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Die Aussprache niederländischer Namen

Last updated on 12-02-2018

Jenseits der Landesgrenzen weiß man oft nicht, wie die Namen von Personen des öffentlichen Lebens aus den Niederlanden ausgesprochen werden. Dieser Beitrag möchte ein klein wenig Licht ins Dunkle bringen.

Die Idee für diesen Post hatte ich, als sich jemand auf Twitter bei mir bedankte. Ohne es zu wissen, hatte ich ihm mit meinen Blogartikeln zur Aussprache der niederländischen Vokale aus der Patsche geholfen:

Tweet zur Aussprache niederländischen Namen

Jeroen Dijsselbloem? Wie spricht man das um Himmels Willen aus? Für Nicht-Niederländer ist nicht nur die richtige Aussprache dieses Namens eine Herausforderung.

Work in Progress …

Deswegen diesmal eine kleine Übersicht mit bekannten Namen aus Politik, Wirtschaft, Sport und Unterhaltungsindustrie, jeweils mit einer Audiodatei, mit der man der richtigen Aussprache lauschen kann. Vielleicht kommt sie dem einen oder anderen deutschen Leser mal zupass.

Mit welchem Namen habt Ihr Schwierigkeiten? Damit die – im Moment noch recht überschaubare – Liste weiter wachsen kann, bitte ich Euch, weitere Vorschläge in die Kommentare zu schreiben. Ich werden sie dann hier „vertonen“.

Namen aus Politik und Wirtschaft


Dries van Agt – Ministerpräsident von 1977 bis 1982


Jeroen Dijsselbloem – Finanzminister, seit Januar 2013 zudem Vorsitzender der Euro-Gruppe


Wim Duisenberg – Ökonom; von 1998 bis 2003 Präsident der Europäischen Zentralbank


Neelie Kroes – EU-Kommisarin; seit Februar 2010 zuständig für die Digitale Agenda, von 2004 bis 2010 EU-Wettbewerbskommissarin.


Mark Rutte – derzeitiger Ministerpräsident der Niederlande


Ruud Lubbers – Ministerpräsident von 1982 bis 1994


Joop den Uyl – Ministerpräsident von 1973 bis 1977

Sport und Entertainment


Fanny Blankers-Koen – Leichtathletin (gewann vier Goldmedaillen im Sprint und Hürdensprint bei den Olympischen Spielen 1948)


Rudi Carrell – ehemaliger Showmaster und Entertainer


Johan Cruijff – ehemaliger Profi-Fußballspieler


Klaas-Jan Huntelaar – Profi-Fußballspieler (Schalke 04)


Ruud Gullit – ehemaliger Profi-Fußballspieler


Linda de Mol – Showmasterin und Schauspielerin (kurzes, „dumpfes „o“, „dickes l“)


Frank Rijkaard – ehemaliger Profi-Fußballspieler


Maarten Stekelenburg – Profi-Fußballspieler; Torwart der niederländischen Nationalmannschaft.


Rafael van der Vaart – Profi-Fußballspieler (Hamburger SV). Betonung liegt im Nachnamen auf „Vaart“, nicht auf „van der“)


Paul Verhoeven – Drehbuchautor, Filmregisseur und Filmproduzent, bekannt u.a. durch „Total Recall“ (1990) und „Basic Instinct“ (1992)


Joop Zoetemelk – ehemaliger Profi-Radrennfahrer

Kunst, Kultur und Wissenschaft

Buys Ballot

Christophorus Henricus Dedericus Buys Ballot, Meteorologe, Physiker und Chemiker, Entdecker des Barischen Windgesetzes (auch: Buys-Ballot-Regel)


98 Kommentare

  1. Chris Chris

    Wim Duisenberg, EZB Chef a.D.

    Rudolf Wijbrand Kesselaar, Rudi Carell ;-)

    ist Verhoeven Niederländer?

      • Chris Chris

        Carrell IST Rudolf Wijbrand Kesselaar ;-)

        • Unter diesem Namen wird ihn wohl kaum jemand kennen, wie ich selbst eben eindrucksvoll demonstriert habe ;-)

            • Ah, interessant. Ich wusste nicht, dass es auch einen deutschen „Paul Verhoeven“ gibt, der ebenfalls in der Filmwelt tätig war. Der von Dir genannte Michael ist dessen Sohn.

                • Louis R. Louis R.

                  Paul Verhoeven (Deutschland): Paulus Joseph „Paul“ Verhoeven (* 23. Juni 1901 in Unna; † 22. März 1975 in München) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor und Autor.

                  Paul Verhoeven (Niederlande): Paul Verhoeven [ˈpʌu̯l vərˈɦuvə(n)] (* 18. Juli 1938 in Amsterdam, Niederlande) ist ein niederländischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent.

                  • Genau, und „Paul 1“ ist der Vater von besagtem Michael Verhoeven.

          • Louis R. Louis R.

            Rudi Carrell (* 19. Dezember 1934 in Alkmaar, Niederlande; † 7. Juli 2006 in Bremen; eigentlich Rudolf Wijbrand Kesselaar) ……….

    • So, Wim Duisenberg ist jetzt „drin“.

    • Bouke Bouke

      Rudi is toch ook gewoon een Duitser :P

  2. Lass Deutsche auf Lupe reine ABN-Niederlandisch ‚Duitser‘ sagen. Oder Wim Duisenberg.

  3. Louis R. Louis R.

    Mit meinem Nachnamen gibt’s auch öfters Probleme: ROELOFS. Wird gerne ausgesprochen als Rölofs oder Rolofs. Erkläre dann, daß das OE kein Ö ist, sondern, daß das OE in den Niederlanden als U ausgesprochen wird. Beim telefonieren gibt’s die tollste Variationern. Obwohl ich immer betont RULOFS sage, verstehen viele Rudolf, Ruhnow, Rolof usw. Bin trotzdem hartnäckig und bring’s den Leuten (geduldig) bei…..

    • Umgekehrt haben es Deutsche mit „oe“ oder „eu“ im Namen in den Niederlanden auch nicht leicht :-)

      • Louis R. Louis R.

        Ein Günter Verheugen wird wahrscheinlich zum Verhögen, und eine Firma Boehringer zum Buhringer ;-)))

          • Bouke Bouke

            Hahaha ja, er ging echt een wereld voor mij open toen ik me bedacht dat dat Duits is, en dus *niet* als Utker uitgesproken wordt… de dingen die je zoal doet zonder er verder bij na te denken…

    • Charlie Charlie

      Inzwischen ist man ja davon abgegangen, aber noch vor ein paar Jahrzehnten war es nicht selten, Namen bei der Einbürgerung in Deutschland nach dem Gutdünken lokaler Staatsbeamter mit zu „naturalisieren“. Ich kenne z. B. eine gebürtige Lettin, die dort Brigita hieß und dann per Verwaltungsakt in eine Brigitte umgetauft wurde. Und in meinem eigenen Familiennamen steht im Deutschen ein u da, wo bei der belgischen Verwandtschaft oe geschrieben wird.

  4. Louis van Gaal hoeft inmiddels niet meer. :-)
    Cruyff is ook erg lastig omdat de ui-klank in het Duits ontbreekt.

    Jerun Deisselblum kan geen probleem zijn. Mijn familienaam was Duits en is vernederlandst. Duitsers die mijn naam geschreven zien kunnen daar niets mee, maar een alternatieve schreifweise doet wonderen. Britten laat ik Peel-can-road oplezen en dan is hun uitspraak opeens ook goed.

    • Bouke Bouke

      Een lezeres van deze blog kwam met het idee om Frans erbij te betrekken, en dat is een zeer goede suggestie: veel Duitsers hebben ook Frans op school gehad, en weten hoe ze bijvoorbeeld fauteuil uit moeten spreken. Dat is vrijwel dezelfde klank.

  5. René René

    Mal wieder ein Blogbeitrag, den ich mit noch einbläuen muss. Bei oe bin ich doch gerne mal beim deutschen ö ;)

    Auch die Betonungen sind für mich teilweise neu.

    Danke für die Arbeit und das transparenter machen der niederländischen Sprache.

      • Tina Tina

        Was, bitte schön, sind denn koetspoets? Laut uitmuntend.de gibt es so etwas gar nicht ;-)?

        • Charlie Charlie

          @Tina
          Wieso sind? — Kennt uitmuntend.de vielleicht die Wörter koets oder postkoets und poetsen oder poetsdoek? (Tip: Die deutschen Entsprechungen sind den niederländischen Wörtern sehr ähnlich.) — Es gibt übrigens auch ein zweites Wort poets im Sinne von grap (iemand een poets bakken/spelen), aber das ist hier nicht gemeint.

          @alex
          Wunderbar. Im Sprach- und Aussprache-Unterricht sind Zungenbrecher ziemlich lustig und extrem hilfreich.

        • Gemeint ist „Kutschenputzmittel“.

          • Tina Tina

            Ach so. Dann heißt der Satz also: „Kutschenputzmittel kaufst du im Postkutschenkutschenputzmittelladen.“ Das ist ja schon auf deutsch ein Zungenbrecher, erst recht auf niederländisch ;-).

            • Margot Margot

              Ich suche die richtige Aussprache für
              Maarten’t Hart

      • Noch nicht Charlie, aber die Idee finde ich gut.

  6. Bouke Bouke

    Die letzte EM habe ich in Deutschland geguckt, und musste feststellen dass beim ersten NL-Spiel der Kommentator immer von „Stúkeeelenboerk“ gesprochen hat. Ich habe wirklich die erste halbzeit gebraucht bis ich endlich herausgefunden hatte das er von unserem Torwart gesprochen hat.

    Was ich allerdings lustig fand, ist das van Bommel zum deutschen Fernseher tatsächlich auf deutsche Art von „Koit“ geredet hat, obwohl der Fußballer doch echt „Kuyt“ heißt. So lernen die Deutscher das ja nie! ;)

    • Ha ja, doelman Maarten Stekelenburg is ook een goeie. Sowieso alle Nederlandse namen die op -burg eindigen. Ik zal het opnemen.

    • Habe Maarten Stekelenburg jetzt hinzugefügt.

  7. Charlie Charlie

    1. Ich habe mir überlegt, dir ein paar Personennamen zur Vertonung vorzuschlagen. Namen wie Rembrandt, die gar keine Probleme bereiten dürften, habe ich zwar ausgelassen und auch sonst einige weniger bekannte oder mir einfach völlig unliebsame Namen wieder weggestrichen; trotzdem finde ich meine Liste immer noch recht lang:

     Wissenschaftsgeschichte: Desiderius Erasmus – Christiaan Huygens – Baruch Spinoza.
     Kunstgeschichte: Hieronymus Bosch – Pieter Bruegel/Brueghel – Maurits Cornelis Escher – Jan van Eyck – Vincent van Gogh – Peter Paul Rubens.
     Wort- und Tonkunst: BLØF – Alexandra Kleijn – Harry Mulisch – Cees Nooteboom – Sioen.
     Belgische Politik: Jean-Luc Dehaene – Gaston & Mark Eyskens – Yves Leterme – Herman Van Rompuy – Guy Verhofstadt.
     Belgischer Sport: Kim Clijsters – Kim Gevaert.

    2. Ich kann mir gut vorstellen, dass manche Besucher deines Blogs ihn boertaal aussprechen. (Bei mir löst das die Assoziation boerentaal aus, was wiederum andere Assoziationen lebendig werden lässst, deren am wenigsten bösartige noch die mit Afrikaans ist.) — Vielleicht kannst du dir ja mal überlegen, ob sich nicht mit einem Begrüßungs-Audio dagegen angehen ließe. Das könnten z. B. zwei ganz, ganz kurze Sätzchen sein: ein falsch ausgesprochener Willkommensgruß einer deutschen Stimme, die dann über die Aussprache und evtl. auch die Bedeutung aufgeklärt wird. Man könnte auch je nach Jahreszeit – auf buurtaal herrscht noch frostiger Winter!? – oder nach Zufallsprinzip unterschiedliche Aufnahmen einspielen. Oder so… Oder anders… Oder gar nicht.

    • Hi Charlie, die Künstler sind hier tatsächlich noch unterrepräsentiert. Danke für Deine Vorschläge.

  8. Daniel Daniel

    Leuk onderwerp. Wie wäre es bei der Gelegenheit mit einigen niederländischen und flämischen Städtenamen? Und so ein Podcast, den du mal in Aussicht gestellt hattest, wäre meiner Meinung nach wirklich eine Bereicherung für dein ohnehin exzellentes Blog. Prettig weekend!

    • Hoi Daniel,
      ja, Städtenamen finde ich auch eine gute Idee. Einige findest Du auch schon in einem früheren Post hier auf buurtaal.

      Den Podcast habe ich nicht vergessen. Ich muss aber schauen, wie ich mit meiner Zeit hinkomme … Weil ich aber große Lust hätte, in dem Bereich etwas auf die Beine zu stellen, wird es bestimmt mal dazu kommen. Bis dahin bitte ich um noch etwas Geduld.

      Jij ook alvast een fijn weekend!
      Alex

  9. Für diesen Fall bereits die mentale Taste für ’s Gravenhage eingedrückt.

    • Charlie Charlie

      Und ich habe bereits meine Tasten für Schiphol, Keukenhof und Enschede aktiviert. Wenn auch die Betonung zählt: Antwerpen und Brabant.

    • @king billy, @charlie: Gebongt! Vielleicht mache ich daraus einen separaten Beitrag.

  10. Gerard Gerard

    Die Niederländer haben ihre Probleme mit „Coesfeld“, „Troisdorf“, „Raesfeld“ sowie auch mit „Goirle“ und „Oisterwijk“

    • Charlie Charlie

      Auch Soest ist ein bekannter Vertreter dieser Gruppe („Karl Soest: Prost!“ – kennt ihr diesen Trinkspruch noch?), und selbst viele Rheinländer machen die Sache mit dem rheinischen Dehnungs-I und -E oft falsch. Nicht selten höre ich Treusdorf sogar hier im an Troisdorf angrenzenden Köln. Auf Englisch nennt man so etwas spelling pronunciation, also sozusagen „Buchstabier-“ oder „Rechtschreibungs-Aussprache“. — Nur bei Duisburg scheint die korrekte Aussprache den Deutschen allgemein bekannt zu sein.

      Schwierig für Deutsche ist übrigens auch die Aussprache von Ortsnamen in der Eifel. Was die Vokallänge in geschlossener (d. h. auf einen Konsonanten endender) Silbe angeht, folgen die nämlich einer orthographischen Regelung, die der niederländischen nicht ganz unähnlich ist. Zum Beispiel wird das Städtchen Prüm mit kurzem Ü gesprochen, was man anderswo in Deutschland Prümm schreiben würde.

      • Charlie Charlie

        P.S.
        Peinlich wird es dann, wenn eine Frau Voigt [foːkt] mit Frau Feucht angeredet wird…

        • Ich könnte mir aber vorstellen, dass nicht jeder weiß, dass es hier ein Dehnungs-i betrifft …

          • Tina Tina

            Nein, das ist kein Dehnungs-i. Dieses i wird gar nicht mitgesprochen; ich weiß auch nicht so richtig, woher das stammt. Es gibt auch Vogts ohne i. Deshalb muß ich immer, wenn ich meinen Namen sage, mit dazusagen, ob mit oder ohne i. Das nervt gewaltig, kann ich euch sagen :-).

              • Tina Tina

                Nun, dort steht ja, daß dieses Dehnungs-i hauptsächlich in Niedersachsen und im Rheinland auftritt. Mag ja sein, daß bei den dort lebenden Voigts das i mitgesprochen wird. Das würde erklären, wieso sich die Westdeutschen immer so schwer damit tun, meinen Namen richtig auszusprechen. Ich hingegen stamme aus Sachsen, und dort (und ich glaube, auch noch in Thüringen) wird das i im Namen Voigt nicht mitgesprochen. Ich weiß, wovon ich rede, ich schleppe diesen Namen schließlich schon seit 51 Jahren mit mir rum ;-).

                • Tina, das Dehnungs-i bedeutet, dass der vorangehende Vokal lang ausgesprochen wird. In diesem konkreten Fall also das „o“. Das „i“ wird nicht als „i“ ausgesprochen, auch nicht bei den Rheinländer Voigts.

                  • Tina Tina

                    In meinem Namen wird das o auch nicht gedehnt, sondern wie ein normal langes o gesprochen, so etwa wie in „Mond“. Zum Dehnen von Vokalen ist in der deutschen Sprache eigentlich das „h“ da.
                    Und ich erlebe es oft, daß mich fremde Leute anrufen und, nachdem ich mich bereits mit richtig ausgesprochenem Namen gemeldet habe, dann nochmal fragen:„Hallo, spreche ich mit Frau Voigt?“ und dabei das i mitsprechen. Ich sage dann in solchen Fällen immer „Nein!“ und knalle den Hörer wieder hin. Meistens rufen die dann nicht wieder an ;-).

                    • Charlie Charlie

                      Mit Dehnung oder Längung ist auch gar nicht gemeint, dass ein überlanges Voooooohhhhhhgt gesprochen wird, sondern dass sich das Wort auf wogt reimt und nicht auf lockt. Das i soll also einfach andeuten, dass dein Name nicht wie Fockt zu sprechen ist sondern wie Fohkt. — Gerade bei vielen einsilbigen Wörtern gab es da nämlich im Deutschen historisch gesehen häufig eine Längung des Vokals, z. B. hat sich das Wort Tag vor ein paar Jahrhunderten noch auf Lack gereimt und nicht auf mag (vgl. nl. dag; geschrieben wurde damals übrigens meistens tac). In manchen deutschen Einsilbern konkurrieren kurze und lange Aussprache heute noch miteinander, z. B. kann sich schon auf Sohn reimen oder auch auf Bonn.

                    • Tina Tina

                      Es gibt auch Vogts, die ohne i geschrieben, aber genauso gesprochen werden wie die mit i. So gesehen, ist dieses i also, wenn ihr mich fragt, völlig überflüssig.

                    • Charlie Charlie

                      Tina,
                      ich verzichte darauf, dir zu erklären, warum die Kennzeichnung des langen Vokals in geschlossener Silbe früher als ganz und gar nicht überflüssig erachtet wurde (wie es im Niederländischen immer noch der Fall ist). Stattdessen weise ich dich darauf hin, dass es ja nicht zu den gesetzlich verankerten bürgerlichen Pflichten gehört, seinen Namen exakt so zu schreiben und überhaupt schreiben zu können, wie er im Perso steht. Wenn dir das ewige Hin und Her mit deinem Namen so sehr auf den Zeiger geht, dann schreib doch ganz einfach Vogt mit unsichtbarem i.

                • Charlie Charlie

                  Dass da kein i gesprochen wird und auch nie wurde, ist doch gerade der Witz an der rheinischen Orthographie, Tina. Weil: wäre das i im Mittelalter je gesprochen worden, würde Voigt heute wie Vögt lauten, wegen des i-Umlauts. Also muss das i von Anfang an selbst stumm gewesen sein und nur die Längung des vorausgehenden o angedeutet haben. Und du hast ziemlich sicher patrilineare Vorfahren aus dem Rheinland oder vom Niederrhein, denn anderswo folgten die Schreibstuben a.k.a. Kanzleien ganz anderen Schreibregeln.

            • Charlie Charlie

              Tina,
              wenn du Voigt heißt und das nordrhein-westfälische oder ein anderes deutschsprachiges Schulsystem durchlaufen hast, hört sich das für mich nach einem Totalversagen all deiner DeutschlehrerInnen an. Hätte dir nicht irgendwer mal kurz andeuten sollen, was es mit dem stummen i in deinem Namen auf sich hat? War das am Ende sogar noch im Rheinland oder am Niederrhein, wo einem Orts- und Familiennamen mit Dehnungs-i auf Schritt und Tritt über den Weg laufen?

              Ich hab’ übrigens wirklich einmal erlebt wie eine Frau Voigt mir gegenüber betont hat, dass ihr Name nicht feucht ausgesprochen wird, anstatt einfach wie üblich die richtige Aussprache zu benutzen. Was das sollte, ist mir nie klar geworden. Anmache? Das Gegenteil davon? Ablenkungsmanöver?

              • Tina Tina

                Ich bin in Sachsen geboren, und warum hätten mir meine Lehrerinnen erklären sollen, wie mein Name ausgesprochen wird, wo ich das doch selber von Geburt an weiß? Was im Rheinland oder sonstwo Sitte ist, darüber haben wir in der Schule nicht gesprochen, denn zu meiner Schulzeit war die BRD ja noch der böse Klassenfeind, der nach Möglichkeit nicht unnötig erwähnt wurde.
                Also, noch mal für alle zum Mitschreiben: Ich heiße mit Nachnamen Voigt, das wird aber nur wie „Vogt“ gesprochen. Und die Aussprache „Feucht“ ist nun schon mal total falsch; das g wird in jedem Fall wie ein g gesprochen und nicht wie ch. Es klingt tatsächlich wie eine Anmache, wenn man den Namen so ausspricht. Ich würde jedenfalls keinem raten, mich so anzusprechen, wenn er nicht eine – von Blut – feuchte Nase kriegen will ;-).

        • Tina Tina

          Ist mir zum Glück bisher noch nicht passiert ;-).

      • Was es nicht einfacher macht: Auch in den Niederlanden gibt es einen Ort namens Soest.

        • Tina Tina

          Und dann gibt es noch Soestdijk – oder ist das dasselbe? Da hat doch eure Königin ihren Palast stehen ;-).

          • Soestdijk ist kein Ort sondern der Name eines Schlosses in der Gemeinde Baarn. Es gehört in der Tat der königlichen Familie.

            • Bouke Bouke

              Dat klopt niet helemaal, Soestdijk is wel degelijk een plaats(je), maar geen eigen gemeente. Het ligt deels in Baarn, deels in Soest.
              Paleis Soestdijk was de residence van Juliana, maar is altijd bezit van het Rijk geweest.

              • Bouke Bouke

                d.w.z., vanaf de 70er jaren.

              • Tina Tina

                Es stimmt, Soestdijk ist auch ein Ort. Dort haben nämlich die Kirmesmusikanten gewohnt; es könnte sein, daß Coby immer noch dort wohnt (aber ganz bestimmt nicht im Schloß ;-) ). Vor einigen Jahren gab es mal in einer Zeitschrift einen großen Artikel über die Kirmesmusikanten; da stehen sie auf einem Foto vor dem Ortseingangsschild, und da steht oben ganz groß und breit „SOESTDIJK“, und darunter etwas kleiner „Gem. Baarn“. Schade, daß man hier keine Fotos einfügen kann, sonst könnte ich es dir beweisen, Alex. Und in der Autogrammadresse steht auch:„3762 DT Soestdijk“. Also muß es sich doch um eine Ortschaft handeln, wenn damit eine Postleitzahl verbunden ist.

                • http://goo.gl/maps/ZXNAr

                  Soestdijk was wel een woonplaats en hierboven nog een officieel blauw woonplaatsbord. (wijkborden zijn wit). Maar bij postcode.nl bestaat deze woonplaats niet meer en is het Baarn (3762) geworden. Veel gemeentes hebben woonplaatsen administratief opgeheven die geen eigen postcodenummer hebben. Op de website van de gemeente Baarn komt de woonplaats Soestdijk niet meer voor.

                  • Was Ximaar sagt, stimmt. Soestdijk ist kein eigenständiger Ort mehr. Ein Teil gehört zur Gemeinde Soest, ein anderer (kleinerer) Teil, in dem sich Paleis Soestdijk befindet, zu Baarn.

  11. Chris Chris

    …was machen die Niederländer eigentlich mit der Olympiasiegerin 2008 in Gewichtheben?:

    Prapawadee Jaroenrattanatarakoon ;-)

    • Das ist einfach nur ein Zungenbrecher. Ansonsten sehe ich da überhaupt keine aussprachebezogenen Schwierigkeiten ;-)

  12. Etwas ganz anderes, aber ich nehme mir die Freiheit, darüber zu berichten.
    Goethe, die EZB mit Draghi und BuBa mit Weidmann: Frankfurt. Vielleicht gehen sie noch einmal zusammen ein Spaziergang machen obwohl Ostern bereits vorbei ist?
    Ich liebe das, so fantastisch Deutsch, ein super Website in zusammenarbeit mit ARD: FAUST II Punkt NULL
    http://blogs.hr-online.de/goethe-und-geld/

  13. Wenn ich meinen vollständigen Namen auf niederländisch aussprechen müsste, dann etwa so:
    „Cheerd Cheorch Siiechler“
    Vorausgesetzt dass das G am Ende von Georg auch mit „ch“ gesprochen wird.

    Ich glaube, ich würde mich lieber in „Tünnes“ umbenennen lassen… :-)

    Ein sehr schönes Thema. Danke für die Podcasts.
    „Chruutjes, Cheerd“

    • Niederländer würden Dich „Chert“ nennen, das „e“ im Deinem ersten Vornamen also kurz aussprechen.

  14. Sorry, Alex, das ehemalige ‚Paleis Soestdijk‘ gehört jetzt dem Staat.

    • Charlie Charlie

      Sorry, king billy, aber das Verb gehören ist juristisch gesehen nicht eindeutig. Selbst wenn das Reich Eigentümer ist, so ist doch die Königsfamilie Besitzerin. Und mit dem Ausdruck das gehört ihr kann sowohl „sie eignet es“ als auch „sie besitzt es“ gemeint sein.

  15. Das Dörfchen Moischt bei Marburg wird Möscht gesprochen.

    • Charlie Charlie

      Ja, das ist ein sehr schönes Beispiel. Was einmal oi war, ist zu ö geworden. Möscht ist die ganz regelmäßige deutsche Aussprache-Entwicklung, und man hat in diesem Fall trotz geänderter Aussprache an der alten Schreibweise festgehalten. Siehe weiter oben, wo ich versuche zu erklären, dass das i in Voigt nie gesprochen worden sein kann, weil andernfalls die heutige Aussprache Vögt lauten würde.

  16. Shuffle Shuffle

    Der Karl Valentin hat sich darüber erregen können, daß die Norddeutschen immer vom Herrn Walentin gesprochen haben, denn es heißt ja auch nich,t man hat einen Wogel sondern man hat einen Vogel!

  17. Wie spricht man den Namen „Rein van Duivenboden“ aus? :)

  18. Swantje Kircher Swantje Kircher

    Hallo,

    ich würde gern wissen wie man Jantien de Boer ausspricht – insbesondere, wo der Vorname betont ist (1. oder 2. Silbe) und wie man das „ie“ spricht (lang und zusammen, getrennt …) .

    Vielen Dank und beste Grüße
    S. Kircher

    • Die Betonung liegt auf der 2. Silbe und das „ie“ spricht man wie ein langes „i“ (also keine Trennung).

  19. […] Jehrön Diesselblöm oder Daiselblöm?? Met deze vraag werd ik een tijdje geleden door een bevriende bibliothecaresse begroet. Ze moest er zelf hartelijk om lachen. Jeroen Dijsselbloem (minister van Financiën, PvdA) was tot voorzitter van de Eurogroep benoemd en had als zodanig de Duitse krant gehaald. Niet iedereen klikt dan meteen zijn Duitse wikipediapagina aan; daar wordt fonetische informatie gegeven. Graag wijs ik ook op de uitspraakpagina van buurtaal.de. […]

  20. Veldrin Veldrin

    Wow. Sehr interessant. Einige Laute kann ich kaum aussprechen oder korrekt wahrnehmen. Die fremden Diphtonge sind eigentlich das größte Problem.

    • Vermutlich aber nur das ij/ei und das ui, oder? Das au/ou kennt das Deutsche auch.

  21. Thomas Thomas

    Ich wuesste gerne, wie man die Schauspielerin Carice van houten ausspricht.

  22. Angela Jahn Angela Jahn

    Hallo,
    ich würde gerne wissen, ob die richtige Aussprache des weiblichen Vornamens Amory tatsächlich Amorei lautet.
    Wir haben diesen so klingenden Vornamen in einem Film gehört und finden ihn lautmalerisch sehr schön, wüssten nur zu gerne, ob es auch seine Richtigkeit hat.

    VG Angela

    • Hallo Angela, Amory ist kein ursprünglicher niederländischer Name. Ich kann Dir daher leider nicht genau sagen, wie er ausgesprochen wird. Allerdings glaube ich nicht, dass am Ende ein „ei“ gesprochen wird. Das wird in der Praxis eher ein „i“ sein.

  23. maike maike

    ich würde gerne wissen,wie der Vorname SEM ausgesprochen wird….

    • Hallo Maike, Sem Wird in etwa wie der englische Name Sam ausgesprochen.

  24. Wiebke Wiebke

    Hallo,

    ich wüßte gern, wie man Maarten ‚t Hart korrekt ausspricht.

    Danke und viele Grüße, Wiebke

  25. Andrea Andrea

    Bin so frei, auch wen der Eintrag schon etwas älter ist, zu fragen, wie folgende Namen im Niederländischen ausgesprochen werden:

    Jan Gies, Victor Kugler, Johannes Kleiman, Elisabeth „Bep“ Voskuijl, Bloeme Evers-Emden (1926-2016), Janny Brandes-Brilleslijper, Rachel van Amerongen-Frankfoorder, Lenie de Jong-van Naarden.

    Vermutlich nicht so, wie sie zu schreiben sind, das wäre zu einfach.

    Herzlichen Dank im Voraus. Herzliche Grüße

    Andrea

    • Hoi Andrea,

      das sind alles Menschen aus dem Umkreis von Anne Frank. So spricht man die Namen aus. (Victor Kugler habe ich ausgelassen. Er wurde in Österreich geboren und ich würde seinen Namen daher einfach „deutsch“ aussprechen.

  26. Torsten Torsten

    Hallo,
    es gab mal einen bekannten Physiker mit Namen Christiaan Huygens. Alle möglichen Aussprachen sind mir aus Schule und Uni bekannt. Auch im Netz sind einige Varianten zu finden , nur: welche ist richtig?

    • Hi Torsten, ich bin ein paar Tage unterwegs. Nächste Woche werde ich eine MP3 für Christiaan Huygens erstellen.

  27. Günter Günter

    Können Sie Chiem van Houweninge (Schauspieler bei SCHIMANSKI) vertonen?
    Vielen Dank.

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