Ist die niederländische Sprache für Deutsche schwierig zu erlernen? Einerseits nein, andererseits ja, lautet die kurz-und-knappe Antwort.
Warum Deutsche es leicht haben, wenn sie die westliche Nachbarsprache lernen wollen, und welche Faktoren es dann doch etwas schwieriger machen, beschreibe ich in einem zweiteiligen Gastartikel auf AHA24x7.com, einer Internet-Plattform, die sich der deutsch-niederländischen Zusammenarbeit widmet.
Hier sind die Links zu den beiden Artikeln:
Niederländisch für Deutsche – eine Schnelleinführung – Teil 1
und
Niederländisch für Deutsche – eine Schnelleinführung – Teil 2: die Fallstricke
Veel leesplezier!
Hoi Alex,
ich setz meinen Haken darunter, es sind natürlich sehr auseinander gelebte Schwestern. Trotzdem macht die Kenntnis einiger deutscher Dialekte das Erlernen der niederländischen Sprache leichter.
Komm ich aus dem Rheinland, Bergischen Land oder vom Niederrhein (und bringe Dialektkenntnis mit), hab ich es als Deutsche wesentlich leichter als wenn ich aus Sachsen, Bayern etc komme. Dann sind nämlich viel mehr Wörter gleich oder sehr ähnlich.
Ein Beispiel, das auf hochdeutsch nicht klappt: ping/pijn
:-)
Aber ich sage doch nirgendwo, dass dem nicht so ist, Frau Vorgarten?
Ja… das Trotzdem war zu schroff.
Es wird nur immer so dringend betont, dass das Niederländische ja kein Dialekt des Deutschen sei und es zwei unterschiedliche Sprachen seien und so weiter.
In manchen Regionen dies- und jenseits der Grenze sind sie nicht so weit voneinander entfernt.
Hatte mal einen Freund, der aus der niederländischen Nähe von Aachen kam, und wenn der seine Muttersprache in zB Amsterdam sprach, sagten die Leute zu ihm, er müsse sich nicht mit dem Niederländischen abmühen, er könne auch deutsch sprechen.
Frau Vorgarten, es wird genau darum „immer so dringend betont“, weil wir Niederländer in der Praxis so oft mit dieser Unterstellung konfrontiert werden.
@ Frau Vorgarten
In der Tat, mir als plattdütschen Jung geht’s ähnlich.
Auch Sächsisch-Kenntnisse können beim Erlernen der niederländischen Sprache helfen, denn im sächsischen Dialekt gibt es auch etliche „niederländische“ Wörter. Der Apfel wird zum Appel, das Bein zum Been, der Baum zum Boom, das Auge zum Ooge. Und „nein“ heißt „nee“, und „kein“ heißt „geen“. Das g wird allerdings in diesem Falle wie ein richtiges g gesprochen.
Na, auf jeden Fall leichter als Deutsch für Niederländer, die Aussprache vielleicht ausgenommen. Dafür sorgt schon die umfangreichere, m.E. oft überflüssige und unökonomische, deutsche Formenlehre.
Lustig der Hinweis auf Sächsisch.
Das niederländische ist eigentlich recht einfach. Nur die Satzkonstruktionen wo „er“ vorkommt, die verstehe ich nicht so recht. „er is“, „er zijn“ bzw. deren Vergangenheitsformen und „er“ als Platzhalter für „davon“ ist relativ einfach. Schwieriger wird es bei „er“ wenn es mit „es“ übersetzt wird. Da weiß ich nicht, wann „er“ oder „het“. Ok: „Het regent“ weiß ich noch. Aber dann gibt noch Konstruktionen mit „er“, die auf das alles oben beschrieben wird nicht zutrifft.
Ich schaue desöfteren bei OnzeTaal oder bei Substantiven bei der Taal:unie woordenlijst nach.
Die richtige Verwendung von „er“ erfordert viel Übung, Sven. Mein bester Tipp ist es, viel zu lesen und zu hören, wie die Niederländer es machen.
Es war einmal … das Wörtchen er
Also, das ist ja wirklich die schönste Umschreibung, die ich für die beiden Sprachen bisher gelesen habe!