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Bangen um das Ringel-S

Last updated on 19-05-2020

Noch ist es da, aber nach der letzten Rechtschreibreform ist sein Erscheinen deutlich weniger geworden. Müssen wir bangen um das Eszett?

[Update: 29. Juni 2017: Gute Nachrichten für Fans des ß: Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat beschlossen, dass es das Eszett, also das scharfe S, nun auch offiziell als Großbuchstaben gibt.]

Affe mit sorgenvollem Blick

Wird uns das ß erhalten bleiben? Ich bin da eher skeptisch.

Eins der Opfer der Rechtschreibreform von 1996 ist das scharfe S, auch Eszett genannt.
Schrieb ich in der Schule noch treu daß, Kongreß, Sproß und Rußland, ist inzwischen eine Generation mit dass, Kongress, Spross und Russland aufgewachsen.

Das Eszett gibt es nur im deutschen Sprachraum, genauer gesagt in Deutschland und Österreich, denn die Schweiz hat sich schon lange ausgeklinkt und ß durchgängig durch ein doppeltes s ersetzt.

Streng geregelt

Heutzutage taucht das ß nur noch nach einem langen Vokal oder einem Diphthong auf. Während ich also unbeschwert draußen im Straßencafe Klöße mit Soße genießen und dazu einen Weißwein trinken kann, muss ich das Faßbier und die Delikateß-Flußkrebse seit 1996 stehen lassen. Auch der Genuß, der einhergeht mit einem Kuß wird mir nach der Rechtschreibreform verwehrt – so viel ist gewiß. Lediglich mit den Eszet-Schnitten wurde kein Mißbrauch getrieben. Hier bleibt zum Glück alles beim Alten.

Die Rechtschreibreform hat zu einer deutlichen Zunahme von Wörtern mit drei s geführt. Das trifft zum Beispiel auf meine geliebte Erdnusssoße und auf alle anderen „nussigen“ Komposita zu.

Das Eszett

Nach der alten Regelung hatte das ß deutlich mehr Freiraum als jetzt. Da traf man es nämlich auch nach kurzen, betonten Vokalen an. Nun muss es in solchen Fällen auch in Deutschland dem Doppel-s weichen. Die neue Regel bringt jedoch durchaus Vorteile: Hat mich ein Regenguß früher noch komplett durchnäßt, werde ich heute höchstens ein bisschen nass.

Satzkunst

Das Eszett ist als sogenannte Ligatur mit dem Buchstaben s entstanden. Ob es hier um eine Kombination mit einem z oder einem zweiten s geht, darüber streiten sich bis heute die Geister. In den Niederlanden kennt man das Zeichen übrigens als Ringel-S. Obwohl der Terminus aus dem Deutschen stammt, ist er in Deutschland selbst kaum bekannt.

Das Versal-Eszett in der Schriftwart Times New Roman

Selten gesehen:
Der Großbuchstabe ß
(Unicode U+1E9E)

Versal-Eszett

Seit einigen Jahren gibt es das ß auch ganz offiziell als Großbuchstabe: ẞ. Allerdings dürfte das in erster Linie nur Typografen und Verlage interessieren, denn Bestandteil der amtlichen Rechtschreibung ist der neue Versal nicht. Wer in einem Text mit lauter Großbuchstaben ein scharfes s unterbringen will, wird hierfür in der Regel nach wie vor auf zwei große S zurückgreifen.

Fingerfertigkeit

Auf der niederländischen und der in den Niederlanden weit verbreiteten US-amerikanischen Tastatur fehlt naturgemäß eine eigene Taste für ß. Die Tastenkombination für das Eszett hat sich jedoch in meiner Studienzeit – als DOS und WordPerfect noch das Maß der Dinge waren – in mein Hirn eingebrannt. Auch jetzt noch finden meine Finger blind den Weg zu Alt 225, wenn ich mal einen fremden niederländischen Computer bemühe. Je nach Betriebssystem und Tastaturlayout gibt es verschiedene Möglichkeiten, das ß auf den Bildschirm zu zaubern.

Schon als Jugendliche auf dem Gymnasium habe ich das leicht exotische, nostalgisch anmutende ß als typisch deutsch in mein Herz geschlossen. Mehr als jedes andere Zeichen ist es in meinem Kopf mit der deutschen (geschriebenen) Sprache verknüpft.

Mögt Ihr das scharfe s? Oder hat es Eurer Meinung nach ausgedient und sollte es lieber in der typografischen Mottenkiste verschwinden?

151 Kommentare

  1. Kalle Kalle

    ich habe nichts gegen das ß, wegen mir kann es aber gerne verschwinden :-)

    • Daniela Mußbach Daniela Mußbach

      Für mich wäre das aber, zumindest bei meinem Namen, nicht denkbar. Mein Zuname wird mit ß geschrieben. Ansonsten wäre es vielleicht eine Überlegung wert…

  2. Hallo Alexandra,
    gerade habe ich festgestellt, dass durch meine Webseite noch einige daß und sonstige „verstorbene“ ß geistern. Und blob bekomme ich die Meldung deines neuen Beitrags. Das passt, wie die Faust aufs Auge, wie man im Deutschen sagt. :-)
    Ich habe auch nur die alte Rechtschreibung gelernt und die letzten Jahren eher wenig Deutsches geschrieben. Da bleibt das ß (ringel-S, SZ oder auch scharfes S) irgendwie noch zu oft am „daß“ kleben. Sieht doch auch einfach schöner aus. ;-)

    • Ich finde daß auch hübscher als dass. Wenn du nicht gerade irgendwo arbeitest, wo die neue Rechtschreibung Pflicht ist, sollte nichts dich davon abhalten, es weiterhin so zu schreiben ;-)

      • Tina Tina

        Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich habe es an anderer Stelle schon einmal erwähnt, ich hasse die neue Rechtschreibung, und ich benutze sie nicht; die Sache mit dem ß ist nur einer der Gründe dafür. Die Regel, wann man „das“ und wann man „daß/dass“ schreiben muß, ist ja die gleiche geblieben, und wer damit schon bei der alten Rechtschreibung nicht zurechtkam, der wird es auch bei der neuen Rechtschreibung nicht. So gesehen, hätte man es auch gleich so lassen können. Übrigens, in den Genuß eines Kusses bist du auch schon vor der neuen Rechtschreibung gekommen; denn nach einem kurzen Vokal wurden im Genitiv die ß immer zu ss.
        Ein ß als Großbuchstabe ist allerdings Unsinn – oder kennst du ein Wort, das mit ß anfängt? Wohl eher nicht; also braucht man ein großes ß gar nicht.

        • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

          Auf die Gefahr hin, dir wieder pedantisch vorzukommen: das grosse eszett braucht frau, wenn frau ein Wort, in dem ein eszett vorkommt, ganz gross schreiben moechte, z. B. im Namen „Weißkirch“: WEISSKIRCH oder WEISZKIRCH, das letztere wurde vor nicht allzu langer Zeit abgeschafft, gefiel mir aber besser, als „SS“, aus vielerlei Gruenden.

          Ich meine z. B. Aufschriften wie: WILLKOMMEN IN WEISZKIRCH, oder WEISZKIRCH U. SOHN, HEIMAUSSTATTUNG oder dgl.

          Generell faende ich es richtig, wenn dieser Buchstabe die Laenge der Vokale im Deutschen zu kennzeichnen huelfe, aber „laszt alle Hoffnung fahren“, die Vokallaenge-Notierung ist so ein _mess_ in der dt. Rechtschreibung, wogegen das ndl. System das einfachste und logischste und oekonomischste der mir bekannten ist.

          • Tina Tina

            Nun, du hast es schon ganz richtig geschrieben: ein Ort namens Weißkirch wird in der Großschreibung zu WEISSKIRCH. Würde der Ort Weiszkirch heißen, dann würde er auch in der normalen Kleinschreibung mit sz geschrieben.
            Deinem Namen nach zu urteilen kommst du aus Polen. Du darfst aber das sz aus der polnischen Sprache nicht mit dem deutschen ß vergleichen; das ist nicht dasselbe. Das polnische sz wird wie „sch“ gesprochen; das deutsche ß hingegen ist so etwas wie ein ganz scharfes S; deshalb wird es in der Großschreibung auch zu einem Doppel-S.
            Mit der Heimausstattung ist es wieder etwas ganz anderes. Die zwei aufeinanderfolgenden s da drin werden getrennt gesprochen (Aus-stattung), und deshalb werden sie auch jedes für sich geschrieben und nicht zu einem ß vereint.

            • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

              ja, aber urspruenglich war großes ß SZ, nach und nach zugunsten von SS aufgegeben.

              Ich komme nicht aus Polen, ich bin in Polen, von und zu, sozusagen. Bei uns hat es anno dazumal auch diesen Buchstaben gegeben, spaeter aufgeloest als sz, d.h. „sch“ in der poln. Aussprache. Bei unseren ungarischen Vettern lebt „sz“ auch fort, in _eurer_ phonetischen Bedeutung, d. h. als scharfes ’s‘, das ungarische ’s‘ dahingegen liest man bei den Ungarn als „sch“.

              SZ ist auch besser, weil es gegen „Heimaußtattung“ hilft. Leider habt ihr diese Buchstaben-gruppe aufgegeben, wo das ß ja nichts anderes ist, als eine Ligatur von „s“ und „z“.

              Kennst du ein einziges echt deutsches Wort, in dem „sz“ nicht ligiert vorkaeme?

              • Tina Tina

                Da gibt es schon welche, das sind aber für gewöhnlich zusammengesetzte Wörter, wie zum Beispiel „Volkszeitung“. Hier muß man aber auch die beiden Buchstaben getrennt sprechen (Volks-zeitung). Ein sz wie in Polen oder auch Ungarn gibt es in der deutschen Sprache nicht. Ein Janosz zum Beispiel hieße bei uns „Janosch“ (oder würde zumindest so gesprochen).

                • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

                  Ja, OK, aber abgesehen von solchen Komposita mit dem Bindungs-es…? Gibt ’s nicht, alles „ß‘ geworden, vermut‘ ich.

            • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

              Noch eine kleine Anmerkung: wie man das ß auf deutsch ausspreche, ist mir wohl bekannt… . Aber gegen die Aufloesung der ligatur als „sz“ spricht nicht, daß dieser Buchstabengruppe HEUTE als „s-z“ ausgesprochen wird, wie z. B. in „Szene“. Denn die Ligatur wird sich noch in den Zeiten herausgebildet haben, in denen man „z“ gelegentlich als „s“ las.

              Ez wuohs in Buregonden ein vil edel magedin
              Daz in allen landen niht schoeners mohte sin
              Kriemhild geheizen….

              oder:

              Ein ritter so geleret was
              Daz er an den buohhen las
              Swaz er daran geschriben vant…

              ich zitiere was (waz) mir so einfaellt… .

              Soweit ich weiß (weiz), nur Tschichold und dessen Schueler wollen in ß eine Ligatur s-s sehen, da stehen sie ziemlich einsam da.

              • Uwe Uwe

                Die Texte stammen aber aus einer Zeit lange vor Konrad Duden und der Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung … :-)

              • Bouke Bouke

                Das ist sehr interessant vor allem im Vergleich mit dem niederländischen Umgang mit s und z, die eigentlich fast dasselbe sind. Manchmal bringt das z als tz im Deutschen meine Zunge ganz schön durcheinander.

                Allerdings mag ich persönlich dass mehr als daß, denn für mich ist das ß immer noch ein relativ unübliches Zeichen. Auf dem ersten, schnellen Blick, sieht es einfach mehr nach dab aus, für mich. Dass passt nun mal besser zu meinem Sprachverständniss.

                Übrigens ist der Fakt, dass das ß im Deutschen esszett genannt wird wahrscheinlich doch beweis genug dafür, dass es etwas mit beiden Buchstaben zu tun hat? Ich meine, sind doch alles eh nur Gebräuche und Vereinbarungen…

        • in den Genuß eines Kusses bist du auch schon vor der neuen Rechtschreibung gekommen; denn nach einem kurzen Vokal wurden im Genitiv die ß immer zu ss.

          Stimmt, ich erinnere mich dunkel. Das heißt, ich habe wohl völlig umsonst gedarbt ;-) Den Text habe ich inzwischen leicht angepasst, so dass aus dem Gentiv ein Dativ geworden ist.

          • Tina Tina

            Ja, ja, da war mal wieder der Dativ dem Genitiv sein Tod ;-).

            • Bouke Bouke

              Wo ist der ‚Like‘ Button, Alex? :)

        • Schuÿsta Schuÿsta

          Ich glaube auf keinen Fall, dass das ß ausgedient hat, ich hoffe sogar auf eine Wiedergeburt um aktuelle Missverständnisse wie in Stil, das nach unseren Regeln als Schtil ausgesprochen werden müsste. Vielleicht sieht man ja später wirklich ein ẞtil..

      • Lucy van Pelt Lucy van Pelt

        ßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßß

        Neulich hatte ich das Vergnügen, eine Diplomarbeit zu korrigieren. Das war aber auch der einzige Anlaß, das „Dreierles-S“, wie es im Schwäbischen heißt, zu verleugnen. Ansonsten hänge ich an ihm! Wo kämen wir denn hin, wenn es verschwinden müßte? Die Accents im Französischen – die Tilde im Spanischen – gehören sie nicht zur Schreibkultur des jeweiligen Landes?

        ßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßß

        • Dhyan Dhyan

          Finde ich auch, das ß gehört zu den Deutschen Sprache.

      • Cinthia Cinthia

        Hallo Alex,

        ich liebe den Eszett! Der ist zu einzigartig deutsch.

        Leuke kommentaren. Ik ben zelf ook bijna Duits, hihi. Word dus regelmatig gevraagd om van alles te vertalen Zo ook een Chinese menukaart die in het Duits moet, maar…
        Hoe schrijf je ondertussen in godsnaam Erdnussoße???

        Erdnuß Soße
        Erdnussoße
        Erdnusssoße

  3. Ich denke, wir müssen uns um unser Eszett keine Sorgen machen. Das ist ja schon häufiger diskutiert worden. In den Überlegungen vor der letzten Reform ist man zu dem Schluss gekommen, dass man die Regeln verändern/vereinfachen kann, aber keinesfalls einen Buchstaben abschaffen sollte. Grund: Das würde den Zugang zur eigenen Schrifttradition erschweren. Jetzt können auch nachwachsende Generationen Texte in alter Rechtschreibung lesen, weil sie das Eszett ja kennen, wenn auch mit anderen Regeln.

    Anders war das zum Beispiel beim abrupten Übergang von der Fraktur- zur Antiquaschrift, als man das lange s einfach abgeschafft hat. (Ich hatte jedenfalls mit Omas Märchenbuch einige Mühe.)

    • So richtig ins Wanken komme ich bei alten deutschen Schreibschriften wie Sütterlin. Das finde ich extrem schwer zu lesen.

      • Das können eigentlich nur noch sehr wenige richtig gut lesen. Ich finde es eine sehr schöne Schrift, aber bei handschriftlichen Texten extrem schwer zu lesen.

        • Oh, apropos Sütterlin und schwer zu lesen: Stimmt. Zumindest im Prinzip – würde Radio Eriwan jetzt antworten :-) Ich habe es noch von meinen Großeltern gelernt – da gibt es bezüglich des „s“ auch einen Haken. Und eine Eselsbrücke:

          Das normale/grafisch runde, geschwungene S steht immer am Ende eines Wortes oder vor Nachsilben wie -chen oder -haft, das (grafisch gesehen) lange S an allen anderen Stellen.

          Das S in Häschen sieht deshalb in Sütterlinschrift anders aus als das S in Hase.

          Einen sehr, sehr schönen Onlinekurs zu Sütterlin gibt´s unter: http://www.suetterlinschrift.de/index.html
          (dort kann man auch online via Script seinen Namen in Sütterlin schreiben und abspeichern lassen: http://www.suetterlinschrift.de/Lese/Namen_schreiben.htm das S-Dilemma wird da dann sehr sichtbar!)

          Und die Sütterlinstube Hamburg e.V. versucht grad, noch was von dieser Schrift zu retten: http://www.suetterlinstube-hamburg.de/

          Groetjes… der SKIPPER
          der manchmal spa(ß/ss)eshalber Briefe mit Füller in Sütterlin schreibt und dann auf die Reaktion wartet ;-)

          • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

            “der manchmal spa(ß/ss)eshalber Briefe mit Füller in Sütterlin schreibt und dann auf die Reaktion wartet ;-)“

            also, Skipper, auf die Gefahr hin, mir eine Verwarnung Alexens wegen off-topic-alitaet einzuhandeln: es gibt einen Hollaender, Jan van Steenberghen, der eine fiktive Sprache namens „wenedyk“ erfunden hat, die eine Antwort auf die Frage „wie wuerde Polnisch aussehen, wenn es eine romanische Sprache waere“ sein soll–sehr lustig, vorausgesetzt man kennt die ensprechenden (lat., rom., poln.) Sprachgeschichten. Nun, unlaengst haben mein Sohn und ich ein Flugblatt, das zu irgendetwas aufrief, in katalanischer Sprache gefunden. Ich liess meinen Sohn raten, was das wohl fuer eine Sprache sei, und er meinte unter anderem: wenedyk.

            Flugblaetter an das Volk zu verteilen, die in einer Sprache verfasst sind, die niemand ausser ein paar Enthusiasten versteht… Briefe in Suetterlin an Redaktionen zu schreiben, und eine Reaktion zu erwarten.. Ich denke, ich werde langsam Sammler von Beispielen solchen absichtlich selbst-vereitelnden Verhaltens… . In any case: good luck!

            • Da ist nichts mit Verwarnung Wojciech. Ich bleibe aber dabei, dass du – mit deinem gesammelten Sprachwissen – ein eigenes Blog starten solltest ;-)

              • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

                sorry Alex, aber Skippers Geschichte mit den Briefen an die Redaktion hat mich dermaszen erheitert, dasz ich mir einen Kommentar nicht verkneifen konnte… gib IHM die Schuld.

  4. Trijntje Trijntje

    ß
    Ha, ik krijg de ß hier nu door hem uit je blog te kopiëren en te plakken.
    In Word kan ik hem via invoegen symbool wel invoeren.

    Die altcodes herinner ik me ook nog wel, maar in die tijd deed ik nog heel weinig op de computer; mijn man deed er meer mee, en had een lijstje liggen met veel voorkomende codes.

    Ik heb in 1972 eindexamen gymnasium gedaan. Ik heb geloof ik al eerder vermeld dat actief Duits daar niet echt aan de orde was: als je een Duitse tekst maar kon vertalen in goed Nederlands. Wel teksten van behoorlijk niveau overigens.

    Voor zover ik me herinner werd er aan de ß niet heel veel aandacht besteed. Dat was ook niet nodig: als je hem tegenkwam in een Duitse tekst gaf dat op zich natuurlijk geen probleem.
    En als we zelf toch Duitse woorden moesten schrijven mochten we ook wel dubbel s schrijven, als ik me goed herinner. Ik weet niet meer of ik dat ook deed, of dat ik een poging waagde om de ß te schrijven. Als ik dat deed leek hij vast veel op de Griekse β; want dat vond ik nog het meest opvallende, die gelijkenis tussen β en ß.

    • Also bei uns in der Schule durften wir auf keinen Fall „ss“ statt „ß“ schreiben. Mir hat es immer Spaß gemacht, diesen zierlichen Buchstabe zu Papier zu bringen.

  5. Trijntje Trijntje

    Mijn man had overigens vooral problemen met Turkse woorden: hij had veel contact met Turkstaligen, en heeft daarom zelf ook Turks geleerd. Het Turks gebruikt enkele letters die niet voorkomen op Nederlandse toetsenborden. Het moeilijkst was de i zonder puntje erop. Het Turks gebruikt die voor de ’stomme e‘, ofwel de sjewa. Die was, als ik me goed herinner, moeilijker te vinden dan andere Turkse letters, omdat die andere Turkse letters soms ook wel voorkomen in andere talen.

    • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

      İ ı, das erstere ist Unicode 0130, das zweite 0131, Latin-Extended-A. Vielleicht hilft dies ein wenig.

      D. h. I ı, İ i, sind Paare, ein System, dass eigentlich logischer ist der das klassisch lateinische: I i.

      • Trijntje Trijntje

        Dank voor je aanwijzingen; maar later kon hij al deze letters wel vinden via Word.

        • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

          Ja, ist gut. Fuer den Fall, dass er diese Buchstaebchen auch fuer ein html-Editor suchen sollte oder ein anderes (Unicode-faehiges) Programm.

          Uebrigens, das tuerkische ı ist nicht schwa, sondern ein viel hoeherer Vokal, so etwas wie ein entrundetes “u“. Etwas aehnlich dem kurzen englischen „oo“ in „good“. Hat aber auch eine aehnlichkeit mit dem schwa.

    • Ralf-Dieter Ralf-Dieter

      @Trintje

      Wo du die Buchstaben der Türkei ansprichst die eingeführt durch Kemal Atatürk sind: Dort gibt’s kein ß-Problem da die Türken kein ß als Sonderzeichen haben, nur in D werden sie in der deutschen Schule mit konfrontiert, ein Ü-Problem kennen die Türkei auch weil sie das Ü-Sonderzeichen aus der deutsch-latein-Tastatur mit übernommen haben und das Ü wie auch wie ein Ü-Laut ausgesprochen, zu dem ist das oft 3 mal im Namen und Wort enthalten, ebenso auch das u ohne ü-Punkte und das zweite Sonderzeichen ist Ö, es wird auch wie je ausgesprochen ! Deshalb haben Türken auch kein Problem deutsche Wörter wie Übel akzentgleich auszusprechen, das gleiche ist auch bei ö was im Wort Tröge steckt, nur ein Ä gibt’s in der Türkei nicht als Sonderzeichen!

      …die ist nicht die einzige Nation die deutsche Sonderzeichen übernommen hat, Ungarn glaube ich hat ü und ö und Finnland hat ä und ö von der deutschen Tastatur übernommen, das Ö wird mit ein tiefen ö ausgesprochen, ein Beispiel Häkönönen oder so ähnlich!

      Mit den Türken kenne ich mich ebenfalls aus, ich bin mit ihnen zur Schule gegangen, da hat einiges mit Ausprache und Akzent mitbekommen!

      Interessant das du dich mit türkisch dich weitergebildet hast, türkisch war zur Zeit des Osmanischen Reiches in punkto einzelner Wörter im Balkan sehr vertretend, auch deutsch hatte seinen Spracheinfluß besonders in Ungarn durch das harbsburger Reich(Österreich heute) bewußt und unbewusst betrieben, dh es worden Wörter aus der dem deutschen in den Nachbarländern importiert!

      Groet
      euer
      Ralf-Dieter

  6. Ja, das scharfe s ist eine bedrohte Tierart, und das wäre nicht nötig gewesen. Die Deutschen achten sehr darauf, dass beim Bau einer neuen Straße kein Molch zu Schaden kommt, aber Buchstaben wie auch Kasusendungen setzen sie gnadenlos dem rauhen Klima der Moderne aus. Letztendlich ist es Mangel an nationaler Selbstachtung, fürchte ich; es sind doch typisch Deutsche Phänomene, mit denen da so lässig umgegangen wird.
    Persönlich habe ich Kilos zugenommen, seitdem ich keinen Fitneßsalat mehr bestellen kan.

    • Größere Maße und mehr Masse …

      • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

        großgeschrieben:

        GRÖSZERE MASZE UND MEHR MASSE

        hierbei zeigt sich, wie nuetzlich das aufgegebene „SZ“ als großes ß doch war…

        • Auch wenn das ß mit hoher Wahrscheinlichkeit aus „sz“ entstanden ist, mutet die Schreibweise mit „z“ für mich komisch an. Das rührt wahrscheinlich daher, dass ich diese Buchstabenkombination sonst nur aus Wörtern wie dem von dir bereits genannten „Szene“ oder auch „Szenario“ kenne, wo das stimmlose „z“ in der Aussprache deutlich zur Geltung kommt.

          Die Schreibweise mit „ss“ finde ich in diesem Fall auch problematisch, weil dadurch der Aussprache-Unterschied verloren geht. Gerade dies wäre doch das perfekte Einsatzszenario (wow …) für das neue Versal-Eszett.

          • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

            ja, mich mutet es auch komisch an, weil es nicht mehr ueblich ist. Alles unuebliche mutet komisch an. Ich erinnere mich aber, dasz ich in einer deutschen Stadt (welche? weisz ich nimmer) Straszennamen-Schilder mit „sz“, wobei das „z“ ein „langes z“ war, gesehen habe. Sah richtig altertuemlich oder altertuemelnd aus… . Mir gefaellt solches, aber de gustibus etc.

            • Offensichtlich Altmodisches wie das „z“ mit Unterlänge mag ich auch. Kann es sein, dass du die „Straszenschilder“ in Berlin gesehen hast?

              • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

                Ja, das kann sein, aber irgendwie verbinde ich das mehr mit westlicherem Deutschland, irgendwie rheinlaendisch oder so… vielleicht haben sich verschiedene Erinnerungen ueberlagert.

                • Düsseldorf? Da gibt es sie, meine ich, auch. Vielleicht weiß jemand anders Näheres?

                  • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

                    Ja, oder Bonn, oder Koblenz. In Duesseldorf wimmelt es so von niederlaendischen Hinweisen etc.

                  • Düsseldorf? Diese geistige, äh, Verzeihung, niederrheinische Tiefebene?
                    Alle Schilder laut teutonischer DIN-Norm 1451 dort „Fette Engschrift“

                    Siehe insbesondere auch diese Bilder der Schilder mit „ß“

                    Was meine Vorredner da eventuell meinen, sind die an besonders kulturhistorischen Stätten extra aufgestellten Strassenschilder, wie zB. in Kaiserswerth, Feste Zons, Rodenkirchen… 0.ä. Diee sind an touristischen bzw. kulturell wertvollen Orten je nach Stadtverwaltung und/oder lokalen Regierungsbeschlüssen in der Tat wirklich anders gestaltet.

                    SKIPPER

          • Rainer Scheerer Rainer Scheerer

            Ja, meine Heimatstadt schrieb sich früher Eßlingen am Neckar. Dann wollte die Zeitung den Kopftext groß und in Antiqua schreiben, und da stand dort tatsächlich eine zeitlang (oder Zeit lang?) „ESZLINGER ZEITUNG“. Das haben sie schnell aufgegeben. Der Name der Stadt ist jetzt auch offiziell „Esslingen“ geworden.

            Übrigens hatte ich immer ein Problem mit dem ß. Das hat damit zu tun, dass wir Schwaben ja kein stimmhaftes s aussprechen können. Man erkennt daran immer den Dialekt, auch den von Herrn Schäuble. Im NL wird da ja gut differenziert – zingen (für cantare), gezang usw. Die Stadt Singen am Hohentwiel wäre auf NL als „Zingen“ zu schreiben, wollte man denn die Aussprache wiedergeben. Singen an der Brenz dagegen als „Singen“, denn dort wohnen Schwaben.
            Diese Unsicherheit bezüglich des s-Lautes ist wohl der Grund, warum wir Schwaben uns auch mit der „Dreierles-s“ so schwer tun.

          • Bouke Bouke

            Aber das ist dann doch gerade ein Argument das für SZ spricht? Denn das wird ja ganz offensichtlich als S-Klang ausgesprochen. Damit erfüllt es seinen Zweck wesentlich besser großgeschrieben als SS dies Tut – denn wie du sagst, masse und maße sind ja unterschiedlicher Bedeutung.

            Zweitens heißt es ja, wie gesagt, auch sz, und ist damit logisch so großgeschrieben wenn es denn keine Großbuchstabe geben würde. Ich glaube ich werde in Zukunft auf nicht-ß-fähige Tastaturen einfach sz nutzen – sieht doch besser aus als die B Lösung die ich bis jetzt benutzte.

            Ach und nochwas; auf die allergroßte Mehrzahl der Niederländischen Tastaturen wird das US-International Layout benutzt. Dies ergmöglicht mit hilfe von AltGr (einfach das rechte Alt) die unterschiedlichsten Zeichen hervorzuzaubern. Das ß ist einfach (rechter)Alt-s. Geht flotter als Zahlenkombinationen :)

          • Johanna Johanna

            Ich erinnere mich an die 80er Jahre, als wir mit Geschäftspartnern in Ostdeutschland per Telex kommunizierten, dass diese das ß (fast) immer „sz“ ausschrieben.
            Davon mal abgesehen, finde ich, dass diese neue Regelung mit „ss“ nach kurz gesprochenen Vokalen und „ß“ nach lang gesprochenen ganz gut passt. Sie veranschaulicht einen Unterschied der Aussprache. Sprache ändert sich halt, und diese Regel gefällt mir. Schlimm finde ich, dass hier eine Übergeneralisierung stattgefunden hat, so nach dem Motto „Ah, es gibt eine neue ß/ss-Regel, anscheinend wurde das ß abgeschafft“ – was ja gar nicht stimmt. Ich frage mich, wie der Rechtschreibunterricht seitdem in der Schule so abläuft… Wenn ich heutzutage Mitmenschen auf diesen Sachverhalt aufmerksam mache („Sprich mal aus: Straße/Strasse!“), müssen die echt lange rumprobieren. Was ist bloß daran so schwer? Ein schöner Merksatz ist: Die Masse einer Frau oder doch besser die Maße? Na? Und… ja, Texte aus der Schweiz lesen sich dahingehend schon schwieriger, finde ich.

      • Ralf-Dieter Ralf-Dieter

        Alex, wieso spricht man von einem ß von einen scharfen S , ich sehe in diesem Sonderzeichen kein S, optisch sieht es eher wie ein 3 mit einen Schleife nachts links im Bogen, so definiere ich jenes ß, wahrscheinlich kommt der Ausdruck vom Scharfen S daher, das man das Doppel-S scharf auspricht und das ändert sich auch nicht ohne ß und ich glaube auch nicht daß das ß ausstirbt solange es von einigen weitergenutzt wird, Rechtschreibung hin oder her, bei Steno sieht das ganz anders aus, diese Schrift stirbt dank der Digitalisierung aus, schade das nicht jeder Steno kann, da wörde ich mich einsetzen das Stenographie erhalten man kann schneller schreiben wenn was gesagt wird, Diktierschrift, es hatte leider nur fürs Büro einen Stellenwert sonst wäre es heute nicht so vergessen worden! Vielleicht kennt man da in den Niederlanden auch mit dem Steno oder wird es noch verwendet? ;-)

        Herzliche Grüße
        euer
        Ralf-Dieter

  7. Wojciech Ż. Wojciech Ż.

    Eines, was fuer die Abschaffung des Eszett spricht: ein nicht germanophoner Mensch, der aus irgendeinem Grund (vielleicht, weil er Bibliothekar oder dgl. ist), diesem Buchstaben in einem von ihm zu bearbeitenden Text (z. B. einem Titel oder Namen) begegnet, kann Schwierigkeiten mit der Zuordnung haben. Es steht ja nicht hinter jedem Buchstaben geschrieben, welche Unicode-Nummer er hat. Oft habe ich als Resultat ein beta gesehen, oder dgl. Ich weiss, es gibt Buecher-Ratgeber fuer solche Faelle, sowie Kollegen, die Deutsch koennen, aber ich weiss auch aus Erfahrung und Beobachtung, dass all dies nicht immer richtig, und schnell genug funktioniert.

    Vorbei sind die Zeiten, leider, wo jeder halbwegs gebildeter Mensch wenigstens rudimentaere Deutschkenntnisse hatte … . Jetzt muss Deutsch als Weltsprache ums Ueberleben kaempfen, und die obige Masznahme waere wohl kein so hoher Preis, oder?

    • Trijntje Trijntje

      Over het ontbreken van elementaire kennis van het Duits: ik hoorde onlangs dat iemand in een tekst al die overbodige hoofdletters maar had verwijderd: in een Duitse tekst.

      • Das habe ich auch irgendwo gelesen. Über die Großschreibung von Substantiven im Deutschen werde ich hier irgendwann auch noch mal etwas schreiben.

        • Rainer Scheerer Rainer Scheerer

          Geh‘ mal in der Wikipedia zu „Stefan George“.

          Der ist wieder aktuell, war zu meiner Jugendzeit quasi als „Proto-Nazi“ verschrien.

          • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

            Gebr. Grimm mochten auch ohne Groszbuchstaben schreiben.

      • Bouke Bouke

        Dat kan ik geweest zijn :P (grapje) – ik vind ze ook nog steeds overbodig. Goed, ze hebben wel een nut, dat is wat anders, maar nodig zijn ze zeker niet.
        Daarbij duurt het bij mij gewoon langer omdat ik een toetsenaanslag meer nodig heb (namelijk shift), en omdat ik constant moet corrigeren omdat ik uit gewoontje landnamen bijvoorbeeld groot schrijf; dat is in ieder geval in het Engels en Nederlands gebruikelijk. In het Duits als het een bijvoeglijk naamwoord is weer niet. En ik moet gewoon super goed opletten dat ik er niet een vergeet; dat merk je ook aan mijn Duitse posts hier.
        Het gaat beter, dat wel, en ik doe mijn best ondanks mijn aanvankelijke skepsis, maar ik blijf het onnodig vinden. Tsja, doe je niks aan!

    • Bouke Bouke

      Zum Glück spricht man in Europa jetzt wieder Deutsch, laut Herr Kauder :)

      • Ach so, und ich dachte, der Vorsitzende der Unionsfraktion spricht Kauderwelsch ;-)

  8. Ich finde es gut, dass man bei der neuen Rechtschreibung einige Regeln geändert hat: Früher war es „der Fluß – die Flüsse“, jetzt heißt es konsequent „der Fluss – die Flüsse“ (kurzer Vokal), während „der Gruß – die Grüße“ (langer Vokal) geblieben ist. Das macht die sowieso schon nicht einfache deutsche Rechtschreibung ein bisschen übersichtlicher.

    Alt+225 ist mir übringens auch in Fleich und Blut übergegangen. Hochinteressant ist es, was manche Niederländer gelegentlich fabrizieren, um ein ß zu erhalten: Manchmal wird ein beta eingefügt, manchmal steht einfach ein großes B mitten im Wort (Mit freundlichen GrüBen) und manchmal wird dann aus dem großen B gleich ein kleines, denn so ein Großbuchstabe mitten im Wort stört ja doch irgendwie: Mit freundlichen Grüben.

    • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

      ‚Ich finde es gut, dass man bei der neuen Rechtschreibung einige Regeln geändert hat: Früher war es “der Fluß – die Flüsse”, jetzt heißt es konsequent “der Fluss – die Flüsse” (kurzer Vokal), während “der Gruß – die Grüße” (langer Vokal) geblieben ist. Das macht die sowieso schon nicht einfache deutsche Rechtschreibung ein bisschen übersichtlicher‘.

      Ja, dem schliess ich mich an. Bliebe zu wuenschen, dass solches auch fuer das „ch“ geregelt wird. Sonst muss man einfach wissen, dass das „a“ in „Dach“ kurz, in „nach“ dagegen lang ist.

      • Hm, dann müsste man auch dafür einen zusätzlichen Buchstaben, bzw. eine Buchstabenkombi erfinden, zum Beispiel „cch“ …

        Zum ganzen System gibt es eh noch genug Ausnahmen. So spricht man zum Beispiel auch „das“ (das als Artikel und Pronomen zu den am häufigsten vorkommenden Wörtern in der deutschen Sprache zählen dürfte) mit einem kurzen „a“.

        Eigentlich wären wir da dann wieder beim niederländischen System, das du weiter oben schon erwähntest und das ich hier auf buurtaal auch schon beschrieben habe. Wenn ein Vokal lang ist, wird er gedoppelt, wenn er kurz ist, steht er einzeln..

        • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

          ‚Zum ganzen System gibt es eh noch genug Ausnahmen. So spricht man zum Beispiel auch “das” (das als Artikel und Pronomen zu den am häufigsten vorkommenden Wörtern in der deutschen Sprache zählen dürfte) mit einem kurzen “a”.‘

          Ja, auch das (dass) noch.

          Das deutsche System ist sehr chaotisch; das niederlaendische dagegen klar und oekonomisch. Das finnische (Verdoppelung immer) ist vielleicht einfacher, aber nicht so oekonomisch. Das tschechische, slowakische, ungarische und altislaendische (langer Vokal hat immer ein accent-aigu) hat den Nachteil, dass ein neuer Buchstabe benoetigt wird (á usw.), ansonsten ist aber auch klar und am oekonomischsten. Ist aber auch sehr undeutsch.

          Na ja, im klassischen Latein gab’s auch lange Vokale, die aber gar nicht gekennzeichnet wurden.

          • Charlie Charlie

            Ein Problem ist es, dass ‚das‘ zwar standardsprachlich einen kurzen Vokal hat, aber in manchen Regionen eine Variante mit Langvokal vorherrscht.

            Vielleicht spricht Rainer Scheerer als Schwabe ‚das‘ als [d̥aːs] mit langem [aː]. Auch außerhalb des schwäbischen Sprachgebiets ist ein Langvokal im südlichen Teil des deutschspachigen Gebiets (teilweise verschoben zu [d̥ɒːs] o.ä.) immer häufig anzutreffen.

            Eine Ersetzung von ‚das‘ durch ‚dass‘ hätte also nicht nur zur Folge, dass zwei Wörter zu einem einzigen orthographischen Wort verschmelzen. Vielmehr würde auch der tatsächlichen Aussprache von wahrscheinlich mehreren Zig-Millionen Muttersprachlern nicht mehr Rechnung getragen.

            P.S.
            Eigentlich ist es für das Deutsch ungenau, Vokale als ‚lang‘ vs. ‚kurz‘ zu bezeichnen. Das kurze [a] ist extrem kurz und durch den folgenden Konsonant regelrecht ‚abgeschnitten‘. Jede kleinste Längung wird von Muttersprachlern als ‚Langvokal‘ gehört, auch wenn das [a] objektiv kürzer ist als Kurzvokale in manchen anderen Sprachen, z.B. den britisch-englischen vor ‚weichen’/stimmhaften Konsonanten. — Es wäre wahrscheinlich treffender, diese Dichotomie im Deutschen ‚(ultra)kurz‘ vs ’nicht-kurz‘ zu nennen.

  9. Gernot Gernot

    Vergiss nur das Tschechische, das Slowenische und das Slowakische aber auch nicht. Bei denen ist die Vokallaenge/-kuerze ebenfalls leicht im voraus zu wissen. Das Deutsche ist ja chaotisch, Wojciech, das stimmt! Ausser wenn man das Wort schon kennt, woher weiss man denn z.B. ‚Fluss‘ ist immer kurz, ‚Gruss“ immer lang usw..? Man muss mal eben raten:-)

    • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

      Ja, das meine ich.

      Slowenisch und Serbokroatisch — weiss ich nicht, in diesen Sprachen gibt es zwar auch Vokallaenge aber ob sie in der Rechtschreibung konsequent gekennzeichnet ist — weiss/weisz/weiß ich nicht.

      Aber wir sind schon sehr dramatisch off-topic.

  10. Boom Boom

    Ich find das ß echt sinnvoll. Und ich glaub auch nicht, dass das verloren gehen wird. Allerdings hab ich nach der neuen Rechtschreibung schreiben gelernt und schreib ß also nur nach langen Vokalen.

    • Praktisch :-) Meiner Erfahrung nach ist es meist schwieriger, wenn man umlernen muss.

  11. Rianne Keßler Rianne Keßler

    Ich liebe das ß und ich behalte es schön in meinem Nahmen solange es eben geht.
    Es hat natürlich auch damit zu tun das ich es schön finde den namen meines Mannes zu tragen… Aber ich finde diese Buchstabe was besonderes und einmaliges. Von mir aus kann soll es bleiben.

  12. Bob Bob

    Das ß wird doch hauptsächlich aus emotionalen Gründen bestehen bleiben, wenn ich das hier richtig interpretiere.

    Alex, ich habe vor einiger Zeit eine antike Ausgabe von „De kleine Johannes“ gelesen, gedruckt in Buchstaben die an gothischen Buchstaben erinneren, und da ist mir aufgefallen dass es auch im Niederländischen früher so etwas wie ein ß gab. Das Zeichen sieht ein Bisschen aus wie ein t oder ein v, und es steht immer an Stellen wo jetzt ein doppel-s stehen würde.

    • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

      Ich meine, nicht nur aus emotionalen, sondern weil es auch hilft, lange Vokale zu kennzeichnen, wie oben erörtert.

    • Bob, meinst du ſ ? Das wäre dann das „lange s“ (Unicode 017F)

      • Bob Bob

        Ich habe das Buch gerade gesucht im Regal, und ich habe mich vollkommen geirrt. Es ist eine deutsche Ausgabe (von 1906), nur weil es ursprünglich niederländisch und ich es früher auf nl. gelesen habe, habe ich das in der Erinnerung verwechselt. Es ist das lange s so wie du sagst, und es es steht nich an stelle eines doppel-s, sondern an der Stelle von einem normalen s. Das normale s gibt es dort aber auch.

        Es sieht so aus

  13. Für mich als Wahlholländerin gehört das Ringel-S einfach zu meiner Vergangenheit aber auch zur deutschen Sprache. Emotional würde es für mich etwas anderes bedeuten. Schade, wenn es wegfallen würde. Oder? Was müssen die hollåndischen Kinder denn sonst noch lernen. ‚Naamvallen“?

  14. Wojciech Ż. Wojciech Ż.

    Das lange s (ſ) ist wohl der erste Teil des ß, oder? Ausserdem ist es der Vorfahr des Integral-Zeichens (denn Integrale sind eine Art _S_ummen); ist manchmal von ‚f‘ kaum zu unterscheiden, und es ist englischer Humor, in Anspielung darauf Woerter mit „s“ statt „f“ zu schreiben, oder umgekehrt: myselse, beautisul fong, o. ae. Das gehoert in dieselbe Schicht der Sprache wie Schreibungen wie „Ye Olde Curiositie Shoppe“. Uebrigens, da wir schon bei „ye“ sind — kennt ihr den Name Menzie, McKenzie und ae.? Da ist auch ein „seltsamer“ Buchstabe enthalten, allerdings keine Ligatur, im Unterschied zu ß. Aber das führte schon zu weit. (Alex wird mir wieder raten, meinen eigenen Blog aufzumachen…)

    Im Ernst wuerde ich aber auf den Punkt aufmerksam machen, den ich oben gemacht habe: alle „nationalen“ Buchstaben, so schoen und eben national sie sein moegen, widerstreben der Internationalisierung und verursachen Schwierigkeiten beim internationalen Verkehr, w. Z. das Eintragen von fremdsprachigen Namen, Titeln udgl. in Listen, Datenbanken etc. („Hiess er nun Wibkirch oder Wiβkirch?“) Der Unicode, den auch Alex verwendet, ist nahe daran, ein Standard zu werden, ist es aber noch nicht, und ausserdem ist er „nur“ fuer die Kompies gut. Ansonsten mag ich das Eszett. Aber Menschen moegen Komplikationen, die ihnen zu recht oder unrecht ueberfluessig vorkommen, nicht — vide die „Naamvallen“ oben….

    • Tina Tina

      Wenn du das ß so magst, warum schreibst du dann „außerdem“ und „hieß“ mit ss ? Die werden nämlich, soviel ich weiß, auch nach der neuen Rechtschreibung mit ß geschrieben ;-).

      • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

        Weil ich, in nicht-Deutschland sitzend, mit einer nicht-deutschen Tastatur schreibe und ueberhaupt nicht daran gewoehnt bin, noch darin geuebt, in der Sprache Goethes zu schreiben, ich nehme mir deshalb verschiedene Freiheiten. Ich tippe blind, es wuerde mich einige Gewoehnung kosten, auf die deutsche Tastatur umzusteigen. Vielleicht eines Tages, wenn ich beschlossen habe, Serioeses und vor allem Laengeres auf dt. zu schreiben.

        Noch zur Sache: nach reichlicher Ueberlegung bin ich zur Ansicht gelangt, dasz das Eszett in der Tat sehr nuetzlich ist, moegen fremde Bibliothekare noch so viel Muehe damit haben: naemlich, um zu signalisieren, dasz das [s] zwischen zwei Vokalen scharf (stimmlos) ist, und der Vokal davor entweder lang oder ein Diphthong ist. Z. b. „außer“, „mäßig“, im Kontrast zu „Pause“, „massig“. Stattdessen haette man natuerlich auch „sz“ schreiben koennen, aber das ist schon besetzt (Szene, Volkszeitung, Einkaufszettel).

        • Bouke Bouke

          Ich kann dem auch anschließen, doch ich habe mich als Holländer schon damit angewöhnen müssen, Tastenkombinationen zu nützen, denn es werden überall US-Int. Layout Tastaturen benutzt. Wenn die Tastatur also Tastenkombinationen unterstützt (und damit meine ich nicht die Alt+Nummerkombination, sondern Alt+Taste, oder Shift+Taste+Buchstabe z.B.), ist es nicht erforderlich eine vollständig andere Layout yu benutzen. Weil im Niederländischen zum Beispiel das e auch mit Umlaut vorkommt (kann ich leider auf meine Deutsche Tastatur nicht produzieren mit einer Tastenkombination), benutzt man das schon aus Gewöhnung. Man produziert es durch Shift+“ und danach ein e (oder einer der anderen Vokale). Das ß durch Alt(rechts)+s. Geht eigentlich recht flott, wenn man es öfter macht. Aber ich merke dass ich, wenn ich mehr schreibe, das weg lasse, und dann Word o.Ä. es korrigieren lasse – das geht noch flotter :)

          • Bouke Bouke

            …yu benutzen

            Da sehen wir schon mal das nervige daran, dass der deutschsprachige Raum wieder was eigenes haben musste; der qwertz layout. Ich tippe auch blind, und das führt zu Verwechslung wenn man qwertz und qwerty durcheinander nutzt. Ärgerlich.

            • Als ich nach Deutschland umgezogen bin habe ich die erste Zeit am eigenen Rechner meine vertraute US-International-Tastatur weiterbenutzt. Da ich auf der Arbeit jedoch ein deutsches Keyboard hatte, kam ich auch ständig durcheinander. Irgendwann habe ich es dann aufgegeben und bin voll auf „Qwertz“ umgestiegen.

              Übrigens finde ich das in Belgien (und Frankreich) übliche „AZERTY“-Layout noch gewöhnungsbedürftiger.

              • Bouke Bouke

                Das kann ich nur bestätigen. Zum Glück habe ich eine Deutsche geheiratet und keine Franzosin ;) Allerdings habe ich noch nie mit azerty arbeiten müssen. Dvorak ist übrigens noch extremer :)
                Mein qwerty US.Int. behalte ich solange ich noch Niederländisch schreibe, denn es ermöglicht die größte Vielfalt der unterschiedlichen Zeichen. Man kan fast alles mit tastenkombinationen produzieren. Das qwertz ist bei weitem nicht so flexibel.

                • Bouke Bouke

                  Außerdem nutze ich Ctrl-Z (Strg-Z) sehr oft, und das nervt auf qwertz…

                  • Stimmt! Ctrl-Z macht mehr Spaß auf einer US-amerikanischen Tastatur.

                • Johnny Johnny

                  Es geht auch noch anders: ich bin als Deutscher bewusst von QWERTZ nach QWERTY umgestiegen, weil ich als Programmierer andauernd einige Zeichen brauche, die im deutschen Tastaturlayout nur auf Umwegen zu erreichen wären: „[]\/=“, ganz zu schweigen vom Semikolon am Zeilenende, das dann ohne Umschalttaste funktioniert. Es gibt übrigens auch noch Unterschiede zwischen einer britischen und einer US-amerikanischen Tastatur, letztere ist für meine Zwecke klar vorzuziehen.
                  Bei der Arbeit im Browser nutze ich dann auch das US-International Layout, ansonsten das einfache US. Zusätzlich habe ich aber auch noch ein russisches (Привет!) und ein arabisches (!أهلا) Layout zur Verfügung, die Umschaltung erfolgt komfortabel mit [ALT]+[SHIFT].
                  Insgesamt ist es eine Frage der Gewöhnung, mit verschiedenen Tastaturlayouts zu arbeiten, einzig „z“ und „y“ geraten mir beim Blindschreiben manchmal durcheinander.
                  Und was das „ß“ angeht – ich habe noch die alte Rechtschreibung gelernt und kann sie bei Bedarf auch anwenden, finde die Neuregelung zur Verwendung von „ß“ und „ss“ aber logischer besser vermittelbar (ebenso wie Dreifachkonsonanten), was aber nicht auf alle anderen Aspekte der Reform zutrifft, wie zum Beispiel die teilweise sinnentstellenden Regelungen zur Getrennt- und Zusammenschreibung.

                  • Beim Programmieren (in meinem Fall nur HTML und CSS) finde ich die US-amerikanische Tastatur auch wesentlich komfortabler.

                    • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

                      Ich benutze die polnische Tastatur, die ist mit der US identisch, nur hat sie „alt-gr“- Kuerzel, z.B. „ż“ (alt-gr-z) fuer die poln. Sonderbuchstaben. Natuerlich kann man sich an alles gewoehnen, an Dvorak z.B., die ist viel effizienter, aber man ist zu faul, um das zu tun nur um kurze Texte zu schreiben.

  15. Bob Bob

    In meinem alten Buch ist deutlich zu erkennen dass das ß eine Zusammensetzung ist aus dem langen s und dem z. Es gibt noch andere Doppelbuchstaben in dem Text die aber jetzt schon ausgestorben sind. Das ß ist sozusagen der letzte der Mohikanen.

    • Bob Bob

      (Ich musste erst mal nachlesen, darum die verspätete Fortsetzung). Zum beispiel c-k und t-z werden da als ein Buchstabe geschrieben. Bei diesen Doppelbuchstaben kann man bestimmt ähnliche Argumenten bedenken für ihre Daseinsberechtigung, sie haben es aber nicht geschafft.

  16. Wojciech Ż. Wojciech Ż.

    Das sind typographische Ligaturen. Es gibt auch welche fuer „ff“ und „fi“ und vieles mehr… . Aber ihre Verwendung haengt von rein aesthetischen Umstaenden ab, sie haben keine solche Funktion wie das Eszett, d. h., sie haben nicht die Aufgabe, zu signalisieren, dass (dasz, daß) da etwas anders ausgesprochen wird, als wenn es keine Ligatur waere.

    Man koennte sich zwar vorstellen, dasz im Laufe der Geschichte die Ligatur ff (doppeltes „f“, Unicode FB00) die Aufgabe uebernimmt, zu signalisieren, dass der Vokal davor lang ist, dann wuerde man das Wort „hoffaehig“ als „hoffaehig“ schreiben. (Das waere _in line_ mit der Funktion des Eszett). Oder eben kurz, dann wuerde das Wort „Schifffahrt“ so aussehen: „Schifffahrt“. Dazu ist aber nicht gekommen…

    • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

      wichtig: auch das niederlaendische „ij“ ist oder war eine Ligatur, Unicode 0133. Ich glaube mw. Kleiijn hat darueber geschrieben. Bedauerlicherweise, in der allwissenden Wikipedia heisst es, „its use is discouraged“ (von ihrem Gebrauch wird entmutigt). Handgeschrieben sieht es aus wie „y“ mit zwei Punkten oben. Ich glaube, das stand auch irgendwo hier bei „buurtaal“. Die Ligatur scheint irgendwie auf dem Rueckzug zu sein, offenbar geben die Batavophonen die Eigentuemlichkeiten ihrer geschriebenen Sprache bereitwilliger auf, als dies die Germanophonen tun. Moege dies nicht so sein…

      • Trijntje Trijntje

        Inderdaad is de ‚ij‘ ook een ligatuur. In sommige delen van Nederland ligt de uitspraak dichter bij ‚ie‘ dan bij ‚ei‘.
        De ‚ij‘ wordt in het onderwijs vaak ‚lange ij‘ genoemd, en de ‚ei‘ ‚korte ij‘.
        Ik denk ook dat Alex hier al eens over heeft geschreven.

        Oude typemachines hadden in Nederland een toets met ‚ij‘ als één letter erop.
        De i en de j waren dan letterlijk met elkaar verbonden, en de letter was smaller dan de ‚ij‘ zoals die nu wordt gebruikt. Dus ongeveer zoals de handgeschreven vorm die Wojciech Ż beschrijft.

        Op type-cursussen werd al langere tijd geleerd om niet die ene letter te gebruiken, maar in plaats daarvan ij te typen: dat zou een mooier beeld geven.

        Een en ander heeft ook gevolgen voor de alfabetisering: Vroeger werd de ‚ij‘ geordend bij de y. De Nederlandse telefoongids doet dat nog steeds, en dat is ook begrijpelijk: zo komen mensen met de naam van Yperen en van Ieperen bij elkaar te staan, en wel bij de Y. Zoals Alex al eens heeft beschreven, als ik me goed herinner, wordt ‚van‘ genegeerd bij het alfabetiseren van achternamen.

        Het wordt overigens steeds meer gebruikelijk om ‚ij‘ te ordenen tussen ii en ik.

        • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

          „Het wordt overigens steeds meer gebruikelijk om ‘ij’ te ordenen tussen ii en ik.“

          Das ist schade. Ihr seid zu bereit, eure Eigentuemlichkeiten aufzugeben… Ich verstehe, dasz solches mit eurem eingefleischten Pragmatismus zu tun hat, aber wartet ab, bis die Andern (d.h. die Angelsachsen) sich etwas pragmatisch(er) gezeigt haben (mit einer Reform ihrer absurden Rechtschreibung).

          Hier eine kleine off-wenn nicht ganz-topic Anmerkung: der Flughafen meiner Heimatstadt Danzig begrueszt den Neuamkoemmling mit der groszen Aufschrift: Lech Walesa Airport Gdansk. Nicht: … Wałęsa … Gdańsk, sondern eben „Walesa Gdansk“. Hoert nicht auf, mich zu empoeren, dieser orthographische Servilismus.

          IJsselmeer etc. — gut, dasz wenigstens dieses bleibt. Sonst waere Holland in Not… Die einzige Gefahr: koennte vermengt werden mit dem neumodischen Murks wie: gIRLs bAnd od. dgl.

          • Keine Sorge Wojciech, das „ij“ und das „IJ“ werden uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben.

          • Bouke Bouke

            Also, ich würde als Holländer nicht darauf kommen etwas das mit einem I anfängt bei dem Y zu suchen. Für mich ist es selbstverständig nach dem ersten Buchstaben zu suchen. Schließlich ist es ja nach Alphabet geordnet. Wenn diese Buchstabe einen I ist, sollte das auch unter I stehen; egal welche buchstabe noch dahinten kommt.

      • Hier sind das lange und das kurze „ei“ (inklusive Schreibschriftbeispiel).

        In vielen Schriftarten platziert man das „i“ und das „j“ recht nah zusammen; richtig verbunden sind die beiden Buchstaben aber nur in der Schreibschrift.

        Eine Besonderheit: Am Satzanfang sowie bei Eigennamen sind sowohl das „i“ als auch das „j“ groß: IJsselmeer, IJsbrand, auch wenn es sich offiziell um zwei Buchstaben handelt.

        Das Unicode-Zeichen „ij „wird in der Praxis wenig benutzt.

  17. Wojciech Ż. Wojciech Ż.

    Alex, wenn ich ein Thema suggerieren darf (irgendwann wenn du Lust hast):

    Trijntje schrijft:

    Ik denk ook dat Alex hier al eens over heeft geschreven

    Diese

    hier/daar/er … [Praeposition]

    Konstruktion,

    die so characteristisch ist fuer die ndl. Sprache mal zu besprechen.

    Im Koelsch gibt’s was aehnliches:

    da weiss ich nichts von

    oder

    da kann ich nichts fuer

    aber in der dt. Hochsprache nicht, und meine Hoffnung, je, bei groessten Bemuehungen, die ndl. Sprache zu lernen, ist vor Jahren an dieser Konstruktion zerschellt. Lasciate ogni speranza—lasst alle Hoffnung fahren.

    • Sorry dass ich erst jetzt reagiere, Wojciech.

      Über den Gebrauch von „er“ habe ich in der Tat schon mal etwas geschrieben. Das ist wirklich ein schwieriges Thema für Nicht-Niederländer.

    • Charlie Charlie

      @Wojciech Ż.

      Lasciate ogni speranza — das ist italienisch, und die italienische Entsprechung des Niederländischen er lautet ne. Du kannst dich natürlich auch ans Französische anlehnen — hier heißt es en.

      Auf Kölsch heißt es übrigens wie im Niederländischen er: Ich han er drei. „Ich habe drei.“ oder Häs de noch Milch? — Ich han er noch. „Hast du noch Milch? — Habe ich noch.“

      (Kölsch er ist außerdem die unbetonte Form des Personalpronomens „ihr“ (2. pl. nom. oder 3. sg. dat. f.); dem Hochdeutschen „er“ entspricht das betonte Kölsche bzw. das unbetonte e.)

      Ja, ich weiß, ich habe als Dolmetscher, der noch dazu in Köln wohnt, gut reden. Aber der Gebrauch von er/en/ne ist erlernbar und ganz sicher kein Grund, alle Hoffnung fahren zu lassen.

      • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

        Danke fuer die Auskunft, ist das Koelsche „er“ nicht vielmehr ein GENITIV von „sie“ (der altdeutsch auch „ihr“, nicht wie heute „ihrer“ lautete)?

        Aber das „er“ das ich meinte, er…van, z.B., hat mit dem italienischen „ne“ (lat. „inde“) nichts zu tun.

        • Charlie Charlie

          Die Frage der Herkunft des kölschen er werde ich klären. So etwas steht im „Wrede“. Dort wird nicht nur eine abstrakte Wortherkunft angegeben, sondern es werden in der Regel auch die Wortentsprechungen im Hochdeutschen, Niederländischen und Niederdeutschen in ihrer geschichtlichen Entwicklung angeführt. — Leider habe ich den „Wrede“ nicht zur Hand, und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich das nachschlage.

          Doch einmal abgesehen von der Wortherkunft: Die Wörter er, ne, en im heutigen Kölschen, Niederländischen, Italienischen und Französischen haben etwas gemein: sie werden u.a. benutzt als obligatorisch zu verwendende Pronomen in der Bedeutung eines partitives Genitivs, wo im Hochdeutschen im Normalfall gar nichts steht. Meine beiden Beispiele aus den Kölschen sind von dieser Art. Und darum ging es mir.

          • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

            „Die Wörter er, ne, en im heutigen Kölschen, Niederländischen, Italienischen und Französischen “

            ja, das weiss ich, hier hab ich auch selber zu geschrieben….

      • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

        „Die Wörter er, ne, en im heutigen Kölschen, Niederländischen, Italienischen und Französischen“

        nee, ich meinte nicht dieses „er“, sondern jenes, die von einer Praeposition getrennt ist, z. B. „da weiss ich nichts von“, „da kann ich nichts mit anfangen“, und dgl. Hier sind die Gebrauchsregeln fuer sehr „tricky“, besonders was die Wortfolge angeht, und des habe ich halb die Flinte ins Korn geworfen. Das „en/ne/inde“-er mag ich dagegen sehr, z. B. Heb je kinderen, ja, ik er heb vijf, oder aehnlich, hai figli, si, ne ho cinque, as-tu des enfants, oui, j’en ai cinq.

        Aehnelt (das von mir gemeinte von einer Praeposition getrennte „er/hier/daar“) der englisch-skandinavischen Konstruktion, the letter that I have been waiting for, brevet som jag har vaentat paa, ist aber wiederum nicht ganz gleich, und entzieht sich meinem Scharfsinn. Vielleicht haette ich einen Lehrer gut brauchen koennen.

        • Das „er“ scheint ein gesamt-nd. Phänomen zu sein:

          »Platz mot’r sin!« – so denkt er weise
          Und macht zwo große Strohgehäuse. –
          »Recht guten Morgen auch, mein Lieber!«
          Ruft Knörrje da zu ihm herüber.
          »So fleißig?! Nun, wie geht es Ihnen?
          Und dann, wie geht’s den lieben Bienen?«
          »Ja ja, de Minsche mot sick plagen!«

          So lässt Wilhelm Busch seinen Imker Dralle sagen. Dieser spricht plattdeutsch, sein Nachbar Knörrje ein „gestelztes Hochdeutsch“

          • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

            …und wenn man bedenkt, dass „er“ hier von „daar“ kommt, umfasst das Niederdeutsche auch Englisch in der Hinsicht. ‚There is“. Daenisch „der er“, italienisch „c’e`“. —- auch ueber das nd. hinaus.

  18. Charlie Charlie

    Es wird hier immer von der deutschen QWERTZ-Tastatur geschrieben, als sei das etwas, mit dem nur wenige Zeichen eingegeben werden können und mit dem das Niederländische nicht vollständig geschrieben werden kann.

    Zufällig gab es dieses Jahr eine Reform der DIN 2137, die die Richtlinien für deutsche Tastaturen festlegt. Auf dieser neuen „T2“-Tastatur nach DIN 2137:2012 kann z.B. der Großbuchstabe ẞ als AltGr+h eingegeben werden, ein Trema (Umlaut) als AltGr-r usw.

    Windows-Benutzer können gratis einen „Europatastatur“ genannten T2-Tastatur-Treiber samt Kurzanleitung/Belegungs-Schaubild von Karl Pentzlin herunterladen und installieren.

    Damit seid ihr als erste auf dem neuesten deutschen Tastatur-Stand, außer, dass ihr noch über keine neu beschriftete deutsche Hardware-Tastatur verfügt. Aber ich bin mir sicher: Eines Tages werdet ihr euch auch so eine Hardware-Tastatur zulegen, damit ihr vom Belegungs-Schaubild unabhängig seid.

    • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

      tolle Sache, diese Europa-Tastatur, allerdings geht sie weit ueber Europen hinaus, Vietnamesich und Polynesisch sind darin vorgesehen, deshalb ein wenig „ueberfrachtet“, wenn ich so mal sagen darf. Dvorak ist effizienter, Colemak ist eine vernuenftige Alternative zu Dvorak und QWERTY/Z. Mein Problem ist z. B. dass ich nicht der einzige Benutzer meines Computers bin, ich kann nicht die anderen Benutzer zwingen, mit „seltsamen“ Tastaturen vorliebzunehmen, und staendig hin und her zu springen ist auch auf Dauer ermuedend.

      • Charlie Charlie

        Weil ich auch chinesische Eingabemethoden (nach Cāngjié-Code und nach Pīnyīn) brauche, muss ich ständig hin und her springen. Aber das ist kein Problem: die Tastenkombination zum Wechsel zwischen den Tastaturen unterschiedlicher Sprachen ist Alt+⇧ und die zum Wechsel zwischen den Tastaturen einer Sprache ist Strg+⇧ (Windows 7).

        • Wojciech Ż. Wojciech Ż.

          “ die Tastenkombination zum Wechsel zwischen den Tastaturen unterschiedlicher Sprachen ist Alt+⇧“

          ja, das ist wahr, aber das Problem ist eher das mentale (geistige) Umspringen, das „Fingermerken“, dass man diese und keine andere Tastatur verwendet. Das finde ich, als alter Mann, schwer. Mal wollte ich die italienische Tastatur lernen, ich mein: zum Blindtippen, aber das hat sich als ein Disaster erwiesen — ich werde wohl bei der polnischen (deren Untermenge die US-amerikanische ist) bleiben… Jenseits einer gewissen Altersgrenze lernst du einfach nichts mehr, dein Hirn faellt auseinander.

      • Tiny Tiny

        Man kann doch auch ganz einfach die Tastatur Einstellungen auf der Rechner ändern damit man die Deutsche Ringel S auch hat. Dann ist es altgr eintippen und die S und man hat die Ringel-S.
        Ich habe stets bei einen neuen Rechner die Tastatur Einstellungen geändert und so kann man die Tastatur Einstellungen auch ändern in andere Länder Tastaturen.

        • Charlie Charlie

          Das verstehe ich nicht, Tiny. Was meinst du mit „ganz einfach die Tastatur Einstellungen auf der Rechner ändern“? Wie genau machst du das?

          • Tiny Tiny

            Auf der Rechner nach „Landinstellingen“ gehen und dann nach „Toetsenborden en talen“ und dort „toetsenborden wijzigen“. Danach auf „Toevoegen“ klicken und man sieht viele verschiedene Sprachen.
            Ich habe „Nederlands“ und als toetsenbord Verenigde Staten (International) als „instelling“ und daneben habe ich auch Engels und als toetsenbord wieder Verenigde Staten (International).
            Man kann viele Sprachen „toevoegen“. Mit diese „Einstellungen“ habe ich die Ringel-S auf meinen Tastaturen in Windows Xp und Vista. Daneben auch die Umlaut und kann mit der altgr alle benotigte Satzzeichen tippen. á ä ö ü ß ô in Nederlands, Duits en Fries.

            In Window Help eventuell suchen nach „Landinstellingen:“.

            • Tiny Tiny

              Pas wel op dat de tekens niet veranderen met het veranderen van de toetsenbord instellingen. Dat u dan als u b.v. de b intypt geen andere letter krijgt. Met de instellingen die ik heb ingevoerd (zie bovenstaande) is dat niet zo. De b blijft de b maar altgr s word ringel s. Op Vista heb ik het florijn teken niet meer en daar is de € voor in de plaats gekomen. Op windows Xp heb ik dat in de instellingen ergens gewijzigd en is het florijn teken een euro teken geworden. Ik heb geloof ik het euro teken van Vista naar Xp gemaild als bestand en zo het euro teken op het Xp toetsenbord gekregen. Dat kan ook met lettertypen die niet op Vista zitten maar wel op Xp en omgekeerd.

              Windows Help zegt onderstaande over toetsenbord aanpassen:

              U kunt uw toetsenbord aanpassen voor een bepaalde taal of indeling door de toetsenbordindeling te wijzigen. De indeling bepaalt welke tekens op het scherm verschijnen wanneer u op de toetsen drukt. Sommige invoertalen hebben verschillende toetsenbordindelingen, andere hebben er maar een. U kunt de toetsenbordindeling bijvoorbeeld wijzigen van de Engelse QWERTY-indeling in de Engelse Dvorak-indeling. Nadat u de indeling hebt gewijzigd, komen de tekens op het scherm mogelijk niet overeen met de tekens op de toetsen.

              Voordat u de toetsenbordindeling kunt wijzigen, moet u de invoertaal en de toetsenbordindeling die u wilt gebruiken toevoegen aan Windows. Zie Een invoertaal toevoegen voor meer informatie.

            • Charlie Charlie

              Verstehe. Du hast also einfach das Tastaturlayout US (International) installiert.

              Auf meinem deutschem Win7-PC heißt der Weg übrigens: Systemsteuerung →Region und Sprache →(Tab) Tastaturen und Sprachen →Tastaturen ändern →Hinzufügen.

              Und ich dachte schon, du würdest dir mit dem Microsoft Keyboard Layout Creator (den ich manchmal benutze) oder einem anderen Keyboardeditor deine ganz eigene Tastatur designen.

              • Tiny Tiny

                Stimmt, aber nicht installiert weil es schon auf der Rechner vorhanden ist.

      • Johnny Johnny

        Es ist gar nicht notwendig, anderen Usern seine eigene Tastatureinstellung zuzumuten. Es reicht, wenn man sich angewöhnt, nach dem Verlassen einer Tastatur diese softwaremäßig wieder zurückzusetzen. Wie schon früher mal erwähnt, habe ich auf meinen eigenen Rechnern (Hardware: US-Layout) neben dem ständig benutzten normalen US-Layout auch noch US-International (z.B. für deutsche Texte, auch wenn die Grundeinstellung bei einigen Systemen das normale deutsche Layout war) auch Russisch und Arabisch und neuerdings auch Polnisch installiert, muss also eh immer wieder mal wechseln.
        Auf fremden Rechnern, auf denen ich hin und wieder zu tun habe (Eltern, Freunde) ist US-International zusätzlich installiert und ich habe mir angewöhnt, als letzt Eingabe immer [ALT]+{SHIFT} auszuführen, um in den ursprünglichen Zustand (meist deutsches Layout) zu wechseln.
        Die Beschriftung der Tasten ist beim Blindtippen ja unerheblich, es ist also egal, ob da QWERTY, QWERTZ oder AZERTY drauf steht. Und was das Lernen angeht: ich bin so alt wie der letzte Weltmeistertitel der englischen Fußballnationalmannschaft und habe keine großen Probleme, neue Tastaturbelegungen zu lernen. Es mag etwas länger dauern, aber es geht, alles eine Frage der Gewöhnung und Häufigkeit der Anwendung!

  19. Ich hänge auf jeden Fall sehr an dem ß, bin da sehr nostalgisch. Ich verstehe auch nicht, warum wir alle paar Jahre die Rechtschreibung änder müssen?! Da weiß man doch am Ende gar nicht, wie es eigentlich nun richtig geschrieben wird. Und ja, ß ist einfach typisch deutsch, wir sollten es nicht aussterben lassen.

  20. Vögel machen ßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßß
    Vogelbuchstabe: Eszett
    in Deutschland und Österreich sind die Vögel
    erfa-kikeriki-t
    Eszett wird in Kikeriki gesprochen (nur im Gallischen)

    • Herr Schnäpper Herr Schnäpper

      Eszett ist ein Vogelbuchstabe

      • Würdest Du mir bitte erläutern, was Du damit meinst?

  21. Auch wenn der Post schon ein Jahr alt ist, ist er sehr relevant und für mich und einfach nur spannend! Noch aufregender als den Beitrag selbst finde ich die Diskussion, die daraus entstanden ist.
    Ich persönlich bin ein bisschen zu jung für die alte Rechtschreibung und bin (fast) mit der neuen Rechtschreibung eingeschult worden. Somit gebe ich offen und ehrlich zu, dass ich über die alten Rechtschreibregeln nicht im Bilde bin. Umso mehr allerdings über die neuen und die finde ich sehr gut! Wie einfach und klar ist es, zu wissen, dass, wenn es sich um ein scharfes „S“ handelt und der Vokal kurz gesprochen ist, „Doppel-S“ zu schreiben ist, und bei langem Vokal dementsprechend „ß“. Ich weiß nicht, wie das vorher geregelt war, aber ich finde die Regel so einfach, eingängig und plausibel, dass ich sie immer sehr gemocht und nie angezweifelt habe.
    Und allen Angsthasen unter euch sei versichert: solange sich die Aussprache des Deutschen nicht drastisch ändert, wird es auch immer den Unterschied zwischen langen und kurzen Vokalen, und somit die Notwendigkeit für ein ß geben.
    Meine Freundin brachte mich kürzlich auf einen Artikel, in dem es darum ging, dem ß einen offiziellen Platz im Großbuchstabenalphabet (aaah schönes Wort) zu geben. Das hat mich stutzig gemacht. Ich habe die Leute nie verstanden die, wenn sie FUßBALLCLUB schreiben wollten, FUSSBALLCLUB geschrieben haben. Für mich hatte das ß immer auch einen Platz unter den Großbuchstaben, ich war nur der Auffassung, es bedürfe keines zusätzlichen Buchstabens, da das ß größentechnisch ohnehin aus der Reihe tanzt.
    Ich glaube, Menschen, die die alte Rechtschreibung noch gelernt haben, fällt es leichter Fussball richtig zu lesen. In meinem Kopf klingt es immer mit kurzem u und somit ganz falsch, wahrscheinlich, weil mir die heutige Schreibweise von kleinauf so eingebläut wurde!
    Für mich stellt es einfach nicht das gleiche Wort dar und mein Hirn braucht jedes Mal eine gewisse Umschaltzeit um es richtig zu lesen. So als wenn jemand wen anstatt wenn schreibt.
    Alles in allem finde ich die Regeln und die Anwendung, die das ß heute hat sehr schön und sinnvoll und ich bin mir sicher, dass es uns in dieser Form noch sehr lange erhalten bleiben wird.
    Was Wojciech sagt, kann ich bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. Allerdings ist besonders bei dem Wörtchen „nach“ (und bei vielen anderen auch) die Vokallänge eher eine Betonungsfrage. Wenn ich zum Beispiel etwas beiläufig und müde sage (komme aus dem Ruhrgebiet): Aaah, nee es is‘ schon (kurz) spät, ich gehe jetzt nach (kurz!) Hause.
    Dann sagt meine Freundin vielleicht: Was, schon (laaang) ? Du bist doch erst nach (lang) mir gekommen!
    Das gleiche passiert wenn ich weg gehe um meinen Weg zu gehen! Hier ändert der Großbuchstabe die Vokallänge.
    Aber ich sage mir immer: Ausnahmen bestätigen die Regel und wenn ich mehr Logik gewollt hätte, wäre ich Mathematiker und nicht Linguist geworden!
    Ich bin übrigens nun absoluter Fan von dir, Wojciech, also wenn du mittlerweile vielleicht doch deinen eigenen Blog mit tollen spannenden Diskussionen zum Thema Grammatik und Sprachen hast, dann lass es mich bitte bitte wissen :)

    • Hi! Vielen Dank für Deine Meinung. Da ich nicht weiß, ob Wojciech hier noch mitliest, habe ich Deinen Kommentar per E-Mail an ihn weitergeleitet.

      Groetjes,
      Alex

  22. Oh super, danke! Dann hoffe ich mal, dass er sich irgendwo schreiberisch betätigt im Internet :)

  23. Zu meiner Schulzeit nannte man das Eszett oder Ringel-s oft Buckel-s.

    Schon an andererer Stelle habe ich mich in Alex‘ Blog zum Eszett geäußert. Dabei erhöht es doch die Leserlichkeit! Oder will mir jemand erzählen, Erdnusssoße lese sich besser als Erdnußsauce oder Flussschiffahrt statt Flußschiffahrt?

    Man wird eine Sprache niemals in ein Regelkorsett drücken können. Warum sollte sich eine Sprache jenen Menschen, die zu lax sind, sie zu erlernen, sich ihnen anpassen?

    Ich habe hier noch ein „schönes“ Beispiel, wie inkonsequent etwa der Duden die neue Rechtschreibung handhabt: Wir sollen nun platzieren und Stengel schreiben, weil der Wortstamm Platz und Stange sei. Aber wir sollen nun auch das Quentchen als Quäntchen schreiben, obwohl der Wortstamm Quent ist.

    Der Duden begründete es sinngemäß damit, daß viele Menschen glaubten, der Wortstamm von Quentchen laute Quantum.

    Wenn es lediglich danach geht, was jemand glaube, dann könnten wir auch die alte Rechtschreibung beibehalten!

    … und der James-Bond-Film „Ein Quantum Trost“ dürfte endlich „Ein Quentchen Trost“ heißen.

  24. „Schriftsprache oder Sprachschrift?“
    Auf der Website http://www.esodata.de findet ihr dieses fiktive Interview und weitere Beiträge – sie geben alles wider, was mich/uns hierbei bedrückt. Wir sind das Volk und sollten in punkto „richtiges“ Schreiben nicht von Ignoranten gängeln lassen.

    Enyo

  25. Manfred Lebek Manfred Lebek

    Der eigentliche Grund für die Ächtung des ‚ß‘ ist kaum die angebliche Vereinfachung, sondern vielmehr eine Gleichmachung der Sprachen im Zuge der Globalisierung.
    Mobile Endgeräte haben selten Platz für Sonderzeichen, also wird gekürzt wo es eben geht. Wenn Industrien Entscheidungen treffen geschieht das immer zugunsten des Profits und meist auf Kosten der Kultur.

    Aber die gute Nachricht ist, niemand wird gezwungen, die globalisierte Rechtschreibung zu benutzen, also nutzt wann und wo ihr könnt die literarische Rechtschreibung von 1901, gerade im Land der Literatur Deutschland!

    • Auf auf der virtuellen Tastatur mobiler Endgeräte würde man noch viel mehr Platz schaffen, wenn man dann gleich auch ä,ö und ü abschaffen würde …

      • Johnny Johnny

        Genau. In einem primären Schritt wird „ß“ generell durch „ss“ ersetzt und die Umlaute durch „ae“, „oe“ und „ue“. Und wenn wir uns schon ueber Vereinfachung unterhalten, machen wir doch gleich mal Naegel mit Koepfen und eliminieren die Grossschreibung. dann koennen auch „v“ und „ph“ durch „f“ ersetzt werden. schon fiel besser. „ck“ ferkuerzen wir zu „k“ und „sch“ zu „sh“, wenn wir dann auch noch „ch“ zu „h“ kuerzen, haben wir shon nur noh 24 buhstaben. „y“ brauhen wir auh niht, dafuer nehmen wir „i“ statt „x“ shreiben wir zukuenftig „ks“ und das „z“ ersetzen wir durh „s“, dann sinds nur noh 21. jetst haben wir doh shon fiel mehr plats auf virtuellen tatstaturen, siher gibt es noh fiele weitere moeglihkeiten sum kuersen! ;-)

        Mal ernsthaft – die Globalisierung für eine Neuregelung der Anwendung des „ß“ verantwortlich zu machen, halte ich für eine abstruse Verschwörungstheorie. Eine „Gleichmachung der Sprachen“ anzustreben wäre für die bezichtigte Industrie doch nur sinnvoll, wenn es auf eine einheitliche Sprache hinausliefe!

        • Ralf-Dieter Ralf-Dieter

          @Jonney
          ..gibt’s ja schon eine eineitliche Sprache Esperanto, es ist ein künstliches Konstrukt aus Wörtern aus mehren europäischen Sprachen, hat sich als Weltsprache nie durchgesetzt!
          Euer
          Ralf-Dieter

  26. Gabi Gabi

    Danke für die neuesten Informationen. Wollte nur kurz „vorbeischauen“ und hab mich wieder mal nicht satt lesen
    können. Man findet immer wieder etwas Unbekanntes.
    Ich mach Dir ganz einfach mal ein großes Kompliment an diesem
    neuen, noch ganz jungen Tag (05:09) und wünsche ein schönes
    Wochenende.

    • Das freut mich sehr, Gabi. Danke!

  27. Jorge Carrasco Fuentes Jorge Carrasco Fuentes

    Und was ist mit müssen?

    • Kurzes „ü“, deswegen zwei s.

  28. […] Die Schweiz und Liechtenstein verbannten das Eszett bereits 1938 aus dem Schulunterricht. Seit 1974 schreibt mit der renommierten NZZ auch die letzte Schweizer Tageszeitung nur mit Doppel-S. Und auch in Deutschland verliert das Zeichen seit der letzten Rechtschreibreform an Einfluss. […]

  29. Es gibt kein großes ß auf der PC-Tastatur. Es ist ein Sonderzeichen und wird selten gebraucht. Es ist auch Bestandteil meines Nachnamens. Ich möchte, dass es weiter, wenn auch selten, gebraucht wird.

      • Tina Tina

        Das sieht ja aber genau so aus wie das normale ß, nur minimal größer. Wenn man nicht genau hinsieht, könnte man es leicht mit einem großen B verwechseln, vor allem, wenn es handgeschrieben ist. Das Problem mit der Schreibweise mancher Familiennamen – wie es in diesem Fall der Name Oßner ist – könnte man viel besser lösen, wenn man den Namen einfach in normaler Groß- und Kleinschreibung schreiben würde. Das müßte sich doch auch in Pässen und Ausweisen machen lassen.

  30. Bettina Bettina

    Das ß hat mich schon als Kind fasziniert. Also bleib uns bitte noch lang lang erhalten.
    :-)

    • Jetzt, wo es ß auch offiziell als Großbuchstaben gibt, sieht die Zukunft erst einmal rosig aus, Bettina ;)

  31. Eckhard Stender Eckhard Stender

    Das Umwandeln von „ß“ in doppel „ss“ macht alles schwieriger.
    Z.B. gibt es Worte wo das „ß“ nicht umgewandelt werden darf, weil man sonst etwas ganz anderes darunter versteht. z.B. Masse und Maße.
    Da ich ja also so oder so den Unterschied wissen muß ob ich ein Wort mit ß oder nur mit s schreibe, wo soll denn da die Vereinfachung sein?
    Für mich ist es eine Erschwerung dauernd zu überlegen: wenn ich ein Wort mit „ss“ schreibe, bedeutet es dann ganz etwas anderes?
    Mit den besten Grüßen
    Eckhard Stender

    • Masse und Maße

      Ja, das ist problematisch. Jetzt, wo es das ß auch offiziell als Versalie gibt, besteht dazu eigentlich auch keine Notwendigkeit mehr.

  32. Wie es zur Entwicklung kam:

    Im Schreibmaschinenzeitalter bestand das Problem (anders als bei der Compi-Tastatur), daß auf den Schreibmaschinen der italienischsprachigen Gebiete (Bergell, Puschlav, Tessin) sowie der rhätorromanischen Gebiete Graubündens und der gesamten Romandie (franz. Schweiz) das ß nicht auf den Schreibmaschinen-Tastaturen hatten.

    So kam es, daß im Behördengebrauch oft ss anstatt ß genommen wurde.

    1974 stellte die NZZ als letzte große Tageszeitung den Gebrauch des ß ein.

    Inzwischen wird es bei SMS viel benutzt, einfach weil es ein Buchstabe weniger zu tippen ist.

    Auch Internetzeitungen (Beispiel http://www.Domleschger-Zeitung.ch) bedienen sich wieder des S-Zetts, sowie viele internationale Publikationen weiterhin (Beispiel: https://swprs.org/der-absturz-swissair-111/) Verlage und Auoren, die nicht nur für die Schweiz publizieren benutzen es genauso.

    Seit dem „Compi-Zeitalter“ gibt es das Problem der eingeschränkten Plätze auf Tastaturen ja nicht mehr. Man kann die Tastatur einstellen wie man will. Und mit einem Tastendruck hat man entweder z. B. die komplette Tastatur mit allen Buchstaben Französisch mit allen Sonderzeichen / Buchstaben oder Deutsch mit ß, ÜÖÄ usw.

    Die heute übliche Tastatur, die viele CH-Geräte haben stammt noch aus dem Schreibmaschinen-Zeitalter und hat das ß nicht drauf, wenn man nicht umstellt auf DE oder AT. Und die Großbuchstaben wie ÜÖÄ sind sehr schwierig zu tippen (Hochstelltaste an, dann Kleinbuchstabe, dann wieder Hochstelltaste deaktivieren). Denn dort, wo auf der „normalen“ Tastatur wie in DE oder AT die Großbuchstaben ÜÖÄ sind, sind auf der CH-Tastatur französische Buchstaben.

    So kommt es, daß auch heute noch viele Orte phonetisch falsch geschrieben werden mit Oe statt Ö. (Oerlikon oder Oensingen, obwohl Örlikon oder Önsingen gesprochen). Je näher an der Sprachgrenze, desto häufiger. Der in der Innerschweiz gelegene Ägerisee z. B. wird nicht Aegerisee geschrieben. im zweisprachigen Kanton Freiburg gibt es oft auch beide Schreibweisen nebeneinander.

    Aber eben: Poesie ist nicht gleich Pösi, der Nachname Tuena ist nicht gleich Tüna zu sprechen oder der Suezkanal nicht der Süzkanal.

    • Vielen Dank für diese ergänzenden Infos zum geschichtlichen Hintergrund, Remo.

      Groetjes,
      Alex

  33. Maria Reppin Maria Reppin

    Früher nutzt man in Deutschland bei der Großschreibung zum Beispiel des Wortes Maßstab tatsächlich auch ein s und ein z, das sah dann so aus: MASZSTAB. Ich kenne das, gelernte Vermessungstechnikerin, aus Karten des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts.

    • Das habe ich tatsächlich auch schon mal gesehen, Maria. Danke für die Ergänzung.

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