Last updated on 20-09-2024
Ui, oe … Wie war das auch wieder? Eine kleine Gedächtnisstütze für alle, die sich mit der Aussprache der niederländischen Vokalkombis eu, oe und ui etwas schwer tun.
Het kuiken zit in de keuken en eet koeken. Auf Deutsch: Das Küken sitzt in der Küche und isst Kekse.
Das klingt dann so:
eu und oe – ungewohnt (aber nicht schwer)
Die niederländischen Vokalkombinationen eu und oe sind für deutsche Muttersprachler etwas verwirrend. Was eigentlich so vertraut aussieht, wird nämlich deutlich anders ausgesprochen. Schwierig ist die Aussprache zum Glück nicht – beide Laute hat man ja im Deutschen auch.
Herausforderung ui
Die Aussprache des Doppellauts ui hingegen, bereitet so einigen Deutschen Kummer. Die Vokale „u“ und „i“ verbinden sich im Niederländischen zu einem Laut. Hier hilft leider nur üben – und vor allem gut zuhören, wie niederländische Muttersprachler es machen.
Als Anhaltspunkt könnte man ein kurz gesprochenes deutsche ö nehmen und ein j dran hängen. Das geht auf jeden Fall in die richtige Richtung. Von einer deutschen Freundin erhielt ich mal den Tipp, ä, ü und ö hintereinander weg zu sprechen (wobei ich mich frage, ob es das wirklich einfacher macht 🫨 )
äüö
Wer Französisch spricht, kann sich an Wörtern wie portefeuille und fauteuil orientieren.
[Ergänzung:] Hier noch der von Michael in den Kommentaren gewünschte Satz mit der weinenden Eule: De uil zat te huilen in de kuil.
[Dies ist eine aktualisierte Fassung eines 2015 veröffentlichten Artikels]
Het kuiken zit de keuken en eet koeken –> Das Küken sitzt in der Küche und isst Kekse. Stimmt nicht:
Het kuiken staat de keuken en eet koeken –> Das Küken steht in der Küche und isst Kekse.
Aber im Ernst: vielleicht die schwierigste Leistung für einen Ausländer. Es gibt Leute, die einfach diese Töne nicht machen können (und ich meine keine Hagenaars oder Tilburger).
Mir ist klar, dass das niederländische „ui“ für viele eine ziemliche Herausforderung darstellt, Ernst. Trotzdem ist es wichtig, es zu üben. Denn sonst sind Missverständnisse vorprogrammiert.
De ui is ook voor Nederlandse kinderen lastig; vooral als die ook nog eens wordt gevolgd door een l.
Toen mijn jongere broertje (die me al lang ver boven het hoofd is gegroeid) leerde praten plaagden we hem door hem uit te dagen, zeg eens:
Waarna we erom lachten, omdat het zo grappig klonk, wat hij er toen van maakte.
O jee, das ist aber ein furchtbar schwerer Satz. Ich denke, meine Kursteilnehmer werden (wie die Eule) weinen, wenn ich sie das aussprechen lasse ;-)
(Übersetzung des Satzes ins Deutsche: „Die Eule saß in der Kuhle und weinte.“)
Ich würde meinen, dass die Eule in der Kuhle sass und heulte. Zwischen heulen und weinen gibt es doch in beiden Sprachen einen gefühlsmässigen Bedeutungsunterschied? Abgesehen davon kommt heulen dem niederländischen huilen auch sprachlich näher.
Huilen und weinen sind in beiden Sprachen die unmarkierten – neutralen – Formen. Genau aus dem Grund habe ich mich für „weinen“ entschieden.
Bei uns ist „wenen“ ein wenig altmodisch, das wort trifft man z.B. im Bibel an. Normalerweise sagt man „huilen“. Wenn jemand z.B. bei einer Beerdigung seine Emotionen nicht beherrschen kann, könnte ein Freund ihn umarmen und sagen „huil maar even, niets om je voor te schamen“.. ich kann mir vorstellen, dass es in so einem Fall auf Deutsch „weinen“ würde.
Bei uns ist „wenen“ ein wenig altmodisch
Aber nicht in Belgien!
Martien schrieb:
Auf jeden Fall.
manchmal ist es auch einfach zum weinen.
Aber auch zum Heulen. Könnt man das heulende Elend kriegen.
Oh ja, von diesem Satz hätte ich bitte auch gern eine Sprachprobe!
Am besten wieder von Alex, denn nur bei demselben Sprecher geht der Vergleich mit dem andern Beispiel eindeutig weiter. Diese Feinheiten klingen ja nicht nur regional sondern auch von Person zu Person recht unterschiedlich. Sogar mancher Muttersprachler hört die Unterschiede, kann sie selber aber nicht deutlich genug vormachen :-)
(Alex, vielleicht kannst du einfach das mp3 nochmal neu aufnehmen mit beiden Sätzen hintereinander?)
Den Eulen-Satz gibt es jetzt auch als mp3 (direkt im Blogartikel) :-)
Man konnte das neulich wieder gut hören, wir schwierig das ist, in dem Film
„Todesengel“, ein Krimi, der sich in Amsterdam abspielt, mit niederländischen und deutschen Schauspielern, und einem Schweden in der Hauptrolle. Den Haupttoten haben sie ausgerechnet „Suiker“ genannt, was natürlich keiner aussprechen kann, höchst amüsant! Das Tempo passt zu den jetzigen Temperaturen, würde mich normalerweise aber echt fertig machen: Die Niederländer und der Schwede sprechen gaaaaaaanz langsam und auch sehr mühselig, während sie sich immer sehr tief in die Augen schauen.
http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/a48a4b94-9ee9-3154-a800-9c9bc56b8e43/20453782?generateCanonicalUrl=true
Schön zum Üben ist auch: Beschuit met muisjes. Gleich zwei schwierige Laute, ui und sch.
Allerdings bin ich nicht ganz mit deinem Aussprachetipp „ö-j“ einverstanden, das ui klingt perfekt wenn du erst ein „u“ wie in Muffins sprichst (oder auch das stumme e wie hinten bei Ente), und das mit einem „ü“ verbindest. Dabei die Lippen schön runden!
Das ist auch ein guter Tipp Brinkley!
Und hier gibt’s noch einmal beschuit met muisjes (ist auch schon im Blogpost verlinkt).
Brinkley da hast Du recht aber diejenigen, die kein Englisch sprechen, wollen vielleicht „Muffins“ mehr oder weniger wie „Maffins“ aussprechen und man sollte dann lieber „ö“ verwenden
Die Gefahr sehe ich ehrlich gesagt auch, wenn ich noch mal drüber nachdenke. Siehe auch meine Lunchdebatte.
Was Du sagst über unser „ui“ , stimmt genau! So erkläre ich es auch immer. Man kann auch irgeneinden „blöden“ Satz ausprobieren wie „ich habe in Örebrö Joghurt gekauft“, Du kombinierst das letzte „ö“ von „Örebrö“ mit der Anfangsbuchstabe von „Joghurt“ und du bist schon dabei! Kleiner Tipp auch für das „i“ in Wörtern wie „kip“, „bid“ usw. : es ist nicht genau ein kurzes deutsches „i“ sondern vielmehr ein deutsches „e“ in „Meer“, das allerdings nicht länger ist als „i“ in „Fritz“.
Drie huilende uilen (Annie M.G. Schmidt)
Waarom zitten ze zo te huilen,
deze zielige, oude uilen,
waarom zitten ze to te huilen in die boom?
Zijn ze bits en ontevreden?
Is hun tante overleden?
Of hun opoe, of hun opa of hun oom?
Is er een uilekind beneden
door een autobus overreden,
toen dat uilekind ging wandelen in het bos?
Waarom zouden ze dan toch huilen,
deze oude, dikke uilen,
ssst, ik zal het je vertellen: ‘t Is de vos!
Heeft de vos hen dan gebeten?
Nee, hij kookt zijn avondeten
en hij maakt een uitje schoon, voor in de sla.
Strakjes zullen zij hun ogen
met een uilezakdoek drogen.
Is dit allemaal gelogen, denk je? Ja!
Kende ik nog niet. Mooi!
https://conniesboekkies.files.wordpress.com/2015/05/veertien-uilen-afbd.jpg
Hùilende ùile
Hoe verzint ze ´t?
Wie dramatisch!
Das liebe UI! Verschiedene Umschriften hab ich getestet: von öü bis aö, über das berühmte Euille von portefeuille und auch die phonetische Umschrift [œy]. Öj ist auch interessant. Auf Lern-CDs und -videos klingt ui manchmal doch wie das deutsche eu in Heu. Da muss ich mein Ohr noch schärfen, damit „buiten“ und „erbeuten“ nicht identisch klingen. Im Verzweiflungsfalle nehme ich dann ein „uilezakdoek“ aus dem herrlichen Gedicht von den „Drie huilende uilen“ und kann mich so richtig ausheulen. :)
Bei vielen Deutschen klingt das niederländische „ui“ in der Tat mehr wie ein deutsches „eu“. Trainierte Ohren (Hirne) hören aber einen sehr deutlichen Unterschied.
En waarschijnlijk klinkt bij mij de uitspraak van de Duitse eu als een Nederlandse ui ;)
Es ist mir schon mehrmals aufgefallen, vor allem bei jungen (vor allem belgischen) Frauen im Fernsehen, dass das „ui“ wie „ij“ ausgesprochen wird. Zum Beispiel im Wetterbericht werden, für meine Ohren, die „buien“ zu „bijen“. Höre ich das gut? Is dat Poldernederlands? http://cf.hum.uva.nl/poldernederlands/
Das „ui“ ausgesprochen wie „ij“? Das kann ich mir kaum vorstellen, Elise.
Im Poldernederlands (was meines Erachtens nicht bis nach Flandern durchgedrungen ist) klingt das „ui“ eher wie „au“.
Als Australier finde ich das niederlaendische ,,ui“ einfach zu imitieren, weil es meiner Meinung nach genau nach einem australischen ,,o“ klingt.
Phonetisch waere das etwas wie /schwa-ypsilon/. Zum Beispiel: das englische Wort ,,tone“ (mit einem australischen Akzent) und das niederlandische Wort ,,tuin“ klingen gleich.
To me anyway…
Ein schöner Vergleich, den ich gut nachvollziehen kann :-)
Danke, Alex, für die Stimmprobe mit den Eulen!
Gemessen an der Anzahl Kommentare hast du mit dem heutigen Blogeintrag einen guten Treffer gelandet :-).
Es gibt sowieso in der Aussprache wegen regionaler Unterschiede keine absoluten Wahrheiten! Darauf weist ja Moonfriend hin, wenn er den australischen Akzent mit dem englischen vergleicht.
Bemerkenswert finde ich allerdings, dass hier zur Umschreibung von niederländisch „ui“ nur auf deutsches „eu“ verwiesen wird. Es gibt doch im Deutschen viel mehr Beispielworte mit „äu“! Das sich in meiner norddeutschen Gegend völlig gleich anhört wie „eu“. Beide gemeinsam klingen hier fast wie „oi“. Im Rheinland sind die beiden auch gleich, aber klingen mehr wie „öi“.
Auch mit dem Diphtong „ei“ im Deutschen kann man eine schöne Sammlung deutscher regionaler Unterschiede aufstellen. Im Niederländischen gibt es dazu entsprechend das Pärchen „ij“ und „ei“: Meng bijna een klein eitje erbij? (sorry, ein synthetischer Satz, es gibt sicher viel bessere)
Michael schrieb:
Das niederländische UI klingt eben NICHT wie ein deutsches EU (auch wenn viele deutsche Muttersprachler es so aussprechen). Zielführender sind die Varianten „öj“ und „öü“ oder auch „Schwa-ü“, die hier in den Kommentaren auch schon genannt wurden.
Also ich finde dass ui gar nicht so schwer. Aber ich weiß auch nicht ob ich es ganz richtig ausspreche. Ich spreche immer deine Aufnahmen nach. ;-) Gibt es bei der Aussprache des ui regionale Unterschiede?
Hoi Hollandfan, (kleinere) regionale Unterschiede gibt es immer. Allerdings sollte man sich schon die „Standardaussprache“ aneignen. Damit wird man auf jeden Fall überall verstanden.
Wenn Du magst, kannst Du mir zur Überprüfung gerne eine MP3-Datei mit Deiner Aussprache des niederländischen „ui“ schicken :-)
Dazu müsste ich mal rauskriegen wie man das aufnimmt.
Oh, es gibt für Niederländisch eine „Standardaussprache“? Wen nimmt man da als Vorbild? Sogar in de Randstad meine ich Unterschiede gehört zu haben.
Für Deutsch gibt es das nicht. Auch das sogenannte Hochdeutsch ist eine Fiktion. Deshalb kann es auch für die „richtige“ deutsche Aussprache eine Diskussion wie diese hier gar nicht geben.
Dass die Niederländer und Flamen ihre gemeinsame Rechtschreibung und Grammatik streng im Griff halten, war mir bekannt (Taalunie).
Broodje tachtaach met è en ùi…..
https://www.youtube.com/watch?v=ptGJ8wzeGDE
Das verstehen aber nur die Hagenezen Ernst ;-)
Ich bin einer ;-)
Ich auch :-)
<3
Van uien snijden krijg ik vaak een huilbui.
Nicht nur Du ;-)
[…] Satz verwende ich gerne in meinem Niederländisch-Unterricht, um Deutschen die Aussprache des leidigen Doppellauts „ui“ näher zu […]
[…] Viele essen ihren haring met uitjes – mit gehackten rohen Zwiebeln. Diese sind auch auf Pommes sehr beliebt. Wer mit der Aussprache des „ui“ kämpft: Hier gibt es eine kleine Hilfe – Aussprache von ui, oe und eu. […]
[…] zijn alle koekjes […]
[…] sind keuken (Küche), Europa und leuk (nett, hübsch, […]