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Wenn einer eine Reise tut …

Last updated on 19-05-2020

Diese Woche ein Gastbeitrag von Ralph, der aus einer sehr persönlichen Perspektive auf die gewissermaßen unterschiedliche „Lebensart“ von Deutschen und Niederländern blickt. Ralph blogt auf Zum Mephistopheles! Viel Spaß beim Lesen seiner Kurzgeschichte!

Motorrad

Wenn einer eine Reise tut … es gilt also darauf zu achten, diesen Gastbeitrag nicht zu lang werden zu lassen. Was sicher nicht gelingen wird, denn zu prägend waren die Erlebnisse dieses Abenteuers, das an einem gemütlichen Abend im August, Anna Domina 1978, in einer hannoverschen Kneipe seinen Anfang nahm.

Als gerade noch Teen ist man ja vor allem eines: spontan. Und ein Freitagabend hat den Charme, das ganze Wochenende noch in sich zu tragen. Die Kombination aus beidem ergab eine Tour nach Amsterdam, die begann, als die Biere auf dem Tresen abgestellt waren. Helm auf, Lederjacke an und dann ab auf´s Motorrad, rauf auf die Autobahn – Amsterdam, wir kommen! In meinem nicht vorhandenen Portemonnaie befanden sich ein Zwanziger und etwas Kleingeld, mein Kumpel Roger verfügte immerhin über fast den doppelten Betrag. Wir waren jung und brauchten kein Geld – doch die Tatsache, dass ich die Beträge noch im Kopf habe, deutet schon an, dass Geld trotzdem eine Rolle spielte.

Wir sausten also gen Niederlande und da ich noch keinen Motorradführerschein hatte, hockte ich als Sozius auf dem Bock. Nebenbei: Das habe ich seit dieser Reise nie wieder getan, bis heute. Wir passierten die Grenze bei Oldenzaal/Hengelo und mussten – eventuell auch tanken, auf jeden Fall aber eine Pause machen. Wir steuerten einen Rasthof an, erledigten, was zu erledigen war und dann fing das Abenteuer an: Roger beschleunigte die Maschine, um wieder auf die Autobahn einzuscheren. Es war Nacht, das Licht des Motorrades nicht so fürchterlich hell und der Mensch ahnt ohnehin mehr, als er tatsächlich sieht. In Deutschland sind die Auffahrten von Rasthöfen auf die Autobahnen allenfalls von leichten Kurven geprägt; nicht so in den Niederlanden. Da gibt es schon mal 90°-Kurven, bevor der Beschleunigungsstreifen erreicht ist. Eine Überraschung – auch für Roger. Wir verpassten die Kurve, fuhren geradeaus weiter, schlitterten über ein langes Rasenstück und dann hob ich vom Sozius ab …

Bruchlandung

Ich landete in einem dichten Gestrüpp – und nach dem Aufrappeln stellte ich im Feuerzeugschein fest, dass ich mit dem Rücken gegen einen jungen Baum gerauscht war, der nun entwurzelt darniederlag. Wäre dieser Baum zwei, drei Jahre früher gepflanzt worden – doch nun suchte ich Roger und hörte, wie sich zehn Meter weiter etwas regte. Roger, genauso unverletzt wie ich. Wir hatten beide keinen Kratzer. Dachten wir. Was man von der Maschine nicht sagen konnte. Die war recht demoliert, sagte keinen Piep mehr und nach unserem vergeblichen Versuch, die Karre in völliger Dunkelheit aus dem Gebüsch zu tragen, gaben wir es auf und sahen uns an: Was tun, sprach Zeus? Die Götter sind besoffen – wir nicht mehr. In der Ferne sahen wir ein Licht, wie romantisch. Mit allerdings wenig romantischen Gefühlen bahnten wir uns einen Weg über Wiesen, Felder und diverse Gräben, bis wir das Licht als die Beleuchtung eines Haus erkennen konnten. Wie die Motten steuerten wir darauf zu, doch was dann? Es war sehr spät am Abend, wir sahen so vertrauenerweckend aus wie Bruce Willis gegen Ende der Stirb-langsam-1-bis-4-Filme und klingelten trotzdem.

Wer uns die Tür öffnete und nach unserem Anblick nicht direkt wieder vor der Nase zuschlug – und anschließend die Polizei informierte, dass hier zwei Halunken … – ich kann es nicht mehr sagen. Doch weder Femke noch Thijs*, die Bewohner des Hauses, zeigten sich sonderlich schockiert über unseren Auftritt. Nach sehr kurzer Erläuterung unseres Unfalls an der Haustür baten sie uns hinein ins Licht. Und wir betrachteten uns zum ersten Mal richtig nach dem Sturz; gegenseitig und im Spiegel. Doch ein paar blutige Kratzer! Nun waren wir schon vorher keine George Clooneys, aber der zuvor beschriebene Bruce Willis wirkte nun doch verdammt gepflegt.

Wir wurden behandelt wie lang erwartete Freunde, denen auf der Reise ein Missgeschick passiert ist. Femke erkundigte sich permanent, ob es uns gut ginge. Thijs schmierte Brote und entschuldigte sich, dass wir nichts Warmes mehr zu essen bekommen könnten. Wenig später hatten wir uns grob gereinigt, die Brote verschlungen und saßen nun alle um einen Tisch in der Küche herum. Roger und ich erzählten, meistens abwechselnd, was genau passiert war. Soweit wir das überhaupt selbst wussten. Thijs meinte auf die Fragen Rogers – wie wir das Motorrad dort wegbekommen sollten, ob die Polizei eventuell die Spuren und dann das Bike finden könnte; was wir wohl beschädigt hatten etc. – dass die Polizei eher keine gute Idee sei und wir die Karre erstmal so liegen lassen müssten. Denn in der Nacht wäre das ja alles nicht so einfach. Morgen würden wir dann sehen, was zu tun sei. Bei diesen Worten holte er eine Flasche roten Genever aus dem Kühlschrank, erwähnte en passant, dass wir selbstverständlich bei ihnen schlafen könnten und Femke murmelte so etwas wie „das ist doch wohl klar.“ Alles in einem Deutsch – denn unser Niederländisch … aber zumindest zu meinen Sprachkenntnissen komme ich noch – das sich, Entschuldigung, ganz furchtbar niedlich anhörte. Dann badeten wir alle gemeinsam in rotem Genever …

Als Roger und ich am nächsten Morgen aufgestanden waren, berichtete Thijs, er habe mit einem Freund telefoniert und der sei nun dabei, das Motorrad zu suchen und er würde es dann hierher schaffen. Während wir frühstückten, beantworteten wir die erneuten Fragen von Femke zu unserem Gesundheitszustand – ob sie den Unfall meinte oder den Genever, sei dahingestellt – und wir nickten brav: alles bestens. Natürlich tat uns vieles weh, aber wir waren guten Mutes. Bis das Motorrad kam. An eine Reparatur war nicht zu denken. Viel zu teuer und wir hatten ja ohnehin nur so circa sechzig DM in der Tasche und ein ungedecktes Girokonto in der Hinterhand. „Keine Schwierigkeit“, meinte der Freund von Thijs: Das Motorrad könnte auf seinem Hänger liegen bleiben. Er müsste sowieso nächste Woche nach Deutschland. Da sei ein Abstecher nach Hannover kein Problem. Also wirklich. Sehr gerne. Selbstverständlich. Könnte doch jedem einmal passieren …

Es war Samstag und Thijs und Femke mussten weg. Es war ihnen wirklich unangenehm, dass sie uns ihr Haus nicht überlassen konnten, bis wir am Dienstag mit Thijs´ Freund nach Hannover fahren würden. Sie wollten selbst einige Tage verreisen und … wir mögen bitte Verständnis haben! Hatten wir – und zusätzlich das Problem, dass ich schon Montag in Hannover sein musste. Warum auch immer, ich kann es nicht mehr genau sagen. War jedenfalls wichtig. Und Roger konnte auch nicht bei Thijs´ Freund übernachten – es gab gute Gründe dafür, die mir aber ebenfalls entfallen sind. Egal, Kassensturz. Roger musste bis Dienstagmorgen hier bleiben und ich zurück nach Hannover. Mit knapp sechzig DM schwierig, aber nicht unmöglich. Ich gab Roger mein Geld, er verabredete sich mit Thijs´ Freund für Dienstagmorgen und dann fuhren Thijs und Femke Roger zu einer kleinen Pension und mich zum Bahnhof nach Hengelo. Ich habe sie nie wieder gesehen – aber auch nicht vergessen.

Himmlische Mäuschen

Mein Plan war, mich einfach in einen Zug zu setzen und ohne Fahrkarte über Osnabrück nach Hannover zu fahren. Würde schon klappen, es haben ja schon ganz andere Dinge funktioniert und nur, wer sich einen Kopp macht, denkt ans Scheitern. Ich nicht. Also rein in den recht vollen Zug und dann erspähte ich ein Abteil, welches wohl das Vorzimmer zum Paradies gewesen sein musste. Dort saßen fünf bezaubernde Mädchen, etwas älter als ich, aber ich sah ja auch älter aus … wie auch immer, hinein ins Vergnügen, sprich Abteil. Und dann begann ein weiteres Abenteuer auf dieser Reise …

Meine Kenntnisse der niederländischen Sprache waren so bescheiden wie mein Reisebudget und doch erkannte ich beim Betreten des Paradieses sofort, dass es Niederländerinnen waren, die dort in ihren leichten und sehr kurzen Kleidchen saßen und … schnatterten. Also kramte ich den einzigen Satz heraus, der mir auf Niederländisch geläufig war und den ich hier so wiedergebe, wie ich ihn damals wohl formuliert habe: „Chuten Tach, Moisches“, und ich meinte, damit den Mädchen einen „guten Tag“ gewünscht zu haben. Das Geschnatter verstummte sofort und zehn Augenpaare nagelten mich auf der Stelle fest, wo ich stand. Dann lachten fünf Münder aus vollem Herzen und ich wollte im Boden versinken. Von wegen Paradies: In diesem Moment wurde ich in der Hölle geschmort. Die Farbe meines Gesichts wechselte wohl permanent zwischen rotem und weißem Genever, doch die Mädchen luden mich lachend ein, „einen Platz zu nehmen.“ Was ich tat und dabei kräftig durchatmete. Sie waren jung, ich war jünger und Peinlichkeiten spielten nicht mal eine Nebenrolle. Ich wurde rasch aufgeklärt, dass ich sie als „Mäus-chen“ begrüßt hätte und darüber amüsierten sie sich immer noch königlich. Es stellte sich fix heraus, dass die fünf Grazien Teil einer Handballmannschaft waren und zu einem Turnier fuhren. Das Paradies erstreckte sich also gleich über mehrere Abteile. Dass ich damals auch Handball spielte, war ein glücklicher Umstand und so war der Einstieg in eine lebhafte Unterhaltung noch leichter. In deren Verlauf berichtete ich, was passiert war und wir hatten mächtig Spaß. So ist das eben im Paradies. Aber wie immer, wenn etwas großartig ist, kommt ein Typ mit Pferdefuß und spricht so etwas wie: „Die Fahrkarten bitte …“

Hatte ich nicht. „Kein Thema“, grunzte der Pferdefuß, ich könne ja eine bei ihm erwerben. Ich hub an zu erklären, warum sich dies schwierig gestalten könnte – doch der Pferdefuß war ein deutscher Beamter und mit dem entsprechenden Humor ausgestattet. Ausweis, Anzeige, raus – so lässt sich sein Verständnis ungefähr zusammenfassen. Aber da hatte er die Rechnung ohne meine „Moisches“ gemacht. „So nicht, Herr Kontrolleur – sie warten einen Moment: hier!“

Und dann schwärmten sie aus …

Sie bezahlten meine Fahrkarte mit jeder Menge Kleingeld – sie hatten es in ihrem Team für mich gesammelt. Der Pferdefuß grunzte, aber Geld war Geld und vierzig D-Mark (ich glaube, so viel war zusammengekommen und das reichte) waren vierzig D-Mark. Und ich hatte nun sogar ein Ticket; bis Hannover. Als sie ausstiegen, küssten mich vier Münder auf die Wange, einer auf die Lippen und zehn bezaubernde Elfen umarmten mich. Wenn es überhaupt einen guten Ort zum Sterben gibt, dann ist es ein Abteil mit fünf niederländischen Mädchen in kurzen Kleidchen; die zudem für einen fremden deutschen Jungen Geld sammelten und ihn zum Abschied mit ihren Küssen in einen Zustand versetzten, der nicht steigerungsfähig war. Punkt.

Ich erreichte Hannover – Roger erreichte Hannover drei Tage später. Thijs´ Freund fuhr ihn samt Motorradschrott bis vor seine Haustür. Muss ich noch erklären, warum ich seitdem die NiederländerInnen liebe, egal, wie oft sie im Fußball auch gegen uns verlieren mögen? (Ein Scherz, Thijs, nur ein Scherz!) Bedarf es weiterer Erklärungen, warum die gleiche Geschichte in Deutschland ganz anders abgelaufen wäre? Ein typischer Deutscher ist auch nach dem dritten Saunagang auf seiner Liege im Spa nicht halb so entspannt, wie Femke und Thijs uns begegneten. Was für Thijs´ Freund eine Selbstverständlichkeit war, ist für die meisten Menschen hierzulande eine Dienstleistung, die in „was auch immer“ aufzurechnen ist. Und die niederländischen Mädchen besitzen eine natürliche Liebenswürdigkeit, die sich deutsche Mädchen nie leisten dürften würden. Natürlich gibt es auch in Deutschland solche Menschen und sicher auch Mädchen, die einen so schweben lassen. Und in den Niederlanden auch Menschen, die ganz anders reagieren würden. Doch der Unterschied liegt eben im „auch!“

*Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mich an die Namen unserer niederländischen Gastgeber nicht mehr erinnern konnte. Aber ich wusste sofort wieder, dass das Höschen unter dem Kleidchen des Mundes, der mich auf die Lippen küsste, rosa war. Typisches männliches Erinnerungsvermögen, leider ;-) Aber da ich diese tollen Menschen nicht namenlos lassen wollte, gab ich ihnen „echte“ niederländische Vornamen. Was ihr mir hoffentlich nachseht …

39 Kommentare

  1. [MARKED AS SPAM BY ANTISPAM BEE | Server IP]
    […] einen Gastbeitrag von mir auf ihrem Blog buurtaal veröffentlicht. In dem Artikel: “Wenn einer eine Reise tut“, berichte ich über die Erlebnisse auf einer Reise mit dem Motorrad nach Amsterdam (welches […]

  2. Da bin ich ja mal sehr gespannt und hoffe für Dich, dass dieser Beitrag Dir nicht Deine Zugriffszahlen versaut; und für mich, dass es auch jemanden interessiert, was ich in sehr langer Form^^ so absonderte …

    Ich habe aber sicherheitshalber mal (dezent) in meinem Blog auf diesen Artikel hingewiesen (sprich Lesebefehl erteilt) und hoffe, dass sich einige „meiner“ LeserInnen hierher wagen ;-)

    • Laut Blogstatistik habe einige aus Deiner Gefolgschaft den Weg hierher gefunden. Schade, dass bislang keine von ihnen die Geschichte kommentiert hat.

  3. Gernot Gernot

    Hoi, hoi Ralph!

    Mit groesstem Vergnuegen habe ich gerade Ihren ausfuerhrlichen Beitrag zum ‚Reisen [u. Verreisen] in den Niederlanden‘ schon gelesen. Eine sehr unterhaltsame Geschichte, muss ich Ihnen sagen. Wir Deutschen hatten wohl voellig andere Erwartungen von der niederlaendischen Gastfreundschaft gehabt, bevor wir unsere jeweilgen Niederland-Fahrten unternahmen, koennte ich mir eben vorstellen-:)

    Mein allererstes Mal im Nachbarland war nur mal ein bisschen spaeter, und zwar kam ich erst 1983 ab Gymnasiumabschluss in den Sommerferien nach Amsterdam, mein erster Abstecher in den Niederlanden! Damals konnte ich sogar fast kein Wort der Landessprache (Sie noch mehr als ich, wahrscheinlich), fand aber die Menschen im allgemeinen ueberraschend freundlicher und redseliger auf Anhieb als die Deutschen, auch ohne Basiskenntnisse in Niederlaendisch. Mit meinen paar Brocken Schulenglisch und deren paar Saetze Deutsch hatten wir uns soch prima verstaendigt, zusaetzlich wenn man jung ist, kommt man schon schneller in Kontakt als wenn man aelter wird.

    Ich hoffe, von Ihnen noch mehrere solche spannende Beitraege zu lesen!
    Gernot K.

    • Vielen Dank, es freut mich, dass Ihnen mein Bericht gefallen hat. Und auch, dass meine Erfahrungen mit den Menschen in den Niederlanden kein Einzelfall waren!

      Herzliche Grüße!

  4. Trijntje Trijntje

    Niet te lang, als uitgangspunt.
    Ik moet zeggen: je schrijft zo meeslepend dat lang niet echt een probleem is!
    Ik werd helemaal meegenomen in je verhaal. En je ‚auch‘ , dat er ook in Nederland mensen zijn die anders zouden reageren dan Thijs en Femke: eerlijk gezegd vind ik Thijs en Femke ook in Nederland uitzonderlijk ver gaan in gastvrijheid en behulpzaamheid; goed dat je juist bij hen terecht kwam!
    De houding van de handbalmeisjes, dat zie ik wel meer groepen Nederlanders doen, vooral als ze jong zijn!

  5. Danke für Deinen Kommentar, liebe Trijntje. Ich komme nun endlich dazu, mich mehr mit dem Niederländischen zu beschäftigen. Das wollte ich immer schon mal tun. Genau genommen, seit dieser Zugfahrt ;-)

    Ich habe verstanden, dass mein Text nicht zu lang ist (danke dafür) und dass nicht alle NiederländerInnen so sind, wie Thijs und Femke; dass die beiden besonders gastfreundlich waren und dass es mehr Gruppen wie die Handball- (hast Du Mäuschen geschrieben?) Mädchen in den Niederlanden gibt, die so etwas tun würden. Vor allem, wenn sie jung sind. Den Anfang Deiner Antwort bekomme ich nicht zusammen – war aber sicher auch nett :-)

  6. Trijntje Trijntje

    Ik heb Mädchen, meisjes, op zijn Nederlands, geschreven. Maüschen is in het Nederlands muisjes.
    Verder heb ik geschreven dat je verhaal Fesselnd is, zegt Google translator. Zodat ik fasziniert bleef lezen.

  7. verhaal = Erzählung :-) Jetzt habe ich es begriffen! Vielen Dank, das freut mich.

  8. Bob Bob

    Wow, ich kann mir vorstellen, dass du einen guten Eindruck von Holland hattest nach diesen spannenden Erlebnissen. Hat sich der Eindruck im späteren Leben erhalten?

    Und natürlich eine schöne Geschichte!

  9. Danke – neue Eindrücke, eigentlich nicht. Ich war zwar noch einige Male in den Niederlanden, aber das war weder besonders positiv, noch negativ. Ganz normal. Aber der Bonus bleibt ;-)

  10. Eine schöne Geschichte, und toll geschrieben. Ja, manche Autobahnauffahrten hier haben es in sich – „een sportief bochtje“ nennt der Gatte sowas. ;)

    • Interessant, dass sowohl Ralph als auch Du die scharfen Kurven der niederländischen Autobahnauffahrten erwähnen. Ich empfinde umgekehrt viele Ausfahrten in Deutschland als gefährlich kurz, vor allem wenn man bedenkt, dass nicht wenige Fahrer auch noch mal eben schnell von 180 km/h herunterbremsen müssen …

      • annemarie annemarie

        Een met humor verteld verhaal. Ik heb er van genoten.
        Smaakt naar meer.

        • Fein – dann ist die Geschichte ja wie Genever! Der schmeckt auch nach mehr ;-) Dankeschön!

      • Alex, ein Beschleunigungsstreifen dient auch zum Beschleunigen :-)

        • Die heißen aber nur in Deutschland so ;-)
          In den Niederlanden nennt man sie invoegstrook („Einfügestreifen“).

    • Danke – es freut mich, wenn mein Reisebericht gefällt.
      Und die 90°-Kurven sind sehr sportlich, in der Tat ;-)

  11. Gernot Gernot

    Ralph, suchen Sie bloss keine ‚uitvaarten‘ (LOL) auf niederlaendischen Autobahnen, unter dem Eindruck, sie waeren ‚Ausfahrten‘, sonst sind Sie mal rasend enttauescht, he-he-:) =>

    • Wörtlich übersetzen sollte man wirklich nichts :-) Aber wenn ich die „Uitvaart“ nehme, wird sich meine Enttäuschung nicht mehr auf mein Verhalten auswirken ;-) Bis dahin begnüge ich mich mit einer „afrit“ <— Danke, Alex!

      • ;-)

        Inzwischen haben mich übrigens noch zwei Leute per Twitter und E-Mail wissen lassen, dass ihnen Deine Geschichte gut gefallen hat.

        • Sag den Beiden bitte einen lieben Dank und ich überweise dann wie vereinbart :-D

  12. Karin Karin

    Was eine herrliche Geschichte und tolle Kommentare, da wird man von selbst fröhlich. Aber die scharfen Kurven, waren die nun auf der Autobahn oder bei den bezaubenden Elfen :-) ?

    • Da antworte ich mal mit: sowohl als auch ;-) Aber die „scharfe Kurve“ der Autobahn löste aus, was ich hinterher an scharfen Kurven sehen dürfte.

  13. Tina Tina

    Deine Geschichte ist köstlich; vor allem köstlich erzählt. Bei dieser Reise ist garantiert dein Schutzengel dabeigewesen. Zum einen bei dem Unfall; der hätte weit schlimmer ausgehen können. Zum anderen hast du aber auch ein Riesenglück gehabt, daß du an zwei so hilfsbereite Leute geraten bist; solche dürften wohl auch in den Niederlanden rar sein. Es ist mir ein wenig unverständlich, wieso du dir nicht den Namen und die Adresse des Ehepaares gemerkt hast; das hätte doch der Beginn einer wunderschönen Freundschaft sein können.
    Die Mädchen im Zug fanden es sicherlich süß, daß du sie als „Mäuschen“ begrüßt hast; deshalb waren sie vielleicht auch bereit, das Geld für deine Fahrkarte zu sammeln. Auch so etwas erlebt man nicht alle Tage. Und ob ein niederländischer Schaffner humorvoller gewesen wäre als dieser deutsche, wage ich auch zu bezweifeln. Beim Geld hört der Spaß überall auf, und Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein sind nirgends gern gesehen. Wenn du wieder mal ohne Fahrkarte in einen Zug steigen mußt, solltest du dich lieber auf dem Klo verstecken – vorausgesetzt, es ist eins drin ;-).

    • Nur zur Info Tina: Es sollen nun doch alle niederländischen Züge mit Toiletten ausgestattet werden ;-)

      Bericht darüber in der Tageszeitung De Volkskrant: http://bit.ly/rDQpLB

      • Tina Tina

        Na, das wird aber auch mal Zeit ;-). Die Fahrgäste wird es freuen :-).

      • Tina Tina

        Gerade habe ich die Sendung „Stern TV“ auf RTL gesehen. Da kam auch das Thema Toiletten in den Zügen (sowohl in deutschen als auch in niederländischen) zur Sprache. Und da hieß es, daß in den niederländischen Zügen die Toiletten sogar geschlossen (!) werden sollen, mit der Begründung:„Zu teuer, zu oft kaputt!“ (Es kann natürlich sein, daß die Leute dort nicht ganz auf dem neuesten Informationsstand waren; man weiß ja nicht, wann die Sendung gedreht wurde). Dort wurden auch diese Pinkeltüten vorgeführt, die den Namen „Travel John“ haben und ein Granulat enthalten, das den Inhalt verfestigen und den Geruch binden soll. Aber du hast diese Dinger ja sicher schon mal gesehen. Solltest du die Sendung verpaßt haben, Freitag nacht um 3:45 Uhr wird sie wiederholt ;-).

        • Da war RTL eindeutig nicht mehr auf dem letzten Stand. Die niederländische Bahn hat im November zugesagt, dass sie alle Bahnen mit Toiletten ausstatten wird. Danke aber für den Tipp! Vielleicht nehme die Sendung mal auf.

    • Wie konnte ich einen so langen Kommentar übersehen? Keine Ahnung – die gleiche Antwort muss ich auch auf die Frage geben, warum ich mir die Adresse, Telefonnummer etc. unserer Gastgeber nicht notiert habe. Vermutlich haben wir (Roger ja auch) es einfach vergessen; die Eindrücke waren zu zahlreich …
      Ohne Fahrkarte – ein Kapitalverbrechen ;-) Würde ich niemals tun! Doch sollte ich mal wieder ein Abteil finden, in dem fünf niederländische Mädchen in kurzen Kleidchen sitzen, werde ich meine Fahrkarte sofort verbrennen :-)

  14. Bob Bob

    Eine faktische Frage habe ich noch. Wenn du mit dem Motorrad auf der Auffahrt von der Raststätte auf die Autobahn gestürzt bist, warum bist du dann nicht zurück zur Raststätte gegangen? Da kriegt man doch am ehesten Hilfe? Oder haben wir es hier mit einem Bisschen dichterlichen Freiheit zu tun und in Wirklichkeit war es gar nicht direkt an der Raststätte?

    • Vielleicht wollten wir aber auch keine „offizielle“ Hilfe haben ;-) Die Antwort auf Deine Frage ergibt sich aus dem Text – wenn Du ein klein wenig kombinierst … Wann und wie begann denn unsere Tour? Was war unsere letzte Handlung, bevor wir die Maschine bestiegen? Genau – und wie war das mit Zeus und den Göttern? ;-)

      Dichterische Freiheit ist wichtig, in diesem Fall aber nicht notwendig :-)

      • Bob Bob

        Ach so, ihr wart besoffen. Nie mehr tun! *schwingt Zeigefinger* Das ist gefärlicher denn als Sozius auf dem Motorrad mit zu fahren.

        Wobei ich zugeben muß dass ich in dem Alter auch einmal besoffen Auto gefahren bin, von der Disco zurück zum Zeltplatz. Aber wirkich nur einmal. Ich finde trinken und Autofahren dumm und rücksichtlos. Es war natürlich trotzdem lustig. Wir haben die Leute an der Bushaltestelle freundlich angehupt, und sind so schnell über Geschwindigkeitsverringerung-Schwellen gefahren (gibt es die eigentlich überhaupt in Deutschland?) dass das Getriebe des alten Kadetts spontan in den Freilauf geschaltet ist.

        • :-)
          Diese Schwellen haben wir hier auch. Oder Blumenkübel. Oder einfach schlechte Straßen ;-)

          Dem geschwungenen Zeigefinger schließe ich mich an; aber leider muß ich sagen, dass wir uns da „früher“ sehr unvernünftig verhalten haben – mehr als einmal. Und es hat auch mehr als einmal gekracht. Reines Glück, dass nie etwas schlimmes (Personenschaden) *klopft auf Holz* passiert ist – und erwischt wurden wir auch nie *klopft nochmal auf Holz*

          Doch inzwischen bin ich ja „alt“ und zumindest im Umgang mit Alkohol mehr als nur vernünftig. Seit langem schon gilt bei mir die 0,000 Promille Grenze – auch durch ein sehr besonderes Erlebnis beflügelt. Aber darüber schreibe ich vielleicht einmal etwas in meinem Blog ;-)

          Herzliche Grüße!

  15. […] einen Gastbeitrag von mir auf ihrem Blog buurtaal veröffentlicht. In dem Artikel: “Wenn einer eine Reise tut“, berichte ich über die Erlebnisse auf einer Reise mit dem Motorrad nach Amsterdam (welches […]

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