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Ein Plädoyer für Untertitel

Last updated on 29-06-2022

… oder warum man in den Niederlanden so gut Englisch spricht

Ein Satz, den ich hier in Deutschland als Niederländerin häufiger mal zu hören bekomme ist: „Ihr könnt ja alle so gut Englisch“. Natürlich freue mich stellvertretend für meine Landsleute über das Kompliment, auch wenn ich es gleich etwas relativieren muss. Ganz passabel ist das Englisch der (meisten) Niederländer allemal (auch wenn das Dunglish immer auf der Lauer liegt). Richtig gut Englisch zu sprechen ist jedoch eine Kunst, die gelernt sein will.

Englisch lernen durch fernsehen

Nichtsdestotrotz fällt es den meisten Niederländern relativ leicht, Englisch zu sprechen und zu verstehen. Das liegt zum einen daran, dass es seit jeher ein wichtiges Schulfach ist. Zum anderen – und das ist meiner Meinung nach fast noch wichtiger – liegt es an der Tatsache, dass fremdsprachliche Filme und Serien im Fernsehen nicht wie in Deutschland synchronisiert sondern untertitelt werden.

OmU – Originalfassung mit Untertiteln

In den Niederlanden hört man also immer den Originalton, egal ob das nun Englisch ist (das trifft auf die überwältigende Mehrheit der Sendungen zu), Deutsch, Französisch oder Japanisch. Wer der Originalsprache nicht mächtig ist, liest gleichzeitig die eingeblendeten niederländischen Untertitel. Im Deutschen hat sich dafür die Abkürzung OmU etabliert.

Untertitel lesen: alles eine Sache der Übung

Hier in Deutschland höre ich oft den Einwand, Untertitel seien anstrengend. Wenn man es nicht gewöhnt ist, mag das stimmen. Das niederländische Hirn jedoch verarbeitet den gesprochenen Ton und die Untertitel mühelos parallel. Einfach, weil es das täglich macht.

Dadurch, dass man einer Fremdsprache täglich bis zu mehrere Stunden „ausgesetzt“ ist, lernt man eine Menge Vokabular, Ausdrücke und Redewendungen. Zwar passiert das nicht bewusst, der Effekt ist deshalb aber nicht geringer. Die andere Sprache wird einem mehr oder weniger eingeflößt. Niederländer haben auf diese Art einfach viel mehr praktische Berührung mit Fremdsprachen als beispielsweise Deutsche.

Persönlichkeitswechsel

Ein weiterer Vorteil von Sendungen im Originalton ist – meiner Ansicht nach – dass man die tatsächlichen Stimmen der Schauspieler hört. Mich irritiert es, wenn jemand den ich tausendmal in einer amerikanischen Serie gehört habe, plötzlich mit einer ganz anderen Stimme spricht. Er oder sie bekommt dadurch eine ganz andere Persönlichkeit.

Das ist auch mit ein Grund, wieso ich heutzutage kaum noch ins Kino gehe oder Fernsehen gucke. Viel lieber schiebe ich eine DVD in den Player und schaue mir das Original an. Das klingt vielleicht überheblich oder es ist ein Zeichen mangelnder Anpassungsfähigkeit: Ich mag einfach keine synchronisierten Sendungen – und das wird sich in diesem Leben auch nicht mehr ändern ;-)

Niederländisches Fernsehen im Internet

Wer Niederländisch lernt und die Sprache „in echt“ hören möchte ohne dafür in die Niederlande zu fahren, dem empfehle ich die Website Uitzending gemist („Sendung verpasst“). Sie zeigt das Programm der Sender Nederland 1, 2 und 3. Gut ist auch das Jeugdjournaal. Diese eigentlich für Kinder gemachte Nachrichtensendung zeigt das Weltgeschehen in klarer, etwas einfacherer Sprache.

Übrigens untertiteln auch die Skandinavier ausländische Filme und Fersehserien. Und auch die sprechen im allgemeinen ziemlich gut Englisch, was die These des passiven Lernens in meinen Augen bestätigt. Was meint Ihr dazu?

115 Kommentare

  1. Ich mußte in der Tat sofort an die Skandinavier denken, als ich das gelesen habe, die aus nämlichen Gründen auch im Durchschnitt viel besser Englisch können als die Deutschen.

    Und viele „Cineasten“ können aus ästhetischen Gründen synchronisierte Filme nicht ab.

    Ich sehe es etwas anders: Deutschland sollte sich eher ein Beispiel an Frankreich und seinem schönen sprachlichen Selbstbewußtsein nehmen, und da paßte es schlecht, wenn das Fernsehprogramm zu drei Vierteln, oder so, aus englischem Ton bestände…

    Und ich finde auch (das ist natürlich sehr subjektiv), daß amerikanisches Englisch so unausdenklich scheußlich klingt, daß ich es nicht öfter als nötig hören möchte!

    (Andererseits freue ich mich immer, wenn auf Arte mal ein französischer oder auch ein spanischer Film in seiner Originalsprache mit Untertiteln zu sehen ist.)

    Ach, es ist sicher auch im hohen Maße Gewohnheitssache: Ich verlange einfach, daß John Wayne deutsch mit mir spricht, weil ich es nicht anders kenne! :-)
    .-= Harkis letzter blog ..Harki erklärt sich für überfordert… =-.

    • Pittiplatsch Pittiplatsch

      Zitat Harki: „Ich verlange einfach, daß John Wayne deutsch mit mir spricht, weil ich es nicht anders kenne! :-)“
      @ Harki: Wenn wir aber flächendeckend die Englischkenntnisse der deutschen Bevölkerung verbessern möchten, dann wäre es besser, wenn John Wayne englisch mit uns spricht (mit deutschem Untertitel).

      Eins versteh ich nicht: Bei der Fußball WM in Brasilien möchten wir unbedingt besser abschneiden als die Holländer aber beim Thema „Englischkenntnisse“ sind wir den Oranjes hoffnungslos unterlegen und wir tun noch nicht mal was dagegen sondern synchronisieren munter weiter. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
      https://en.wikipedia.org/wiki/EF_English_Proficiency_Index
      Der „English Proficiency Index“ spricht doch eine ganz klare Sprache.

      Wenn wir ab morgen im deutschen TV alle englischen Filme in der Originalsprache mit deutschem Untertitel laufen lassen würden, dann würden wir in 30 oder 40 Jahren genausogut englisch sprechen wie es die Schweden, Norweger und Niederländer jetzt schon tun. Sorry, aber das ist meine ehrliche Meinung.

      • Mit großem Interesse habe ich den Blogeintrag von Alex gelesen und ebneso den Beitrag von Harki und Pittiplatch und möchte hier einhaken. Interessant finde ich ja die Tatsache dass Alex berichtet dass in Holland Fernsehsendungen holländisch untertitelt werden, die Audiospur hingegen in Originalsprache bleibt. Mir ist bewußt dass ebenso in den skandinavischen, wie auch anderen, Ländern dies die gängige Praxis ist wenn internationale Filme/Serien nicht synchronisiert werden. Umso bemerksenswerter finde ich die Tatsache dass Alex aus ihrer Erfahrung bekannt gibt dass dadurch auch die Fremdsprachenkompetenz verbessert ist.

        Genau hier möchte ich einhaken: Das Max Plank Institut hat genau diesen Fall schon 2009 untersucht und mittels Tests herausgefunden, sollten die UT (Untertitel) nicht in Originalsprache angegeben werden, die Sprachaufnahme bzw. das Sprachenlernen nicht so effektiv gestaltet ist. Der Fremdsprachenerwerb, so das Ergebnis der Studie, würde sich wesentlich verbessern würden die UT in der Originalsprache angezeigt werden.

        Übrigens, einen Kurzbericht vom Spiegel, inkl. Verlinkung auf die Studie selbst, findet man hier: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/dvds-film-untertitel-helfen-beim-sprachenlernen-a-660578.html

        Übrigens: Wir arbeiten mit unserem Projekt uugot.it genau an einer solchen Lösung um das Erlernen von Fremdsprachen mittels UT nicht nur zu verbessern sondern ebenso zu erleichtern. Wenn es Euch gefällt freuen wir uns wenn wir kontaktiert werden – wir suchen nach helping hands die uns helfen möchten das Projekt auf eine breite Basis zu stellen und Feedback ist willkommen! Kontaktiert uns einfach! :)

        • Hallo Philipp, danke für die Info zur Max-Planck-Studie und zu Eurem Projekt.

          Die niederländischen (und skandinavischen) Untertitel sind nicht zum Sprachen lernen gedacht. Das ist sozusagen ein sehr schöner „Nebeneffekt“ der Ausstrahlung von Sendungen in der Originalsprache.

  2. Lucy van Pelt Lucy van Pelt

    Den Effekt, daß man nahezu unmerklich den Klang und einige Redewendungen der Fremdsprache „eingeflößt“ bekommt, erlebe ich bei beim Opernhören. Nebenbei habe ich gelernt, ein bißchen Italienisch zu verstehen, und in manchen Situationen fällt mir ein opernhafter Ausruf eher ein als ein deutscher. „Gran dio!“
    Aber ich stimme Harki zu.
    Shirley McLaine hat gefälligst deutsch mit mir zu reden, und die Franzosen machen es richtig. Wir haben – ohne richtig Englisch zu können – viel zu viele englische Ausdrücke in unserem Alltag. „Der neue Avensis mit Toyota Optimal Drive und Pre-Crash Safety System“ – nur mal so als Beispiel.
    Gruß: Lucy.

  3. Also, daß Filme in zahlenmäßig kleineren Sprachnationen untertitelt laufen, hat ja sicher ganz einfach ökonomische Gründe — eine Synchronisation wäre wohl zu teuer.

    Gleichzeitig haben diese kleineren Völker aber vielleicht auch ein Bewußtsein für den kulturellen und „identitären“ Wert ihrer Sprache, das uns oft fehlt – gerade gegenüber dem allgegenwärtigen Englisch. Ich weiß nicht, wie das bei den Holländern ist, aber bei den Skandinaviern ist es so…

    Es ist wohl einfach eine andere Situation: A. „Kleine“ Sprachen mit einem einerseits gesunden Selbstbewußtsein, die aber andererseits keine Probleme damit haben, sich mit der globalen Dominanz des Englischen abzufinden. B. „Mittelsprachen“, die jeweils individuell ihre Position in der Welt definieren müssen und dabei, nun ja, zwischen Übereifer und Nachlässigkeit schwanken.

    Einerseits lacht das ganze zivilisierte Deutschland über die Anglizismen der Deutschen Bahn (das hundertfach verulkte „Tsenk ju för träwelling“, die englischen Ansagen auf den Bahnhöfen etc…), andererseits machen aber auch alle irgendwie mit, weil sich nicht für Nationalisten gehalten werden wollen.
    .-= Harkis letzter blog ..Harki erklärt sich für überfordert… =-.

  4. Jockel Jockel

    Hi,

    zufällig habe ich gerade gestern in Tokyo im Fernsehgeschäft Ausschnitte von Avatar in einer japanischen Synchronisation gesehen. Unglaublich grässlich. Wenn ich mir vorstelle, dass deutsche Synchronisationen im Vergleich zum Original ja auch so absolut unhörbar stimmungsverfälschend sind, will ich nur noch die Untertitel-Version.

    Mein eigenes Sprachverständnis der Amis ist mangels Übung ziemlich schlecht, und da würden (noch) mehr Sendungen mit Untertiteln sicher helfen. Ich finde ja schon die Lost-Downloads bei iTunes sehr hilfreich und habe schon bei der vierten Galactica-Season (die IMHO noch nicht Sud deutsch erhältlich ist) das meiste dann halbwegs verstanden.

    Wenn man die Sprache besser kann, wird übrigens m.E. die Tendenz eher geringer, englische Begriffe für irgendwie auszeichnend zu halten, weil man sie ja einfach als normale Worte wahrnimmt. Die doofen Anglizismen verlieren also an Attraktivität, glaube ich.

    Grüße Jockel

  5. Jockel, Deine Erfahrung mit dem japanisch synchronisierten Film trifft es für mich ganz genau: Shirley McLaine und John Wayne auf Deutsch klingen für mich wie Avatar auf Japanisch ;-) Nicht nur sprechen die Schauspieler mit einer Stimme, die nicht ihre eigene ist, es kommt dabei (für mich) auch eine komplett andere Stimmung rüber als beim Originalton.

    Untertitelung statt Synchronisation mag in vielen Fällen tatsächlich ökonomische Gründe haben. Trotzdem zeugt diese Herangehensweise für mich von Respekt für die Originalsprache und vor allem auch für die Originalstimmen, wenn man diese nicht einfach „austauscht“, so wie es beim Synchronieren passiert.

    Untertitelung heißt auch keineswegs, dass man seine Muttersprache so gering schätzt, dass man sich nicht die Mühe macht, eine Fassung in der eigenen Sprache zu erstellen. Vielmehr haben – wie es Harki schon andeutet – die Sprecher kleinerer Sprachen ein anderes Selbstverständnis von internationaler Kommunikation: Sie müssen sich in anderen Sprachen verständigen können, denn wer sonst spricht schon ihre Sprache? Und dabei helfen untertitelte Fernsehprogramme ungemein.

  6. susann susann

    Da bekommt der Begriff Bildungsfernsehen gleich eine ganz andere Bedeutung, denn selbst wenn man nur platte Serien schaut, lernt man zumindest sprachlich etwas dazu. Fuer mich als Deutsche in den Niederlanden ist es gleich ein doppelter Lerneffekt. Ich lerne mehr Englisch-Vokabeln beim Zuhoeren und mehr Niederlaendisch-Vokabeln beim Lesen der Untertitel.

  7. Stimmt, so lernt man gleich zwei Fremdsprachen ;-)
    Fiel Dir als Deutsche in den Niederlanden die Umstellung auf Untertitel eigentlich schwer, oder hast Du Dich schnell daran gewöhnt?

  8. Tom S. Fox Tom S. Fox

    Wie man hier sehen kann, laufen deutsche Filme in den Niederlanden auf Englisch synchronisiert. Es stimmt also offenbar nicht, dass Niederländer lieber das Original hören. In Wirklichkeit hören sie lieber Englisch.

    • Rob Rob

      @lucy

      Das gibt es in der Niederländischen Sprache ebenso.

      Stört uns aber nicht

  9. @Tom,

    Werbespots wie diese sind wohl eher die Ausnahme. „Normale“ Sendungen und Serien werden in den Niederlanden nicht synchronisiert – auch nicht die deutschen ;-)

    • Er zijn inderdaad soms duitse films in het Engels te horen. Ik ken het echter alleen van het Syfy-kanaal. Wellicht worden ze in nagesynchroniseerde vorm van de engelstalige zender overgenomen.

  10. Ach schade, ich fand Toms Gedanke so drollig:

    „Bei den Holländern laufen alle Filme im Originalton mit Untertiteln. Nur die deutschen, die werden erst englisch synchronisiert und dann erst untertitelt.“

    :-D

  11. Gernot Klein Gernot Klein

    Na also Kinder, hoert doch mal!

    Sind es lediglich die Synchronisierung statt Untertitel, das den Grund bestimmt, warum die Niederlaender (angeblich), ebenfalls die Skandinavier, so „gut“ Englisch koennen, im Vergleich z.B. selbst mit den Deutschen, den Franzosen oder den Italienern?

    Obwohl ich defintiv der Minderheit angehoere, bin ich von den ’niederlaendischen‘ Englischkenntnissen weniger imponiert. Oftmals uebertrifft ihre sprachliche Arroganz weitgehend ihre Englischfaehigkeit, muten sich auch zu, sie sprechen besser Englisch als englische Muttersprachler, belustigen sogar diejenigen, die sich als Auslaender bemuehen, Niederlaendisch zu lernen, bzw. zu sprechen.

    Freilich zugegeben, kann ich nur aus meinen Erfahrungen sprechen:-)

    • Rob Rob

      Lese doch Mal

      https://www.ef.de/epi/

      2020 NL Platz 1

      Germany Platz 8

      Also wage ich zu behaupten, dass Deutsche lieber nicht über die Englischkenntnisse der Niederländer urteilen sollten

      In Sachen Digitalisierung, E-Mobility, Cloud, Internet und Firmenkultur sind wir auch Vorreiter.

      Zusammen mit Schweden Norwegen und Dänemark

      Groetjes uit Berlijn,
      Rob

  12. Steff Steff

    @ Gernot
    Schade, da hast Du wohl wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Ob die allerdings eine Schlussfolgerung auf die niederländische Allgemeinheit zulassen, das wage ich zu bezweifeln. Meine eigenen Erfahrungen mit NiederländerInnen sind da ganz anders – vermutlich also ebenso wenig repräsentativ wie Deine, aber das würde ich auch nicht so behaupten wollen. Es gibt eben in allen Nationen bescheidene und arrogante Leute sowie sprachbegabte und -unbegabte.

    @ alle
    Was die Untertitelung betrifft, so kann ich aus eigenem Erleben nur Positves berichten: Mein Englisch hat sehr gewonnen durch das regelmäßige Schauen (und damit Lesen und Hören) von englischen und amerikanischen Sendungen im Original und mit englischen Untertiteln. Seit ich das tue fällt mir außerdem bei deutsch synchronisierten Filmen unangenehm auf, was Alex schon beschrieben hat: dass die Charaktere durch die fremde Stimme verändert werden und die Wirkung der Personen distanzierter ist. Es muss ja auch sozusagen alles um eine Ecke mehr transportiert werden durch die Synchronisierung – und ich mag’s nicht mehr. Und dabei bin ich als Deutsche damit aufgewachsen und hab mich bis vor kurzem auch nicht daran gestört. Insofern denke ich, dass das alles vor allem eine Frage der Gewohnheit ist.

  13. Gernot Klein Gernot Klein

    Wiederum bestaetigt die Einzelausnahme nicht die Regel, ist klar. Ich habe aber in dieser Hinsicht bessere Erfahrungen in den Niederlanden gemacht, als z.B. in den nordischen Laendern, auch in Osteuropa (in dem Fall Polen), wo fast jeder Einheimische Fremdsprachige oft und gerne korrigiert, wenn diese versuchen die Muttersprache des Anderen zu sprechen, nimmt sich allerdings recht ungern Korrekturen deren Englisch von englischen Muttersprachlern, denn es herrscht in manchen Kulturen eine gewisse Doppelmoral Englisch gegenueber den Massstaeben anderer Sprachen.

  14. Paula Paula

    Ich bin in den 80ern und 90ern in der Nähe der niederländischen Grenze aufgewachsen und konnte drei holländische Programme empfangen. Ich bin überzeugt davon, dass ich weder so gut Niederländisch lesen, noch so gut Englisch verstehen könnte, wenn ich nicht diese frühe Prägung bekommen hätte.

    Bei dem „Persönlichkeitswechsel“ würde ich sogar noch einen Schritt weiter gehen. Es sind nicht so sehr die ungewohnten Stimmen und die merkwürdigen Lippenbewegungen – viel mehr wegen der unvermeidlichen Differenz zwischen Körpersprache und Artikulation kann ich Synchronfassungen einfach nicht mehr ertragen. Ich muss mich innerlich winden, wenn gelangweilte Sprecher im Studio sitzend vergeblich versuchen, den energischen Ton aufgeregt herumhüpfender Schauspieler nachzuahmen – sofern sie es denn überhaupt versuchen.

    Ich vermute, dass da einerseits eine Gewöhnung an die Entkopplung zwischen Körpersprache und Artikulation mitspielt, aber vermutlich nehmen Menschen das auch einfach sehr unterschiedlich war. Ob das ebenfalls mit der frühen Prägung zu tun hat, wage ich nicht zu beurteilen.

    Liebe Grüße,
    Paula

    • Paula, het is nog veel erger dan hoe je het beschrijft. Ik kan met gesloten ogen horen dat een film nagesynchroniseerd is, vaak zelfs in welke taal het origineel is. De stemmen klinken eenvoudig heel erg dof, alsof ze door een zakdoek heen spreken. Geen wonder: de sprekers zitten in kamertjes met geluidabsorberende wanden. Dan klinkt het automatisch zo extreem onnatuurlijk.
      Das Witzige aber ist, daß meine deutschsprachige Ehefrau es nicht hört: ihr fällt wirklich keinen besonderen Klang auf. Gewöhnung?
      En ja, ook ik zie mijn favoriete series ook niet graag op de duitse TV, vooral waneer de acteur door een pregnante klank in de stem bekend is.

  15. Gernot Klein Gernot Klein

    Paula,

    mit der frueheren „Praegung“ hat’s doch bestimmt zu tun! Eine wertvolle Ergaenzung. Man hat oft keine Ahnung, was fuer eine wichtige Rolle die Gestik, ja, ‚Koerpersprache‘ in der gesprochenen Sprache spielt, denn wir alle sehen ganz anders aus, wenn wir eine Sprache wirklich beherrschen; der Blickkontakt, die Gesichtsmimik usw. verschaffen unserem Partner eine Einsicht in unsere Denkweise, die unsere Kultur veranlasst!

    Wir Deutschen z.B. machen sehr haeufig so „schmollenmund“, wenn wir eine Frage oder Aussage dilatorisch beantworten wollen, ziehen die untere Lippe nach unten und bewegen den Kopf, als ob wir sagen moechten, „Tja Kinder! Nun, das ist aber eine sperrige Frage, was?“

  16. gucadee gucadee

    ach ja, die ewige diskussion… ich für meinen teil mag deutsch synchronisierte filme, auch weil die qualität des dubbings bei uns doch oft sehr gut ist. ausserdem sind filme für mich immer noch unterhaltung, da will ich mich oft einfach nicht „anstrengen“ müssen. aber am meistem nervt mich, dass die original-tonspur meist viel schlechter ist als die im studio produzierte deutsche. das führt lustigerweise dazu, dass ich mir, wenn ich mal einen film auf englisch schaue, ich mir die _englischen_ untertitel anmache – versteht man einfach mehr :). ausserdem gibt es noch so filme wie „herr der ringe“, die auf deutsch einfach mehr hermachen, weil deutsch einfach blumiger & abwechslungreicher ist. eines stimmt aber auch: vielleicht ist man nur vom ami-englisch übersättigt, denn z.b. „cashback“ habe ich mit entzücken auf (britischem) englisch angeschaut. kurzum: ich habe am liebsten je nach film die wahl, welche sprache (ton & UT) ich möchte.

  17. Schon interessant, diese unterschiedlichen Sichtweisen.

    @gucadee, für mich ist Filme-Gucken mit Untertiteln überhaupt nicht anstrengend, denn ich bin damit ja groß geworden. Dass es dir als „Ungeübtem“ weniger Spaß macht kann ich mir aber gut vorstellen. Das mit der Tonqualität ist ein interessanter Aspekt – da habe ich überhaupt noch nie darauf geachtet, ehrlich gesagt.

    Vom ami-englisch übersättigt fühle ich mich hier in Deutschland nun nicht gerade, aber auch das ist eine Perspektivfrage. Im Vergleich zu den Niederlanden muss ich hier richtig darben was Englisch (sowohl AmE als auch BrE) angeht…

    Eine generelle Wahlfreiheit fände ich auch super. Untertitel für die, die Wert auf den Originalton legen und Synchronstimmen für diejenigen, die auf gute Tonqualität bestehen und denen das Lesen von Untertiteln zu anstrengend ist.

  18. Dani Dani

    Ich bin 2002 nach Holland gezogen und hatte schon ganz am Anfang folgende Erfahrung: Ich, das erstmal in einen Supermarkt. Der niederländischen Sprache nicht mächtig. Fragt mich eine ältere, sehr kleine Dame, etwas. Ich auf englisch geantwortet, dass ich sie nicht verstehe. Und sofort hat sie mir auf Englisch geantwortet. Das war für mich sehr beeindruckend.

    Für mich haben die Untertitel sprachlich sehr viel bedeutet. So hab ich mein Niederländisch gelernt. Videotext, Zeitschriften und eben die Untertitelung. Ich hab mir somit ein ziemlich akzentfreies NL-isch angeeignet und mach nur wenige Fehler, wenn ich es schreibe.

    Ich hab mich damals schnell an die Untertitel gewöhnt. Als ich das erste Mal wieder in D was, und mir „Friends“ angeschaut hab … das ging ja mal gar nicht! Die Stimmen, die bewegenden Lippen, die nicht zu den Wörtern passen … ich fands schlimm. Und finds ab und zu immer noch schlimm.

    Deswegen finde ich, dass Untertitel eine sehr wertvolle Hilfe sind, um eine andere Sprache, einfach, lernen kann.

    Ich kann mich übrigens noch daran erinnern, dass die öffentlichen Sender in D ab und zu mal im 2Kanalton gesendet haben und man wählen konnte, welche Sprache man hören will. Deutsch synchronisiert oder Originalton. Gibts das eigentlich noch?

    Gruss
    Dani

  19. Hi Dani,

    freut mich dass Du positive Erfahrungen gemacht hast – sowohl was die Verwendung von Untertiteln betrifft also auch was die Englischkenntnisse der (oder zumindest mancher…) Niederländer angeht ;-)

    Zum 2kanalton müsste ich schauen ob es die Möglichkeit gibt. Ich muss gestehen, ich schaue schrecklich wenig Fernsehen …

  20. Gernot Klein Gernot Klein

    Naja, allerseits. Alex und Dani, mit Euch bin ich doch nur teilweise einverstanden, denn es ist schon klar, dass „Synchronisierung“/Dubbing die Sache wesentlich erleichtert, die Handlung richtig zu verstehen, anstatt staendig auf diesen bloeden Untertiteln zu klammern und deshalb vom Film selbst total abgelenkt zu werden. Es ist viel einfacher z.B. einem deutschsprachigen Kevin Kostner statt der Originalstimme des Amerikanischen zuzuhoeren, verliert im Endeffekt soooo Vieles daran, d.h. dem Sinn der Originalsprache, dass es praktisch zu einm komplett anderen Film wird.

    Meiner Ansicht nach erweitert man sein aktives Vokabular eben NICHT durch untertitelte Filme, wo man z.B. Kevin Kostner im Original zuhoeren kann, sondern durch Belletristik-Klassiker im Original-Englischen, wie Dashiel Hammet, James M.Cain, Raymond Chandler, Fitzgerald, Thomas Wolfe, Arthur Miller usw…
    Filmangucken kann ebenso passiv sein, wie Lesen, wenn man nicht aktiv daran beteiligt ist!

  21. Gernot Klein Gernot Klein

    Dani und Alex, bin Euch nur teilweise einverstanden., finde doch synchronisierte Filme am Originellen schon eine Menge verlieren. Untertitel koennen die Aufmerksamkeit des Zuschauers ja ablenken, da gibt’s keinen Zweifel, allerdings ist im Endeffekt ein Kulturerlebnis, sich einen Film im Original, mit dem Original-Ton usw. anzuschauen!

  22. […] ich noch vor nicht allzu langer Zeit, dass das Englisch der meisten Niederländer als durchaus passabel gelten kann, scheint es um das Deutsch der […]

  23. […] Schutz vor dem aufrückenden Englischen, wie sie in Deutschland von manchen verspürt wird, kann es eigentlich nicht gehen. Zugegeben: der […]

  24. Eschneider Eschneider

    Wie man hier oben ganz gehörig angibt, sollte man das „gute englisch“ doch auch relativieren. Englisch ist eine Sprache, die weitestgehend von der Masse unterschätzt wird. Tatsächlich scheint das am Anfang eine leicht erlernbare Sprache zu sein, weil man keine Geschlechter studieren muss.

    Aber dann: die Aussprache fällt den meisten äußerst schwer. Nur sehr selten habe ich Nichtmuttersprachlern zuhören können, die das Englische geschmeidig und korrekt aussprechen können. Zweitens zählt das Englische Unmengen an Wortschatz im Vergleich zu anderen Sprachen. Drittens: im Englischen gibt es viel mehr Ausnahmen als im Deutschen. Darüber hinaus fehlt dieser Sprache jedwede Konsistenz, weil es eben keine Sprache ist, sondern eine Mischung von französisch, niederländisch, deutsch, skandivanisch … und ein bisschen URenglisch ;-)

    • Umso mehr Grund, zum Üben der Aussprache den englischen Muttersprachlern in untertitelten Filmen zuzuhören … ;-)

  25. Ich habe ja sehr viel Niederländisch durch die Untertitel gelernt – Englisch konnte ich ja ganz gut, und so habe ich mich auf das Mitlesen konzentriert. Gemerkt habe ich mir natürlich als Erstes diverse Unflätigkeiten. *g*

    Vor ein paar Jahren haben wir uns in Norwegen „Harry Potter and the Order of the Phoenix“ angeschaut, mit norwegischen Untertiteln. Das war Klasse, aber manchmal auch etwas verwirrend, weil manche Figuren auf Norwegisch wieder anders heißen als im Original oder der deutschen oder niederländischen Übersetzung.

    • Schön, dass Untertitel auch Dir beim Sprachenlernen geholfen haben!

      Meine eigene größte Herausforderung diesbezüglich war ein russischer Film mit französischen Untertiteln, pfff … ;-)

      • Oh je, da wäre ich kläglich an beidem gescheitert, von meinem Französisch ist leider so gut wie gar nichts mehr übrig.

        • Tja, ein richtig entspannter Abend war es nicht … ;-)

          • Chiaretta Chiaretta

            Schön entspannt wird es dann aber, wenn im NL-TV ein belgischer Film läuft, in dem natürlich dann Vlaams=belgisches Nederlands geprochen wird, und dieser mit NL-Untertiteln unterlegt ist.

            Als ich das zum ersten mal erlebte, konnte ich mich nicht beherrschen und bin in fröhliches Gelächter ausgebrochen.

            Die Sender meinen das aber bloedserieus.

            Offenbar verstehen manche niederländische Menschen tatsächlich die belgische Variante ihrer Sprache nur so eingeschränkt, dass sie einem Film nicht würden folgen können. (So weit die Erklärung meines niederländischen Partners.)

            Manche Wörter sind wirklich anders, die Sprachmelodie auch, und einige Buchstaben werden anders ausgesprochen (g, r). Beides ist für mich als deutsche Zuschauerin kein problem, eher eine nette Erweiterung meiner Erfahrungen mit meiner neuen Sprache (lebe in NL).

            Eine interessante Erfahrung zum Thema ‚kulturelle Unterschiede‘ ist übrigens der Vergleich zwischen z.B. „Flikken Maastricht“ en „Flikken Gent“ c.q. „Politie Antwerpen“.

            Eine wahre Fundgrube für den soziologischen Blick!

            • Tiny Tiny

              @ Chiaretta, machen die Sendern auch wenn es Dialekt aus Limburg ist oder wenn es ein Programm aus die Provinz Friesland ist, sonst bekommt der TV Sendern viele Klage das man es nicht verstehen kann.
              Ist in Deutschland auch so. Da laufen auch Untertiteln wenn eine Kölsche etwas erzählt in ein Sendung von der ARD oder ZDF.

              • Chiaretta Chiaretta

                Mit Limburgs ist mir das noch nicht aufgefallen. In „Flikken Maastricht“ sprechen sie vermutlich ausreichend ABN.
                Fries ist dann auch wirklich eine andere Sprache und ist selbst als solche anerkannt. [Nette Erfahrung: im Arriva-treintje Groningen-Leeuwarden werden nach dem Überschreiten der friesischen Grenze alle Bahnhöfe mit sowohl dem niederländischen als auch dem friesischen Namen ausgerufen.]

                Dass auch im deutschen TV Dialektsprache untertitelt wird, ist mir neu. Aber ich hab auch nicht so viel Erfahrung mit deutschem TV. So lange ich noch in D wohnte, gar nicht. Und seit ich in NL lebe zwecks regionaler Heimatverbundenheit Tatort u.ä. aus der Mediathek :-|

                • Tiny Tiny

                  Du hast recht was Friesisch angeht und ist eine andere Sprache und hat fast immer Untertiteln wenn es im Nationale TV gesendet wird. Ich bin „geboren en getogen“ Friesin und deinen Beispiel ist einfach so wie es in Friesland oft üblich ist :-)

                  „Flikken Maastricht“ is ABN und ist durch jeder in NL zu verstehen.

                  Vor kurzen war bei der TROS en doku über die Limburgse Band Rowwen Heze zu sehen und mit Untertiteln, obwohl auch regelmaßig in der doku ABN gesprochen wurde.
                  http://www.uitzendinggemist.nl/afleveringen/1401893
                  Vor allem wenn altere leute Dialekt reden ist es für viele leute nicht zu verstehen. Ich persönlich habe damit kein Problem aber ich bin ja nicht die einzige in NL.

                  Man sieht nicht oft Untertiteln im nationale Deutschen TV (ZDF und ARD) wenn Dialekt gesprochen wird aber es passiert und habe es schon ofter gesehen. Bei der Dritte Radio- & TV Sendern wird sowie in NL bei der Provinzielle Sendern oft Dialekt gesprochen und hat dann keine Untertiteln.

  26. Anja Anja

    Mich irritiert es, wenn jemand den ich tausendmal in einer amerikanischen Serie gehört habe, plötzlich mit einer ganz anderen Stimme spricht. Er oder sie bekommt dadurch eine ganz andere Persönlichkeit.

    Das Problem ergibt sich bei einem treuen Deutschen ja nicht. Ein treuer Deutscher sieht ja nie die Originale und die Synchronisationsstimmen sind eigentlich immer dieselben. Das Heisst… als ich Julia Roberts das erste mal original hab lachen hören hätte ich weinen können! Die Stimme klingt im Deutschen viel besser, fröhlicher…
    K Reaves dagegen will ich nie wieder Synchronisiert hören…

    Ich bin Deutsch-Lehrerin in Zeeland, ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie ich gegen diese blödes Klischees kämpfen muss!!!
    Ich schau mir (nach 10 Jahren Holland) immer noch am liebsten einen synchronisierten Film an. Da kann ich auch mal wegschaun und höre immer noch worum es geht…

    Aber gut, wer anständig integriert ist (und nen Mann hat der das Deutsche einfach nicht schnallt) schaut halt das schrecklich langweilige und humorlose holländische Fernsehn. Obwohl, Humor is ja da…. nur leider so unglaublich Niveaulos…

    Sorry lieve vrienden… ook al zijn wij Duitsers altijd de mensen zonder humor, volgens mij snappen jullie ons gewoon niet, en dat zal dan helaas ook aan mij liggen…. maar ik blijf eraan werken!!!

    Groetjes

    Anja

    • Bouke Bouke

      Deutscher Humor ist glaub ich denn auch entstanden durch synchronisierte Englische Sketches… Alles wird wortwörtlich übersetzt, und am Ende ist es eine akribische Sketchumschreibung.
      Diese Deutsche Sketches sind ZO tenenkrommend slecht – daar komt die mythe van humorlose Duitsen vandaan. Gecombineerd natuurlijk met het feit dat Duitsers vaak serieuzer zijn.
      Maar dat de Nederlandse TV niveau- en humorloos is ben ik voor de volle 100% met je eens. Ik heb niet eens een TV aansluiting gehad in mijn woning omdat ik die troep toch niet hoef te zien.
      Ansonsten – wenn der film auf English ist, hört man doch genauso gut noch, was da grad passiert? Nur wenns ausnahmsweise mal auf Kongoles ist oder so, ja, dann wirds schwierig :P

  27. Anja Anja

    AUßERDEM:
    Die Untertitel sind so unglaublich schlecht, dass sie wirklich nicht zum Erlernen der Sprache geeignet sind. Ganz schlimm wird es wenn sie deutsche Filme untertiteln…. dann krig ich regelmäßig Schüttelfrost…. aber wie gesagt… das liegt daran, dass die Holländer die deutsche Sprache halt einfach nicht richtig verstehen… (siehe Humor)

    • Hallo Anja,
      schade, dass Du so generalisierst – aber im Grunde machst Du es Dir damit nur selbst schwer … Immerhin kannst Du in den Niederlanden einige deutsche Sender empfangen, sodass Du zumindest teilweise auf synchronisiertes Fernsehen ausweichen kannst ;-)

  28. Bodensee Bodensee

    Nach 15 Jahren in Deutschland kann ich mich immer noch nicht an synchronisierte Filme gewöhnen, ebenso rübergesprochen Interviews und Dokumentäre. Grausam! Es gibt in den Niederlanden den Ausdruck ‚Originalversion‘ gar nicht, und so sollte es auch sein; es gibt nl. nur eine Version, so wie der Regisseur und die Akteure den Film gemacht haben, alles andere ist eine Beleidigung an die Kreativität der Künstler.

    @ Anja, meiner Meinung nach hast du eher Probleme mit der viel lockeren Lebenshaltung der Niederländer und magst du die steifere Deutsche Humor einfach besser, weil du damit aufgewachsen bist. Es ist nicht einfach in eine andere Kultur zu leben (o:

    • Wenn aus den Kommentaren eines hervorgeht, ist es dass es hier zwei grundsätzlich verschiedene Meinungen gibt … Schön wäre es, wenn jeder selbst zwischen Untertiteln und Synchronisierung wählen könnte, aber das klappt bislang nur mit DVDs.

    • Günter Günter

      Wie schön sagte doch der Alte Fritz:“ Es soll jeder nach seiner Facon selig werden“. Ich entscheide das immer von Fall zu Fall. Habe gerade auf irgendeinem Kabelkanal „Mein Name ist Earl“ in Deutsch angeschaut und das geht gar nicht. Bei der Originalversion „My name is Earl“ habe ich mir den Bauch gehalten vor lachen, in der deutschen Übersetzung muss ich noch nicht mal grinsen. Da gehen halt zu viele Gags verloren. Ich glaube aber, da würden Untertitel auch nichts nutzen, die wären ja halt auch nur übersetzt. Ich erinner mich noch, als wir in „unserer“ Kaserne in den Bosch in’s Soldatenkino gegangen sind, wo der Film „Monde Cannibale“ lief, brachen wir deutschen Soldaten in schallendes Gelächter aus, als im englsichem Original „Kill him“ gesagt wurde und im Untertitel so putzig „Makem af“ (oder so ähnlich) stand. Die beste Möglichkeit ist halt, wie von Alex aufgeführt, sich ne DVD zu kaufen, dann kann ich selber entscheiden, was ich wie sehen und hören will.

      @“Bodensee“: Ist das jetzt der Vor- oder Nachname? Was ich ehrlich gesagt nicht mehr hören kann, ist diese niederländische Selbstgefälligkeit, bzw. die Art, wie sich viele Niederländer selber sehen und sich einbilden, das der Rest der Welt sie auch so sieht. Diese angeblich so lockere Lebenshaltung wird in vielen anderen Länder oft nur als schlechtes Benehmen gesehen. Was verstehst Du unter „steifere Deutsche Humor“? Ehrlich gesagt, ich war schon in einigen Ländern, aber ich habe noch kein Land gefunden, in dem so viel gelacht wird, wie in Deutschland.

      • Da gehen halt zu viele Gags verloren. Ich glaube aber, da würden Untertitel auch nichts nutzen, die wären ja halt auch nur übersetzt.

        Günter, Untertitel sollen die Originalsprache nicht komplett ersetzen. Sie dienen eher als Unterstützung, wenn es dann doch mal zu schnell geht. Das ist das Schöne an der Sache: man hat beides. Auch wenn die Untertitel einen bestimmten Sprachwitz nicht adäquat herüberbringen,hat man immerhin die Gelegenheit, zu hören wie es wirklich klingt.

        • Günter Günter

          Alex, das weiss ich doch. Trotzdem bringen die Untertitel oft unmögliche Übersetzungen. Ich geh fast nie in’s Kino, sondern warte lieber bis die DVD rauskommt. Dann schaue ich mir den Film zuerst in Deutsch an, danach in Englisch. Oft schalte ich beim gucken in Englisch die englischen Untertitel ein und muss sogar dabei oft feststellen, das der geprochene Text nicht mit den Untertiteln übereinstimmt. Wenn man dann die deutschen Untertitel einschaltet, bekommt man oft nur das kalte Grausen.

          • Günter, ich weiß doch, dass Du das weißt ;-)

            Untertitel geben den gesprochenen Text notgedrungen „kompakter“ wieder. Mich persönlich stört das nicht. Wie ich aber sehe, sind wir beide große Fans der DVD ;-)

  29. Ein sehr schöner Artikel, der mir als Mitglied von against-dubbing.com völlig aus der Seele spricht. Wir möchten etwas mehr Bewusstheit für dieses Thema beim deutschen Publikum schaffen und würden uns über interessierte Besucher unserer Website freuen. Einen Link zu diesem Artikel haben wir bei uns auch bereits aufgenommen.

    • Hallo Steffen,
      Eure Site kannte ich noch nicht – interessant! Wo genau hast Du diesen Beitrag bei Euch verlinkt?

    • Pittiplatsch Pittiplatsch

      @ alex: 1000 Dank, daß Du dieses Thema hier mal angeschnitten hast!
      @ Steffen: against-dubbing.com <— Coole Seite!

      Zitat Steffen: "Wir möchten etwas mehr Bewusstheit für dieses Thema beim deutschen Publikum schaffen." <— Ja, das ist genau das Problem. In der deutschen Öffentlichkeit wird dieses Thema viel zu wenig diskutiert.

      Ich bin 1996/97 in Australien 5 Monate als Rucksacktourist umhergereist. In den backpacker hostels ist mir aufgefallen, daß die backpacker aus Holland und Skandinavien sooooo viel besser englisch gesprochen haben als wir Deutschen. Damals hab ich mich gefragt: "Wie kann das sein?" Bis mir ein dänischer backpacker die verblüffend einfache Lösung nannte: Untertitel statt Synchro!

      Ich habe gestern einfach mal an die Markus-Lanz-Talkshow folgende mail abgeschickt:
      —————————————
      Betreff: Sendung zum Thema "Untertitel versus Synchronisation"‏

      Hallo an das Markus-Lanz-Team,

      die Holländer und die Skandinavier (Schweden, Dänemark, Norwegen) sprechen im Durchschnitt WEITAUS besser englisch als die Deutschen.
      Woran liegt das?
      Es liegt an der Tatsache, dass fremdsprachige Filme und Serien im Fernsehen nicht wie in Deutschland synchronisiert sondern untertitelt werden.

      In Holland und in den skandinavischen Ländern werden die in Hollywood produzierten Filme im Fernsehen in der Originalsprache (englisch) gezeigt mit Untertiteln in der jeweiligen Landessprache. Das führt dazu, daß die Menschen aus diesen Ländern WEITAUS besser englisch sprechen als in den Ländern wo Filme synchronisiert werden (Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien):
      http://de.wikipedia.org/wiki/Synchronisation_(Film)#Synchronisation_weltweit

      Die Untertitelung hilft ungemein, die Sprachkenntnisse zu verbessern. Die durchschnittlichen Englischkenntnisse in Untertitelländern wie den Niederlanden, Flandern oder Schweden sind erheblich besser als in Ländern in denen Synchronisation weit verbreitet ist:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Untertitel#Untertitel_versus_Synchronisation

      Hier mal die Sichtweise einer Niederländerin zu diesem Thema: https://www.buurtaal.de/plaedoyer-fuer-untertitel

      Im Deutschen Fernsehen werden englischsprachige Filme weiterhin synchronisiert. Ist das gut oder schlecht? Sollten wir uns nicht an den Holländern und Skandinaviern ein Beispiel nehmen und Filme lieber mit Untertiteln ausstrahlen?

      Mein Vorschlag: Macht doch mal eine Sendung zum Thema: "Untertitel versus Synchronisation"!
      Dazu könntet Ihr doch auch Sprachwissenschaftler ins Studio einladen. Ich bin mir sicher: Das wäre für die Markus-Lanz-Sendung ein sehr interessantes Thema, was in Deutschland eine große Diskussion auslösen könnte.

      MFG
      —————————————————–

      @ Steffen: Solange das Thema "nur" auf Eurer Seite against-dubbing.com diskutiert wird, wird sich in Deutschland nichts ändern.
      @ alex: Den thread, den Du hier gestartet hast, find ich total geil. Schade ist nur, daß LEIDER nur sehr wenig Deutsche ihn lesen werden. Meiner Meinung nach müßte dieses Thema mal in einer namhaften deutschen Talkshow diskutiert werden. Deshalb werde ich morgen die obige mail auch noch an folgende Talkshows rausschicken:
      – beckmann
      – maybrit illner
      – menschen-bei-maischberger

      Wenn auch nur eine deutsche Talkshow eine Sendung zum Thema "Untertitel versus Synchronisation" machen würde, dann wär ich schon zufrieden. Wenn auch Ihr dieses Thema gerne mal in einer deutschen Talkshow diskutiert sehen möchtet, dann schickt doch auch einfach Mails an verschiedene deutsche Talkshows.

      Gruß
      Pitti

      • Eine schöne Initiative Pitti! Ich bin sehr gespannt, ob Du von den Talkshows eine Reaktion bekommst.

        • Pittiplatsch Pittiplatsch

          Schaun wir mal. Meine größte Angst ist, daß meine Mails bei den Talkshows im Spam-Ordner landen und gar nicht gelesen werden.

          Übrigens gibt es nicht wenige Deutsche, die zweifeln schlichtweg an, daß Holländer (im Schnitt) besser englisch sprechen als Deutsche. Auch bei mir im Freundeskreis hör ich immer wieder: „Was? Holländer sprechen besser englisch als Deutsche? Völliger Schwachsinn!“
          Ich denke, es ist nun an der Zeit, daß wir an dieser Stelle mal nackte Zahlen sprechen lassen:
          Meine Bitte an alle: Schaut Euch das hier mal an:
          EF English Proficiency Index:
          http://en.wikipedia.org/wiki/EF_English_Proficiency_Index

          Also wenn man diese Tabelle in Worte fassen möchte, dann müßte man ja geradezu sagen:
          Wer auf dem Planeten Erde spricht das beste englisch? Die Schweden, Norweger und Niederländer!!!
          [Das wir an dieser Stelle die Länder außen vor lassen, wo englisch die Muttersprache ist, versteht sich von selbst.]

          @ alex: Jetzt seh ich endlich mal schwarz auf weiß, was ich 1996/97 in den australischen backpacker hostels schon geahnt hab.

          Bei den „TOP 3“ gilt: KEINE Synchronisation, sondern Original mit Untertitel!!!

          • Auf die Ergebnisse der EF English Proficiency Index hatte ich vor einiger Zeit auf der Facebook-Seite von buurtaal auch schon hingewiesen. Da muss Deutschland zum Beispiel auch Ländern wie Polen und Ungarn den Vortritt lassen. Immerhin reicht es noch für das Prädikat „High Proficiency“.

            Ich bin echt sehr gespannt, ob Du eine Reaktion bekommst. Das wäre schon schön.

            • Pittiplatsch Pittiplatsch

              so, habe jetzt insgesamt 4 Mails abgeschickt an:
              markuslanz@zdf.de
              beckmann@ndrtv.de
              maybrit-illner@zdf.de
              menschenbeimaischberger@wdr.de

              Bei den 3 die ich heute abgeschickt hab, hab ich den Link zum „EF English Proficiency Index“ gleich in die Mail mit eingebaut.
              Sollte ich von keiner Talkshow eine Antwort bekommen, dann kann ich wenigstens sagen: „Ich habs versucht!“

              Übrigens: habe hier was Interessantes aus Norwegen zum Thema gefunden: Ich zitiere:
              —————————————-
              „Synchronisieren ist unnorwegisch“
              Im April 1998 gab TV2 bekannt, daß die amerikanische Comedy-Serie „Gregory Hines Show“ in einer norwegisch synchronisierten Fassung gesendet würde. Die Neuigkeit führte unmittelbar zu Schlagzeilen in den größten Zeitungen des Königreiches, wütenden Leserbriefen sowie zur Gründung von Internet-Aktionsgruppen gegen Synchronisation. Norwegens zweitgrößte Tageszeitung konstatierte am 17.4.1998 empört in fetten Lettern: „Dubbing er unorsk“ („Synchronisieren ist unnorwegisch“). Nach der Ausstrahlung von drei synchronisierten Episoden beugte sich TV2 dem Urteil des Publikums; die Serie wurde in der untertitelten amerikanischen Originalversion fortgesetzt. …
              —————————————–
              Wer den kompletten Artikel lesen möchte, bitteschön:
              http://www.montage-av.de/pdf/091_2000/09_1_Arnt_Maaso_(Un)synchrone_Lippen.pdf
              @ alex: tja, die Norweger haben uns gezeigt, wie es gemacht wird. Als man versucht hat, Ihnen ne synchronisierte amerikanische Comedy-Serie unterzujubeln, sind sie einfach auf die Barrikaden gegangen und siehe da, ab der 4. Folge durften sie wieder die Originalversion schauen. Klasse! Davon können wir Deutschen uns mal ne große Scheibe abschneiden!!!

  30. Kann es sein, dass das Synchronisieren die deutsche Sprache geändert hat? Mir fallen auf Anhieb drei Ausdrücke ein, die es ohne amerikanische Filme wohl nie gegeben hätte:

    Schau mal wer da spricht! Look who ist talking!
    Euer Ehren Your Honor (statt: Herr Richter)
    Du bist gefeuert! You’re fired!

    und es gibt wahrscheinlich viele mehr.

  31. marc marc

    Ich lebe in Ekeren in Antwerpen und ich bin froh, dass Filme und Serien in der Originalfassung mit niederländischen Untertiteln gesendet zu werden. Die Simpson ist in der Originalfassung mit Untertiteln. Die Serie Sturm der Liebe Deutsch Version mit niederländischen Untertiteln

    • Hi Marc, danke für Deinen Kommentar und die Ergänzung, dass es auch im belgischen Fernsehen Untertiteln gibt.

  32. Lele Lele

    Zitat Lucy:

    Shirley McLaine hat gefälligst deutsch mit mir zu reden, und die Franzosen machen es richtig. Wir haben – ohne richtig Englisch zu können – viel zu viele englische Ausdrücke in unserem Alltag.

    Hallo Lucy,

    von mir aus bleibt es jeder und jedem unbenommen, synchronisierte Filme besser zu finden als die OMU-Version oder umgekehrt. Nur ist das französische Beispiel in diesem Kontext nicht so gut gewählt, weil die Franzosen eher wenig synchronisieren und seit eh und je die OMU-Versionen bevorzugen. Ich selbst habe über 10 Jahre in Frankreich gelebt und mich schnell an die Untertitel gewöhnt. Und inzwischen hab ich meinen (halben) Brotberuf daraus gemacht.

    Auch die Franzosen übernehmen viele Wörter aus dem Englischen. Geht gar nicht anders. Natürlich gibt es da ein paar Leute, die sich den Kopf zerbrechen, für jeden englischen Ausdruck eine Äquivalenz zu finden. Das kann zu sehr schönen Wortschöpfungen führen, die auch gerne übernommen werden. Nichtsdestotrotz lieben die Gallier ihre untertitelten Filme … allerdings rede ich hier nicht von Blockbustern.

    Sehgewohnheiten verändern sich, und die Sprache auch, zumal im Zeitalter der Globalisierung. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang, Sprache prägt den Menschen und der Mensch prägt die Sprache. Oder wollt ihr heutzutage noch Mittelhochdeutsch parlieren? Ich rede hier nicht vom „Denglisch“, aber ich glaube nicht, dass Untertitel der deutschen Sprache abträglicher sind als Synchronisationen, die das Publikum doch viel mehr im Bauch treffen. Und genau von da kommen solche neudeutschen Wendungen wie „Sinn machen“ u.a.

    Meine 5 Cent …

    • Lucy van Pelt Lucy van Pelt

      Grüß Gott, Lele,
      klar verändert sich Sprache mit den Menschen, das muß ja auch so sein, weil ja auch Sprache lebt. Und ich gebe gern zu, daß ich mich in Frankreich nicht auskenne. Ich habe nur gelesen, daß man gegen das Eindringen der englischen Sprache in Frankreich offiziell vorgeht, wogegen in Deutschland jeder Laden für Kinderschuhe „shoes for kids“ oder ähnlich heißt. Auch sowas wie das zitierte „Sinn machen“ stört mich. Ich rede also sehr wohl von „Denglisch“.
      Daß Untertitel der deutschen Sprache abträglich seien, habe ich nicht behauptet. Aber wie Harki bin ich beim Filmgucken bequem und habe es gern deutsch synchronisiert.
      Das gilt aber nicht für meine liebste Beschäftigung, das Genießen von Opern auf DVD. Da sind die Untertitel mir wichtig, und zwar zuerst die deutschen, und wenn ich die Oper dann gut kenne, die Untertitel in der gesungenen Sprache.
      Gruß, Lucy.

      • Bouke Bouke

        In Frankreich gibt es sogar einen Gesetz, dass z.B. Werbemacher verpflichtet an eine Englischspraches Werbungsplakat z.B., unten die Französische Übersetzung mit an zu zeichen.
        Find ich nicht schlecht, eigentlich.
        Allerdings hat es als absolutes Vorteil dass man mehr mit der eigene Sprache befasst ist. Niederländer ist die eigene Sprache meist recht egal. Nicht so in Deutschland. Das finde ich eigentlich auch schön.
        (nur habe ich neulich Die Eiserne Lady geguckt, statt The Iron Lady, weil meine Frau und ich mit ihre Eltern ins Kino gegangen sind. Man muss doch sagen, gerade bei sowas geht doch so unglaublich viel Stil und Inhalt verloren wenn man dieses tolle aristokratische Englisch nicht hören kann?!). Die Stimmen sind einfach so wichtig und so ein grosses teil des schauspielern – man kriegt einfach nicht 100% des Films mit, wenn man es synchronisiert guckt. Ein paar Beispiele: Will Smith, Eddy Murphy und Martin Lawrence sind ausgezeichnete Stimmenkünstler. Ihre Stimme ist ein riesiges Teil ihres Actings, Scharme und Humor. Zufälligerweise haben sie alle drei wirklich ungeheuerlich schreckliche synchronstimmen in Deutschland. Meine Frau hasst ihre Filme sogar wegen ihre D-stimme. Anderes beispiel ist Monty Python. Es ist mir ein rätsel warum Leute sich das in synchronfassung angucken – es kommt mir vor wie Sakrileg. Auch hier gilt wieder das gerade die Stimmen ein erhebliches Teil der Inhalt darstellen, vor allem die trocken englische Humor. Das fehlt einfach bei der Synchronfassung. Übliches Zeug wie ein amerikanischer actionmovie oder mongolisches liebesdrama kann man Gedankenlos synchronisieren. Auch zu Ice Age oder so gehe ich ohne Bedenken. Aber sobald die Sprache oder Stimme teil des inhalts is (wie z.B. bei The Iron Lady), dann sollte man sich doch überlegen ob nur 80% der film genügt.
        Und da sind wir angekommen bei dem Angenehmen. An sich ist das voll okay, aber ist einfach Schade. Und für die, die gerne alles mitkriegen, auch wie es originell gemeint ist, gibt es keine Alternative ausser der DVD, und in meinem Fall das Sony Original Kino am Potsdamer Platz. Kostet leider immer zusätzlich Geld fürs ÖV – normales Kino hab ich um die Ecke.

  33. Over dit onderwerp verbaas ik me al een jaar of 30 en in de loop der jaren heb ik er een andere kijk op. Harki (bovenaan) heeft zeker gelijk dat het met betaalbaarheid te maken heeft. Voor kleine landen als Nederland is het te duur om alles na te synchroniseren met regelmatig andere stemmen.

    Duitsland staat dan ook zeker niet alleen. Spanje, Frankrijk, Italië en GB synchroniseren ook enorm veel na, waarbij ik de wereldomroep van de BBC het ergste vind. Die laten op de achtergrond ook de originele spraak horen, wat erg irritant is. Landen als Nederland, Denemarken, Zweden, maar ook Portugal en zelfs Griekenland gebruiken nasynchroniseren veel minder, wat zeker te merken is aan de vrijheid waarmee deze mensen een 2de taal spreken. Fransen, Britten en Duitsers verontschuldigen zich vaak en durven niet aan gesprekken in een andere taal deel te nemen. Nederlanders, Zweden, maar dus ook Portugezen zitten er niet zo mee.

    • Die laten op de achtergrond ook de originele spraak horen, wat erg irritant is.

      Das passiert hier in Deutschland – zum Beispiel in Magazin- oder Nachrichtensendungen – auch oft. Ich finde es fürchterlich, denn ich versuche in solchen Fällen immer die Originalstimme zu verstehen, die jedoch von der Synchronstimme übertönt wird.

      • Bouke Bouke

        Auch sehr nervig, ist dass es erst später einsetzt: sie lassen erst den typen ein bisschen reden, was man sofort versteht. Dann fängt erst die synchronisation an, der allerdings natürlich wieder von vorne anfängt. Dann bist du schon weiter in der Sache drin als die synchronisation. Das nervt.
        Als vorteil gilt dabei natürlich schon, dass man die Stimme auf jeden Fall kennenlernt. Aber das ist nur von Vorteil bei wichtigen Personen wie Obama oder Martin Luther King oder so. Bei „Zeitzeuge xy“ ist es einfach nur nervig und bringt keinem was.

        Arte hat übrigens desöfteren Sendungen mit Untertitel. Und ich kann mich erinneren, dass es letztens auch einen Tatort mit einzelnen untertitelten Abschnitten gab. Ich glaub den mit dem Alkoholiker/Kommissar, weiß nicht genau wo das Spielt. Normalerweise ist auch diese Arschwackeltante dabei mit den kurzen Haaren.

  34. Ich war jetzt ein Wochenende in Rijswijk und ich habe mir mal im Hotel das niederländische TV-Programm angeschaut. Mir ist das auch mit den Untertiteln aufgefallen, wenn ausländische Produktionen (nicht nur Filme, sondern auch eine Verkaufssendung) wurden untertitelt. Für jemanden wie mich, der Englisch kann, vielleicht so gut wie die meisten Niederländer, war es schon einbißchen nervig immer den niederländischen Untertitel zu sehen, sowie am letzten Freitag, 13.04 bei Star Trek 11.

    Nach diesem Wochenende bin ich ganz heiß, mir auch desöfteren die DVD’s, die ich zu Hause habe, nicht immer in Deutsch anzuschauen, sondern auch in Englisch. Eigentlich müsste ich das mit den anderen Sprachen, die ich kann, Spanisch und das bißchen Französisch auch machen.

    Ja, die Niederländer sind da schon weit voraus und nur die deutsche Bequemlichkeit siegt mal wieder.

    Ja ich habe mir auch die niederländischen Produktionen angeschaut. Obwohl ich nur einige ganz wenige Sätze auf niederländisch auswendig sagen kann, habe ich oftmals den Sinn schon recht gut verstanden. Und schön finde ich auch, dass die Interviews, die in Englisch geführt werden (wie zum Beispiel das Interview mit dem türkischen Ministerpräsidenten am Samstag in der Nachrichtenausgabe um 20.00 Uhr), nicht wie in Deutschland (und in Spanien) mit der Heimatsprache übersprochen werden. Ich finde das speziell in Deutschland eine ganz schöne Unsitte ist.

    • Hi Sven, ich freue mich, dass Dir das Fernsehen mit Untertiteln so gut gefällt. Mit etwas Übung wird es auch immer leichter, sie im Kopf auszublenden, wenn man sie mal nicht braucht.

  35. Stefan Stefan

    Bin durch Zufall auf diesen Blog gekommen.

    Zum Thema: Ich schaue mir gelegentlich auch Filme im Orginalton an, da die Stimmen und die Ambiente anders rüber kommt als im Deutschen. Sketche auf Englisch haben meiner Meinung nach einen viel größeren Effekt gegenüber den synchronisierten Sketchen…

    • Hi Stefan,

      blendest du dann auch die Untertitel ein, oder geht es dir nur ums Hören der Originalsprache?

  36. Andi Andi

    Bei Filmen bin ich für die Synchronisation. Bei z.B. Interviews in den Nachrichten, oder den interviewartigen Beiträgen in Dokumentationen (also die Stimme zur Person, aber nicht die Stimme zum Bild) bin ich dafür nur Untertitel zu haben.

    Bei Filmen will ich das Bildermeer beobachten und die Handlung verfolgen und nicht unten auf einen hässlichen Text achten. Ich will auch mal ohne Stress in die Popcornschale greifen können.

    In Interviews stört mich das doppelt gesprochene. Im Endeffekt versteht man ja garnichts. Und da es bei Interviews nur um den Inhalt geht, finde ich, dass man da auch die „Synchronisation“ (zumindest das billige Drübergeklatsche wo man dann beides hört) sich auch sparen kann.

  37. Robert Robert

    Habe hier was passendes zum Thema gefunden:

    „4. Movies without dubbing
    As years went by it became always more evident that the Scandinavian custom of not dubbing the movies and TV shows, hated and derided by many, proved to be one of the best and most efficient tools in foreign languages learning. By simultaneously hearing the original dialogues and reading the subtitles in one’s native tongue, people can without any effort take up new vocabulary and absorb accents, pronounciation and the language’s melody. in Scandinavian countries does not exist any dubber’s lobby as it does in Italy.“
    http://foreignlanguagesreview.com/foreign-languages-masters/

  38. […] Frehman erweckt den Eindruck, dass man in den Niederlanden fremdsprachige Fernsehsendungen nicht synchronisiert, sei in erster Linie eine Kostenfrage. Auch mutmaßt sie, dass Niederländer genauso gerne wie […]

  39. […] Leider warten längst nicht alle Videos mit Untertiteln auf. Bietet der Hersteller sie an, lassen sie sich mittels des kleinen Schalters rechts unten im Videofenster zuschalten. Gerade für Menschen, die eine Fremdsprache lernen, sind die Mitlesestreifen extrem hilfreich. […]

  40. Nadine Nadine

    Eins vorweg: Ich finde, daß die Synchronisation fremdsprachiger Filme in Deutschland gut umgesetzt wird – in den meisten Fällen passen die Stimmen zum Charakter (Pannen habe ich nur selten erlebt, etwa in einer italienischen Komödie, in der die deutsche Stimme eines italienischen Bauern unüberhörbar aus Sachsen stammte). Und ich respektiere die mit Sicherheit sehr anstrengende Arbeit, die Synchronsprecher leisten.

    Trotzdem ist die Synchronisation mir ein Dorn im Auge.

    Es ist doch wunderbar, Schauspieler mit ihren eigenen Stimmen reden zu hören – nicht nur, weil es beim Sprachenlernen hilft, sondern auch, weil die Stimme ein so wichtiger Teil eines Menschen ist – ein Schauspieler ist einfach nicht mehr er selbst, wenn man ihm eine andere Stimme verpaßt – es hat etwas von einer Amputation, jemandem seine Stimme „wegzunehmen“…

    • Nadine Nadine

      Eine kleine Einschränkung muß ich allerdings noch machen: Ich bin sehr für Untertitel, aber was ich in Finnland im Kino erlebt habe, ging doch etwas weit – der Film lief im Originalton (Englisch), und dazu gab es 2 Untertitel: Finnisch (1. Landessprache) und Schwedisch (2. Landessprache). Also stürmen gleichzeitig 3 Sprachen auf den Zuschauer ein – da fühlte ich mich doch etwas überfordert… =)

    • Dann sind wir ja einer Meinung :-)

  41. […] Beim ersten Blick in ein niederländisches TV-Programm (tv-gids) fällt auf, dass die Senderzahl für ein Land mit 17 Millionen Einwohnern doch erstaunlich groß ist. Man fährt wie Deutschland zweigleisig. So gibt es seit Ende der 1980er Jahre eine inzwischen große Palette an Privatsendern, die auch viele US-amerikanische Serien und Talkshows im Programm haben – mit niederländischen Untertiteln. […]

  42. jpmpoos jpmpoos

    Hallo @lex,
    Ik zit op de Kerstmarkt in Duisburg en zocht wat over het verschil Dtsld – Holland en door toeval ben ik op jou,, buurtaal,, beland en heb gefacineerd jou uitleg over ons Nederlanders gelezen en ik moet zeggen dat als onze duitse buren jou uitleg van ons zouden lezen er nog meer waardering voor ons zou zijn.
    was dit goed Nederlands :-)
    groetjes Hans

    • Hoi Hans, wat leuk! Zegt het voort, zou ik zeggen. Hoe meer zielen, hoe meer vreugd.

      Je Nederlands is trouwens niet helemaal vlekkeloos ;-)

      Groetjes terug,
      Alex

  43. Gerhild Rudolf Gerhild Rudolf

    Viele interessante Kommentare, da ist wohl schon alles gesagt worden. Trotzdem will ich auch meinen Senf dazu geben. In Rumänien, wo ich lebe, wird seit jeher nicht synchronisiert, sondern untertitelt. Das finde ich wunderbar, denn nur orignal sind die Schauspieler auf der Höhe. Mimik, Körpersprache und Stimme sind stimmig. Die verschiedenen Sprachmelodien sind eine absolute Bereicherung. Außerdem ist es den anderen Kulturen fair gegenüber. Das Lesen der Untertitel macht keine Mühe. Für mich als Deutsch-Muttersprachlerin ist es oft eine Dreiecksbeziehung: ich seh z.B. einen englischen Film, les die rumänischen Untertitel und diskutier dabei mit meiner Tochter auf Deutsch. Per Internet seh ich auch TV aus Deutschland, aber dann origal deutsche Filme, denn synchronisierte „tu ich mir nicht an“. Wünsche allen noch einen schönen Abend, natürlich mit O-Ton.

  44. […] durch die vielen Übereinkünfte im Wortschatz einen leichten Zugang zu der Sprache. Zudem gibt es deutsche Sendungen im Fernsehen. Anderseits dauert es auf Grund der vertrackten Grammatik gefühlte Ewigkeiten (und […]

  45. Jopie Jopie

    Hallo allemaal.

    Seit 2000 wohne ich mit meiner deutschen Frau in Deutschland. Die ersten vier Jahre in Baden-Württemberg, seit 2004 aber bei Hannover. Als wir damals nach Deutschland umgezogen sind, war ich bereits 36 Jahre alt und deswegen ist mein geschriebenes und gesprochenes deutsch alles außer perfekt. Jeder hört innerhalb Sekunden dass ich Niederländer bin, denn der Akzent verrät mich auch nach fünfzehn Jahre noch.

    Was Synchronisation betrifft, absolut ätzend ist sie in Polen. Da werden ALLE Stimmen, männlichen und weiblichen, von nur einer Person „synchronisiert“, dem sogenannten Lektor. Im Hintergrund kann man dann noch immer die Originalstimmen wahrnehmen, aber leider so leise dass es schwierig ist, sie akustisch zu verstehen. So klingen alle Frauen in „Desperate Houswives“ wie Kerle. Ich hatte mir in Wroclaw mal „Flikken Maastricht“ angeschaut. Da die niederländischen Stimmen noch einigermaßen hörbar waren, „machte die Story noch Sinn“, um es mal in Anglizismen auszudrücken. :-)

    Übrigens, in Rumänien werden alle ausländischen Fernsehproduktionen auch untertitelt, aber in diesem Lande habe ich von überdurchschnittlichen Englischkenntnissen bis jetzt nichts bemerkt. Kann ich daraus schliessen, dass Untertitelung nur teilweise erklärt warum die Skandinavier und Niederländer relativ gut Englisch reden?

    • Hallo Jopie, danke für Deinen Kommentar. Ich kenne die Lage in Rumänien nicht, aber ich gehe davon aus, dass das Angebot an englischsprachigen Sendungen in den Niederlanden größer ist als dort. Es sind auch nicht die Untertitel per se, sondern die Tatsache, dass Englisch in den Niederlanden allgegenwärtig ist.

  46. Wie schon in einem anderen Kommentar erwähnt, bin ich als Erwachsener nach Deutschland gekommen, habe aber inzwischen weit mehr als die Hälfte meines Lebens verbracht. Ich bin freiwillig hier, gerne hier, nicht weil alles gut ist, sondern weil das meiste besser ist als anderswo. Ich spreche viele Sprachen (auch Niederländisch), habe in vielen Ländern gewohnt, gearbeitet, und/oder längere Zeit verbracht (auch in den Niederlanden). Ich kenne mich also einigermaßen aus. Tatsächlich käme außer Deutschland nur noch die Niederlande als Land in Frage, wohin ich freiwillig umziehen würde (obwohl ich mir—noch—vorstellen könnte, wenn es sich ergibt, vielleicht in Österreich, der Schweiz, oder Belgien zu leben).

    Synchronisierte Filme und Fernsehsendungen sind eine der wenigen Sachen, die mich wirklich nerven, und in vielen anderen Ländern viel besser sind. Allerdings nervt mich in den Niederlanden die Pause im Kino, auch bei kurzen Filmen. Auch auf der Liste: übertriebener Föderalismus, Angst vor zu wenig Datenschutz.

    • Mit dem Föderalismus tut Deutschland sich meiner Meinung nach in der Tat kein Gefallen. Und in Sachen Datenschutz finde ich die Haltung oft geradezu schizophren. Das wären noch mal Themen für eigenständige Blogbeiträge …

      • Mein Lieblingsbeispiel: Vor dem Geburt von unserem ersten Sohn, haben wir verschiedene Krankenhäuser angeschaut (auch ein Thema: Hausgeburten sind in den Niederlanden viel häufiger). Einmal gingen wir, also die Besuchergruppe, nachts, bei ausgeschaltetem Licht, kurz in das Kinderzimmer, wo die Kinder schlafen, wenn sie nicht bei der Mutter sind. Auf einmal schrie die Krankenschwester „Scheiße! Schnell, alle raus!“. Wir gingen hinaus. Sie blieb darin, und drehte alle Namensschilder (wo die Vornamen der Kinder darauf standen). Als wir wieder hinein konnten, fragte einer, was los war. „Datenschutz!“ Sie bat uns, sie bei ihrem Vorgesetzten nicht anzuzeigen.

        Viele Deutsche begründen den Hang zu Datenschutz mit den Erfahrungen einer Diktatur. Wer aber mit Diktaturen auskennt, weiß, sie können die Bevölkerung ganz ohne Daten schlecht behandeln. Es gibt auch Daten von einer Behörde, die man verpflichtet ist, an eine andere weiter zu leiten, aber auch auf Antrag kann man nicht dafür sorgen, dass sich die Behörden austauschen.

          • Danke; ich bin heute zum ersten Mal hier! Habe gleich die RSS-Feeds abonniert.

            Übrigens, nachdem wir uns 14 Krankenhäuser angeschaut hatten, sind wir in der 34. Woche in Urlaub gefahren. Das Kind kam 3 Tage spater. Am Abend davor war die Fruchtblase geplatzt, also sind wir vorsichtshalber ins Krankenhaus gefahren. Meine Frau sollte gleich da bleiben: ich fragte, wann das Kind kommt, und habe so gelernt, dass mañana auch „sehr schnell“ bedeuten kann. :-)

          • Nicht nur zu diesem Thema eine interessante Quelle: das Buch Onbekende Buren.

            • Das finde ich überhaupt das beste Buch über das deutsch-niederländische Verhältnis, das es gibt. Ich sehe gerade, dass ich es hier auf buurtaal noch gar nicht vorgestellt habe, obwohl es seit Jahren in meinem Regal steht.

  47. Das Synchronisieren ist in Süditalien in den 30er Jahren erfunden worden, weil manche im Publikum nicht lesen konnten. Sollte im Lande der Dichter und Denker peinlich sein.

  48. Chuck Chuck

    Die Menge an gesprochenem Text im Fernsehen ergibt circa 750 Zeichen pro Minute (bei Spielfilmen ist der Redefluß in der Regel ein klein wenig, aber nicht wesentlich geringer). Eine Buchseite hat im Schnitt 1750 Zeichen. Wenn die Niederländer die Untertitel in der beschriebenen Weise aufnehmen sind und etwa ein Drittel bis die Hälfte des Programms untertitelt sind (von sonstigen Texteinblendungen einmal abgesehen), entspricht das etwa 30 gelesenen Buchseiten täglich! Das ist in etwa genau die Menge, für die ich auch für reale Bücher die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne besitze. Ich könnte eine Buchseite in 45 Sekunden lesen, lasse mir aber in der Regel 90 Sekunden Zeit und kontinuierlich und ohne Unterbrechungen wird es doch zur Strapaze.
    Das hält längerfristig keiner durch.
    Wenn man mal überlegt: auf dreimal Ausatmen schaut man eine Sekunde in ein Buch und dennoch kann man sich dadurch nicht mehr Müll reinpfeifen, als wenn man einfach die Glotze einschaltet. Und die meisten verkauften Bücher sind schlecht. Davon wird man genauso gebildet wie durchs Privatfernsehen.
    Machen wir uns also lieber keine Sorgen um Lesemuffel und stattdessen um schlechtes Programm.
    Solange man nicht taubstumm ist, sollte man Sprache akustisch aufnehmen.
    Das ist viel bequemer und dadurch effektiver.
    Kennt ihr das, wenn ihr eine Nacht durchgemacht habt und euch dann ein Lied vorstellt und es dann real und in vollem Detail hören könnt? Scheint’s wird das Gehörte wie mit einem inneren Tonband aufgezeichnet. Nur wird das beim Erinnern in der Regel weggefiltert. Wie es sich bei Schrift verhält, weiß ich nicht. Unser Schriftsystem folgt einer Baukastenlogik und ich habe den Verdacht, daß sich die Sprachlogik besser erschließt, wenn man sich die Buchstaben bildlich vorstellt. Auch das visuelle Denken wird vom Wachbewußtsein blockiert und was wirklich abläuft, merkt man erst, wenn man mehrere Nächte durchgemacht hat und sich dann an den „Optics“ erfreut. Also: durch Originalton und Untertitel kann man sich eine andere Art zu denken antrainieren. Aber wenn das Programm schlecht ist, könnt ihr euch ausmalen, was das für komplexe Denkstörungen ins Oberstübchen einnisten kann.

  49. Michael B. Michael B.

    Ich vermute mal, dass einer der wichtigsten Gründe für die Synchronisationen im deutschen Fernsehen und in den Kinos nicht nur in der Bequemlichkeit der Zuschauer/innen und Zuhörer/innen zu suchen ist, sondern stark in dem Wunsch, was Programmanbieter vermitteln wollen.

    Zunächst wird eine Aussprache vermittelt, die angeblich die Haltung der Protagonisten wiedergibt aber nichts mit der tatsächlichen Sprache und Haltung des Originals gemeinsam hat.

    Das geht so weit, dass stellenweise absolut idiotische Texte als Übersetzung unterlegt werden, die nicht annähernd mit der natürlichen Sprache – so sie denn im Original schon vorhanden war – zu tun haben.

    Anders ausgedrückt wird der Konsument wissentlich und vorsätzlich verblödet.

    Die Krönung bei Untertiteln ist, wenn, je nach Filmsequenz, weiße Schrift (gleichbedeutend: schwarze Schrift auf schwarzem Hintergrund) auf weißem Hintergrund erscheint.

    Aller möglicher Klimbim an Effekten wird aufgeboten, um gute Filme zu verschandeln, aber die technischen Möglichkeiten dafür zu benutzen, dass ein Untertitel entspannt gelesen werden kann, vermisse ich allzu häufig.

    So, und nu‘ muss ich hier einige Kommentatoren kritisieren, die mit vielen Worten ihre Sorge über den Spracherwerb kundtun, aber sich bisher nicht mit der neuen Rechtschreibung beschäftigt haben. Diese ist gerade in der Anwendung des ss bzw. ß deutlich verständlicher und logischer geworden – ein Beispiel aus der alten Schreibung: Fluß – Flüsse – und unterstützt somit den Spracherwerb mit Sicherheit mehr als die unsinnige und widersprüchliche Schreibung, siehe Bsp. oben, der alten Schreibung, der ihr euch befleißigt.

    Also liebe Schreiber, die Rechtschreibreform liegt inzwischen mehr als 10 Jahre zurück.

    Oder wollt ihr, um es mit denglischer, neudeutscher Aussage zu umschreiben: bäck to se ruuts, in Zukunft der alten Schreibung Thür und Thor offen halten?

  50. […] Ein Plädoyer für Untertitel – Sprachen lernen durch Fernsehen17.04.2010 – Ich lerne mehr Englisch-Vokabeln beim Zuhoeren und mehr ….. Die beste Möglichkeit ist halt, wie von Alex aufgeführt, sich ne DVD zu kaufen, dann ….. mir auch desöfteren die DVD’s, die ich zu Hause habe, nicht immer in … […]

  51. Hi Alex,

    Danke für den Artikel, du sprichst mir aus der Seele! Ich bin Deutsche und habe vor etwa zehn Jahren meinen Geschmack für synchronisierte Filme und Serien verloren. Inzwischen stört es mich extrem, wenn die Lippenbewegungen nicht zum Ton passen! Und nach meinem Gefühl sprechen etwa 12 verschiedene Leute sämtliche Serien und Filme – man hört immer und immer wieder dieselben Stimmen. Ganz zu schweigen davon, dass die Szenen künstlich und unrealistisch wirken, wenn jemand den passenden Tonfall zur gezeigten Emotion liefern soll, während sie oder er abgeschottet hinter einem Studiomikrofon sitzt.

    Seit einiger Zeit lebe ich in den Niederlanden und ich genieße den Verzicht auf Synchronisation wirklich sehr! Vor allem in den Nachrichten oder bei Dokumentationsfilmen kann ich dann selbst hören, was die Person wirklich sagt und muss nicht blind auf den Übersetzer vertrauen.

    • Hoi Caterina,

      schön, dass dir die Originalstimmen auch so gut gefallen. Wenn man sich daran gewöhnt hat, wirkt es einfach viel natürlicher, das finde ich auch.

      Das Phänomen, dass man in Deutschland in verschiedensten Sendungen doch oft die gleichen Synchronstimmen hört, finde ich auch irritierend. Offensichtlich gibt es gar nicht so viele Sychronsprecher, auf die die Fernsehmacher zurückgreifen.

  52. Manfred Lebek Manfred Lebek

    Englisch ist ja nicht gerade die schönste Sprache und sehr unpräzise, zweideutig! Auch an der Tonqualität hapert es oft im O-Ton! Wer das mag, kann sich DVDs kaufen oder die Tonspur im Fernsehen wechseln, aber daraus einen Zwang zu machen finde ich zu globalistisch gedacht. Jede Sprache hat ihre Vorteile und bereichert die Vielfalt der Kulturen!

  53. Rob Rob

    Deutsche sind Weltmeister in Korrigieren der Menschen die keine Muttersprachler sind

    „Das heißt DER Stuhl, Rob“

    Ich antworte dann immer mit „Soviel Zeit muss sein“ und verdrehe die Augen.

    Ist übrigens nicht nur meine Erfahrung.

  54. Tsjitske Tsjitske

    Ik zoek Derrick of der Alte of zo iets om met mijn tieners Duitse tv te kijken met Nederlandse of Duitse ondertiteling in hun Duits te verbeteren. Kunt u me helpen waar dat te vinden? Bij Amazon verkopen ze wel dvds maar zonder ondertiteling. Of heeft u andere tips waar ik Duitse series met ondertitels kan vinden ?

    • Beste Tsjitske, je zou het eens kunnen proberen bij Netflix, daar worden veel series met ondertitels aangeboden. Bij Duitse series is ondertiteling meer uitzondering dan regel, met Nederlandstalige series heb je waarschijnlijk meer geluk.

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