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Vom Winde verweht (was nach dem Tod mit der Asche passiert)

Last updated on 15-02-2018

In den Niederlanden darf man die Asche einer verstorbenen Person mit nach Hause nehmen oder an einem passenden Ort verstreuen.

Selbstbestimmt, auch nach dem Tod

Dass ich nach meinem Tod verbrannt werden möchte, stand für mich nie zur Debatte. Es mag einer leicht klaustrophobischen Veranlagung geschuldet sein, aber eine letzte Ruhestätte in einem Sarg unter der Erde schien mir als Kind schon wenig verlockend. Und das, obwohl ich eigentlich ganze gerne Friedhöfe besuche.

Was für mich auch klar ist: Meine mineralischen Überreste sollen danach verstreut werden – vielleicht irgendwo am Strand, vielleicht auch ganz woanders. Und genau aus diesem Grund möchte ich spätestens nach meinem Ableben zurück in meine Heimat. Denn anders als in Deutschland kann man in den Niederlanden selbst bestimmen, was nach der Einäscherung mit dem wieder zu Staub gewordenen Körper passieren soll.

Die Asche zuhause aufbewahren

So dürfen die Angehörigen, wenn sie das möchten, die Asche mit nach Hause nehmen. Dort können sie sie im eigenen Garten vergraben oder verstreuen oder sie in einem schönen Gefäß in Haus oder Wohnung aufbewahren. Auch ist es im Prinzip möglich, dass mehrere Hinterbliebene etwas von der Asche erhalten, indem man sie vom Bestatter in Mini-Urnen füllen lässt. Manche lassen einen Teil der Asche zu Schmuck oder kunstvollen Glasobjekten verarbeiten.

Lieblingsort als letzte Ruhestätte

Beliebt ist auch die von mir bevorzugte Möglichkeit, die Asche an einem Ort zu verstreuen, an dem die verstorbene Person zu Lebzeiten gerne geweilt hat. Grundsätzlich geht das überall, allerdings muss der Eigentümer Zustimmung erteilen. Bei öffentlichen Flächen wie Wald, Fluss oder Strand wären das Instanzen wie die Forstverwaltung oder die Wasserbaubehörde. Dass Hinterbliebene in der Praxis nicht immer Erlaubnis einholen, ist kein Geheimnis.

Wenn ich tot bin, möchte ich zurück in die Niederlande. Denn dort kann meine Asche verstreut werden wo ich es möchte und meine Überreste müssen nicht – so wie in Deutschland – unter strengen Auflagen in einer Urne eingebuddelt werden.

Gras im Wind

Die Lage in Deutschland

In Deutschland ist die gesetzliche Lage ganz anders, hier hat jedes Bundesland sein eigenes Bestattungsgesetz. Allen Ländern gemeinsam ist jedoch der sogenannte Friedhofszwang.

Konkret bedeutet der Friedhofszwang, dass Verstorbenen als letzte Ruhestätte keine wirkliche Alternative zum Friedhof offen steht. Das gilt für Feuerbestattungen genauso wie für Erdbestattungen. Ausnahmen bilden die Seebestattung, in der die Urne mit der Asche von einem Schiff aus im Meer versenkt wird und die Baumbestattung. Bei letzterer wird eine biologisch abbaubare Urne unter einem Baum in einem offiziell als Bestattungswald ausgewiesenen Waldstück beigesetzt.

Asche verstreuen nicht möglich

Asche verstreuen oder die Urne mitnehmen nach Hause ist in Deutschland nicht erlaubt.

Begründet wird das deutsche Bestattungsrecht unter anderem mit dem Argument der Totenruhe, die nur auf einem Friedhof gewährleistet sein soll.

Wie bitte, liebe deutsche Behörden? Ich selbst weiß am besten, wie und wo ich nach meinem Tode „ruhen“ will. Und das möchte ich auch selbst bestimmen können.

Was passiert nach der Kremation?

In den Niederlanden erfolgt die Einäscherung in der Regel sofort im Anschluss an die Abschiedsfeier. Im Prinzip dürfen die Angehörigen auch dabei sein, wenn der Sarg in den Ofen eingeführt wird.

Bedenkzeit

Nach der Einäscherung verbleibt die Urne noch einen Monat im Krematorium. Das soll zum Beispiel allzu hastige Entscheidungen der Angehörigen verhindern. Danach kann sie abgeholt werden. Die Übergabe an die Hinterbliebenen wird protokolliert.

Der letzte Wille

Außerdem schafft die Vier-Wochen-Frist die Gelegenheit, ein eventuell vorhandenes Testament zu öffnen, in dem der Verstorbene womöglich ganz andere Vorstellungen offenbart als es die Verwandtschaft ahnt oder plant, wie mit seinen Überresten zu verfahren ist. Am besten ist es natürlich, wenn man vor seinem Tod seine Wünsche mit seinen Lieben bespricht.

Ist es für Deutsche möglich, sich in den Niederlanden einäschern zu lassen?

Die Möglichkeit, sich in den Niederlanden einäschern zu lassen, steht im Prinzip auch Deutschen offen. Jedoch bewegen sich Angehörige in einer rechtlichen Grauzone, wenn sie die Totenasche nach der Monatsfrist mit nach Deutschland nehmen. So bald diese nämlich auf deutschem Boden eintrifft, gilt wieder besagter Friedhofszwang und es droht eine Beschlagnahmung der Asche mit anschließender Zwangsbestattung. Das allerdings natürlich nur, wenn die Behörden Wind davon bekommen …

Linktipp Bestatterweblog

Das Bestatterweblog von Peter Wilhelm, alias Undertaker Tom, bietet informative und zugleich unterhaltsame Einblicke in die Bestattungskultur Deutschlands und weit darüber hinaus.

Fotos in diesem Post: Stefanie Lombert

88 Kommentare

  1. Tina Tina

    Was, du willst nach deinem Tode noch die Luft verpesten, als ob die nicht schon dreckig genug wäre? Schäm dich ;-). Mal ehrlich, das Verstreuen der Asche in der Luft betrachte ich tatsächlich als Umweltverschmutzung. Die Schornsteine der Industriebetriebe schleudern schon genug Dreck in die Luft. Dazu kommen noch die Abgase der Autos – ich meine, es reicht.
    Was mich betrifft, so würde ich mich am liebsten in so einem Bestattungswald (auch Friedwald genannt) begraben lassen. Da liegt man gemütlich unter seinem Baum und hat seine Ruhe. Und auch die Angehörigen haben keine Arbeit mit der Grabpflege.
    Daß man die Asche zu Schmucksteinen verarbeiten lassen kann, habe ich auch schon gehört und finde die Idee gar nicht so schlecht; allerdings kostet so etwas dann auch dementsprechend.
    Dieser Peter Wilhelm, den du da erwähnst, hat übrigens zwei sehr lehrreiche und amüsante Bücher geschrieben:„Gestatten, Bestatter“ und „Darf ich meine Oma selbst verbrennen?“ Nein, darf er nicht, um die Frage gleich zu beantworten. Jedenfalls nicht in Deutschland; in den Niederlanden mag das vielleicht anders sein ;-).

    • Umweltschädlich? Der Anteil der Krematorien am Gesamt-CO2-Ausstoß ist vernachlässigbar.

      Menschliche Asche ist sogar recht fruchtbar. Vermischt mit Pflanzenerde kann man darauf zum Beispiel eine Art Gedenkbaum wachsen lassen.

      • Tina Tina

        Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit, aus der Asche einen Baum wachsen zu lassen. Dazu müßte man sie allerdings in die Erde graben. Aber du willst ja deine Asche in die Luft streuen lassen. Wenn das nun jeder machen wollte, hätten wir eine Aschewolke am Himmel, daß man die Sonne nicht mehr sehen könnte. Und müßten das Zeugs ständig einatmen ;-).

      • Boom Boom

        Natürlich sind Feuerbestattungen umweltschädlich, aber Särge, die oft mit giftigen Lacken bemalt oder mit Kunststoff ausgepolstert sind, in der Erde zu verbuddeln, ebenso. Zu dem Thema hab ich zufällig kürzlich einen interessanten Artikel gelesen: https://www.utopia.de/magazin/meinen-grabstein-soll-kein-kind-geschlagen-haben-oeko-beerdigung-sarg-pappe-recyclingpapier

        Ansonsten ist mir ziemlich egal, was nach meinem Tod mit meinem Körper passiert, weil die Bestattung ja für meine Angehörigen ist, nicht für mich. Darum bin ich auch der Meinung, dass sie das entscheiden sollen. Aber die deutsche Gesetzgebung zu dem Thema find ich auch reichlich hirnrissig …

  2. Ich halte das, mit Verlaub, für ein bißchen mäkelig…

    Ich möchte auch unbedingt verbrannt werden, aber bei der Verbrennung geht es doch (so empfinde ich es jedenfalls) um die möglichst schnelle und möglichst vollständige Vernichtung des (eigenen) toten Körpers.

    Was kratzt es einen da noch, was mit den geringfügigen und dann auch noch mechanisch gemahlenen Überresten geschieht? Das sollte sich die Gesellschaft, die einem immerhin die Infrastruktur zur Verbrennung zur Verfügung stellt, schon selbst aussuchen können.

    Und unterm Strich werden derlei bürokratische Vorschriften immerhin noch sicherer Geschmacklosigkeiten verhindern als wenn man alle neckischen Einfälle von profilierungssüchtigen „Individualisten“ oder ihren Angehörigen erlaubte.

    Also, ich meine einfach, daß das ein Widerspruch in sich ist: verbrannt werden wollen und sich gleichzeitig was furchtbar originelles für die Asche zu wünschen. Wenn man verbrannt werden möchte, kann man eben nicht noch rummäkeln: „Und mit der Asche dann aben unbedingt das oder das…“. Albern.

    • Klaas, es geht mir hier vor allem um zwei Dinge:

      Ich finde es furchtbar anmaßend, dass der deutsche Staat in solchen essenziellen Selbstbestimmungsfragen wie Sterbehilfe und Bestattung meint, besser zu wissen was gut für mich ist, als ich selbst.

      Dass

      unterm Strich derlei bürokratische Vorschriften immerhin noch sicherer Geschmacklosigkeiten verhindern als wenn man alle neckischen Einfälle von profilierungssüchtigen “Individualisten” oder ihren Angehörigen erlaubte

      glaube ich einfach nicht. In den allermeisten Fällen geht es den Betroffenen um einen würdigen, selbstbestimmten Abschied.

      Das ist auch gleich mein zweiter Punkt: Mir selbst kann es tatsächlich letztendlich egal sein, was mit meinen Überresten passiert, denn ich bin dann ja tot. Ich stelle mir jedoch vor, dass eine solche Verstreuungszeremonie auch meinen Lieben hilft, sich in einer Weise von mir zu verabschieden , die sich einfach stimmig anfühlt.

      • Trijntje Trijntje

        Je kunt toch veel vrij laten, en regels stellen om echte uitwassen te voorkomen?
        Zo moet je in Ede toestemming vragen als je een groter dan normaal monument op een graf wilt laten zetten: dan wordt er gekeken naar het ontwerp, en of dat passend is.
        Ik vind zelf voor as na een crematie een urnenmuur wel een mooie oplossing. Als ik de keuze zou maken voor een crematie zou dat denk ik mijn voorkeur hebben: op die manier is er voor ieder die dat wil een makkelijk toegankelijke plek om de overledene te gedenken.

        • Je kunt toch veel vrij laten, en regels stellen om echte uitwassen te voorkomen?

          Das ist der pragmatische, niederländische Ansatz.

  3. Liebe Alexandra, nach Deinem Tode kannst Du überallhin, denn Du bist dann nicht mehr an die Beschränkungen Deines physischen Körpers gebunden. Du existierst danach immer noch in einem Körper, der aber in einer höheren Schwingungsebene existiert und für die normalen Leute nicht mehr sichtbar ist. Deine eigene Körperwahrnehmung dews feinstofflichen Körpers ist dann aber immer noch relativ normal. Aufgrund dieser Tatsache begreifen die meisten Erstorbenen auch nicht, daß sie nicht mehr in einer irdischen Existens leben. Meistens versuchen sie, ihr eigenes Leben weiterzuleben und sind dann ziemlich sauer, daß ihre Angehörigen nicht mehr mit ihnen reden. Wie sollten sie auch?, da sie den Verstobenen ja nicht mehr wahrnehmen können. Dies nur als kurze Skizze, damit Du ein wenig eine Vorstellung davon bekommst; es würde zu weit gehen, es weiter auszuarbeiten.

    Ich wüde mir wünschen, daß mein Körper, nachdem ich ihn verlassen habe und er seine Vitalfunktionen einstellt, den Geschöpfen der Natur als Nahrung dienen könnte. So könnte ich wenigstens ein bißchen an die Natur zurückgeben. Das Verscharrtwerden in einer Kiste finde ich sowohl grauslich als auch idiotsch und völlig sinnlos, – warum um diesen ollen Kadaver so ein Gewese machen?

    • Tina Tina

      Nun, wenn dein „oller Kadaver“ in einer Kiste vergraben wird, dann dient er doch den Geschöpfen der Natur – nämlich den Würmern – als Nahrung. Das ist es doch, was du wolltest. Und was spricht dagegen, in einem Sarg zu liegen? Im Verbrennungsofen bei mehreren hundert Grad finde ich es auch nicht gerade gemütlicher ;-).
      Was die Weiterexistenz in einem feinstofflichen Körper betrifft, so ist das eine Glaubensfrage. Es kann so sein, aber es muß nicht. Manche glauben daran, manche nicht, genau weiß es keiner. Man kann sich da nur überraschen lassen, irgendwann wird es ja jeder selbst erleben; nur dummerweise kann es keiner weitererzählen ;-).

  4. Trijntje Trijntje

    Ik heb me nooit gerealiseerd dat zaken rond begraven en crematie in Nederland heel anders zijn geregeld dan in Duitsland.
    Het is voor mij ’normaal‘ dat je daar keuze in hebt. Er is de laatste tijd ook meer ruimte gekomen in de regelgeving voor de regels van bijvoorbeeld moslims.
    Zelf kies ik voor begraven, dat heeft te maken met het beeld uit de Bijbel, dat begraven een soort zaaien is, met hoop op de opstanding van een nieuw lichaam als Jezus terugkomt. Niet dat ik daar principieel in ben, en er zijn heel veel christenen die kiezen voor crematie: dat staat zo’n opstanding niet in de weg. Na een aantal jaren is ook een begraven lichaam vergaan.

    Zoals jij erin staat kan ik me voorstellen dat je na je overlijden – hopelijk nog lang niet! – crematie en uitstrooien in Nederland wilt laten plaatsvinden.

    Ik zie daar ook niet een groter milieuprobleem in dan bij andere mogelijkheden voor de laatste rustplaats van je lichaam, of de resten daarvan.

    Ik zie dit als een keus voor de persoon zelf, eventueel in nauw overleg met partner en/of kinderen of andere mensen die je erg na staan. Sowieso is het het beste als die op de hoogte zijn van je wensen; en ik vind dat nabestaanden dergelijke wensen horen in te willigen.

  5. Das mit der Totenruhe ist so ein Ding in Deutschland. In Frankfurt wohnte ich unweit vom Hauptfriedhof. Manchmal ging ich dort spazieren, und sah dann an vielen Gräbern ein farbenfrohes Kärtchen, mit einem Text wie: Wenn sie jetzt ihren Beitrag nicht bezahlen, wird das Grab geräumt! Ich fürchte, dass mit nicht bezahlenden Verstorbenen gar nicht respektvoll umgesprungen wird.

    • Tja, da hören Takt und Pietät dann eben auf. Und auch die ewige Ruhe endet dann. Warum also nicht gleich ehrlich mit der ganzen Sache umgehen? Jeder Tierleichnam in der freien Natur zeigt uns, wie er fachmännisch entsorgt und verwertet wird – als Basis für neues Leben. Wieso kann der Mensch sein physisches Ende auf dieser Existenzebene nicht einfach annehmen? Weil das Ego, der Eigendünkel, den Gedanken an eine physische Nichtexistenz nicht akzeptieren kann.

    • Trijntje Trijntje

      Dat vind ik wel heel bijzonder! Tegenwoordig huur je in Nederland in de meeste gemeenten een graf voor 10, 20 of 30 jaar, met mogelijkheid tot verlengen.
      In Ede, waar ik woon, heb ik een tijd geleden gezien dat er op een bord een aankondiging was van graven die binnenkort geruimd zouden worden, ik neem aan omdat die contractperiode voorbij was. Ik weet niet of de gemeente ook de rechthebbenden van zo’n graf benadert, of men de moeite neemt te achterhalen wie van de nabestaanden daarover gaat, na dertig jaar: dat is natuurlijk lang niet altijd degene die over de eerste periode betaalt heeft, die is misschien intussen ook overleden.
      Maar zo’n kaartje op een graf, dat kan ik me in Nederland niet voorstellen. Ik vind dat niet erg kies, zo’n kaartje: er moeten toch andere mogelijkheden zijn om de nabestaanden tot betalen te manen.

      Die betaling voor 10,20 of 3o jaar betekent overigens niets voor het onderhoud van het graf zelf, het is het recht dat de overledenen daar mag liggen. In elk geval in Ede, waar ik woon, is dat zo.
      Ik heb voor mijn man daarnaast een contract voor een paar tientjes per jaar voor het schoonmaken van de steen. In die steen is een stukje uitgespaard voor planten; als ik daar zelf niets aan doe wordt dat onkruid, dat valt niet onder het contract. Ik heb dat stukje grond zo gedaan omdat één van mijn dochters dat mooi vond. Ik zet er dingen in die weinig onderhoud vragen.

      Het is heel gewoon om graven te zien waar niemand naar omkijkt, in elk geval na verloop van jaren: mij stoort dat niet, integendeel, ook dat hoort erbij, dat na verloop van tijd niemand meer naar een graf komt. En dan mag het ook best geruimd worden.

  6. Ich gebe Dir da völlig recht. Es ist eine Frechheit, dass die deutschen Behörden/Staat uns derartige Zwänge zumuten, die eigentlich nur eines vermuten lassen: dahinter steckt eine Lobby, die sich für die Einhaltung derartiger Gesetze interessiert. Ob es nun die Friedhöfe selbst sind oder die Gemeinden oder was auch immer. Nachvollziehen kann ich ein solches Gesetz bei Erdbestattungen – dass dann Friedhofszwang herrscht und nicht jeder seine Angehörigen im Garten vergraben kann. Aber was hat der Staat für ein Problem, wenn ich mir die Urne meines Opas auf den Kaminsims stellen möchte daheim?? Ich finde das schlimm, aber viel viel viel viel schlimmer ist es, dass Sterbehilfe nicht erlaubt ist. Jedes Tier bekommt die Gnadenspritze, damit es nicht ewig lange leiden muss bei schlimmen Krankheiten – aber für Menschen ist das untersagt. Ich war – ähnlich wie Du – im engsten Angehörigenkreis davon betroffen und hätte viel darum gegeben, den Menschen von seinem Leid zu erlösen. Man muss das Thema in der Öffentlichkeit halten und diskutieren und nicht aufhören eine Überarbeitung des GEsetzes oder Abschaffung desselben zu fordern. Ich hoffe, ich werde das noch erleben, dass Sterbehilfe in DE nicht mehr verboten ist. Da bin ich zuversichtlich.

    Wie man beerdigt werden möchte – nun das ist jedem seine persönliche Entscheidung. Sollte es eben auch sein. Asche verstreuen wäre jetzt so gar nicht meine Wahl, aber bitte. Ein wenig sollte man bei der Planung der eigenen Bestattungsform aber auch die Angehörigen mit einbeziehen. Die engsten natürlich nur. Es gibt auch Menschen, die brauchen einen festen Ort zum Gedenken – eben ein Grab oder einen Baum. Denen fällt es vllt. schwer, mit verstreuter Asche umzugehen. Aber wenn ihr euch da einig seid, ist ja alles gut :).

  7. Mit dem Thema habe ich mich einige Zeit vor unserem Umzug nach NL beschäftigen müssen. Mein Vater hatte den Wunsch in NL seebestattet zu werden. Ihm diesen Wunsch zu erfüllen war jedoch nicht sehr einfach, denn auch hier stellen sich deutsche Behörden gerne quer. Schliesslich soll da ja eine deutsche Leiche exportiert werden. Es ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit, wie deutsche Behörden im Moment der Trauer und der in diesem Zusammenhang zu erledigenden Dinge und Formalitäten noch versuchen über Bürokratie den Bürger zu bevormunden und Gewinn aus dem Leid der Menschen zu ziehen. Aufgrund der Grenznähe war es damals kein Problem einen Bestatter zu finden, der die entsprechenden Kontakte zu einem Krematorium und einem Seebestatter in NL hatte. Für Menschen in anderen Gegenden Deutschlands dürfte dies jedoch schwieriger sein. Eine Seebestattung in Deutschland wäre nicht in Frage gekommen, allein schon aufgrund der eher unwürdigen Plätze dafür. Zum Zeitpunkt des Todes meines Vaters wäre nur die Ostsee in frage gekommen – in Sperrgebieten und militärischen Übungsgebieten. Das kommt emotional schon einer Entsorgung auf dem Müll gleich, um den Touristen an den Strandbädern den Anblick einer Bestattung auf See zu erparen.
    Beim Stichwort Müll kommt dann bei mir auch die Frage auf, was denn mit den Dingen passiert, die nach Ablauf der Totenruhe in Form der Grabmiete noch im Grab sind. Wo landen eventuell noch vorhandene Gebeinreste?
    Da hier das Argument, das gerne gegen die Verbrennung kommt genannt wurde. Was passiert denn mit einer herkömmlich bestatteten Leiche? Sie vermodert im Boden, unter Entwicklung von Faulgasen (ein mehrfaches umweltschädlicher als CO2) und grundwasserbelastenden Leichengiften.
    Der fehlende Ort der Trauer wurde ja auch genannt. Dies mag bei der recht gängigen anonymen Verstreuung der Asche auf einem „Gräberfeld“ gegeben sein, aber ansonsten weiß man doch, wo die Asche verstreut wurde. So haben wir die Koordinaten an denen die Urne meines Vaters der See übergeben wurde. Und da die See groß ist kann ich ihn letztendlich jeden Abend beim Spaziergang am Strand besuchen.
    Dass Deutschland sich in dieser Sache so unmenschlich zeigt und die Wünsche der Menschen missachtet dürfte am krampfhaften Festhalten an vermeintlich christlichen Werten liegen, deutlich erkennbar an den Regelungen der Bundesländer, je christlich-konservativer die Politik, desto strenger die Richtlinien.

    • Stefan Arras Stefan Arras

      sehr gut geschrieben

    • Silke Silke

      Ich werde rechtzeitig in die NL ziehen weil mir das Deutsche Beerdigungsgesetzt sehr widerspricht.
      Ich will weder in einen Sarg noch verbuddelt werden. Ich will verbrannt und ins Meer.
      Ein scheiß Lebenlang entscheiden hier wildfremde Idioten was man mit seinem Leben darf und was nicht.
      Am besten 24/7 ackern für wenig Geld dann tod umfallen und noch viel Geld zahlen für eine Beerdigung.
      NEIN DANKE.
      Ich werde nicht hier sterben sondern dort wo ich wirklich immer glücklich bin/ war.
      In NL am Meer.
      Der Deutsche macht aus allem Profit

  8. Lucy Lucy

    Ja – ein Ort des Gedenkens – die Friedhöfe sind ja eigentlich für die Hinterbliebenen wichtig.
    Ich hatte beispielsweise sehr lange Zeit das innere Bedürfnis, für meine lieben Verstorbenen noch „etwas zu tun“, nach Jahren der intensiven Krankenpflege war mein Bedürfnis zu pflegen nicht auch gestorben. Deshalb war es für mich tröstlich, die Gräber zu pflegen. Also ganz konventionelle deutsche Gräber – Urnengräber oder Erdbestattungsgräber – sind für mich als Hinterbliebene das Richtige gewesen.
    Und dann noch der Aspekt, daß das Grab meines Mannes eines Tages auch mein Grab sein wird! Für ihn und für mich steht dort nun auch ein ganz wunderbares, von einem Künstler gestaltetes Grabzeichen. Es gefällt mir sehr, daß auch mein Name auf diesem Denkmal stehen wird. Wer kriegt schon zu Lebzeiten ein Denkmal – ?
    Meine Schwiegereltern sind in ’s Hertogenbosch in Urnen aufbewahrt worden, wenn ich es richtig weiß, im Krematorium. Sowas finde ich frustrierend. Offenbar hat es ihre Kinder auch nicht zufriedengestellt, denn sie haben die Urnen viele Jahre später nach Deutschland überführen lassen. Nun sind die niederländischen Eltern doch noch beerdigt worden, auf einem deutschen Friedhof …

    • Lucy Lucy

      Also ich bin korrigiert worden! Die Urnen der Schwiegereltern waren beerdigt in ’s Hertogenbosch, und nun liegen sie in Deutschland in einem Friedwald. Das wußte ich nicht …

    • Alice Alice

      Liebe Lucy, es gibt diejenigen, die gern an ihre Verstorbenen Familienmitglieder denken, und so wie Sie das Gefühl haben, noch eine Zeitlang z.B. auf den Friedhof an das Grab zu gehen und dort stille Andacht mit dem Fortgegangenen zu halten.

      Wenn jeder so emfpinden würde, wäre mehr Begängniss auf den Friedhöfen. Und nachdem dort in jedem Grab der liebste und beste, Vater, Opa, Mutter etc liegt wundert mich eben gerade, dass es immer heißt: wir „müssen“ auf dem Friedhof gehen, wenigstens am Totensonntag! Also ich würde einen reinen Herzenswunsch nicht mit „müssen“ beworten. Leider ist der Friedhof meist der Ort, wo sich die ganze Scheinheiligkeit hauptsächlich dergestalt zu erkennen gibt,, dass man nicht pietätlos vor den Nachbarn dasteht, weil man das Grab seiner lieben Verstorbenen nicht ständig in Schuss hält. Was sollen denn die Leute denken? Denn schließlich war es doch unser allerliebster Vattel, nichtwahr!
      Dabei hat so mancher dort unter der Erde zu Lebzeiten seine Kinder anderthalb Jahrzehntelang misshandelt, vernachlässigt, und ihnen anstelle der Wurzeln und Flügel nur die Flügel gemacht. Wenn er dann tot ist, fällt diesem Menschen eine Zentnerlast von der Seele und ich habe das vollste Verständnis für das Wort: endlich! Was sehr ehrlich ist. Und sagen Sie mir nicht, das wären Einzelne! Ich bin Psychologin und in der Forschung tätig. Ich weiß sehr wohl, dass ich von einem sehr hohen Prozentsatz der Menschen spreche. Der Scham ist groß, darüber zu sprechen, was man in seiner Familie erlitten hat. Daher ist die Dunkelziffer immens. Unter ihrer Bekannten gibt es ebenfalls viele – Sie werden es nicht wissen, denn kaum einer traut sich, über seine nicht vorhandenen tiefen Gefühle zu sprechen: fakt ist, sie sind eben nicht vorhanden, denn wenn keine Liebe gesäht wurde, wächst auch keine Liebe für die Ernte. Oder anders herum – sein gut zu Deinen kindern, denn sie suchen das Pflegeheim für dich aus! Es muss nicht offensichtliche Misshandlung sein – es reicht der Liebesentzug, Gleichgültigkeit um ein Kind, was seinen Eltern schutzlos ausgeliefert ist, zu zerstören. Wenn es dann erwachsen ist kann man ihm nicht verdenken, dass es keine Gefühle der Liebe für die „Seinen“ empfindet und erst recht nicht, wenn sein Peiniger aus Kindestagen dahingegangen ist.
      Darüber empfehle ich denen mal nachzudenken .-die schnell von pietätlosen Angehörigen reden!

      • Daniela Daniela

        In der Tat hat JEDES Kind in seiner Kindheit positive sowie negative Erfahrungen mit seinen Eltern oder anderen Angehörigen gesammelt.Denn kein Mensch ist fehlerfrei.Das heißt aber noch lange nicht,dass die Fronten in allen Fällen derart verhärtet sind,dass die Familie Beifall klatscht,wenn derjenige das Zeitliche segnet.Oder sind Sie ein solch nachtragender Mensch?
        Für die mangelnde Begängnis auf Friedhöfen gibt es noch 2 andere Gründe:
        Das Leben selbst ist einer.Die ganze Welt ist voll von Stress und Problemen ,die tagtäglich gewälzt werden müssen.Da geht ein Besuch auf dem Friedhof schnell mal unter.Und ehe man sich versieht ist ein Jahr vergangen,in dem man vielleicht 2 oder 3 mal auf dem Friedhof war.
        Dann heilt die Zeit viele Wunden.Man liebt seinen Angehörigen zwar,aber die Frequenz der Friedhofsgänge nimmt ab mit der Trauerbewältigung.Bis man letztlich nur noch einmal zum Totensonntag auf den Friedhof geht.
        Das alles sind normale Entwicklungen und bedeuten noch lang nicht,dass man das Familienmitglied aufgrund irgendwelcher Querelen zu Lebzeiten verteufelt.
        So etwas gibt es wohl,aber seltener als Sie es darstellen.Oder schließen Sie von sich auf andere?
        Obwohl wenn ich mir Ihren Beruf ansehe,macht das Sinn. Psychologen lesen einige Jahre Bücher über das erforschte Seelenleben des Durchschnittsmenschen und glauben dann,jeden Menschen deuten und in Schubladen stecken zu können.
        Bei vielen hat man den Eindruck,die haben einen größeren Schaden als ihre Patienten.Entweder hat man derart viele Traumatisierte behandelt,dass man irgendwann selbst in Schwarzseherei verfällt oder man begreift das Studium als Therapie,die eigene Kindheit zu verarbeiten.Das gaben auch manche schon offen zu.
        Man sollte sich aber nicht dazu verleiten lassen,zu generalisieren,was Sie aber mit Ihrem Statement getan haben.Sie haben unterstellt,dass ein Großteil der Menschen aufatmet,wenn ihre Angehörigen endlich den Löffel abgegeben haben.Ich wäre es definitiv nicht und mir würde ein Teil meiner Vergangenheit wegbrechen.Da fände ich ein würdevolles Begräbnis und einen schönen Ort des Gedenkens tröstlich.Erschreckend wie verbittert Menschen sein können..

  9. @shan_dark, @Stefan, @Lucy:

    vielen Dank für Eure ausführlichen Kommentare.

    @Stefan,

    Seebestattung in Sperrgebieten und militärischen Übungsgebieten

    Das klingt nun so gar nicht nach einem friedlichen letzen Ruheplatz. Da freue ich mich für Dich, dass es stattdessen mit der niederländischen Nordsee geklappt hat.

    Und da die See groß ist kann ich ihn letztendlich jeden Abend beim Spaziergang am Strand besuchen.

    Eine schöne Vorstellung!

    Für Erdbestattungen gilt eine sogenannte Mindestruhezeit, die je nach Bundesland unterschiedlich lang sein kann. Hier in Niedersachsen beträgt sie zum Beispiel 20 Jahre. Wenn die Angehörigen die Nutzungszeit nicht verlängern, kann die Grabstelle danach neu besetzt werden. Es ist durchaus möglich, dass sich zu dem Zeitpunkt noch Reste vom Sarg oder von Knochen in der Erde befinden. Diese verbleiben entweder an Ort und Stelle, oder sie werden eingesammelt und anderer Stelle wieder (anonym) begraben, so das Bestatterweblog.

    • Trijntje Trijntje

      Ik heb wel eens gehoord dat ook in Nederland eventuele resten na een grafruiming elders op het kerkhof anoniem worden herbegraven in een soort gemeenschappelijk graf, dat daarvoor bedoeld is.

  10. Tiny Tiny

    Wat ik zo raar vind is het feit dat het soms wel 3 weken kan duren voor een overledene in Duitsland begraven of gecremeerd word. In Nederland moet dat wettelijk gezien binnen 5 dagen. In de grote steden ben je in Duitsland vaak afhankelijk van de begrafenisondernemer of de begraafplaats wanneer je de overledene naar zijn/haar laatste rustplek kunt brengen want zij moeten tijd hebben voor de begrafenis of crematie. Is de crematieoven overbezet (vooral in de grote steden van Duitsland vaak het geval) dan moet er gewacht worden. In de tussentijd ligt de overledene in een koelcel. Dat is dan niet zo’n koelcel die onder een een kist geplaatst kan worden zoals in Nederland maar meer zo’n koelcel waarin in verschillende etage’s de lichamen worden bewaard voor ze begraven of gecremeerd worden. Ik vind die koelcellen echt een naar idee.
    Vaak gebeurt het dan ook in Duitsland dat er eerst een afscheidsdienst in de kerk of een ceremonie elders word gehouden en de overledene weken later alleen door de naaste familieleden naar de laatste rustplek word gebracht.
    Ik ben het met Alex eens, ook mede hierom, dat de zaken rondom een overlijden en de wensen van de overledene of de nabestaanden in Nederland beter geregeld zijn.

    • Bei der Mutter einer guten Freundin hier in Hannover dauerte es nach der Trauerfeier tatsächlich knapp vier Wochen, bevor die Einäscherung erfolgte. Das fand ich, weil ich das so überhaupt nicht kannte, schon sehr befremdlich.

      Ich nehme aber an, dass die Einäscherung auch in Deutschland im Prinzip zeitnah stattfindet.

      • Tiny Tiny

        Leider nicht….ich kenne verschiedene leute in Deutschland die Wochenlang warten mussten bevor die Einäscherung statt fand.
        Jemand aus Wuppertal musste circa 4 Wochen warten bis die Bestattung von seiner Mutter in Rostock statt finden konnte.

        Jedes Bundesland in Deutschland hat außerdem ein eigenes Bestattungsgesetz!!!

  11. Bob Bob

    Die Idee mit dem Schmuck aus der Asche finde ich sehr schön, aber vielleicht sogar ein Bisschen heftig.

    Was den deutschen Behörden und Paragraphenreiter manchmal so einfällt ist einfach zum heulen. Ich kann das beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie man so über das menschliche Aspekt hinwegsehen kann.

  12. Bob Bob

    „Geschmacklosigkeiten verhindern als wenn man alle neckischen Einfälle von profilierungssüchtigen “Individualisten” oder ihren Angehörigen erlaubte.“

    Mit verlaub, aber das ist einfach nur hochnäsig.

  13. In den allermeisten Fällen geht es den Betroffenen um einen würdigen, selbstbestimmten Abschied.

    Alex,

    im vollen Bewußsein der Sensibilität des Themas: Mir scheint das Problem darin zu liegen, daß selbstbestimmtes Verhalten eben sehr oft zu keineswegs würdigen Ergebnissen führt – nämlich beispielweise zu Geschmacksverirrungen wie der Unterbringung der Asche eines Toten in Blumenpötten, ihrer Aufteilung in handliche Portionen, damit jeder etwas davon bekommen kann, ihrem wahllosen Verstreuen an „hübschen“ Orten, an denen der Verstorbene immer so furchtbar gerne gewesen ist, oder gar der Verfertigung von kunstgewerblichen Gegenständen aus ihr.

    • Danke für diese Ergänzung Klaas. Es sieht so aus, als wären wir da einfach unterschiedlicher Meinung.

      • Offensichtlich nicht. :-D

        Aber laß mich doch eine minimale Annäherung versuchen.

        Ich meine vielleicht einfach (neben einem bei mir nicht wegzukriegenden konservativen Instinkt, es sei zugegeben), daß es dem schwarzen Schrecken des Todes nicht angemessen ist, wenn man sich für jeden Toten einzeln etwas besonders Originelles, Witziges oder Herziges ausdenken muß/soll/darf. Es wird oft klappen, aber noch öfter wird es daneben gehen.

        Und wer entscheidet überhaupt über die beste und angemessenste Variante für Mensch XY? Das/der Ehegepons/Partner? Die Eltern? Die Kinder? Die Kollegen? Die Kommilitonen? Der beste Freund? (…) Alle haben ihre Rechte und werden ihre Vorlieben haben. Nur werde es dieselben sein? Kaum.

        Konkreter: Kann man es den Eltern von Gretel zumuten, daß Gretels Asche unter dem Baum ausgestreut wird, an dem sie immer am liebsten mit Hänsel gesessen hat, weil Hänsel gerade mal am nächsten am Ort den Entscheidung ist? Nein.

        Mir will scheinen, daß es hier für alle besser ist, wenn es halbwegs verbindliche Formen gibt – und seien es von der grauen Bürokratie gesetzte.

        • Daniela Daniela

          Ich persönlich habe nichts gegen verbindliche Formen.Aber es sollte genug Spielraum für Individualität geben.Denn jedes Leben war einzigartig und darum sollte es auch die Möglichkeit geben,den Abschied so individuell wie möglich zu gestalten.Wenn es in Deutschland nicht gestattet ist,wählen Menschen den Weg ins Ausland.Ich gehe davon aus,es geht um finanzielle Aspekte,wie immer im Leben.Das endet auch mit dem Tod nicht.Man stelle sich vor,es wäre erlaubt,Asche mit nach Hause zu nehmen oder im Garten beizusetzen.Sehr viele Menschen würden sich dafür entscheiden.Wie sollten dann aber die Friedhöfe/die Stadt zu Geld kommen?Die Grabstätte,die Beisetzung,die Grabpflege selbst die Genehmigung von Einfassung und Grabstein lassen die sich bezahlen.Also brauch mir keiner sagen,dass Friedhöfe aus Nächstenliebe existieren.Es ist eine Geldquelle.Ich werde daher auch im Ausland eingeäschert werden und aus meiner Asche wird eine Skulptur gemacht werden-wenn alles nach Plan läuft.Dann entfallen Wege zum Friedhof,keine Grabpflege,keine weiteren Gebühren.Und hierbei geht es wie man sieht nicht mehr um mich,sondern ich möchte meinen Angehörigen die Trauer erleichtern und ihnen weitere Unkosten oder Unannehmlichkeiten ersparen.Was soll daran falsch sein?

  14. Tiny Tiny

    Es heißt doch…Rest in Peace…und wenn die Asche in einen Schmuck verarbeitet wird oder eine Urne auf der „schoorsteenmantel“ steht, bekommt der Verstorbene keine ruhe!

    Und was passiert wenn man der Schmuck verliert? Es passiert regelmaßig das ich mal wieder einen Bericht in der Zeitung lese das jemand seinen Schmuck (Medaillon) verloren hat, was die Asche von einer Verstorbene enthält.
    Wenn man es nicht wieder zurück findet…weiss man nicht wo der Asche geblieben ist und belandet vielleicht sogar in der Mülleimer wenn jemand es findet. Und Asche zuhause…was passiert damit wenn die Verwandte auch stirbt?

    Ich bin es mit Klaas einverstanden das es oft nicht zum würdigen Ergebnissen führt. Ist es würdig das die Asche von Sänger André Hazes in einen Leuchtrakete in der Luft abgeschossen würde? Ich finde es nicht würdig.

    • Herr Hazes war schon bei Lebzeiten nicht würdig; dann kann man nichts anderes erwarten.

      • Tiny Tiny

        Ob er würdig war bei Lebzeiten ist in dieser Kontext nicht wichtig. Es geht darum das es in die Niederlände oft nicht zum würdigen Ergebnissen führt wenn man Gesetzlich fast alles darf….und das finde ich als Niederländerin.

        • Aber wer bestimmt, was „würdig“ ist? Das was Du womöglich für unpassend hältst, mag für die Betroffenen genau das richtige sein. Ich finde nach wie vor, dass jede(r) selbst entscheiden können soll, was nach seiner oder ihrer Einäscherung mit den Überresten passiert und ich glaube keineswegs, dass diese Wahlfreiheit oft zu Exzessen führt.

          • Tiny Tiny

            Ik antwoord in het Nederlands Alex want dat gaat me gemakkelijker af. Je hebt gelijk dat wat „waardig“ is, voor iedereen verschillend kan zijn. Er zijn gelukkig bepaalde wettelijke regels in NL om excessen tegen te gaan maar het is te naïef gedacht dat er geen excessen kunnen ontstaan met de as van overledenen. Daar zijn inmiddels al genoeg trieste voorbeelden van want er zijn gewoon mensen die wraak op een overledene willen nemen en met de as van een overledene kunnen zulke mensen dan doen wat ze naar willen. Het is niet voor niks dat de as pas na 4 weken word vrijgegeven na de crematie, ook al is dat geen garantie dat er geen excessen plaats zullen vinden want dat is inmiddels helaas ook al meermaals gebeurd en in de pers verschenen.

            • Die Male, wo es schief geht, sind natürlich ein gefundenes Fressen für die Presse. Ich möchte auch gar nicht abstreiten, dass das passiert. Obwohl mir harte Zahlen fehlen, bin ich nach wie vor überzeugt, dass es hier wirklich um Ausnahmefälle geht.

              • Tiny Tiny

                Nein, leider nicht ein gefundenes Fressen für die Presse. Seit man die Urn mit nach Hause nehmen darf sind da viel mehr excessen, streit in Familien unsw. Ein Grab ist in die Offentlichkeit und darf jeder besuchen aber ein Urn zuhause nicht und wenn man dann ärger mit einander hat, hat man ein Problem um der Verstorbene zu besuchen.

                • Danke, Tiny, für die vielen Details, die mir mein sehr schnell und etwas aus dem Bauch heraus gefälltes Urteil bestätigen…

                  • Tiny Tiny

                    Bitte, gern geschehen Klaas. Dein Bauchgefühl war nach meiner Meinung richtig.

                    Es is halt so das diejene die in die Niederlande die Bestattung regelt auch einscheiden darf was passiert mit der Asche und wenn der Verstorbene keinen Testament hat dann einscheidet Zb. der zweite Frau von einen Mann, und die Kindern die diese Stiefmutter nicht mögen haben dann keinen Ort wo sie regelmäßig ihren Vater besuchen können nach sein sterben. Da sind soviele Beispiele für excessen…und leider passiert es auch. Ein Ehepaar hat in der Garten die Urn von der Vater von die Frau begraben, aber das Ehepaar geht auseinander..und die Frau zieht um…und lasst die Urn liegen wo er liegt. Dann will der Mann sein Haus verkaufen aber da liegt noch ein Urn im Garten begraben. Niemand von der Familie von seinen Ex-Frau reagiert auf seine Frage was mit der Urn passieren muss…und er muss dann sein Haus verkaufen mit ein Urn im Garten weil er die Urn nicht haben will. Er hat gemacht was wichtig war und wollte nicht das der Urn dort bleiben sollte damit die neue Bewohnungsinhaber wenn er die Garten neu gestaltet die Urn findet und vielleicht schädigt.

                    Bewusstsein in dieses ist ganz wichtig! Es geht nicht nur um die Einäscherung aber auch wo der Asche danach hin geht und dann finde ich das Deutschland die richtige wahl macht…auf dem Friedhof oder verstreuen auf einen dafür geeignetes Ort.

                    • Eben dieses Verstreuen der Asche ist in Deutschland *nicht* erlaubt, Tiny.

                    • Tina Tina

                      Es stimmt, diese Sache mit der Urne im eigenen Garten hat auch ihre Nachteile. Dazu ist es nicht einmal nötig, daß das Ehepaar auseinandergeht. Wenn der zweite Ehepartner auch stirbt und das Haus danach in fremde Hände verkauft wird, was wird dann mit den Urnen? Wenn der neue Besitzer die nicht haben will, was macht er dann damit – doch nicht etwa in den Müll werfen?
                      Ich habe es schon hier und da ein paarmal erwähnt, daß ich ein Fan der Kirmesmusikanten bin (ein niederländisches Ehepaar, das Akkordeonmusik gemacht hat). Henny, der Mann, ist vor zwei Jahren gestorben. Ich hatte eigentlich vorgehabt, falls ich jemals nach Holland kommen sollte, nach seinem Grab zu suchen und ihm mal ein paar Blumen draufzulegen. Das kann ich nun höchstwahrscheinlich vergessen, denn die Vermutung liegt durchaus nahe, daß Coby, seine Frau, die Urne mit seiner Asche bei sich zu Hause im Garten verbuddelt oder in die Schrankwand gestellt hat – beides Orte, wo ich nicht hin kann. Und irgendwann wird auch Coby sterben – und was dann? Es kann doch wohl nicht sein, daß die Asche zweier Prominenter auf der Müllkippe landet; das wäre ja Vernichtung eines Weltkulturerbes.
                      So gesehen, sind Friedhöfe oder Friedwälder wohl doch die bessere Wahl, auch wenn sie einen Haufen Geld kosten. Auf einen Friedhof kann man jederzeit gehen und seine toten Angehörigen oder Bekannten „besuchen“, ohne anderer Leute privates Territorium betreten zu müssen.

        • Silke Silke

          Ich denke das jeder selbst entscheiden sollte was nach dem Tod mit ihm passiert. Man kann sowas beim Notar festlegen lassen.

  15. Louis R. Louis R.

    Ich werde eingeäschert, das ist sicher. Der „Kult“ um einen teueren Sarg und ein Grab möchte ich erst gar nicht mitmachen. Es heisst: verbrennen, in die Urne und dann findet eine Gedenkfeier statt. Schon deshalb, damit man „flexibel“ ist, d.h. terminunabhängiger. Bedingt durch die Tatsache, daß die Verwantschaft aus den unterschiedlichsten Richtungen kommt, ist das einfach pragmatisch. Ein Urnengrab in einer Mauer ist O.K. für mich. Es bietet die Hinterbliebenen die Möglichkeit zum Gedenken, ohnen den Zwang einer Grabpflege. Die Asche verstreuen ist keine Option für mich. Meine Eltern haben das gemacht mit der Argumentation, daß sie die Kinder keine Grabpflege zumuten wollten. Mir fehlt einfach die „Anlaufstelle“ wenn ich wieder mal in NL bin um meine Eltern zu „besuchen“…..

  16. Tiny Tiny

    Terminunabhängig! In die Niederlämde bekommen Verwandte einen feiertag um bei der Gedenkfeier sein zu können. Direkte Verwandte bekommen feiertage bis zum Bestattung. Ich habe der Eindruck das das in Deutsland nicht so ist. Stimmt das?

  17. Louis R. Louis R.

    Doch, es gibt einen Tag Sonderurlaub.
    Mit „terminunabhängig“ meine ich, daß es einfacher ist einen Termin zu finden wo alle können wenn die Einäscherung schon stattgefunden hat. Es gerät niemand unter Zugzwang…..

    • Tiny Tiny

      Danke dir für deinen Antwort aber was für Termin findet dann statt nach die Einäscherung?

      • Louis meint die Gedenkfeier, die nach der Einäscherung stattfinden soll. Sie wird dann in aller Ruhe so geplant, dass möglichst viele Verwandte und Freunde dabei sein können.

        • Tiny Tiny

          Danke dir für deinen Antwort. Das hat man in die Niederlände nicht nach der Einäscherung aber vor oder während der Einäscherung. Dann habe ich wieder etwas dazu gelernt das es in Deutschland anders geht.

          • Vor der Einäscherung geht in Deutschland auch.

  18. Asche zu Asche … es gibt soviele interessantere Themen.
    Der Körper ohne Seele ist nur noch eine leere Hülle! Begreift das doch endlich, ihr Dummerchen! Es ist nur der Körper, der da im Sarg liegt – nicht das, was dich ausmacht! Mein Gott, wie kann man nur so an diesen paar Zellen und diesen ollen Knochen kleben bleiben?

    Ihr solltet dieses Thema jetzt mal langsam beerdigen.

    • Tiny Tiny

      Du hast recht Patricia….es ist nur der Körper was im Sarg liegt. Die ollen Knochen sind ganz wichtig für Menschen die gläubig sind weil es so in der Bibel steht…nicht einäschern aber der Körper Komplet halten bis die Auferstehung.

      @Alex…danke dir für die letzte zwei Reaktionen.

    • @Patricia, ich glaub‘, Du hast nicht wirklich verstanden, worum es mir in diesem Beitrag geht. Gleichwohl würde ich zumindest diesen Gesprächsfaden gerne „zu Grabe tragen“.

    • Tina Tina

      Und wenn der Körper zehnmal nur noch eine leere Hülle ist, so ist er doch die Hülle eines Menschen, den man mal gekannt und geliebt hat – und er ist alles, was von dem Toten noch da ist; für viele ist das besser als gar nichts. Manche Leute brauchen eben so eine Anlaufstelle (und wenn es nur das Grab ist), wo sie sich ihrem verstorbenen Angehörigen nahe fühlen können, auch wenn sie wissen, daß der nicht wirklich dort ist. Es ist schade, daß du das nicht verstehen kannst. Vielleicht erlebst du es eines Tages selbst, wenn jemand stirbt, den du sehr gern gehabt hast.

      • Ist schon passiert, Tina. Meine liebe Freundin Erna Vinding-Olesen aus Dänemark ist Anfang 2009 verstorben. Sie war Suchtraucherin. Sie wurde nur 68 Jahre alt, hatte also nicht viel von ihrer Rente (voor Nederlanders: ze was AOWer). Zum Glück habe ich da noch ein paar Videoschnipsel mit ihr. So – wenn ich diese anschaue – wird sie für mich eher wieder lebendig, als wenn ich mir irgendeinen ollen Grabstein anschaue. Dann weiß ich wieder, wie sie ausschaute, wie ihre Stimme klang, kann wieder darüber grinsen, wie sie ihre Pølse med løg (hotdogs mit Zwiebeln) in sich hineinstopfte und wie sie die Spatzen fütterte. Und wenn ich das sehe, fallen mir auch wieder andere Episoden mit ihr ein.

        Wenn ihr euch wirklich an jemanden erinnern wollt macht doch ein paar solcher Aufnahmen. Das bringt doch mehr herüber als irgendein Grab mit Blümchen. Ich denke, den meisten Grabbesuchern geht es nicht wirklich um den Verstorbenen, sondern darum, sich in ihrem Selbstmitleid gehen zu lassen.

        • Im Saarland sah ich mal einen ganz belebten Friedhof. Überall waren Leute dabei, die Gräber zu pflegen, Blumen zu erfrischen, sich mit „Grabnachbarn“ zu unterhalten usw. Und nicht nur alte Witwen! Als ich meine Gastgeber danach fragte, meinten sie, in der Gegend sei das so die Gewohnheit an dem Wochentag (ich meine, dass es ein Sonntag war), und es sei auch ein Teil des Lebens in dem Städtchen. So kannte ich das nicht, aber warum auch nicht? Ein bisschen geteiltes Selbstmitleid vielleicht, aber zur gleichen Zeit ein Schmiermittel um die noch lebende Gemeinschaft gut im Gang zu halten. Warum soll man etwas dagegen haben?
          Es sieht so aus, dass der eine es so angeht und der andere so, und das ist gut so. Ich würde fast sagen: „Sterben und sterben lassen“. Die Aufgabe der Behörden sollte nur sein Exzesse, Geschmacklosigkeiten und Bürokratie vorzubeugen. Wie so oft versagen sie, vor allem beim letzten Punkt.

          • Amen :-)

            Leben und leben lassen – sterben und sterben lassen. Jeder und jede so, wie es für ihn oder sie am stimmigsten ist.

            Und jetzt möchte ich diesen Thread wirklich schließen.

  19. Tiny Tiny

    @ Tina, Henny Voskuylen von den Kirmismusikanten würde in Amersfoort in den Niederlanden begraben.

    • Tina Tina

      Woher weißt du das denn? Kanntest du ihn oder Coby? Im Internet habe ich nur gelesen, daß er in Amersfoort eingeäschert wurde; was ich, nebenbei bemerkt, in seinem Fall nicht so ganz verstehe. Bei der Trauerfeier, die man sich auf Youtube anschauen kann, stand da nämlich ein wunderschöner weißer Sarg mit herrlichen goldenen Beschlägen. Da dachte ich zunächst, es würde eine Erdbestattung werden; denn es ist doch schade um so einen schönen Sarg, wenn er am Ende doch nur verfeuert wird.

      • Tiny Tiny

        @Tina…das er begraben ist, ist zu lesen auf viele NL Webseiten aber ich habe soeben mal nachgeschaut und lese nun auch auf viele Webseiten das er eingeäschert ist. Also…nun weiss ich noch nichts mit sicherheit…und du auch nicht. Hast du keinen Kontakt mit Coby damit du es nachfragen kannst.

        Wenn man in die Niederlämde eingeäschert wird liegt man meistens gleich wie bei einen Erdbestattung in einen schönen Sarg.

        Ich bin mit der Musik van de Kermismuzikanten aufgewachsen und kenn die beiden nicht persönlich.

  20. Bestattungskultur?!
    Was verstehen wir überhaupt unter Bestattungskultur?

    Wagen wir einen Blick in die Zukunft der Friedhöfe mit ihren Urnen-Blechdosen!

    Rita Capitain – die Urnenmacherin – setzt sich gern auseinander. Und wenn es um die von ihr konzipierte praxisnahe Bio-Urne geht, verwickelt sie ihre Gesprächspartner in leidenschaftliche Diskussionen. Dabei verlässt sie sich immer auf fundierte Recherche, gepaart mit ihrem ausgeprägten Spürsinn. „Um neue Wege gehen und Sinnloses sein lassen zu können“, sagt sie „müssen wir Fakten sammeln und sie hinterfragen.“

    Alleingänge sind nicht ungewöhnlich für sie – bekannt seit Kindertagen. Auch argwöhnisch beäugt zu werden, begleitet sie immer schon. Doch das konnte sie noch nie beeindrucken und schon gar nicht abhalten, wenn sie von einer stimmigen Sache überzeugt war. Dann geht sie den Dingen beherzt auf den Grund, das war und ist ihre Herausforderung. Schon immer. Sonst wäre der eingeschlagene Weg – ihr Einsatz für einen würdevollen Lebensabschluss – nicht gangbar, und sie hätte das Projekt „Bio-Urne“ schon längst aufgeben müssen.

    Denn ihre finanziellen Investitionen sind hoch. Und es erfordert immer wieder Kraft, sich auf’s Neue zu motivieren, den Weg weiterzugehen.

    Gegen die ziemlich großen Widerstände der Branchen-Lobbyisten.

    Im Moment bekommt sie noch nicht allzu viel zurück, so die Erfinderin. Aber es bessert sich langsam! Denn trotz aller Hürden hat der Umbruch in der Bestattungskultur bereits begonnen. Auch andere Urnenmacher werden aufmerksam. Gehen aber leider noch zu bedenkenlos den Weg des unbedingten
    Geldverdienens. Soll heißen: Sie wehren sich nicht dagegen, Metall-Aschenkapseln in ihre wunderbar z.B. aus Holz gestalteten Urnen stecken zu müssen! Sie hinterfragen diese Praxis offensichtlich noch nicht einmal! Die nicht nachzuvollziehende Wirklichkeit lässt uns immer wieder fassungslos am Rande stehen.

    Hier den vollständigen Bericht lesen:
    http://www.rita-capitain.de/upload/Bestattungskultur-Urnen.pdf

  21. Früher dachte ich, dass es nicht so wichtig sei, was mit den sterblichen Überresten eines Verstorbenen passiert, aber in letzter Zeit habe ich meine Meinung etwas revidiert. Meine Gedanken dazu habe ich hier niedergeschrieben: http://grenzwanderer.wordpress.com/2012/08/25/a-final-resting-place/

    Aber das Wichtigste sollte einfach sein, dass man die Bestattung auf eine Art regeln kann, die dem Verstorbenen gefallen hätte, und die auch den Hinterbliebenen Trost gibt. Und das kann auf vielerlei Arten sein, wie die zahlreichen Reaktionen auf diesen Beitrag zeigen.

    • Sargtourismus …

      Das Wort ist natürlich etwas salopp, aber es bestätigt, dass zumindest die Deutschen in den grenznahen Regionen diese Möglichkeit für sich entdeckt haben.

  22. Liebe Alexandra,

    endlich schaffe ich es auch, mich auch an dieser Diskussion zu beteiligen.

    Ich halte die restriktiven deutschen Bestattungsgesetze für unfair, weil sie relativ einfach zu umgehen sind, niemand ihre Einhaltung kontrolliert, sie aber doch von vielen Menschen – aus Angst, sich strafbar zu machen – eingehalten werden. Doch auch wenn die Einäscherung in Deutschland stattfindet, gibt es einfache Möglichkeiten, die Totenasche dem Friedhofszwang zu entziehen.

    Was ich an der ganzen Entwicklung spannend finde, ist der Richtungswechsel der postmortalen Fremdbestimmung: Während „früher“ die Überlebenden stellvertretend für die Toten über die Art der Bestattung entschieden haben, entscheiden heute die Lebenden für sich selbst. Der Unterschied: Ich gehe davon aus, dass die Toten nicht viel von der Entscheidung ihrer Hinterbliebenen über die Bestattungsart mitbekommen. Die Auswahl z.B. einer anonymen Bestattung im Rahmen einer Bestattungsvorsorge hat unmittelbare Auswirkungen auf die Angehörigen, die in diesem Fall keine Grabstelle als Anlaufpunkt haben. Zwar wird diese Argumentation häufig auch von den Befürwortern des Friedhofszwanges benutzt, doch denke ich trotzdem, dass man diesen Punkt nicht einfach auslassen kann. Am einfachsten ist es ja immer noch, wenn man zu Lebzeiten mit der Familie über seine Bestattungsvorsorge spricht und jeder seine Bedürfnisse und Wünsche äußern kann. Ich habe hier einen Teil meiner Bachelorarbeit veröffentlicht, der sich dieser Problematik widmet: http://www.hannover-bestattung.de/wissen-und-erfahrung/grunde-fur-die-wahl-anonymer-bestattungen .

    • Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar Sven. Und auch für den Link zu Deiner sehr informativen Site!

  23. Chrysantia27 Chrysantia27

    Hallo,

    ich hätte da eine Frage, und zwar handelt es sich um Folgendes :
    In Deutschland ist es ja verboten die Urne mit nach Hause zu nehmen. Jetzt habe ich aber bereits öfters im Netz gelesen , das es doch eine Möglichkeit gibt die Urne mit zu sich nach Hause zu bekommen . Und zwar über das Ausland. Und genau hier stellt sich mir die Frage : wie genau funktioniert das ? Also was muss man genau veranlassen , wie bekomme ich die Urne wieder etc.

    Ich habe bis jetzt leider noch keine genau Antwort auf diese Frage gefunden, und dachte mir deswegen, ich frage hier einfach mal nach.

    Ich hoffe auf eine schnelle Antwort und bedanke mich schon einmal
    im Voraus für Eure Hilfe.

    GLG
    Chrysantia27

    • Hallo Chrysantia27, im vorletzten Absatz des Beitrags verlinke ich auf einen Artikel im T-Online-Portal, der beschreibt, wie das funktionieren würde. Ich muss Dich jedoch darauf hinweisen, dass es nach deutschen Recht illegal ist, die Urne nach der 4wöchigen Wartefrist einfach mit nach Hause zu nehmen und sie nicht den zuständigen Behörden zu übergeben.

    • Chrysantia27 Chrysantia27

      Hallo Alex,

      erst einmal danke für deine schnelle Antwort.

      Leider finde ich den Link nicht. Es wäre lieb wenn du ihn vielleicht hier posten oder mir per
      Mail zuschicken würdest ( Chrysantia27@aol.com )

      Falls du den Link via Mail schickst, bitte kurz im Betreff : Urne – Ausland angeben , damit ich weiß , die Mail kommt von dir und ist nicht wieder so eine Spam-mail.

      Danke schon mal im Voraus

      glg
      Chrysantia27

  24. Volki Volki

    Hallo

    ich würde gern für mich erreichen, dass die Asche im Krematorium bleibt.
    Das also Angehörige keinen Zugriff darauf haben.
    Das hat zweierlei Gründe:
    1.Ich will keine heuchlerische Trauerfeier und keinen Ort wo man sich drum kümmern muss.
    2.Die Kosten sind verschwindend gering auch die immer wiederkehrenden entfallen.
    Da das ganze ja noch eine weile inder Zukunft liegt ,könnte man ja über
    http://www.openpetition.org eine Gesetztesänderung im dt.Bundestag erreichen.
    Wer kann mich dazu unterstützen.

    mfg
    Volki

    • Vielleicht eine dumme Frage, aber macht es nicht mehr Sinn, genau das in einem Testament festzulegen?

      • Hallo Alex,
        viele meiner Kunden fragen mich, ob es Sinn macht, Bestattungswünsche in einem Testament festzuhalten, was ich leider verneinen muss. Ein Testament wird erst mehrere Wochen nach dem Tod eröffnet – dann ist es meistens zu spät, was Bestattungswünsche anbetrifft. In diesem Fall bietet sich vielmehr ein Bestattungsvorsorgevertrag beim Bestatter an – hier können sämtliche Wünsche zur Bestattung verbindlich festgelegt werden.

        • Das ist gut zu wissen, Sven. Danke für den Hinweis.

  25. Bernd Loos Bernd Loos

    „““Wie bitte, liebe deutsche Behörden? Ich selbst weiß am besten, wie und wo ich nach meinem Tode “ruhen” will. Und das möchte ich auch selbst bestimmen können.“““

    Und genau Das habe ich vor!
    Die Gründe möchte ich hier nicht wiederholen.
    Es ist mir Leid, daß die deutschen geldgierigen Behörden einfach so über mich bestimmen können!
    Ich trage mich bestimmt schon 15 Jahre mit dem Gedanken, wie ich aus dieser Schlinge schlüpfen kann.
    Unterm Strich entscheidet für mich natürlich auch der Preisvergleich, ob in DE oder in NL!

  26. anna bross anna bross

    hallo. wenn ich einer feuerbestattung zusage.nach dem sterben.kann ich doch nicht mehr weiterleben.sowie viele glauben.ein leben nach dem tod.lg anna

  27. Manfred Blum Manfred Blum

    Nach meinem biblischen Verständnis, sollte man den Toten nicht verbrennen. „Von Erde bist du genommen und zu Erde sollst du wieder werden“ Allerdings gibt es keine Bibelstelle, die das Verbrennen verbietet.

  28. Paule Paule

    Bin kein Schreiber – eher ein Nachdenker – versuche mich als „Freidenker“: Was will ich hier „los-werden“? Und wer will was von mir warum, als Ausgangsfrage ?
    Beerdigung in der Vergangenheit mit Sarg in die Erde verbuddelt war deshalb (denke ich mir) normal, weil die Tradi-tion, beruhend auf der Tatsache, Menschen, viele Menschen, als Tote an einer Stelle, wir nennen es Friedhof, zu begra-ben, hat was mit der Tatsache zu tun, dass viele Tote an einer Stelle begraben, ein Trinkwasserproblem verursachen könn(t)en. Friedhöfe wurden darum nur an bestimmten/ausgesuchten Stellen eingerichtet (meist außerhalb des Dorfes).
    Beerdigen ist ein Ritual, ein Akt des Trauerns, ein letztes Abschiednehmen. In jedem Volk, in vielen Ländern der Erde, bei vielen Religionen mehr als verschieden werden die Toten auf ihre „letzte Reise“ geschickt.
    In Europa, im christlich geprägten Europa, haben die Kirchen sich um IHRE Tradition verdient gemacht. Die Kircheno-beren haben bis heute die Politik sich zu Untertan gemacht; haben so Gesetze/Verordnungen und und bestimmt, die lei-der auch für Nicht-Relegionsangehörige (heute besonders) bestimmend sind. Die Kirchen haben mit der Politik Hand in Hand über Jahrhunderte auch den religiösen Totenkult zu einem Geschäft werden lassen: siehe Bestattungszwang.
    Die „Durch-Kommerzialisierung“ von Allem & Nichts geht z.B. soweit, dass der Leichnam heutzutage voll ausgestattet werden kann, von den Strümpfen bis zur Leichendecke, die Zeremonie, das Absenken des Sarges, die dafür zu tragen-den weißen Handschuhe: alles kostet…nicht selten eine Stange Geld.
    Das Ritual, ob religiös oder nur durch einen freien Sprecher, nicht selten in kalten Kapellen, mit kalten Worten und einem anschließenden schnell-schnell ins eigentliche Grab – dort abgeschoben bzw. versenkt in die Ewigkeit. Nicht selten in einem anschließenden Ambiente eines Schrebergartens mit Harkmuster ums Grab drum herum – zu besichtigen, jahrzehntelangerZwang. Friedhof gleich einer Hochhaussiedlung – inzwischen alles abgeflacht durch die Urnen-Grabplatten-Kultur. Friedhöfe verflachen zusehends in Wiesengelände ohne Ambiente bzw. Charakter. Öfters sieht man vermehrt wirklich blöde Friedhofs-Bürokratie: Grab ungepflegt. Bitte melden.

    Kann man was ändern?

    Ich denke ja.
    Das Verbrennen macht z.B. möglich, sich nicht nur Zeit zu nehmen (Verbrennen in NL bedeutet, dass die Asche erst nach einem Monat frei gegeben wird). Die Zeit könnte genutzt werden, sich gute Gedanken aber auch Ideen einfallen zu lassen, wie man mit den Seinen, mit der Familie, Freunden & Bekannten eine Verabschiedung in einem entsprechend schönen, ja auch „warmen“ Raum umsetzen kann. Warum nicht ein gemeinsames Erinnern (mit Fotos und und), warum nicht mit der/den Musik(en) des/der Verstorbenen erinnern, warum nicht eigene Gedenk-/Verabschiedungsworte im Kreis der Trauerenden vortragen oder in einem Trauerbuch hineingeben? Warum nicht gemeinsam essen, trinken & miteinander reden im Angesicht der Aschenurne? Warum nicht miteinander Verabschieden feierlich begehen, wenn kaum noch wer an Hölle und was auch immer glaubt? Sterben gehört zum Leben! Also mit dem/der Toten in der Urne feiern, Abschiednehmen, die Zeit der Trauer voller schöner gemeinsamer Erinnerungen beginnen, denn diese darf gerne „ihre“ Zeit dauern!
    Es ist mehr als an der Zeit, das Abschiednehmen wieder in die eigene Hand zu nehmen, sich zu trauen, Mut für ein feierliches, sicherlich auch „traurigschönes“ Abschiednehmen sich mit den Seinen zu erlauben, Abschied zu feiern: tränenreich mit Lachfalten: Bitte! Und die Niederländer können solches einem helfend ermöglichen. Gut, dass es diese Niederländer gibt! Vielleicht lernt Europa solches von unseren Nachbarn schnell!
    Paule

  29. helga helga

    Ruhe ist doch nicht nur auf dem Friedhof! Am Wichtigsten ist die Ruhe nicht für den physischen Körper, sondern eher für die Seele, die immer nach der Freiheit strebt. Eine Beerdigung gibt meiner Meinung nach dem Körper die Möglichkeit, dorthin zurückzukehren, woraus wir alle kommen.

  30. Franziska Bergmann Franziska Bergmann

    Vielen Dank für die Aufklärung über den sogenannten Friedhofzwang. Meine Großmutter hat mir mitgeteilt, dass sie nicht auf einem Friedhof bestattet werden möchte. Die Baum- und Seebestattung klingen nach einer interessanten Alternative. Vielleicht ist das ja was für sie.

  31. Ein Freund meiner Großeltern ist verstorben und dieser wollte gerne eine Feuerbestattung und dann an seinem Lieblings Ort verstreut werden. Leider hat das leider nicht geklappt weil das Gesetzlich nicht erlaubt war. Ich kann das Argument mit der Toten-ruhe nicht ganz nachvollziehen, da der Verstorbene sich etwas spezielles gewünscht hat. Wenn sie gesagt hätten das sei verboten aus Gesundheitlichen- oder Hygienischen Gründen hätte ich es besser nachvollziehen können.

  32. Tatsächlich bietet ein Testament die ideale Gelegenheit, persönliche Wünsche bezüglich der Erbschaft festzulegen. Die gesetzliche Erbfolge kann nämlich von den individuellen Wünschen abweichen. Zudem lohnt es sich für viele Personen, das Testament an einen Notar zu übergeben.

  33. Dieter Hornemann Dieter Hornemann

    Asche zu Asche! Wir werden alle zu Asche. Deshalb sollten die noch Lebenden alle freundlich zueinander sein, solange sie noch leben. Und sie sollten sich die Leichenasche von bereits Verstorbenen genau ansehen, um ihr Leben bewusst zu genießen, solange sie noch können. Dann können sie satt des Lebens sterben und auch zu Asche werden.

  34. Ok, ich wusste nicht, dass anders als in Deutschland man in den Niederlanden selbst bestimmen kann, was nach der Einäscherung mit dem wieder zu Staub gewordenen Körper passieren soll. Meine Uroma ist letztens verstorben und sie wollte auch eine Einäscherung. Danke für den Beitrag!

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