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Schwäbische Küche: Kässpätzle

Last updated on 02-01-2013

Nachdem ich hier auf buurtaal mit andijviestamppot, poffertjes, stroopwafels, oliebollen und vla schon fünf Rezepte für typisch Niederländische Gerichte habe Revue passieren lassen, ist es höchste Zeit für deftige deutsche Kost.

Schwäbische Kässpätzle

Nun muss ich gestehen, dass meine eigene Fundgrube diesbezüglich nicht so riesig ist. Selbst bin ich als Köchin mehr für die Wok- und Ad-hoc-Küche. Darum greife ich hier gerne auf ein Rezept meiner Schwägerin zurück. Sie macht nämlich hervorragende Kässpätzle. Auch wenn kaas an sich nicht unbedingt meine Leibspeise ist: für dieses Selbstmach-Nudelgericht darf man mich nachts wecken – lekker!

Kässpätzle aus Schwaben – ein Rezept für 4 Portionen

Rezept: Franziska Hippmann, Fotos: Finja Hippmann

Kässpätzle schaben

Wenn man Kässpätzle macht, kann man die Nudeln entweder auf einem Brett mit einem speziellen Schaber schaben, oder die Teig-Masse durch eine Presse drücken.

Zutaten

  • 400-500g Mehl
  • 4 Eier
  • etwas Milch und Wasser
  • Salz
  • ca 250g würzigen Bergkäse, gerieben
  • 2-3 Zwiebeln

Zubereitung

Mehl, Eier und Salz verrühren. 4-5 Eierschalen voll Milch zufügen und (falls nötig) den Teig mit Wasser weiter verdünnen. Er muss beim Rühren Blasen werfen und darf nicht zu flüssig sein.
Falls die Spätzle von Hand geschabt werden sollen, muss der Teig fester sein als für den Spätzlesdrücker oder sonstige Hilfsgeräte. Die richtige Konsistenz lernt man allerdings erst durch Erfahrung kennen.

Den Teig in kochendes Salzwasser schaben beziehungsweise drücken. Sobald die Spätzle im Topf nach oben kommen, wieder herausnehmen. Zum „Abspülen“ sollten sie danach sofort kurz in frisches, heißes Wasser gegeben werden. Spart man sich diesen Arbeitsgang, dann werden die Spätzle sehr klebrig und schlonzig, wie die Schwaben sagen.

Kässpätzle pressen

Spätzle aus dem heißen Wasser nehmen und abwechselnd mit dem Käse in eine ofenfeste Schüssel schichten bis der ganze Teig verarbeitet ist. Die Schüssel abdecken und die Spätzle kurz in den heißen Backofen stellen, damit der Käse richtig schmelzen kann.

In dieser Zeit die Zwiebeln in Ringe schneiden, anbraten uns sie gleich über die Kässpätzle geben. Dann sofort das fertige Gericht servieren.

Zu diesem deftigen Essen passt sehr gut ein frischer Salat. Für manche Leute ist Ketchup obligatorisch.

Und noch ein Tipp zur Erleichterung beim Abwaschen: Alle Utensilien, die mit dem Teig in Berührung kommen, nach Gebrauch sofort in kaltem Wasser einweichen, dann lassen sich die Teigreste am einfachsten wieder ablösen.

Und nun Mahlzeit allerseits!

22 Kommentare

  1. Gernot Gernot

    Schwaebische Kueche mag ich sehr gern, und obwohl ich kein Schwabe bin, muss ich zugestehen, dass mir die typische schwaebische Hausmannskost der Bauern von allen anderen Volkskuechen Deutschlands am besten schmeckt!-:)

    In meinem Gebiet isst man lieber Fischgerichte, Fleisch u. Nudelgerichte sind viel weniger beliebt bei uns. Norddeutsche Leckerbisse sind fuer mich der Bremer Labskaus und die Kieler Sprotten. Die Hamburger Aalsuppe finde ich aber auch ganz lecker.
    )))

    • Klingt nach einer guten Gegend für Fischliebhaber!

  2. Sieke Sieke

    Ja, sehr lecker das. Der Schwabe sagt in diesem Fall übrigens gerne: „Mr kahs lassa“, was soviel heisst wie „man kann es so lassen“ und was eine deutlich positive Aussage darstellt. Schön ist auch auf die Frage wie es denn schmeckt, wenn der Angesprochene mit einer Gegenfrage antwortet: „warom, han i was gsa?“, was heisst „habe ich etwa etwas Negatives angemerkt?“ und auch als positiver Kommentar zu werten ist. Aber gottseidank sind nicht alle Schwaben solche „Bruddler“ und sie können durchaus auch sehr nette und herzliche Kommentare formulieren. :-)

    • Quod erat demonstrandum ;-)

      Vielen Dank für diese kleine Ausführung in die schwäbische Sprachwissenschaft ;-)

  3. Gernot Gernot

    Themawechsel. Sieke, du hast eben ein interessantes Nebenthema angeschnitten, naemlich die schwaebische Sprache, ganz abgesehen von ihrer leckeren Kueche. Es stimmt, dass manchmal direkt aus dem Schwaebischen uebersetzt, laesst sich glatt missverstehen, z.B. „Wie hat’s Ihnen denn gefallen, Herr Bruederle?“ – „Isch idd zu meck’rn!“ die Erwiderung, auf Hochdeutsch: „Grossartig!“, wortwoetlich „Da ist nichts zu meckern.“ hoert sich also nicht vielversprechend an-:))

  4. Steff Steff

    Auf Kässpätzle – handgemacht, versteht sich! – freue ich mich immer sehr bei einer Reise in den Süden. Ich bekenne mich übrigens offen zur Ketchup-Fraktion, für mich gehört es unbedingt dazu. Und Zwiebeln dürfen es richtig viele sein, dafür weine ich auch gerne ein bisschen beim Schneiden.

    @ Gernot: Thema leider verfehlt. Deine Erfahrungen mit dem Schwäbischen an sich wären hier nur dann passend, wenn Du etwas zur schwäbischen Küche und zum sprachlichen Umfeld zu sagen hättest. Dein Herr Bruederle sollte sich vielleicht besser auf einem schwäbisch-hochdeutschen blog tummeln als hier.

  5. Gernot Gernot

    Klar. ein bisselschen hier vom Thema abweichend, gae‘?

    Doch Zwiebelbrot -u.Flaedlesuppenfreunde haben hier bestimmt zu suchen-:))
    Mich macht’s gerade mundwaessrig, bloss daran zu denken!

  6. Steff Steff

    Nichts gegen Freunde der schwäbischen Küche im Zusammenhang mit dem hier behandelten Thema. Kommentare sollten aber doch einen direkten Bezug haben und nicht vom Thema wegführen. Wozu sonst sollte sich Alex die Mühe machen, regelmäßig ein bestimmtes Thema zur Diskussion zu stellen?

    Und wenn schon „schwäbisch“ formuliert, dann wäre korrekte Schreibweise und Grammatik wünschenswert. Hier und da ein „s“ in ein „sch“ zu verändern macht noch keinen schwäbischen Ausdruck und das schwäbische „nicht wahr“ heißt immer noch „gell“ und wird mit „e“ geschrieben.

    Ich finde durchdachte und sauber formulierte Kommentare anregend, herausposauntes Halbwissen hingegen überflüssig bis lästig. Und der Qualität dieses Blogs wird letzteres nicht gerecht.

  7. Gernot Gernot

    Vielen Dank fuer die Blumen, Steff-:))

    Ich werde es in Zukunft mal versuchen, alle meine in diesem Forum geposteten Kommentare „sauber und durchdacht zu formulieren“, sowie alles „herausposaunte, ueberfluessige und laestige Halbwissen“ strengstens zu vermeiden, um die Qualitaet dieses Blogs nicht zu erniedrigen.LOL

    • Gernot, buurtaal ist kein Forum sondern ein Blog. Dir scheint der Unterschied nicht so klar zu sein …

      Äußerungen wie dein „Themawechsel“ weiter oben sind hier denn auch fehl am Platz.

      Ich freue mich grundsätzlich über jeden Kommentar, der zum jeweiligen Post-Thema beiträgt. Ich habe auch nichts gegen gegenteilige Meinungen: gerade sie machen eine Diskussion lebendig. Mit wirren und schlecht formulierten Kommentaren, deren Sinn sich mir nicht entschließt, kann ich hingegen wenig anfangen. Und durch eben solche hast du dich hier, vor allem auch in den Kommentarthreads zu anderen Beiträgen, bemerkbar gemacht.

      Wenn du eine Plattform zur Selbstdarstellerei brauchst, solltest du dir einen anderen Schauplatz suchen. Dafür ist buurtaal nicht der richtige Ort. Mit sinnvollen, anregenden und durchdachten Kommentaren bist du hier nach wie vor herzlich willkommen.

  8. Gernot Gernot

    Mir ist der Unterschied zwischen einem Forum und einem Blog aber sonnenklar, Alex! Nur ist mir bislang leider nicht mehr ersichtlich, inwiefern meine Themawechsel den Thread vom Original-Diskussionspunkt dermassen abgelenkt haben. Dazu wie „sinnvoll“ und „anregend“ irgendwelche Kommentare sind oder seien, scheint mir eher eine Meinungsfrage als eine Feststellung. Meine Kommentare sind weder „wirren“ noch „schlecht formuliert“, muss ich dich enttaeuschen, und ob sich deren Sinn dir nicht entschliesst, kann kaum meine Schuld sein-:)
    Ich nehme allerdings recht gerne an Eurem Program teil und habe nach wie vor die Absicht, mal weiter Beitraege zu posten. Dass sie auch hoffentlich nach Euren Richtlinien gruendlicher „durchdacht“ werden, kann ich Euch schon versichern.

    • Es ging mir um das Wort „Themawechsel“ (Punkt) in deinem Kommentar weiter oben. Klar können in einem Blog auch die Leser Inhalte einbringen. Die Thematik gibt jedoch die Person vor, die das Blog betreibt und das bin nun mal ich… Zu dem jeweiligen Thema können dann die Leser Stellung beziehen.

      Ich habe auch nicht grundsätzlich etwas gegen off-topic Kommentare. Den Beitrag von Sieke finde ich zum Beispiel eine prima Ergänzung. Aber wenn ich etwas zu einem schwäbischen Gericht schreibe, bist du nicht derjenige, der durch ein plumpes Wörtchen „Themawechsel“ bestimmt, dass es ab jetzt um die schwäbische Sprache geht. Da hast du dich im Ton vergriffen.

      Von deinen Formulierungsfähigkeiten kann sich jeder selbst ein Bild machen, der deine Kommentare liest.

      Diese Nebendiskussion möchte ich an diesem Punkt beenden.

  9. Gernot Gernot

    Zurueck (schon endlich mal) zum Thema ‚Schwaebische Kueche‘ ist Euch das Gericht „Schwaebischer Leberkaese“ ein Begriff? Ich frage absichtlich, weil ich immer unter dem Eindruck stand, dass echter „Leberkaese“ eine exklusiv bayerische Erfindung sei. Der Artikel in dem sich der Ausdruck befindet, steht in einem deutschen Magazin, dessen Name ich mich momentan nicht entsinnen kann. Als ‚Fischkopf‘ (he-he!) gibt’s nichts Entsprechendes bei uns hier im Norden-:))

    Da es sich hier um eine sprachliche Frage handelt, beziehe ich mich wiederum auf das Wort „Leberkaese“, um etwas zu benennen, das nicht aus Bayern kaeme.

    • Steff Steff

      Leberkäse – schwäbisch „Läbberkäs“ oder „Läwwerkäs“ gesprochen, je nach Region härter oder weicher – ist in der schwäbischen Küche eine Alltäglichkeit. Meist wird er allerdings Fleischkäse – schwäbisch „Floischkäs“ – genannt, denn heute ist meist keine Leber mehr drin. Man kauft ihn in dicken Scheiben zum Ausbraten in der Pfanne oder am Stück (wie ein Kastenbrot geformt) für die Zubereitung im Ofen. Dünn geschnitten kann man ihn wie Aufschnitt auf Brot essen. Metzgereien verkaufen oft auch „Läbberkäsweckle“, also Brötchen mit einer dicken warmen Scheibe Leberkäse drauf, als schwäbische Fastfood-Variante. Während meiner Oberstufenzeit in Stuttgart pilgerte immer ein Teil der SchülerInnen in der großen Pause zur benachbarten Metzgerei und gönnte sich – wenn das Taschengeld es hergab – diese regionale Köstlichkeit.

  10. Gernot Gernot

    Danke, Steff.-:)) Nochmals als Nicht-Schwabe verwechsle ich haeufig die Namen von verschiedenen Gerichten suedlich des ‚Weisswurschtlaequators‘, wie Sueddeutsche wahrscheinlich viele regionale Spezialitaeten unseres Gebiets nicht zu Gesicht bekommen.

  11. MICHAEL MICHAEL

    MoinMoin! Muß auch mal ´was dazu sagen: Steff meint, sie müsse beim Zwiebelschneiden weinen.
    Muß man beim Zwiebelschneiden weinen??
    Nein – DAS muß nicht sein!
    Denn schon vor Jahren habe ich den Zwiebelschneider ALIGATOR entdeckt, wo bei der Nutzung Tränen der Vergangenheit angehören!!
    Keine Ahnung, ob man das Ding hier mal zeigen darf:
    http://www.alligator-zwiebelschneider.com/
    aber ich denke, auch das Handwerkzeug zum Kochen ist von Interesse! Denn damit mache ich auch meine eigenen Pommes oder Möhrchen „Julienne“. Und ansonsten alles mögliche, was ich gern klein hätte. Ein preiswertes Instrument, was vielseitig anzuwenden ist!
    LG aus Kriftel
    (PS: Mir ist der Unterschied zwischen Blog und Forum nicht geläufig…)

    • Vielen Dank für den Tipp mit dem „Aligator“, Michael. Der dürfte in so manch einem Fall das Weinen überflüssig machen.

      Ein Forum ist eine Gruppe von Gleichgesinnten im Internet, die zu einem bestimmten, übergreifendem Thema diskutieren (zum Beispiel Motorräder). Für die meisten Foren muss man sich als Mitglied anmelden, man gehört dann zur „Community“. Jedes Mitglied kann neue Beiträge und Fragestellungen (sogenannte Threads) eröffnen, auf die die anderen Mitglieder dann reagieren.

      Ein Blog ist im Grunde eine ständig aktualisierte Website, die in der Regel von einer Person betrieben wird. Sie wählt die Themen und schreibt die einzelnen Beiträge („Posts“). Sie verleiht dem Blog durch ihre Themenwahl und ihren Schreibstil seinen ganz eigenen Charakter. Die Leser des Blogs können in Form von Kommentaren auf das Beschriebene reagieren.

      Ich hoffe, das macht die Sache etwas überschaubarer :-)
      Liebe Grüße
      Alex

  12. Monique Schmieder Monique Schmieder

    Ich wohne nun schon seit 1977 in Oberschwaben und habe viele Varianten (Käs)-Spätzle ausprobiert. Mein Tip: Ein wenig Grieß in den Teig macht die Spätzle noch besser. Als Käse unbedingt eine Mischung von mildem und länger gereiftem Bergkäse (aus dem Allgäu, Österreich oder der Schweiz) verwenden. Übrigens wenn nur Eigelb verwendet wird, bekommen die Spätzle dieses goldgelbe Aussehen, das die Leute in Oberschwaben zu Lobeshymnen hinreißen lässt.
    Herzliche Grüße

  13. Marianne Wegener geb. Scheeffer Marianne Wegener geb. Scheeffer

    Wenn ich holländisch koche verwöhne ich die Bayern mit Bami, Nasi oder bei einem größeren Fest mit Reisstafel, meine Verwandten wohnten lange in Indonesien, so lernte ich viel, aber hier in Bayern lernte ich auch die bayerische und schwäbische Küche.
    ein Tipp statt nur Bergkäse, halb Romadur , halb Bergkäse. Und viel Zwiebeln und abgebräunte Speckwürfel. Dann mit frischgemahlenem Pfeffer, mmmmmm…….
    Guten Appetit

    • Das hätte ich nicht mit leerem Magen lesen sollen …. ;-) Danke für die Tipps!

  14. […] deutsch – schwäbisch, um genau zu sein – und ziemlich lekker sind Maultaschen. Diese mit Fleisch und Gemüse […]

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