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Niederländischer Apfelkuchen mit Boskoop-Äpfeln und Basterdsuiker

Last updated on 10-03-2023

Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich keinen Apfel esse. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit dem Slogan Snoep verstandig, eet een appel aufgewachsen bin. Mit dieser groß angelegten Kampagne aus den Siebzigerjahren versuchten Zahnärtze, Kinder zum Verzehr von Obst statt Süßigkeiten zu bewegen.

Niederländischer Apfelkuchen, selbst gebacken, frisch aus dem Ofen

Ich bin auch ein großer Fan von allem, wo Apfel drin ist: appelmoes (Apfelmus), appelflappen, appelsap (Apfelsaft) und appeltaart (Apfelkuchen). Vor allem Letzteren esse ich besonders gerne. Deshalb diesmal auf buurtaal ein Rezept für echten niederländischen Apfelkuchen.

Backapfel Boskoop

Ein guter niederländischer Backapfel ist die goudreinet. In Deutschland kennt man diese säuerliche Apfelsorte als Boskoop. Sein Ursprung ist der südholländische Ort Boskoop, der auch Namensgeber der wichtigsten Baumzuchtregion der Niederlande ist.

Typisch niederländisch: Basterdsuiker

Zum Backen benutze ich selbst zudem gerne basterdsuiker, eine Zuckersorte, die es in Deutschland leider nicht gibt.

Basterdsuiker ist im Prinzip ganz normaler, raffinierter weißer Zucker, dem eine Invertzucker-Lösung und etwas Karamell hinzugefügt wird. Er enthält mehr Feuchtigkeit als Kristallzucker, sodass damit Gebackenes weniger schnell trocken wird. Basterdsuiker gibt es in weiß, mittelbraun und dunkelbraun fertig zu kaufen.

Nederlandse appeltaart

Ein Rezept für eine Springform mit 24 cm Durchmesser.

Zutaten

  • 200 g (Vollkorn-)Mehl
  • 130 g kalte Butter
  • 100 g Zucker
  • 700 g Äpfel
  • eine Prise Salz
  • 1 Ei
  • 10 g Speisestärke
  • Zimt nach Geschmack
  • Rosinen nach Geschmack

Zubereitung

Das Ei trennen (sowohl Eigelb als auch Eiweiß werden verwendet). Mehl, Butter, Salz und 70g Zucker in eine Schüssel geben. Die Butter schnell mit zwei Messern zerkleinern, das Eigelb hinzufügen und die Masse zu einem Teig kneten.

Die Äpfel schälen und in Scheiben oder kleine Stücke schneiden. Den restlichen Zucker, den Zimt, die Stärke und – wenn gewünscht – die Rosinen untermischen.

Den Ofen auf 170° C (Umluft) vorheizen, die Springform mit Butter bepinseln. Ein Viertel des Teigs abtrennen, es wird später für eine Bedeckung verwendet.

Den Teig auf der Arbeitsplatte zu einer runden Platte ausrollen. Die Springform damit auslegen und dabei einen Rand von ca. 3 cm formen. Die Apfelmischung hineingeben.

Den zurückbehaltenen Teig ausrollen und in Streifen schneiden, diese in Gittermuster auf den Kuchen legen. Den Kuchen mit dem Eiweiß bepinseln. Eventuell noch etwas Zucker darüberstreuen. Den appeltaart auf der mittleren Schiene 45 Minuten im Ofen backen.

Niederländischer Vla im Supermarkt

Schmeckt sowohl (lau-)warm als auch kalt. Hervorragend passt vanillevla dazu.

Guten Appetit! Eet smakelijk!

40 Kommentare

  1. Wenn der Kuchen noch warm ist, schmeckt er auch gut mit Eis :-)

    • Stimmt! Appeltaart met ijs ist auch eine super Kombi :-)

  2. Mmmmmmmmmmmhh … das macht Lust … das Rezept werde ich mal mit meinem neuen Backofen ausprobieren. Vielleicht macht mir Backen dann ja wieder Spaß ;-)

    • Es geht ganz schnell und macht wirklich Spaß. Außerdem duftet während der Backzeit die Küche so herrlich :-)

      Succes!

  3. Shan_Dark Shan_Dark

    Hmmh, lekker!! Werde ich unbedingt mal ausprobieren. Danke für das Rezept.

    Liebe Grüße sendet
    noch ein Apfel-Junkie Shan Dark

  4. Ich bin am Sonntag bei Muddern mit einer nach obigem Rezept gebackenen Appeltaart beköstigt worden. :-) Sie ist wirklich köstlich! Fast so lecker wie Wiener Apfelstrudel, aber wesentlich einfacher zu machen. Ganz tolles Rezept.

    • Ach, das freut mich sehr! Schön, dass „mein“ appeltaart Euch geschmeckt hat :-)

        • Moni Moni

          Wir waren im Sommer mit dem WOMO drei Wochen in den Niederlanden.Da haben wir den tollen Appeltaart lieben gelernt. Heute habe ich das Rezept dafür gefunden. Morgen geht es an die Arbeit.— Danke für den Tipp mit dem braunen Zucker

          • Viel Spaß beim Backen und Verzehren, Moni!

        • Die Konsistenz ist aber nicht die gleiche, Elise ….

  5. Charlotte Thanner Charlotte Thanner

    Liebe Alexandra Kleijn,
    nun habe ich auch noch meine Liebe zur Appeltaart entdeckt. Schon das Poffertjesrezept ist spitze! Danke für die tollen Anregungen.

    Grüße aus dem verregneten Oberbayern
    Charlotte

    • Liebe Charlotte, es freut mich sehr, dass Dir die Rezepte gefallen!

  6. Hallo!
    Vielen lieben Dank für Dein Rezept zum Backen einer original niederländischen Aapeltarte! Ich bin gerade gestern aus Holland zurück gekommen und vermisse schon jetzt meinen nachmittaglichen Kuchen (und Holland!). Dein Rezept werde ich direkt nachher nach backen.

    Tot ziens
    Tanja

    P.s. vielleicht stelle ich dann das Ergebnis der Tarte auf meinen Blog. Darf ich Deine Seite verlinken?

    • Hallo Tanja, das freut mich! Gerne kannst Du auf mein Rezept hier verlinken.

      Groetjes,
      Alex

  7. Monique Monique

    Hi Alex, habe heute den Apfelkuchen gebacken und ist richtig „lekker“ geworden. Ich habe lichte basterdsuiker statt normale Zucker, wie Du empfohlen hast und auch sehr gut sind die Apfelkuchengewürze von Schubeck genommen. Super lekker.
    Dankjewel voor het lekkere appeltaartrecept.
    Groetjes Monique

    • Hoi Monique, freut mich sehr, dass er Dir gut geschmeckt hat!
      Groetjes,
      Alex

  8. Und wenn Ihr Sahne dazureicht, bitte bitte immer Zucker reintun :)

    In Holland essen wir immer gezuckerte Schlagsahne (lecker auf Chocomel! Ein Schokolandengetränk).

    Schlagsahne ohne Zucker ist nur halb so lecker :)

    Viele Grüße,

    Rob

  9. Hanna Heiniger Hanna Heiniger

    Fragen zum Apfeltortenrezept: es kommt kein Backpulver in Teig, richtig?
    Kriege selten Boskop bei uns. Was meinen Sie zur Sorte Gravensteiner?
    Vielen Dank für die Antwort!
    H. Heiniger, Schweiz

    • Ich mache den appeltaart ohne Backpulver. Gravensteiner kenne ich nicht. Jede halbwegs feste, leicht saure Apfelsorte sollte aber gehen.

      Succes en eet smakelijk!

  10. Elise Elise

    Apropos „Basterdsuiker“. De Duitstalige Wikipedia geeft een iets andere definitie:

    Bastardzucker (auch: Basterdzucker) feuchter, krümeliger, feinkristalliner Zucker, der noch Begleitstoffe enthält, die von der Gewinnung stammen. Der Übergang zu Farin ist fließend.
    Farin (auch: Farinzucker, von franz. farine = Mehl) wird aus den ersten Abläufen bei der Raffination gewonnen und ist daher ein schwach aromatischer, häufig gelb bis bräunlich gefärbter, invertzuckerhaltiger, trockener Kristallzucker. Malziger Geschmack.

    Volgens mij kan je in Duitsland de lichte en de donkere soort als Farinzucker of brauner Zucker kopen.

    • Dann versteht man in Deutschland wohl etwas anderes unter Bastardzucker als in den Niederlanden unter basterdsuiker, Elise. Ich werde mir den Farinzucker bei Gelegenheit aber mal etwas genauer anschauen.

  11. Martina Martina

    Nachgebacken und aufgenommen,schmeckt total lecker.

  12. Maria Tax Maria Tax

    Hi Alex, du hast geschrieben dass bastertsuiker hier nicht gibt, aber wenn du zum Beispiel im Weltladen oder Bioladen nach palmzucker sucht, hast du dem deutsche Variant davon!
    Grüße Maria

    • Danke Maria, Palmsuiker ist ähnlich, aber doch nicht ganz das gleiche.

  13. Ralf-Dieter Ralf-Dieter

    Apfelkuchen mein Leben gerne, auch mit Birnen schmeckt er gut, mit Nelke und Zimt oder Plaumenblechkuchen, nur gibts ihn in der Zeit, wo er Landeplatz für Wespen wird, nicht so toll ;-(

    MfG
    dein
    Ralf-Dieter

  14. Karin Karin

    Liebe Alex,
    noch vor gut 2 Wochen war ich für 5 Tage in Amsterdam und habe natürlich vorsorglich im Reiseführer angestrichen, was ich unbedingt sehen und probieren muss. Darunter auch die Appeltaart im Café Winkel, Noordermarkt 43… und was soll ich sagen: absolute Spitze. Dieser Teig, so keksig und wie er auf der Zunge zergeht. Und so suche ich seit ein paar Tagen alles zusammen, um selber eine Appeltaart zu backen.
    In Ermangelung von Basterdsuiker bin ich vielleicht auf eine Alternative gestoßen, zumindest für den mittelbraunen und dunkelbraunen Basterdsuiker. Es gibt bei uns einen helleren und einen dunklen Muscovadozucker (Mauritius) und Mascobadozucker (Philippinen).
    Ich habe jetzt alles zusammen und werde den Versuch wagen… :)) Drück die Daumen, denn die Appeltaart in Amsterdam war eine Wucht. Danke auch für die hilfreichen Erklärungen.
    Alles Liebe, Karin

    • Liebe Karin,

      es freut mich, dass du so Appeltaart-begeistert bist! Muscovadozucker kenne ich nicht, aber wenn ich dem Internet glauben darf, soll er angenehm „karamellig“ schmecken. Das sind doch mal beste Voraussetzungen :)

      Ich wünsche dir viel Spaß beim Backen und bin sehr gespannt auf das Ergebnis!

      Heel veel groetjes,
      Alex

  15. Angelika Angelika

    Vielen lieben Dank für das Rezept – heute gebacken und schon fast nix mehr da. Wird auf jeden Fall in die Rezeptsammlung aufgenommen. Hab’s mit Kandisfarin gebacken, schmeckt auch prima.

    • Freut mich, das zu hören, Angelika!

  16. Beim Lesen dieses Blogposts wurde ich unmittelbar – ähnlich wie in der Episode mit der berühmten Madeleine im Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust – an ein wunderbares Erlebnis auf meiner bisher einzigen Reise in die Niederlande erinnert.
    Wir waren in Delft und machten dort eine Rundfahrt auf einer Kutsche, als ein herrlicher Duft aus einer Konditorei unsere Nasen kitzelte. Apfelkuchen! Wir fragten den Kutscher nach dem Straßennamen, damit wir später die Konditorei wiederfinden konnten. Nach der Kutschfahrt liefen wir zurück, fanden die Konditorei, die auch kleine Bistrotische draußen stehen hatte, und konnten einen traumhaft guten Apfelkuchen genießen. :-)
    Und wenn ich heute den Namen Delft höre, wird sofort der süße Apfelkuchenduft wieder lebendig …

    • Eine schöne Erinnerung, Giselle :)

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