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Die Aussprache des niederländischen „R“

Last updated on 22-10-2017

Viele Deutsche tun sich etwas schwer mit der Aussprache des niederländischen „R“. In diesem Post zeige ich, dass man sich als deutsche(r) Muttersprachler(in) wenig Sorgen machen muss.

Hier in Deutschland denken Leute oft, dass ich aus Nord-Amerika komme. Das liegt vor allem an meiner Aussprache des „R“. „Mein“ R ist aber nicht das einzige, das in den Niederlanden gesprochen wird. Es gibt mindestens drei verschiedene Varianten, die alle mehr oder weniger weit verbreitet sind. Bei Nicht-Niederländern sorgt das oft für Verwirrung.

Heimvorteil

Wenn Deutsch Deine Muttersprache ist, habe ich jedoch eine gute Nachricht für Dich: Du musst gar nicht umlernen oder Dir einen exotischen Klang angewöhnen. Denn zwei dieser Aussprachearten sind auch in deutschsprachigen Landen gebräuchlich: das Zäpfchen-R und das Zungen-R.

Das Zäpfchen-R

Dieses R wird wird am Gaumenzäpfchen gebildet und ist in der deutschen Standardsprache weit verbreitet. Im Prinzip ist es ein rollendes R hinten am Gaumen. Wikipedia bietet ein Hörbeispiel.

Die niederländische Ausprägung des Zäpfchen-R nennt sich huig-R. (Huig bedeutet Gaumenzäpfchen) Es klingt und sieht in etwa so aus:

Das Zungenspitzen-R

Diese Aussprache des R (Klangbeispiel) dürfte allen, die aus der Schweiz, Österreich oder Bayern kommen vertraut sein. Dieses tongpunt-R ist am häufigsten in Flandern, Zeeland sowie im Nordosten der Niederlande anzutreffen.

Ein bildhaftes Zungenspitzen-R:

De Gooise R

Etwas exotischer für deutsche Ohren – und der Grund weshalb ich in Deutschland in Gesprächen mit Unbekannten unweigerlich irgendwann als Ausländerin „enttarnt“ werde – ist das sogenannte Gooise R. Seinen Namen hat es von der Region Het Gooi, in der Provinz Noord-Holland. Nicht ganz zufällig sprechen viele Radio- und Fernsehmoderatoren dieses R, denn in der Gegend befindet sich der Sitz vieler niederländischer Sender. Es ist auch die Gegend, in der ich geboren bin.

In der Randstad ist das Gooise R sogar sogar die dominante Version. Stetig erobert diese Variante aber auch den Rest der Niederlande.

Siegeszug

Letzteres kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen: Als ich den in Achtzigerjahren in Nijmegen und Umgebung wohnte, fiel ich mit meiner Aussprache des R richtig aus dem Rahmen. Inzwischen hört man es dort auch immer mehr. Bis Belgien ist es noch nicht durchgedrungen.

Wie klingt das Gooise R ? Es ähnelt dem amerikanischen R. Eine Besonderheit des Gooise R ist, das es (außer in Leiden) nur nach Vokalen gesprochen wird. Sprecher dieser Variante benutzen in der Praxis also mindestens zwei verschiedene R. Neben dem Gooise R ist das meist das huig-R.

Die verschiedenen R im Vergleich

Auf der Website der Uni Berlin kann man die Varianten tongpunt-R, huig-R und Gooise R anhand der Wörter maar (aber/nur), Kerst (Weihnachten) und berg schön miteinander vergleichen (rechte Spalte).

Schwierig: G oder SCHR in Kombination mit R

Während das niederländische R an sich also nichts ist, wovor man zurückschrecken muss, bereitet die Aussprache von R nach dem Angstgegner G oder SCH vielen Deutschen Kopfzerbrechen. Nicht nur das: In meinem Sprachunterricht merke ich auch immer wieder, dass es für viele deutsche Muttersprachler schwierig ist, den Unterschied zwischen G- und SCH-Wörtern mit und ohne nachfolgendem R zu hören.

schrijven (schreiben) schijven (Scheiben)
schreef (schrieb) – scheef (schief)
schroot (Schrott) – schoot (Schoß)
schrikken ((sich) erschrecken) – schikken (ordnen, einrichten, passen)
schrapen (schaben, abkratzen) – schapen (Schafe)

Hört Ihr den Unterschied?

Aussprache-Tipp

Wenn Dir das niederländische -schr gar nicht gelingen will, kannst Du stattdessen erst einmal –sr sagen. Das ist zwar nicht ganz das gleiche, funktioniert aber recht gut.

Zum krönenden Abschluss habe ich hier noch einen niederländischen Satz mit ganz viel SCHR und GR. Ich hoffe, Ihr lasst Euch davon nicht afschrikken

De grijnzende grammaticaleraar schoot met zijn afgrijselijke schrootgeweer op de verschrikte schrijfsters. (Der grinsende Grammatiklehrer schoss mit seiner schrecklichen Schrotflinte auf die erschreckten Schriftstellerinnen.)

45 Kommentare

    • Graag gedaan Detlef ;-)

      Das Gooise R hat, bzw. hatte nicht immer einen so guten Ruf. Viele fanden, es klinge irgendwie affektiert oder einfach nur albern. Jetzt, wo es so weit verbreitet ist, lässt der Widerstand nach ;-)

  1. Tim Tim

    Heel interessant om te lezen! Ik vroeg me al een tijd af waarom er zo veel verschillende r’s zijn en vond het lastig om te „kiezen“ welke ik zelf wil gebruiken. Vanuit de taalcursus heb ik wel het Gooise r als standaard leren kennen. Maar dat blijkt helemaal niet zo belangrijk te zijn. Zelfs mensen uit mijn omgeving (ook zelfs binnen hetzelfde gezin) vertonen een enorme variatie.
    Danke für diesen aufschlussreichen Artikel. Ich lese deinen Blog immer mit Begeisterung und er hat mein Wissen über die niederländische Kultur und Sprache schon einige Male bereichert.

    • Hi Tim, genau, es gibt beim R sehr viel Variation und das ist eigentlich auch ganz schön so, finde ich.

      Ich freue mich, dass Dir der Artikel geholfen hat!

  2. Trijntje Trijntje

    Ik gebruik voornamelijk de huig-r.
    Mijn vader vond eigenlijk dat ik de tongpunt-r moest leren, maar dat is me nooit gelukt.

    Binnen Nederland geen enkel probleem.

    Het maakt wel dat ik nooit een goede uitspraak van het Spaans zal hebben; maar ach, er zijn ergere dingen ;)

    • Das Zungenspitzen-R galt lange Zeit als das „Referenz-R“. Inzwischen ist das nicht mehr so.

  3. Max Max

    Puh, ich höre nahezu null Unterschied zwischen schroot en schoot. Bei schrapen und schapen kann ich ihn wenigstens erahnen. :-)
    En de tongbreker versuche ich am besten erst gar nicht nachzusprechen. :-)
    Groten Max von fortgefahren.tv

    • Hoi Max, Du bist wirklich nicht alleine. Der Unterschied ist für Deutsche wirklich schwer zu hören.

      Ich habe den Artikel gerade um einen kleinen Tipp ergänzt, was Du machen kannst, wenn -schr Dir schwer fällt.

      • Nynke Nynke

        Die Unterschied is selbst für manche (oder viele?) Niederländer(innen) sehr schwer zu hören! Ich bin Muttersprachlerin und Sprachwissenschaftlerin, und hab erst jetzt erfahren, dass es Leuten gibt die sie hören :).

  4. Andrea Andrea

    *seufz* – also aussprechen kann ich es und offensichtlich gibt es Niederländer (meine Lehrer), die mich verstehen bzw. den Unterschied hören.
    Ich hingegen höre den Unterschied fast gar nicht – ich erahne ihn höchstens weil der Text daneben steht. Ich sehe da dunkelschwarz für mich …
    … meist muss ich mich bei der Aussprache mit dem deutschen Standard-R begnügen (wie in allen Sprachen wenn ich ein Wort mit „r“ nicht hinbekomme). Das niederländische ist – soweit ich das bisher beurteilen kann bzw. meistens höre – irgendwo zwischen dem deutschen und dem italienischen R (sehr rollend, wahrscheinlich wie das bayrische) – beide kann ich, aber das dazwischen bekomme ich nicht hin.

    • Hoi Andrea, ich weiß nicht, ob es Dir Trost bietet, aber ich kann das „normale“ deutsche R am Wort- und Silbenende nicht. Da erklingt bei mir immer ein Gooise R

  5. Elise Elise

    Je schrijft: De grijzende grammaticaleraar… en vertaalt het met „der grinsende …“.
    Bedoelde je niet misschien „de grijnzende“? Anders zou het toch met grauhaarige of graumelierte vertaald moeten worden?

    • Das war in der Tat ein Tippfehler. Danke für den Hinweis. (grijzende hätte aber im Prinzip auch gut gepasst ….)

  6. Arthur Arthur

    Hallo, de tongpunt-r komt ook veel in Noord-Holland voor (en in Friesland denk ik). Maar onder jongeren verdwijnt de tongpunt-r langzaam in Nederland.

    • Hoi Arthur, den Eindruck, dass das Zungenspitzen-R in den Niederlanden auf dem Rückzug ist, habe ich auch.

  7. Jos Jos

    Mooi idee. Ik ben geboren in Enschede en heb daar tussen mijn 10e en 14e jaar goed Duits geleerd dank zij de ARD, toen de enige TV-zender die daar te ontvangen was.

    Dit is weer een andere manier om mijn Duits bij te houden.

    Deutsch ist eine schöne Sprache aber für manchen niederländischen Nicht-kenner verräterisch. Das umgekehrte ist natürlich auch so :-).

    Ich finde es nicht nur eine gute sondern auch eine amüsante Idee, dass die Nachbarn sich auch durch diesen Blog besser kennen lernen.

    Bravo!

  8. Dhyan Dhyan

    Danke, sehr aufschlußreich.

  9. Gerard Gerard

    Ik vermoed dat de Gooise R de laatste tientallen jaren veel meer verbreid en geaccepteerd is omdat het Engels een steeds belangrijkere rol in het dagelijks leven speelt. Zelf heb ik, net zoals Jos, Duits van „Duitsland 1“ (ARD) en „Duitsland 2“ (ZDF) geleerd. („Hey Cowboys, mach kein Spaß, oder wollt Ihr ein Loch im Kopf?“) Mijn kinderen (de oudste is van 1990) spreken hoegenaamd geen Duits, hoewel we maar 3 km van de Duitse grens woonden, maar beter Engels dan ik doe. Ik spreek trouwens vooral met de „huig-R“.

    • Das könnte gut sein, dass der zunehmende Einfluss des Englischen/Amerikanischen das „Ansehen“ des Gooise R in den restlichen Niederlanden verbessert hat.

  10. Victoria Victoria

    Ich komme aus Mexiko, lebe in Deutschland seit 6 Jahren und versuche Niederländisch zu lernen. Also manchmal wirkt das Ganze schon richtig kompliziert aber es macht Spaß! Bei dem Lernen, bin immer wieder überrascht wie „flexibel“ und behilflich Spanisch sein kann. Vor allem bei der Aussprache. Ich finde den Blog super. Danke!

    • Das ist bestimmt nicht einfach, zwei so ähnliche Sprachen wie Deutsch und Niederländisch als Fremdsprachen zu lernen, Victoria. Hut ab!

      Dass Spanisch unter Umständen hilfreich ist, wenn man die niederländische Aussprache lernt, kann ich mir vorstellen :-)

      Dank je wel voor je compliment! Ik wens je nog veel leesplezier, hier op buurtaal.

  11. Sebastiaan Sebastiaan

    Hey Alex, ich komme aus Flandern, insbesondere aus der Nähe von Gent, und in der Genter Mundart ist lediglich das Zäpfchen-R bekannt. Im Rest der Provinz Ostflandern benutzen zwar alle das Zungenspitzen-R, ich bin jedoch mit einem Zäpfchen-R aufgewachsen. Wenn auch immer ich in der Nähe von Gent wohne, benutzen meine Freunde und meine Familie alle das Zungenspitzen-R. Als ich noch ein kleiner Junge war, wurde von meinem Umfeld aus demnach großen Wert auf das Zungenspitzen-R gelegt. Mehr als 10 Jahre später tue ich mich mit dem Zungenspitzen-R nicht länger schwer, dennoch ertappe ich mich öfter dabei, dass ich aus dem Nichts heraus das Zäpfchen-R verwende. Alex hat auf jeden Fall recht, dass sich das Gooise R noch nicht auf den Weg in Richtung Flandern gemacht hat, und hoffentlich bleibt das so ;-) Ich bin mir absolut sicher, dass der Gebrauch des Gooise R hierzulande auf großen Widerstand stoßen würde. In Belgien gilt ja das Zungenspitzen-R als Standard. Und persönlicher identifiziere ich mich als Flame eher mit dem Zungenspitzen-R und Zäpfchen-R. Übrigens, keine Ahnung ob du das weißt Alex, hier in Flandern bezeichnen wir „de huig-r“ auch manchmal als „schraap-r“. Da handelt es sich im Grunde zwar um dasselbe R, doch hat letzteres einen etwas negativen Beiklang. Es ist zwar dem französischen-R ähnlich, aber es ist halt ein wenig grober.

    PS Alex, ich bin erst vor wenigen Wochen auf deinen Blog gestoßen, und deine Blogposts gefallen mir sehr. Mach weiter so!

    • Danke für das Lob, Sebastian!

      Dass man in Gent ein anderes R benuzt als in den anderen Teilen von Ostflandern wusste ich nicht – interessant! Gerade habe ich noch diese Beobachtung dazu gefunden:

      De Gentse R

      Ich vermute übrigens auch, dass das Gooise R nicht so schnell nach Belgien kommen wird :-)

      • Sebastiaan Sebastiaan

        Das Genter-R ist also unter schraap-R bekannt, und dieses R ist dem französischen R in großem Maße ähnlich.

  12. Charlie Charlie

    Das Gooise R ist in Deutschland ganz bestimmt kein sicherer Hinweis auf einen Ausländer, auch wenn das manchen Deutschen so scheint. In Wirklichkeit zeigen diese Deutschen damit nur, wie wenig sie die Vielfalt ihre Muttersprache kennen.

    Besonders im Siegerland ist diese Aussprache im Dialekt und sogar im örtlichen „Hochdeutschen“ ziemlich verbreitet. Schöne Beispiele dafür gibt es wie stets auf youtube, zum Beispiel hier ein Lied auf Siegerländisch mit deutscher Übersetzung vor jeder Strophe. Ein anderes Beispiel mit einem Sprecher nicht aus dem Siegerland sondern aus dem benachbarten Westerwald findet sich hier; Ort des Interviews ist offenbar Gelsenkirchen im Ruhrgebiet, wo man ganz anders und viel standarddeutscher redet.

    (Damit kein Missverständnis aufkommt, wie ich es einmal im Gespräch mit einer Österreicherin erlebt habe, die mich wegen dieses Wortes für einen Neonazi hielt: Das Siegerland ist nicht das Land irgendeines Siegers oder Möchtegern-Siegers, sondern das Land am östlichen Abschnitt des Flusses Sieg mit der Stadt Siegen als Zentrum, im Südosten Nordrhein-Westfalens.)

    • Hoi Charlie, schön, Dich hier virtuell wiederzusehen!

      Dein Kommentar passt gut zu einem Link, den buurtaal-Leser Robbie mir auf Facebook schickte:

      So redet man in Herborn und Dillenburg (LDK):

      • Charlie Charlie

        Ja, das ist alles in derselben Gegend, wenn auch über drei Bundesländer verteilt. (Siegerland: NRW; Rehe (Westerwald): Rheinland-Pfalz; Herborn: Hessen.)

        In Deutschland ist es vielerorts so, dass das Zäpfchen-R in den Städten benutzt wird und das Zungenspitzen-R höchstens noch auf dem Lande, auch hier im Raum Köln, wo manche glauben, daran die „Bure“ (Bauerntölpel) erkennen zu können. Aber nicht nur hier wird das Zungenspitzen-R von vielen als Zeichen fehlender Weltgewandtheit und mangelnder Bildung stigmatisiert, und so wird es oft gemieden (auch in den Mainstream-Medien) und dadurch immer seltener.

        Umgekehrt verhält es sich übrigens in Nordost-England, wo das Stigma dem Zäpfchen-R anhaftet, das dort schon so gut wie ausgestorben ist.

  13. Zugegeben, an dem R verzweifle ich zur Zeit auch noch etwas, aber man sagt ja bekanntlich Übung macht den Meister. Außerdem bin ich noch relativ am Anfang mit meinen niederländischen Kenntnissen und habe da in Sachen Rhetorik auch noch nicht so den Durchblick. Ich bleibe aber dran und danke für den Beitrag!

  14. Stanisław P. Stanisław P.

    Im Polnischen gilt das Zungenspitzen-R als die einzig richtige Variante. Dennoch hat ein Teil der Bevoelkerung, z. B. Donald Tusk, ein Zaepfchen-R, das als ein Aussprachefehler gilt, somit ein Fall fuer den Logopaeden. Es wuerde mich daher interessieren, ob es Sprachen gibt, in denen das umgekehrte gaelte: Zaepfchen: Norm, Zungenspitze: Fehler? Weder Niederlaendisch noch Deutsch sind es, offenkunding. Weiss jemand ein zutreffendes Bespiel?

    • Charlie Charlie

      Klar. Es gibt Sprachen, in denen Zungenspitzen-R und Zäpfchen-R zwei deutlich auseinanderzuhaltende Laute sind. Die Weltsprache Portugiesisch ist so eine.

      (Witzig, dass ich diesem Blog ewig lange nicht mehr gefolgt bin, aber jetzt eine E-Mail wegen deinem Post gekriegt habe. Bei Gelegenheit schaue ich mir mal an, was sich hier so getan hat.)

      • Stanisław P. Stanisław P.

        Auch in bestimmten Varianten des Schwedischen gibt es die beiden R’s als Positionsvarianten /’Allophone‘, ich glaub im Port. sind das auch eher Allophone als ‚Laute‘, auch im Niederl. und Deutschen/.

        Meine Frage lautete jedoch: gibt es Sprachen, in denen, umgekehrt zum Polnischen, das Zaepfchen-R die Norm, das Zungen-R dahingegen ein mehr oder minder verbreiteter AUSSPRACHEFEHLER waere? Und ich wuerde mal vermuten, dass in allen Sprachen, in denen das Zungen-R das allein „Legale“ ist, es ein Zaepfchen-R gibt, so wie im Polnischen, mit dem Status eines logopaedischen Problems allerdings. Geht es auch umgekehrt?

      • Stanisław, Charlie: Wie interessant die Diskussion zum Zaepfchen-R als die Norm und dem Zungen-R dahingegen als Aussprachefehler auch sein mag, sie gehört hier eigentlich nicht hin. Ich bitte Euch denn auch, sie im Privaten fortzusetzen.

        Dank jullie wel,
        Alex

        • Stanisław P. Stanisław P.

          Ich wollte bloss auf diese zugegeben etwas umstaendliche Art und Weise eine einleuchtende Erklaerung dafuer bieten, (*) warum „das Zungenspitzen-R in den Niederlanden auf dem Rückzug“ sei, wie Sie oben geschrieben haben. Nun, die Anwort auf meine obige Frage lautet „nein“, es gibt solche Sprachen nicht – WEIL das Zaepfchen-r leichter auszusprechen ist als Zungenspitze-r, was zugleich auch (*) erklaert, q.e.d.

          • Charlie Charlie

            Da wir jetzt wieder beim Niederländischen sind, sind wir jetzt auch wieder on topic.

            Leicht auszusprechen sind für Babys und Kleinkinder beim Spracherwerb alle möglichen Laute. Ich kenne zwar Studien, die beschreiben, dass Laute (oder Laut-Oppositionen) typischerweise in einer bestimmten Reihenfolge erworben werden, aber keine, die konkret belegen, dass das an der Leichtigkeit der Aussprache liegt. (Roman Jakobson war ein Pionier solcher Studien.)

            Statistisch gesicherter Fakt ist, dass sowohl im Niederländischen als auch im Deutschen Zungenspitzen-R und Zäpfchen-R eine Distribution nach (lokal unterschiedlichem) Prestige der sie benutzenden Gruppe aufweisen und sich das Vorkommen nicht nach artikulatorischen Kriterien wie Aussprache-Leichtigkeit richtet.

            Übrigens sind die Gründe für pathologische Abweichungen vielfältig und reichen von einfachen Hörschwächen über Sprechorganerkrankungen bis hin zu Hirnschäden und Geisteskrankheiten.

            Ich habe Alex eine E-Mail mit der Bitte um Weiterleitung an dich geschickt. Lass uns ihrem Wunsch Folge leisten, die Diskussion andernorts fortzusetzen.

  15. Oliver Oliver

    Sehr spannendes Thema, und wirklich nicht leicht. Ich schwanke noch zwischen tongpunt-R und huig-R (ohne vorangehenden Vokal), merkwürdigerweise finde ich das tongpunt-R intuitiv einfacher und passender, obwohl ich als Norddeutscher im Deutschen das R nie rollen würde.

    Diesen Beitrag zum Thema bei NOS fand ich noch sehr interessant.

    • Das schöne ist, dass es so gesehen kein „falsches R“ gibt.

  16. Dave Dave

    Hoi Alex – allereerst: top-site! Erg interessant, leuk en waar!

    Als Limburger mis ik hier de Limburgse R, praktisch hetzelfde als de Duitse R.

    Chroetjes :-)

    • Ha, dat wist ik niet, Dave. Handig voor Duitsers die „Limburgs“ leren en omgekeerd ;)

  17. Christian Christian

    Ein sehr interessanter Beitrag, vielen Dank!
    Ich bin in der Schweiz mit dem Zungenspitzen-R aufgewachsen und werde wohl vor allem deshalb in Deutschland jeweils innert kürzester Zeit als Schweizer „enttarnt“.
    Wenn ich Niederländisch spreche, fragen mich meine Niederländischen Gesprächspartner meistens spätestens nach dem dritten Satz, ob ich aus Flandern käme. Aber damit muss ich wohl leben…

    Met vriendelijke groet uit Zwitserland,
    Christian

    • Aus Flandern? Das ist doch nicht das schlechteste … ;)

      Groetjes terug uit Hannover,
      Alex

  18. Johannes Johannes

    Moin Alex,
    gerade habe ich in diesem mal wieder fantastischen Podcast gelernt, warum ich einfach keinen Unterschied zwischen schrijven und schijven höre (geschweige denn es verschieden aussprechen könnte): https://www.bbc.co.uk/sounds/play/w3ct3j7k

    • Danke für den Tipp, Johannes, da höre ich gleich mal rein.

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