar, Michael, hat mich jetzt doch aus meiner Lethargie geholt. Ganz vorne weg: Dein ADHS-Spruch ist absolut unpassend – selbst für eine angedachte positive Provokation.

    Zum eigentlichen Thema: Was Du leistest, Alex, ist eine Premiumdienstleistung, die auch so honoriert werden soll. Ich selber bin Empfänger einer solchen und weiss daher, was ich daran habe.
    Auf der anderen Seite ist aber auch klar, dass sich leider nicht jeder dieses Premium leisten kann. Und der Versuch des „Herunterhandelns“ ist in sich nichts schlechtes oder gar verbotenes. Du, Alex, hast da eine klare Linie, und auch das ist völlig OK und nachvollziehbar. Dass sich zwei Interessenten am Markt nicht treffen, ist ebenfalls alltäglich. Auch bei uns kauft nicht jeder Interessent.

    Um euch möglicherweise doch eine Chance zu geben – ein zeitlich begrenzter Rabatt kann Wunder wirken. Beispielsweise habe ich nach langer Zeit einen völlig neuen Sport für mich gefunden, der Beitrag dort ist aber schon abschreckend. Auch hier wird mit dem „Premium“ geworben. Heute weiss ich, dass das stimmt und werde den nächsten Beitrag – wenn auch nicht mit Freude – ohne Murren in voller Höhe leisten.

    • @Patricia, @Bernd: Danke Euch fürs Mitdenken. Der Rabattgedanke ist an sich keine schlechte Idee um Kunden zu gewinnen. Allerdings bin ich nicht so dringend auf der Suche nach Neuaufträgen in diesem Bereich, sodass das für mich derzeit keine Option ist. Dann eher der von @Michael L genannte Gruppenunterricht. Der ist in der Praxis jedoch schwierig zu organisieren.

      • Bernd Bernd

        Bevor jetzt ein böses Veto kommt: ich habe von den Konditionen den IHK-en keine Ahnung. Aber: die organisieren (zumindest in meiner Gegend) regelmäßig NL-Kurse für eine geringe Anzahl Interessenten. Dort habe ich auch meine Lehrerin getroffen, an der bis heute hängen geblieben bin. Die können auch ganz anders werben.

        • Eine interessante Idee Bernd. Ich könnte da in der Tat mal nachfragen.

  19. Lisa Lisa

    Hallo,
    ich bin sonst eher eine stille Mitleserin aber nun muss ich mich auch mal zu Wort melden (wenn auch leicht verspätet). Ich biete selbst Nachhilfe für niederländisch an und arbeite nebenbei auch als NL Dozentin an einer VHS (bin zwar deutsche Muttersprachlerin, habe aber NL studiert und dort einige Zeit gelebt).
    Die Preisfrage habe ich mir in den letzten Monaten wirklich oft gestellt und bin zu keinem eindeutigen Ergebnis für mich gekommen. Ich unterschreibe jede deiner Aussagen sofort und wenn ich könnte würde ich die 50€ pro Stunde fordern, denn das sollte jedem ein Sprachunterricht wert sein, der Qualität verlangt. Leider scheitere ich jedoch an der Praxis. Ich muss dazu sagen dass es bei mir nur ein Nebenjob ist, ich „muss“ nicht davon leben, habe aber große Freude daran mein Wissen und meine Begeisterung für die Sprache und Kultur weiterzugeben.
    Du wirst es nicht glauben aber ich bin bei 15-20€ die Stunde angekommen. Ich habe in online Portalen Anzeigen geschaltet und mehr gefordert, doch nie kam eine Rückmeldung und wenn doch, dann wurde ich immer gefragt, ob der Preis noch verhandelbar wäre, er wäre doch so hoch.
    Tja, dann habe ich abgewogen, gar keine Leute oder erstmal mehrere zu geringeren Preisen. Ich habe mich notgedrungen für letzteres entschieden, zweifle aber weiterhin. Ich habe nahezu ausschließlich Leute die die Sprache „just for fun“ lernen bzw. für den Urlaub, niemand der es beruflich benötigt. Und das ist leider nicht das Klientel das 500€ für 10 Stunden ausgeben würde.
    Es ist und bleibt ein Trauerspiel, dass viele den wahren Wert von solch einem privaten Unterricht nicht erkennen.
    Auch bei der VHS werde ich nicht reich und wirklich lohnen tut es sich finanziell für mich nicht. Aber ganz drauf verzichten möchte ich noch nicht, denn dafür,das sage ich mir immer, werde ich mit so nettem Feedback meiner Teilnehmer entschädigt und habe einen so netten Austausch mit ihnen, das will ich nicht missen.

    • Danke für Deinen Kommentar Lisa. Dein Dilemma kann ich total gut verstehen. Mir macht das Unterrichten auch sehr viel Spaß. Gleichzeitig aber will ich meine – qualifizierte – Leistung nicht „unter Wert“ verkaufen. Täte ich das, würde meine Motivation darunter leiden und davon hat letzendlich niemand etwas – weder ich, noch die cursisten.

  20. Liebe Alex, ist in diesen 50 €uro die Umsatzsteuer schon enthalten? LG

  21. Em Em

    Hallo,
    ich habe gerade begonnen, nach Privatunterricht und dessen Kosten zu surfen und möchte ganz ohne Groll darlegen, warum er mir persönlich – zumindest regelmäßig- zu teuer wäre. Ich wohne ohnehin nicht im Raum Hannover, habe woanders aber gleiche Preise gesehen, was mir zeigt, dass 50€/h branchenüblich, wenn nicht gar eher Untergrenze sind.
    Ich bin Orchestermusikerin mit dem höchstmöglichen Studienabschluss, den man in meinem Bereich haben kann. Meine Kollegen und ich unterrichten unser jeweiliges Instrument privat für Leute, denen der kurze Musikschulunterricht, womöglich in Gruppen, nicht ausreicht, und die sich ihren Lehrer handverlesen aussuchen, die teilweise ehrgeizig Wettbewerbe vorbereiten. Eine 60-Minuten-Stunde dieser Art kostet 30-40€ (vor Steuern).
    Man kann einwenden, dass wir ja nur nebenbei unterrichten und nicht vollständig davon leben. Aber wer tut das? Ich kenne eine Klavierlehrerin, die davon lebt. Sie nimmt 85€ im Monat für 45 Minuten Unterricht wöchentlich- okay, ist eine Weile her, es mögen vielleicht jetzt 90€ +/- sein. Sie fährt den ganzen Tag von Schüler zu Schüler. Diese Lehrer können nicht mehr verlangen, weil die Konkurrenz groß ist – billiger sind dann Laien, die selbsternannt unterrichten, etwas teurer wären dann Leute wie ich, die karrieremäßig weitergekommen sind (weil sie selber sich damals für einen höheren Studiengang qualifizieren konnten als „nur“ Pädagogik- die Aufnahmeprüfungen sind andere), und nochmal eine große Stufe teurer wäre Privatunterricht direkt bei Hochschulprofessoren. Nicht immer entspricht übrigens die reale Qualität 1:1 der Qualifikation, aber das ist ein anderes Thema. Im Regelfall trifft es aber schon in etwa vom Anspruch zusammen.

    Ich selber möchte ohne äußere Notwendigkeit niederländisch lernen und v.a.meine Sprechfähigkeit verbessern. Vielleicht leiste ich mir irgendwann einmal die eine oder andere Privatstunde. Aber für regelmäßig fühlt es sich für mich irgendwie komisch an, wenn ich für eine Stunde niederländisch quasi anderthalb Instrumentalschüler nehmen müsste. Bitte versteh das nicht als herablassend- ich möchte den Wert qualifizierter Sprachlehrer nicht unterschätzen. Aber dass man doch wesentlich MEHR zahlen muss als für eine private Musikstunde, hat mich, muss ich gestehen, überrascht.

    Aber vielleicht bin ich im Irrtum und vergleiche hier Äpfel mit Birnen? Das Thema ist definitiv diskussionswürdig!

    Bedankt voor je blog, ik verheug me al om de forum te bezoeken!

    • Hoi Em,

      danke für deinen Kommentar. Ich kann deine Gedanken total gut nachvollziehen.

      Ich nehme selbst Gitarrenunterricht bei zwei verschiedenen Privatlehrern und beide nehmen soe deutlich niedrigere preise als ich für meinen Niederländisch-Unterricht bezahlen. Ich empfinde dabei ein ein gewisses Unbehagen, denn für mein Gefühl würdige ich damit ihre Arbeit nicht genug.

      Das ist im Prinzip das gleiche, glaube ich, als das was du empfindest, aber aus der umgekehrten Perspektive. Ein schwieriges Thema, für das es nicht schnell eine Lösung geben wird.

      PS: Ich freue mich, dich im Forum zu sehen :)
      PPS: Ich habe den doppelten Kommentar gelöscht.

    • Martina Herda Martina Herda

      Eigentlich bekommen sowohl Sprachenlehrer als auch Musiklehrer zu wenig Geld, weil die Konkurrenz durch Laien, z.B. Schüler, die selbst schon unterrichten, und durch bezuschusste VHS-Kurse sehr groß ist und weil beide Bereiche in unserer Gesellschaft gering geschätzt werden. Hinzu kommt, dass viele Menschen Fremdsprachen und Musik als – im Zweifel unnötiges, also nicht überlebenswichtiges – Hobby betrachten. Wenn hingegen dein Auto kaputt ist, dann zahlst du die Arbeitsstunden, weil du dein Auto für den Weg zur Arbeit brauchst.

      Mein Vorschlag für alle, die Sprach- und Musikunterricht zu teuer finden: Macht euch mal die therapeutische (Neben-)Wirkung von Sprache und Musik klar (Experimentieren mit verschiedenen Seiten der eigenen Persönlichkeit, Geselligkeit, Lebensfreude, Entspannung) und bedenkt, dass ihr dadurch zig Stunden beim Seelenklempner gespart habt.

  22. Em Em

    Sorry für den doppelten Beitrag- hatte die Option des Bearbeitens minimal genutzt und nun ist doch beides gesendet worden! :-/

  23. VERDIGUEL VERDIGUEL

    Ihr Artikel hat mir sehr geholfen, das Kosto meiner Gebühren zu orientieren. Vor allem aber, um ein angemessenes Gehalt zu verteidigen und zu argumentieren.
    Danke.

    • Ich freue mich, dass der Artikel hilfreich war.

  24. Susanne Susanne

    Darf ich mal fragen, wie viel ihr für eine Kursstunde für eine große Firma nehmt? So, dass es sich lohnt.
    Das interessiert mich aus aktuellem Anlass brennend :).

    • Ich gebe selbst derzeit keinen Niederländisch-Unterricht mehr, Susanne. Ich könnte dir da auch keinen Pauschalbetrag nennen. Bei Geschäftskunden kalkuliert man jedoch anders als bei Privatleuten.

  25. Martina Herda Martina Herda

    Vielen Dank für diesen Artikel. Als Sprachenlehrer bekommt man oft das Gefühl vermittelt, man verlange zu viel. In der Tat gehöre auch ich zu jenen, bei denen aus 60 Minuten Unterricht gerne mal 75 Minuten werden, ohne dass ich dies berechne, weil eine Unterrichtseinheit meiner Meinung nach nicht nach Ablauf einer bestimmten Zeit beendet ist, sondern dann, wenn das neue Kapitel verstanden und genug eingeübt wurde und im Idealfall noch ein motivierender Schlussakzent gesetzt wurde. Gerade beim Einzelunterricht kann das individuell sehr verschieden sein. Vor- und Nachbereitung ist sowieso inklusive. Und leider braucht man, bis man eine Sprache gut beherrscht, sehr lange. Die Leute haben diesbezüglich oft völlig falsche Erwartungen und glauben, dass man nach 10 Doppelstunden souverän Geschäftsverhandlungen in der Fremdsprache führen kann.

    Generell gibt es ein starkes Gefälle zwischen Sport und Kultur: Wer, ohne zu zögern, für die Tennisstunde 60 Euro hinblättert, hätte den Sprachunterricht gerne für 10,- Euro pro Stunde. Aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für einen Kulturverein weiß ich, dass Sportveranstaltungen locker mit 4- bis 5-stelligen Beträgen gefördert werden, aber ein dreistelliger Betrag für eine Tagesveranstaltung mit Lesungen, Konzerten, Schreib- und Malworkshops nur unter Stirnrunzeln fließt. Vielleicht liegt es daran, dass Kulturschaffende eher Idealisten sind und sich in der Vergangenheit schon viel zu oft unter Wert „verkauft“ haben, nur damit überhaupt Kultur stattfindet. In der Corona-Zeit sieht man nur allzu gut, wie gering der Stellenwert von Kultur in unserer Gesellschaft angesiedelt ist.

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